Export im BIAB Verfahren
Export im BIAB Verfahren
Bilddoku vom Export aus dem BIAB Verfahren
Schüttung
Pilsener Malz 4.600g 60%
Wiener Malz 2.700g 35%
Carahell 350g 5%
Angestrebte Farbe 8 EBC, Bitterung 31 IBU
Wasser 31,7ltr, 6ml 80%ige Milchsäure
Maischeplan
Aufheizen auf 67°C, dann eingemaischt, ergab somit für die…
1. Rast @ 63°C für 60min
2. Rast @ 73°C für 20min, Jodprobe danach i.O.
3. Heizen auf 78°C und dann Läutern, d.h. den Sack hochstemmen und abtropfen lassen. Der Backofenrost passt perfekt auf den Kessel und hält den Beutel sicher.
Zum Einsatz kam erstmals meine Messlanze aus einem Stück Kupferrohr und dem Sensor vom InkBird. Wirklich ärgerlich ist nämlich aus meiner Sicht, dass das Kabel so stark bei Anlieferung in der Verpackung geknickt ist und sich daher ehr störrisch im Kessel verhält. Nun ist es im Kupferrohr eingesperrt und eumelt nicht mehr wild durch die Gegend.
Die Refraktometer Messung zeigte eine zu hohe Stammwürze, sodass anschließend noch mit heißem Wasser auf den exakten Zielwert gem. Plan von 11,7°P vor Kochbeginn verdünnt wurde. Die Würzemenge bei Kochbeginn lag schließlich bei 35,9ltr. Apropos Plan: ich nutze dieses Tool hier
Hopfengabe erfolgt so:
Würzebruch abwarten, dann:
27g Perle @ 8% Alpha
5g Polaris @ 20,7% Alpha und 19g Spalter @ 4,7% Alpha für 70min
90min Kochdauer insgesamt
Hierbei orientierte ich mich am Rezept hier
und der Diskussion zur langen Kochdauer von Aromahopfen dort
Für rund 20 Minuten kochte ich die Spirale, das Braupaddel und die Thermometerlanze zur Desinfektion mit. Nach der 90-minütigen Kochdauer schließlich => Induktion aus und mit der Kühlung begonnen. Nun zur Kühlung: die erfolgte in zweierlei Schritten. Zunächst kühlte ich den Sud mit der Kühlspirale und Kaltwasser aus der Wand bei 8°C im Vorlauf auf 18°C herunter. Im zweiten Schritt kam dann die Eiswasserkühlung „Marke Eigenbau“ zum Einsatz. Dazu nutzte ich ca. 15kg Eiswürfel von hier. Die 90ltr. Eiswasser im Mörtelbottich @ 2°C pumpten wir mittels Fasspumpe von hier nun im Kreis und in kurzer Zeit war der Sud von 18°C auf Zielanstelltemperatur von 8°C gebracht. Das Vorgehen kann ich zum Nachmachen empfehlen, der Wirkungsgrad und die Dauer sind wirklich voll ok und es ist nicht arg aufwendig.
Mit dem Braupaddel drehte ich schließlich einen kräftigen Wirbel im Kessel an, belüftete und ließ nunmehr für rund 10min den Sud ruhen. Mit einem abgekochten Löffel schöpfte ich einige ml Würze in die breiige Flüssighefe von hier. Darauf aufmerksam wurde ich hier im Forum Link.
Zum Umschlauchen vom Kessel in den Gärbottich zog ich den Sud von oben mittels Heber ab und plätscherte den süßen Saft auf die zuvor aufgeschwenkte und vorgelegte Hefe. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen, denn der Trub blieb dort … nämlich im Kessel. Die Anstellwürze betrug 27ltr. Abschließend plumpste ich den TILT noch rein und gab das Gärfass mit außen angeklebten Temperatursensor in den Kühlschrank. Stammwürze vor Start Gärung betrug 12,4°P und war somit etwas niedriger als das Ziel von 13. Nach ca. 40h zeigte sich am Gärspund eine gleichmäßige Aktivität. Das Setup im Kühlschrank habe ich übrigens von Leuktal Bräu hier nachgebaut.
Vor der Abfüllung zog ich Stück für Stück den Sud im Gärschrank auf 14°C hoch, ließ diesen dort für 2 Tage, ehe ich anschließend für weitere 2 Tage bei 2°C kühlte.
Heute nun füllten wir sodann das Jungbier @ 5,3Vol.-% Alk. in gewaschene und im Ofen gedämpfte Bügelverschluss-Flaschen mit vorgelegten 2,4g Zucker pro halben Liter. Erzielt werden sollen damit 4,7g/l CO2. Bei der Abfüllung nutzten wir wieder den Bierheber; diesen tauchten wir gut und gerne drei Finger breit unterhalb des Füllspiegels im Fass ein und zogen von dort in Flaschen ab. Die Verkostung des Biers erfolgte prompt und gab uns Anlass zur Freude eines herrlich süffigen Suds. Ergebnis folgt nach geschätzt 2-wöchiger Nachgärung und anschließender Lagerung eben hier.
Offene Themen, die ich noch nacharbeite:
1.) pH = 6 ca. 10min nach dem Einmaischen ist zu hoch, jedoch wollte ich aber nicht noch mehr Säure zugeben wegen Lactat. Schade, dass das nicht geklappt hat wie von MMuM bzw. vom Wasserrechner prognostiziert. Da haut was nicht hin.
2.) Die Stammwürze vor Kochbeginn war zu hoch, sodass verdünnt wurde. Offensichtlich liegt die Ausbeute doch etwas höher und künftig kann etwas wenig Malz verwendet werden.
Insgesamt:
BIAB Verfahren eignet sich meiner Meinung auch für mehrere Rasten, man muss halt stets beim Heizen das Paddel schwingen. Förderlich gegen das Anbrennen des Sacks am Kesselboden ist freilich das zusätzlich eingelegte Gitter, das auf vier winzigen Punkten den heißen Grund berührt.
Schüttung
Pilsener Malz 4.600g 60%
Wiener Malz 2.700g 35%
Carahell 350g 5%
Angestrebte Farbe 8 EBC, Bitterung 31 IBU
Wasser 31,7ltr, 6ml 80%ige Milchsäure
Maischeplan
Aufheizen auf 67°C, dann eingemaischt, ergab somit für die…
1. Rast @ 63°C für 60min
2. Rast @ 73°C für 20min, Jodprobe danach i.O.
3. Heizen auf 78°C und dann Läutern, d.h. den Sack hochstemmen und abtropfen lassen. Der Backofenrost passt perfekt auf den Kessel und hält den Beutel sicher.
Zum Einsatz kam erstmals meine Messlanze aus einem Stück Kupferrohr und dem Sensor vom InkBird. Wirklich ärgerlich ist nämlich aus meiner Sicht, dass das Kabel so stark bei Anlieferung in der Verpackung geknickt ist und sich daher ehr störrisch im Kessel verhält. Nun ist es im Kupferrohr eingesperrt und eumelt nicht mehr wild durch die Gegend.
Die Refraktometer Messung zeigte eine zu hohe Stammwürze, sodass anschließend noch mit heißem Wasser auf den exakten Zielwert gem. Plan von 11,7°P vor Kochbeginn verdünnt wurde. Die Würzemenge bei Kochbeginn lag schließlich bei 35,9ltr. Apropos Plan: ich nutze dieses Tool hier
Hopfengabe erfolgt so:
Würzebruch abwarten, dann:
27g Perle @ 8% Alpha
5g Polaris @ 20,7% Alpha und 19g Spalter @ 4,7% Alpha für 70min
90min Kochdauer insgesamt
Hierbei orientierte ich mich am Rezept hier
und der Diskussion zur langen Kochdauer von Aromahopfen dort
Für rund 20 Minuten kochte ich die Spirale, das Braupaddel und die Thermometerlanze zur Desinfektion mit. Nach der 90-minütigen Kochdauer schließlich => Induktion aus und mit der Kühlung begonnen. Nun zur Kühlung: die erfolgte in zweierlei Schritten. Zunächst kühlte ich den Sud mit der Kühlspirale und Kaltwasser aus der Wand bei 8°C im Vorlauf auf 18°C herunter. Im zweiten Schritt kam dann die Eiswasserkühlung „Marke Eigenbau“ zum Einsatz. Dazu nutzte ich ca. 15kg Eiswürfel von hier. Die 90ltr. Eiswasser im Mörtelbottich @ 2°C pumpten wir mittels Fasspumpe von hier nun im Kreis und in kurzer Zeit war der Sud von 18°C auf Zielanstelltemperatur von 8°C gebracht. Das Vorgehen kann ich zum Nachmachen empfehlen, der Wirkungsgrad und die Dauer sind wirklich voll ok und es ist nicht arg aufwendig.
Mit dem Braupaddel drehte ich schließlich einen kräftigen Wirbel im Kessel an, belüftete und ließ nunmehr für rund 10min den Sud ruhen. Mit einem abgekochten Löffel schöpfte ich einige ml Würze in die breiige Flüssighefe von hier. Darauf aufmerksam wurde ich hier im Forum Link.
Zum Umschlauchen vom Kessel in den Gärbottich zog ich den Sud von oben mittels Heber ab und plätscherte den süßen Saft auf die zuvor aufgeschwenkte und vorgelegte Hefe. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen, denn der Trub blieb dort … nämlich im Kessel. Die Anstellwürze betrug 27ltr. Abschließend plumpste ich den TILT noch rein und gab das Gärfass mit außen angeklebten Temperatursensor in den Kühlschrank. Stammwürze vor Start Gärung betrug 12,4°P und war somit etwas niedriger als das Ziel von 13. Nach ca. 40h zeigte sich am Gärspund eine gleichmäßige Aktivität. Das Setup im Kühlschrank habe ich übrigens von Leuktal Bräu hier nachgebaut.
Vor der Abfüllung zog ich Stück für Stück den Sud im Gärschrank auf 14°C hoch, ließ diesen dort für 2 Tage, ehe ich anschließend für weitere 2 Tage bei 2°C kühlte.
Heute nun füllten wir sodann das Jungbier @ 5,3Vol.-% Alk. in gewaschene und im Ofen gedämpfte Bügelverschluss-Flaschen mit vorgelegten 2,4g Zucker pro halben Liter. Erzielt werden sollen damit 4,7g/l CO2. Bei der Abfüllung nutzten wir wieder den Bierheber; diesen tauchten wir gut und gerne drei Finger breit unterhalb des Füllspiegels im Fass ein und zogen von dort in Flaschen ab. Die Verkostung des Biers erfolgte prompt und gab uns Anlass zur Freude eines herrlich süffigen Suds. Ergebnis folgt nach geschätzt 2-wöchiger Nachgärung und anschließender Lagerung eben hier.
Offene Themen, die ich noch nacharbeite:
1.) pH = 6 ca. 10min nach dem Einmaischen ist zu hoch, jedoch wollte ich aber nicht noch mehr Säure zugeben wegen Lactat. Schade, dass das nicht geklappt hat wie von MMuM bzw. vom Wasserrechner prognostiziert. Da haut was nicht hin.
2.) Die Stammwürze vor Kochbeginn war zu hoch, sodass verdünnt wurde. Offensichtlich liegt die Ausbeute doch etwas höher und künftig kann etwas wenig Malz verwendet werden.
Insgesamt:
BIAB Verfahren eignet sich meiner Meinung auch für mehrere Rasten, man muss halt stets beim Heizen das Paddel schwingen. Förderlich gegen das Anbrennen des Sacks am Kesselboden ist freilich das zusätzlich eingelegte Gitter, das auf vier winzigen Punkten den heißen Grund berührt.
- BrauSachse
- Posting Freak
- Beiträge: 867
- Registriert: Samstag 2. Mai 2020, 20:23
- Wohnort: Taunus
Re: Export im BIAB Verfahren
Schöne Doku mit vielen interessanten Aspekten. Danke!
Viele Grüße
Tilo
Viele Grüße
Tilo
Re: Export im BIAB Verfahren
Hast du da ernsthaft Flaschen im Backofen?
Bitte unbedingt mal lesen: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=9980
Bitte unbedingt mal lesen: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=9980
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Re: Export im BIAB Verfahren
Ja, bei 100°C im Dampfprogramm für 20min. Funktioniert top.Alt-Phex hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 13:29 Hast du da ernsthaft Flaschen im Backofen?
Bitte unbedingt mal lesen: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=9980
Danke für den Link, les' ich mir gleich durch.
Re: Export im BIAB Verfahren
Das problem beim Backofen ist, dass die Flaschen Schäden nehmen können ohne dass du es sofort bemerkst. Erst unter Druck bei der Nachgärung fällt es dann auf wenn Flaschen kaputt gehen.
Da es noch andere Möglichkeiten gibt Keime zu reduzieren würde ich das Risiko auch nicht eingehen :)
Da es noch andere Möglichkeiten gibt Keime zu reduzieren würde ich das Risiko auch nicht eingehen :)
Lieben Gruß
Danilo
------------
Meine Hardware:
AiO Brausteuerung
AiO Gärschrank
Flaschenspüler aus Kupfer
YATO 3,5kW Induktionsplatte
HENDI 3500 Induktionsplatte
50/70 Liter Pfanne von Brauhardware
Kühlspirale Twin 20
Danilo
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Meine Hardware:
AiO Brausteuerung
AiO Gärschrank
Flaschenspüler aus Kupfer
YATO 3,5kW Induktionsplatte
HENDI 3500 Induktionsplatte
50/70 Liter Pfanne von Brauhardware
Kühlspirale Twin 20
- InFlames77
- Posting Klettermax
- Beiträge: 297
- Registriert: Freitag 10. Juli 2020, 09:44
- Kontaktdaten:
Re: Export im BIAB Verfahren
Tolle Doku! Tolle Bilder!
Ich habe vor kurzem auch ein Export nach dem von dir genannten Rezept gebraut. Allerdings klassische Infusion.
Bin mal gespannt was du erzählst wenn es fertig ist.
Ich habe vor kurzem auch ein Export nach dem von dir genannten Rezept gebraut. Allerdings klassische Infusion.
Bin mal gespannt was du erzählst wenn es fertig ist.
Gruß
Patrick
„Mit Bier sehen wir die Welt nicht wie sie ist, sondern wie sie sein sollte!“
Patrick
„Mit Bier sehen wir die Welt nicht wie sie ist, sondern wie sie sein sollte!“
Re: Export im BIAB Verfahren
Es hat noch eine weitere Woche Nachgärung sowie die 4-wöchige Lagerung bei niedriger Temperatur vor sich, doch bereits jetzt ein wirklich toller, süffiger Sud. Der Schaum steht wie n Brett. Da ist die Vorfreude natürlich riesig. Mit der Klärung bin ich überhaupt zufrieden, nach so kurzer Zeit. Seht selbst. Prost
Re: Export im BIAB Verfahren
Hey Forum,
gestern gab es die vorletzte Flasche dieses schönen Exports, seht selbst. Gebraut am 6.2., in der Flasche seit 20.2. und es hat sich bis heute hervorragend geklärt; man kann sogar das Forum durch das Bier hindurchlesen. Die Hefe ist wie festgenagelt unten am Flaschenboden.
Die Bitterkeit hat abgenommen und Polaris kommt mMn nicht mehr durch
Gut Sud
gestern gab es die vorletzte Flasche dieses schönen Exports, seht selbst. Gebraut am 6.2., in der Flasche seit 20.2. und es hat sich bis heute hervorragend geklärt; man kann sogar das Forum durch das Bier hindurchlesen. Die Hefe ist wie festgenagelt unten am Flaschenboden.
Die Bitterkeit hat abgenommen und Polaris kommt mMn nicht mehr durch
Gut Sud
- BrauSachse
- Posting Freak
- Beiträge: 867
- Registriert: Samstag 2. Mai 2020, 20:23
- Wohnort: Taunus
Re: Export im BIAB Verfahren
Das sieht klasse aus! Wie ist denn die Karbonisierung geworden? Die 2,4 g Zucker pro halben Liter, von denen du oben schreibst, erscheinen mir ein bisschen knapp, aber am Ende zählt ja das Ergebnis.
Viele Grüße
Tilo
Viele Grüße
Tilo
Re: Export im BIAB Verfahren
Hey Tilo,
keine Frage, das erschien mir auch äußerst knapp in dem kleinen Dosierlöffelchen war es recht wenig. Wie du aber im Bild siehst, sprudelt es für ein Export-Bierstil völlig ok.
Gut Sud.
keine Frage, das erschien mir auch äußerst knapp in dem kleinen Dosierlöffelchen war es recht wenig. Wie du aber im Bild siehst, sprudelt es für ein Export-Bierstil völlig ok.
Gut Sud.