Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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bigreini
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Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#1

Beitrag von bigreini »

Nachdem ich diesen Bericht http://www.zoiglbier.de/neuhaus/index.html über den Zoigl in Neuhaus gefunden habe wollte ich das auch einmal ausprobieren. Als Vorbereitung habe ich mein doch recht hartes Stadtwasser mit CaO und Milchsäure auf eine Restalkalität von -1°dH (Wasserrechner von MMuM) eingestellt.
Als erstes wurde das Malz geschrotet. Die Schüttung besteht aus 2,3kg Pilsner Malz, 2,3kg Wiener Malz und 0,2kg Kara Pils
1 Malzmühle.jpg
Zur Zeit bin ich gut mit Malz eingedeckt, will im Winter noch ein paar Sude brauen.
2 Malzlager.jpg
Ich braue in der ehemaligen Milchkammer bei mir zuhause. Bis vor 15 Jahren werkelte hier noch Morgens und Abends die Melkmaschine. Leider habe wir nachdem wir die Viehwirtschaft aufgegeben haben auch unseren Tauchkühler verkauft. Den könnte ich jetzt bei meinem Hobby gut verwenden. Der große Vorteil ist, dass ich meine Sachen stehen lassen kann und Sauereien schnell mit Schlauch oder Hochdruckreiniger in den Ablauf befördern kann. Hier ein Teil meiner Gerätschaften. Ich Verwende 2 Severin Einkochautomaten und eine umgebaute Kühlbox für die Rasten und zum Läutern.
3 Setup.jpg
Die Läutersiebe habe ich in dieser Anordnung das erste mal probiert, habe nach diesem Test das zweite T-Stück entfernt und nur noch auf dem Kreuzstück 3 Siebe verwendet.
4 Läutersiebe.jpg
Eingemischt habe ich mit zirka 16Liter Wasser mit 34°C. Nach dem Maischen mit 8 Liter kochendem Wasser auf 54°C aufgeheizt.
5 Maischen.jpg
Dann 8 Liter Dickmaische entnommen und eine Stunde zugedeckt gekocht, während dessen die Kühlbox auch Verschlossen und ruhen lassen.
6 Dickmaische kochen.jpg
Danach die Dickmaische wieder zugeben. Zirka 2 Liter kochendes Wasser aus dem 2. Einkochautomaten hinzugegeben dass die Mischtemperatur bei 64°C gelegen ist.
Nach kurzer Ruhe 10 Liter der Maische entnommen und 30 Minuten zugedeckt gekocht. Der Rest ist wieder zugedeckt gerastet.
Das Foto zeigt meinen UT200 kurz bevor die Maische die Kochtemperatur erreich hat.
7 Kochtemperatur bald erreicht.jpg
Danach wurden die 10 Liter Maische wieder zum Rest in die Kühlbox geschüttet wodurch eine Temperatur von 73°C erreicht wurde. Dann habe ich eine Stunde Läuterruhe gehalten, vielleicht etwas lang aber ich wollte nahe an der Beschreibung aus der Oberpfalz bleiben. Jodnormal war das Ganze vor dem Läutern. Dann Vorschiessen lassen, ist schon nach 2 Litern schön klar gelaufen.
8 Vorschiesen lassen.jpg
Das Läutern selbst ist ohne Probleme verlaufen. Das Wasser aus dem 2. Kocher war auch auf 78°C abgekühlt, so dass ich damit die Nachgüsse gemacht habe bis mein Einkocher voll war. Ich pumpe beim Läutern immer wieder die Würze in den Einkocher so dass mir nicht zu viel Temperatur verloren geht.
9 Läutern.jpg
Dann 90 Minuten Kochen, die erste Hopfengabe 15g Perle nach 10 Minuten
8 15g Perle.jpg
Seit ich den Kocher etwas umgebaut habe, das Übertemperaturthermostat gegen eine Thermosicherung mit 110°C audgetauscht habe, kocht er wirklich gut.
10 Hopfenkochen.jpg
Als zweite Hopfengabe habe ich mich für 15g Spalter nach 80 Minuten entschieden.
11 Zweite Hopfengabe.jpg
Nach Kochende hab ich das ganze erst mal 10 Minuten stehen lassen, dann einen Whirlpool angedreht. Nach 20 Minuten hab ich dann die Würze in den Gärbottich über den Filter abgepumpt.
12 Hopfenseihen.jpg
Leider ist das Ganze etwas dünner geworden als Gedacht, die Messung ergab 11,5°Brix
13 Trubkegel.jpg
Am Schluss hatte ich knapp 22 Liter in meinem Gärbehälter. Die hab ich über Nacht abkühlen lassen und dann bei 15°C mit reichlich Hefe (Brewferm Lager mit einem Starter angesetzt, da sie schon länger offen bei mir im Kühlschrank liegt) angesetzt und schön Sauerstoff eingerührt.
14 Im Gärbehälter.jpg
Die Gärung ist bei 10°C Raumtemperatur erfolgt, nach 5 Tagen in ein 30l Keg umgefüllt und den Spundungsapparat auf 1,4Bar eingestellt. Dann 2 Tage auf 14°C aufgeheizt. Nach 2 Wochen in die Gefriertruhe bei 3-4°C.
15 Ergebniss.jpg
Nach 3 Wochen kaltreifung habe ich Probiert, es ist wirklich klasse. Ein würziges Bier ohne große Restsüße mit dezenter Hopfennote, bin begeistert. Auch die Farbe passt. Also alles in Flaschen gefüllt, die Weihnachtsfeiern können kommen.
Grüße Reinhard
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Borni94
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Re: Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#2

Beitrag von Borni94 »

Das Ergebnis sieht wirklich gut aus. Der Bericht ist super!
Wie lange hat der Brautag denn gedauert?

Gruß,
Jan
Der gute Mensch, so glaubt es mir, der redet nicht und trinkt sein Bier
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bigreini
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Re: Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#3

Beitrag von bigreini »

Um 9 Uhr hab ich Geschrotet, um 17 Uhr war die Würze zum Abkühlen im Gärbottich
Scheibelhund
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Re: Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#4

Beitrag von Scheibelhund »

Die Bemühungen in allen Ehren aber was hat das mit Zoiglbier zu tun?
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
fg100
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Re: Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#5

Beitrag von fg100 »

Scheibelhund hat geschrieben:Die Bemühungen in allen Ehren aber was hat das mit Zoiglbier zu tun?
Nicht dein Ernst oder?
Hat mindestens genau so wenig mit Zoigl zu tun wie eine Zoiglbrauerei in Kaufbeuren.
Nicht falsch verstehen. Ich finde deine Marketinstrategie gut. Und die Oberbayern (oder ist das Allgäu) kennen den Sinn des Zoigl sowieso nicht.
Aber der Threadersteller kann dann genausogut machen und bezeichnen wie er will.
Grüße Franz

(Übrigens G....., hab gesehen, dass du anscheinend irgendwie auch in N wohnst. ggf. klappt ja mal ein Bierchen gemeinsam.
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bigreini
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Re: Versuch Zoiglbier nach Dreimaischverfahren

#6

Beitrag von bigreini »

Hallo
Zoigl hab ich es gemannt, weil ich durch den Bericht aus Neuhaus dazu inspiriert worden bin. Werd auch in der nächsten Zeit wieder mal die mehr als 2 Stunden Bahnfahrt auf mich nehmen und mich dann in
Windischeschenbach am Bahnhof entscheiden ob ich nach Neuhaus oder Windischeschenbach zum Zoiglwirt gehe.
Grüße Reinhard
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