Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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nippie
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Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#1

Beitrag von nippie »

Hallo Gemeinde,

ich hatte mir eigentlich vorgenommen hier keinen Thread über mich und meinen meinen Erstversuch zu eröffnen, da es hierzu eigentlich schon zu viele gibt. Da im Verlauf aber einige Fragen aufgekommen sind, nutze ich diese Bühne dann doch mal.

Zur Person:
Ich wohne in Hannover und mache gerne Sachen. Bierbrauen gehört ab sofort auch dazu. :Smile

Zum Equipment:
Ich habe es erst einmal übersichtlich gehalten (wegen des WAF): Klarstein Biggi Einkocher + Isolierung, Gäreimer (+ Läuterkorb von Amihopfen = Läutergefäß), Thermometer, 3L Messbecher, Silikonschlauch, Kochlöffel.

Zum Rezept:
Ich wollte anfänglich kein Risiko eingehen und habe mich für das Anfängerweizen von MMUM entschieden. Da ich mein System nicht kenne und Anfänger bin, habe ich mit 58% Sudhausausbeute gerechnet. Ich wollte am Ende ca. 22L haben (2 Kästen + ein, zwei Probierbier + die Pampe am Boden des Gäreimers). Laut Rechner sind das dann folgende Zutaten:

Code: Alles auswählen

BRAUWASSER:
Hauptguss: 18  Liter
Nachguss: 14  Liter
Gesamtbrauwasser: 32  Liter

SCHÜTTUNG:
Weizenmalz hell: 2.5 kg (50%)
Münchner Malz: 1.5 kg (30%)
Wiener Malz: 1 kg (20%)
Gesamtschüttung: 5 kg

MAISCHPLAN:
Einmaischen bei 56°C
1.Rast bei 	62°C für 30 min
2.Rast bei 	72°C für 30 min
Abmaischen bei 78°C
 
WÜRZEKOCHEN:
Würzekochzeit: 90 min
Saphir (Dolden) (Vorderwürze): 10 g, 4.6% α-Säure
Saphir (Dolden): 20 g, 4.6% α-Säure ändern, 70 min
 
GÄRUNG UND REIFUNG:
Hefe: Kuchlbauer gestrippt
Abweichung bzw. Unsicherheiten vom Rezept:
  • Saphir Dolden habe ich nicht gefunden. Habe Pellets genutzt.
  • Über die Pellets (2014) gab es verschiedene Infos bzgl. α-Säure (zwischen 3.2 und 3.8). Außerdem habe ich in Hopfensäkchen gekocht und weiß nicht, welche Auswirkung das auf die Ausbeute hat. Ich habe mich dann blind für 14/29g statt 10/20g entschieden. Mal schauen.
  • Ich habe der Einfachheit halber die Brewferm Blanche Trockenhefe genutzt. Bereue es aber, da ich gestern Abend noch viel negatives über Trockenhefe bei Weizen gelesen habe und habe jetzt Angst, dass das Ergebnis ziemlich öde schmecken wird.
Dokumentation: Insgesamt habe ich 1037 Bilder, was dieses Forum wohl sprengen würde, daher hier als Zeitraffervideo zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=qOzTf_CO0ls

Braubericht:
Man kann mir nicht vorwerfen, mich nicht vorbereitet zu haben. Seit etwa fünf Wochen verschlinge ich jeden Abend alles, was ich Netz zum Thema brauen finde. Ich wähnte mich gut vorbereitet. Dennoch lief einiges nicht so, wie erhofft.

Das Einmaischen verlief zunächst problemlos. Leider zeigte sich ziemlich schnell, dass das Thermostat vom Einkocher mit der Maische völlig überfordert war. Während eines Versuchs mit Wasser, lag die Abweichung zu meinem Thermometer nur bei 1-2°C. Nun mit der Maische hielt der Kocher die Temperatur immer für 10°C höher als sie war. Das wäre nicht weiter schlimm (Brausteuerung kommt irgendwann). Dann aber gleich die Katastrophe. Mein Outdoorchef Grillthermometer hat mittendrin den Geist aufgegeben. Der Sensor zeigte immer wieder auf Phantasiewerte (0°C, 144°C etc..). Nur mit viel biegen und schütteln am Kabel (sieht man auch gut im Video) zeigte er hin und wieder eine Temperatur an, die wir für realistisch hielten. So war der ganze Maischvorgang im Prinzip ein Blindflug.

Abläutern hat gut funktioniert in meinen Augen. Wir haben den Nachguss über einen Däpfeinsatz indirekt geschüttet, damit sich keine Kanäle bilden. Mit dem im Rezept angegebenen Nachguss habe ich genau den Kocher vollbekommen. Restextrakt war da noch bei ca. 8%, aber voll ist voll.

Kochen verlief eigentlich auch problemlos. Ich war mir aber unsicher bzgl. des Rezeptes. Dort steht ja einmal Hopfen ohne Zeitangabe und einmal Hopfen 70 Minuten. Laut FAQ von MMUM bedeutet das eine Zugabe am Anfang und eine nach 20 Minuten (90-70). Das hat für mich keinen Sinn ergeben, da ich sonst immer nur lese einmal am Anfang (Bittere) und einmal X Minuten vor Ende (Aroma). Ich habe das Rezept dann so interpretiert, dass die 70 für "nach 70 Minuten" steht.... Whirlpool hat erstaunlich gut funktioniert. Richtig schockiert war ich aber von der Menge! Am Ende hatte ich gerade mal 16 statt der angepeilten 22 Liter im Gärfass! ca. 2 waren noch im Kocher, aber die bekam ich nicht raus (Hahn zu weit oben und bedrohlich wankender Trubkegel). Ich hatte dann gehofft, eine mächtige Stammwürze zu haben und auf 22 Liter runter zu verdünnen. Denkste! Nur 12,9 Plato. Das entspricht zwar dem im Rezept angepeilten Wert, nur leider bei 28% weniger Endprodukt! Die miese Sudhausausbeute ergibt sich wohl aus dem Temperaturblindflug beim maischen... Einziger Vorteil: Abkühlen auf dem Balkon war nach ca. 4h durch.

Gäreimer steht nun im Wohnzimmer und blubbert vor sich hin.

Fazit:
Positiv:
  • Ich kann mit minimalem Setup ein Bier brauen
  • läutern funktioniert viel besser als erwartet
  • Whirlpool funktioniert viel besser als erwartet
  • ziemlich klare Würze
  • hat richtig Spaß gemacht
Negativ:
  • enttäuschende Menge Bier
  • schlechte Ausbeute
  • bisschen schlechtes Gefühl bei der Wahl der Hopfenmenge
  • bisschen schlechtes Gefühl bei der Wahl der Hefe
Zum Abschluss noch eine Reihe Fragen:
  1. Welches Thermometer bzw. Welcher Fühler ist zuverlässig für eine Brausteuerung? Kann auch etwas kosten, sollte aber +-0,5°C genau sein.
  2. In vielen Anleitungen steht, dass man den Nachguss vorsichtig bzw. indirekt auf den Treber geben soll, um Kanalbildung zu vermeiden. Warum gibt man den Nachguss dann nicht einfach drauf, wenn noch genug Hauptguss den Treber bedeckt? Dann knallt der Nachguss gar nicht direkt drauf?!
  3. Wie kann es sein, dass der Saphirhopfen mal mit 3,2% und mal mit 3,8% a-Säure verkauft wird (gleicher Jahrgang)?
  4. Sinkt die Hopfenausbeute bei der Verwendung von Säckchen erheblich? Und wenn ja, wie viel ca.?
  5. Meine Hopfenmenge war auf 22L Bier berechnet, ich habe 16L. Wird das nun sehr bitter oder verdampft das Hopfenaroma linear zum Wasser?
  6. Häufig lese ich, dass die Würze nach dem kochen nicht mehr mit Sauerstoff in Berührung kommen soll. Deshalb habe ich mich auch gegen Hopfenfilter und für Säckchen entschieden. So kann ich direkt umschlauchen. Auf der anderen Seite weiß ich noch wie bei meiner Bierkit-Anleitung stand, dass ich ordentlich umrühren soll bei der Hefezugabe, da die Hefe Sauerstoff benötigt. Ja was denn nun?
  7. Erwartet mich mit der Brewferm Blanche eine langweilige Plörre?
  8. Und die wichtigste Frage:Wie kann es sein, dass ich nur 16 Liter Bier habe??? Die Einkocherklasse strebt doch immer 20 Liter an?! Ich darf ja den Deckel beim kochen nicht zumachen wegen DMS. Könnte ich ihn vielleicht wenigstens gegen Ende draufpacken?
MfG Nippie
captainkirk
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#2

Beitrag von captainkirk »

:thumbup Sehr cooles Video :thumbup
Viele Grüße
Peter
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Eisenkopf
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#3

Beitrag von Eisenkopf »

Ich bin selber auch erst seit November dabei und habe ähnliche Ausbeuten wie du, scheint am Anfang normal zu sein.
Ich werde am Dienstag das erste mal mit Rührwerk maischen, mal sehen ob sich dann etwas verändert.
Edit sagt: Mach dich nicht verrückt, mein erster Versuch lief schlechter als deiner und das Bier schmeckt nach 8 Wochen trotzdem :Drink
Zuletzt geändert von Eisenkopf am Sonntag 24. Januar 2016, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
Bau keine Scheiße mit Bier!
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hutschpferd
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#4

Beitrag von hutschpferd »

Dein topf war ja fast voll vorm kochen. Hast soviel nach dem kochen weg geleert?
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riegelbrau
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#5

Beitrag von riegelbrau »

Hallo und herzlich willkommen - ein Hannoveraner! Das ist ja schön, ich braue in Lehrte!

Also die Idee mit dem Zeitraffer ist wirklich klasse, das sah ich bisher noch nicht hier. Danke!

Von 2l Verbleib in der Sudpfanne (Kocher) schreibst du ja schon selbst. Das kann noch besser werden z.B. Trubfilter verwenden und dann doch etwas mehr kippen. Woher aber die hohe Verdampfungsrate führt?? Ich habe heute mit einem Freund im Einkocher ca. 21,2 Liter Anstellwürze erzeugt, es geht also.

Das mit der Hopfengabe ist genau anders herum. 70 Minuten heißt 70 Minuten kochen, also bei 90 Minuten Gesamtkochzeit nach 20 Minuten zugeben. Warum das immer sorum geschrieben wird finde ich auch sehr gewöhnungsbedürftig.

Gut Sud!
Christoph
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#6

Beitrag von OS-Schlingel »

Willkommen im Kreis der Hobbybrauer,

es gibt's viel zu Lernen und Du stehst gerade am Anfang.
Zu Deinen Fragen (zu diesem Sud)
- Die Sudhausausbeute, kurz SHA, wird nach dem Würzekochen gerechnet, also vor dem Seiten inkl. Trub!
- die Ausbeute an Extrakt in der Würze ist von der Qualität der Schrotung und der Temperatureinhaltung (inkl. rühren wegen gleichbleibender Temperatur) abhängig.
- die Angaben der Alpha-Säure ändert sich nach Herkunft und Jahr, deshalb gibt's es IBU Rechner bei Maischemalzundmehr oder Müggelland zur Anpassung an Deine
Ausschlagwürze.
- nach dem Abkühlen der Würzen und anstellen mit der Hefe, bringst Du den Gärvorgang schneller und besser mit dem Einschlagen von Luft in Gang.
es geht auch ohne Aufschlagen, kann aber länger dauern.....

Hauptsache, Du hast die Stammwürze beim Anstellen notiert, um den Alkoholgehalt und den Vergärungsgrad festzustellen!

Beim nächsten Mal klappt's dann auch besser.

Weiterhin viel Erfolg

Gut Sud

Stephen :thumbsup
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
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Alt-Phex
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#7

Beitrag von Alt-Phex »

The good, the bad and the ugly - Der beste Western aller Zeiten :thumbup

Du sagst das läutern hätte Prima funktioniert, ich behaupte jetzt das Gegenteil.

Du hast vermutlich zu schnell geläutert und somit zu wenig Extrakt ausgewaschen,
was zu der geringen Menge Bier mit ~12°P führte. Läutern ist kein Wettrennen,
das darf nicht zu schnell gehen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#8

Beitrag von PSJaeger »

Du siehst ja ganz deutlich im Video das da einiges beim kochen verdampft ist. Vllt mehr als erwartet.

Einfach nicht unterkriegen lassen und weiter mit dem nächsten Sud.

Gruß Philipp
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FCraft
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#9

Beitrag von FCraft »

Hi Nippie,

erstmal - sehr cooles Zeitraffer-Video. Ich habe vor zwei Wochen auch das erste Mal gebraut - bin aber in der 10L-Klasse unterwegs. Bei meinem ersten Brautag hatte ich am Ende auch nur 6 Liter Jungbier, das nun in Nachgärung ist. Ich denke für den ersten Brautag kannst du ziemlich stolz sein! Das Ganze wird sich mit den kommenden Suden einpendeln.

Gestern habe ich meinen zweiten Sud gebraut und das ganze lief schon wesentlich runder und ich bin bei den angepeilten 10L gelandet die nun fleißig vor sich hingären. Das mit dem schnellen Läutern kann ich in gewisser Weise bestätigen bzw. gab mir jetzt einen AHA-Effekt. Bei meinem zweiten Sud hatte ich mit größerer Schüttung gearbeitet, also "High Gravity" und war etwas über die Stammwürze nach dem Läutern verwundert

im Vergleich zu meinem ersten Sud. Ich war tatsächlich schneller beim Läutern - was wohl die Ursache ist! (Danke für den Hinweis Alt-Phex)

Grüße,

Felix
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#10

Beitrag von freeflyer201 »

Hallo,
Ich braue in Hannover Mitte. Bin auch in der Einkocherklasse unterwegs. Braue meistens 23-25l. Melde dich wenn du dich mal zum Erfahrungsaustausch treffen möchtest.
Gruß
Yannick
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hyper472
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#11

Beitrag von hyper472 »

nippie hat geschrieben: [*]bisschen schlechtes Gefühl bei der Wahl der Hopfenmenge
[*]bisschen schlechtes Gefühl bei der Wahl der Hefe[/list]

Zum Abschluss noch eine Reihe Fragen:
  1. Welches Thermometer bzw. Welcher Fühler ist zuverlässig für eine Brausteuerung? Kann auch etwas kosten, sollte aber +-0,5°C genau sein.
  2. In vielen Anleitungen steht, dass man den Nachguss vorsichtig bzw. indirekt auf den Treber geben soll, um Kanalbildung zu vermeiden. Warum gibt man den Nachguss dann nicht einfach drauf, wenn noch genug Hauptguss den Treber bedeckt? Dann knallt der Nachguss gar nicht direkt drauf?!
  3. Wie kann es sein, dass der Saphirhopfen mal mit 3,2% und mal mit 3,8% a-Säure verkauft wird (gleicher Jahrgang)?
  4. Sinkt die Hopfenausbeute bei der Verwendung von Säckchen erheblich? Und wenn ja, wie viel ca.?
  5. Meine Hopfenmenge war auf 22L Bier berechnet, ich habe 16L. Wird das nun sehr bitter oder verdampft das Hopfenaroma linear zum Wasser?
  6. Häufig lese ich, dass die Würze nach dem kochen nicht mehr mit Sauerstoff in Berührung kommen soll. Deshalb habe ich mich auch gegen Hopfenfilter und für Säckchen entschieden. So kann ich direkt umschlauchen. Auf der anderen Seite weiß ich noch wie bei meiner Bierkit-Anleitung stand, dass ich ordentlich umrühren soll bei der Hefezugabe, da die Hefe Sauerstoff benötigt. Ja was denn nun?
  7. Erwartet mich mit der Brewferm Blanche eine langweilige Plörre?
  8. Und die wichtigste Frage:Wie kann es sein, dass ich nur 16 Liter Bier habe??? Die Einkocherklasse strebt doch immer 20 Liter an?! Ich darf ja den Deckel beim kochen nicht zumachen wegen DMS. Könnte ich ihn vielleicht wenigstens gegen Ende draufpacken?
MfG Nippie
Hallo Nippie,

Respekt, Du hast Dich theoretisch bestens vorbereitet. Ich bin selber noch recht neu dabei und habe gestern das gleiche Rezept - mein 6ter Sud - gebraut.
Vorab: mach Dich nicht kirre, sieht doch alles sehr gut aus. Wir wollen doch gerade keine industrielle Berechenbarkeit!
Das schlechte Gefühl wg. Hopfen und Hefe lass lieber. Bestimmt könnte es noch besser gehen, aber es wird schmecken. Hopfensäckchen soll etwas die Ausbeute reduzieren, also war es schon mal gut, etwas mehr zu verwenden.
Thermometer: da träume ich auch noch von...
Nachguss: keine Ahnung. Ich mache es halt wie empfohlen.
Alpha-Säure: Herkunft
Hopfensäckchen: habe mal von 10% gelesen
Hopfen-Aroma: keine Ahnung
Sauerstoff: ja und ja - Sauerstoff vermeiden wird empfohlen. Das Umrühren für die Hefe ist die Ausnahme.
Brewfirm-Plörre: ich wette dagegen.
16Liter: keine Ahnung. Bei mir waren es 20, habe aber auch nur 60 min. gekocht.

Wird schon werden.
Kennst Du schon die Anleitung hier zum Abfüllen? Guck mal, ob Du die Ausrüstung dafür beisammen hast.

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#12

Beitrag von Schwarzbraeu »

Du schreibt, dass dein Glattwasser nach dem Läutern noch 8 Grad hatte. Dass ist sehr viel und eigentlich zu schade zum Weggießen.
Fang es nächstes Mal auf und gleich damit die Verdampfungsverluste aus. Achte darauf, dass du nach der letzten Zugabe noch mindestens 10Minuten weiterkochst.
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Alt-Phex
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Schwarzbraeu hat geschrieben:Du schreibt, dass dein Glattwasser nach dem Läutern noch 8 Grad hatte. Dass ist sehr viel und eigentlich zu schade zum Weggießen.
Fang es nächstes Mal auf und gleich damit die Verdampfungsverluste aus. Achte darauf, dass du nach der letzten Zugabe noch mindestens 10Minuten weiterkochst.
Fast richtig, bis 30 min vor Kochende kannst du mit Glattwasser ausgleichen. 10min könnten etwas wenig sein
um unerwünschte Stoffe auszudampfen. 8°P sind natürlich viel zu viel und weist auf schlechte Läuterarbeit hin.
(Das hatte ich ja weiter oben schon erklärt). Aber Hennig hat schon recht, nicht weiter ärgern, beim ersten Sud
trifft keiner die Zielmenge oder Stammwürze, ist einfach so.

Du musst deine Anlage kennen lernen, da braucht es schon 2-3 Sude für. Jeder Sud wird besser und effektiver.
Irgendwann hast du dann das Optimum raus und weißt wie du vorgehen musst. Nach dem ersten Sud ist vor dem
zweiten Sud. Also schonmal das nächste Bier planen.
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#14

Beitrag von Wedebier »

Hallo Nippie,

schöner Bericht! Ich komme aus der Wedemark, vielleicht könne wir uns ja ma treffen. Am besten noch mit Christoph aus Lehrte. Dann können wir allrs auch offline brsprechen

Viele Grüße
Tim
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#15

Beitrag von fg100 »

Meiner Meinung nach sehe ich die Probleme mit der geringen Ausbeute auch beim Läutern. Entweder du hast nicht lange genug "Absitzen" lassen, damit sich ein gutes Treberbett ausbildet. Oder dein Schrott war schlecht. Hast du selbst geschrotet oder gekauft?
Denn Nachguss gebe ich immer so über den Treber, wenn noch so ein bis zwei cm Wasser drüber steht.

Die Pellets kannst ruhig ohne Säckchen reingeben. Beim Whirlpool setzt sich das ja ab.
Beim Ablassen am Ende nach dem Kochen nur noch ganz langsam ablassen, sobald der Trubkegel rausspitzt. Dann zerfällt da auch nichts und du bekommst deutlich mehr raus. Zur Not halt einen Filterbeutel benutzen. Oder mal einen Kaffedauerfilter ausprobieren, wenn sowas zufällig bei euch rumliegt. Aber eigentlich reicht es, wenn man den Whirlpool gut angedreht hat und am Ende wie gesagt gaaanz langsam laufen lässt. Allerdings stört es auch nicht, wenn da ein bisschen was mitkommt. Das setzt sich bei der Gärung eh ab.

Deutlich vereinfachen würde alles, wenn du das mit Kombirast machst. Geht auch beim Weizen und auch beim Einkocher mit Isolierung. Man braucht da keinen Thermoport. Einfach Wasser auf ca. 72°C aufheizen. Einmaischen (ohne Temperatur zu messen). Deckel wieder drauf und 10min warten. Nochmals rühren und jetzt die Temperatur messen. Solltest dann auf ca. 67°C kommen. Notfalls kurz Nachheizen oder mit kaltem Wasser einstellen. Deckel drauf und 60min warten. Abmaischen (ohne auf 78°C zu gehen). So kannst du die meisten Biere mit einfachsten Mittel und mit einer einzigen Temperaturmessung machen.
Da reicht auch dein bisheriges Thermometer. Das hat vermutlich Wasser im Sensor abbekommen. Leg den Sensor mal be so etwa 70°C für eine Std. in den Ofen und dann müsste es eigentlich wieder gehen.
Franz
Pilsfreund
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#16

Beitrag von Pilsfreund »

Cooles Video. Zum Rest kann ich nicht viel sagen, bin ja selber Anfänger, weiter so.
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riegelbrau
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#17

Beitrag von riegelbrau »

Wedebier hat geschrieben:Hallo Nippie,

schöner Bericht! Ich komme aus der Wedemark, vielleicht könne wir uns ja ma treffen. Am besten noch mit Christoph aus Lehrte. Dann können wir allrs auch offline brsprechen

Viele Grüße
Tim
Ich finde ein Treffen gut, wer macht einen Vorschlag? Oder versuchen wir erstmal diese Aktivität tatsächlich zu realisieren?

Gruß
Christoph, der auch in der Mitgliederkarte sichtbar ist.
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#18

Beitrag von tommes »

Hi,

witziges Video.
nippie hat geschrieben:Mein Outdoorchef Grillthermometer hat mittendrin den Geist aufgegeben. Der Sensor zeigte immer wieder auf Phantasiewerte (0°C, 144°C etc..). Nur mit viel biegen und schütteln am Kabel (sieht man auch gut im Video) zeigte er hin und wieder eine Temperatur an, die wir für realistisch hielten.
Das kenne ich - die Sensoren mögen überhaut kein Wasser. Hab meinen Sensor 1x zu heftig gespült, dann gab's den gleichen Effekt.
Tipp: Outdoorchef anschreiben, ich habe damals ein komplett neues Thermometer problemlos zugeschickt bekommen, die Sensoren gibts/gabs nicht einzeln - ist allerdings auch schon ein paar Jahre her.

Prost, Thomas :Drink
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#19

Beitrag von Zackenknecht »

Hallo Leute,
mein Outdoorchef Grillthermometer hat auch den Geist aufgegeben, hab es aber hinterher in den Backofen gesteckt ( nur den Messfühler ) das Wasser ist raus und Thermometer geht wieder.
Ich haber auch nur 16 Lieter Ausbeute rausbekommen (Klosterbier von HuM ) . Das nächste mal wirds mehr schmeckt aber allen trotzdem.

:Drink
Gruß Thomas
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Ich glaub ich hab Cenosillicaphobie :Grübel
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nippie
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#20

Beitrag von nippie »

Danke für die vielen Antworten und aufmunternden Worte :Bigsmile
hutschpferd hat geschrieben:Dein topf war ja fast voll vorm kochen. Hast soviel nach dem kochen weg geleert?
Ja der Topf war vorher voll. Wie gesagt schätze ich, dass ich ca. 2 Liter am Ende weggeschenkt habe wegen Heißtrub. Es fehlen also noch ca. 5 Liter, damit ich auf mein Ziel komme. Ich werde beim nächsten mal wohl den Deckel drauflassen, bis es wallend kocht und SOFORT nach Ende der Kochzeit den Deckel wieder draufpacken.

Frage: Laut Netzrecherche verflüchtigen sich ungewünschte Aromen (z.B. DMS) bereits nach ca. 30 Minuten Kochzeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, sagen wir mal 45 Minuten. Wäre es dann nicht sinnvoll, nach diesen 45 Minuten für den Rest der Kochzeit den Deckel aufzulegen?
riegelbrau hat geschrieben:Also die Idee mit dem Zeitraffer ist wirklich klasse, das sah ich bisher noch nicht hier. Danke!
Woher aber die hohe Verdampfungsrate führt??
Das gilt es herauszufinden :Grübel
riegelbrau hat geschrieben:Das mit der Hopfengabe ist genau anders herum. 70 Minuten heißt 70 Minuten kochen, also bei 90 Minuten Gesamtkochzeit nach 20 Minuten zugeben. Warum das immer sorum geschrieben wird finde ich auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Verstehe, dann ist es im Rezept doch richtig, so wie in den FAQ erklärt. Dann habe ich es falsch gemacht, aber egal.
OS-Schlinge hat geschrieben:- nach dem Abkühlen der Würzen und anstellen mit der Hefe, bringst Du den Gärvorgang schneller und besser mit dem Einschlagen von Luft in Gang.
es geht auch ohne Aufschlagen, kann aber länger dauern.....
hyper472 hat geschrieben:Sauerstoff: ja und ja - Sauerstoff vermeiden wird empfohlen. Das Umrühren für die Hefe ist die Ausnahme.
Ich bin mir bewusst, dass es darum geht den Gärvorgang schneller in Gang zu bringen. Trotzdem ergibt es für mich keinen Sinn! Warum während des maischens/läuterns/ausschlagens peinlichst drauf achten, keinen Sauerstoff einzutragen, um dann später absichtlich welchen hinzuzufügen für die Hefe? Dann kann ich doch gleich während des ganzen Brauprozesses Sauerstoff dranlassen und erspare mir am Ende sogar noch das rühren!
freeflyer201 hat geschrieben:Ich braue in Hannover Mitte. Bin auch in der Einkocherklasse unterwegs. Braue meistens 23-25l. Melde dich wenn du dich mal zum Erfahrungsaustausch treffen möchtest.
Wedebier hat geschrieben:schöner Bericht! Ich komme aus der Wedemark, vielleicht könne wir uns ja ma treffen. Am besten noch mit Christoph aus Lehrte. Dann können wir allrs auch offline brsprechen
Ich habe mich dazu im Thread Neue Unterkategorie für NDS? gemeldet.
hyper472 hat geschrieben:16Liter: keine Ahnung. Bei mir waren es 20, habe aber auch nur 60 min. gekocht.
30 Min. weniger Kochzeit hätten bei mir sicherlich auch 3-4 Liter mehr gebracht. Warum hast du nur 60 gekocht? Nach "Gefühl"?
Schwarzbaeu hat geschrieben:Du schreibt, dass dein Glattwasser nach dem Läutern noch 8 Grad hatte. Dass ist sehr viel und eigentlich zu schade zum Weggießen.
Fang es nächstes Mal auf und gleich damit die Verdampfungsverluste aus.


Gute Idee!
tommes hat geschrieben:Das kenne ich - die Sensoren mögen überhaut kein Wasser. Hab meinen Sensor 1x zu heftig gespült, dann gab's den gleichen Effekt.
Tipp: Outdoorchef anschreiben, ich habe damals ein komplett neues Thermometer problemlos zugeschickt bekommen, die Sensoren gibts/gabs nicht einzeln - ist allerdings auch schon ein paar Jahre her.
Zackenknecht hat geschrieben:mein Outdoorchef Grillthermometer hat auch den Geist aufgegeben, hab es aber hinterher in den Backofen gesteckt ( nur den Messfühler ) das Wasser ist raus und Thermometer geht wieder.
Danke, der Backofen hat es geschafft! Ich werde mich dennoch bei ODC beschweren, das ist schon der Zweite Sensor, der spinnt. Und das nicht zum ersten mal. Der Sensor war übrigens nie komplett "eingetaucht", nur die Spitze war in der Maische. Das sollte ein Outdoor Lebensmittelthermometer schon abkönnen.
Zackenknecht hat geschrieben:Ich haber auch nur 16 Lieter Ausbeute rausbekommen (Klosterbier von HuM ) . Das nächste mal wirds mehr schmeckt aber allen trotzdem.
Was macht dich da so sicher, dass es nächstes mal mehr wird? Was willst du an deinem Prozess ändern?
fg100 hat geschrieben:Meiner Meinung nach sehe ich die Probleme mit der geringen Ausbeute auch beim Läutern. Entweder du hast nicht lange genug "Absitzen" lassen, damit sich ein gutes Treberbett ausbildet. Oder dein Schrott war schlecht. Hast du selbst geschrotet oder gekauft?
Das kann natürlich gut sein, ich hatte da überhaupt keine Erfahrungswerte! Ich habe die Maische allerdings gut 30 Minuten stehen lassen. Ich dachte das reicht. Auch beim läutern selbst lief nur ein dünner Rinnsal innen den Schlauch entlang, mir kam das schon sehr langsam vor. Wie lange sollte es denn über den Daumen gepeilt dauern ca. 30 Liter Flüssigkeit zu läutern? Schrot war von Amihopfen, ich denke die können das.
fg100 hat geschrieben:Denn Nachguss gebe ich immer so über den Treber, wenn noch so ein bis zwei cm Wasser drüber steht
.

Das werde ich dann auch so machen. Ich habe den Hauptguss einmal komplett durchlaufen lassen, bis der Treber quasi trocken war. Dabei hatte er sich so verfestigt, dass der Nachguss zunächst gar nicht abgelaufen ist. Ich habe dann vorsichtig etwas in den Treber geschnitten.
fg100 hat geschrieben:Die Pellets kannst ruhig ohne Säckchen reingeben. Beim Whirlpool setzt sich das ja ab.
Sprich die Pellets kann man eigentlich ohne Hopfenseiher verwenden? Das ist überhaupt der Grund, warum ich die Säckchen nehme. Wenn es um das Vermeiden von Sauerstoffeintrag geht, kann ich mir nichts schlechteres Vorstellen, als die Flüssigkeit durch ein ultra feinmaschiges Sieb laufen zu lassen...
fg100 hat geschrieben:Deutlich vereinfachen würde alles, wenn du das mit Kombirast machst. Geht auch beim Weizen und auch beim Einkocher mit Isolierung. Man braucht da keinen Thermoport. Einfach Wasser auf ca. 72°C aufheizen. Einmaischen (ohne Temperatur zu messen). Deckel wieder drauf und 10min warten. Nochmals rühren und jetzt die Temperatur messen. Solltest dann auf ca. 67°C kommen. Notfalls kurz Nachheizen oder mit kaltem Wasser einstellen. Deckel drauf und 60min warten. Abmaischen (ohne auf 78°C zu gehen).
Mhh, warum macht dann nicht jeder nur eine Kombirast? Was ist der qualitative Unterschied? Mit einem funktionierenden Thermometer hätte ich auch 10 Rasten gemacht, wenn das im Rezept gestanden hätte. Ich möchte ein möglichst gutes Ergebnis haben. :thumbup


Wenn ich mal alle Tipps von hier zusammenbaue, komme ich schon ein Stück weiter. Leider hatte bisher keiner eine konkrete Idee, warum ich so wenig Endprodukt habe bzw. wie ich in Zukunft solche Verdampfungsorgien verhindern kann :Waa

LG Nippie
inem
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#21

Beitrag von inem »

nippie hat geschrieben: 30 Min. weniger Kochzeit hätten bei mir sicherlich auch 3-4 Liter mehr gebracht.
Entscheidend sind nicht nur die Liter, sondern auch die Konzentration. Wenn mehr verdampft, kommt auch stärkeres Bier heraus. Wieviel °P hattest du denn beim Anstellen? Wenn es mehr gewesen ist als angepeilt wurde, dann kann man das auch wieder mit Wasser verdünnen. Wenn es aber nicht mehr war, dann würde ich wie die anderen vor mir auf Mängel bei zb dem Läutern tippen.
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#22

Beitrag von hyper472 »

nippie hat geschrieben:
hyper472 hat geschrieben:16Liter: keine Ahnung. Bei mir waren es 20, habe aber auch nur 60 min. gekocht.
30 Min. weniger Kochzeit hätten bei mir sicherlich auch 3-4 Liter mehr gebracht. Warum hast du nur 60 gekocht? Nach "Gefühl"?LG Nippie
Ich habe so lange nach Weizenrezepten gesucht, bis ich welche mit 60min Kochzeit gefunden habe. Da musste ich auch nicht lange suchen. Grund war ähnlich wie bei Dir die Verdampfung, auf 20l pro Brautag möchte ich schon kommen. Letztlich ist es Geschmackssache: Ich trinke lieber Bier mit 4% Alk als mit 6.

Grüße,
Henning
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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#23

Beitrag von Alt-Phex »

Das werde ich dann auch so machen. Ich habe den Hauptguss einmal komplett durchlaufen lassen, bis der Treber quasi trocken war. Dabei hatte er sich so verfestigt, dass der Nachguss zunächst gar nicht abgelaufen ist. Ich habe dann vorsichtig etwas in den Treber geschnitten.
Da haben wir deinen Läuterfehler. Dein Treber hat sich verdichtet und durch das auschneiden kam es zur Kanalbildung.
Entweder du gibst den Nachguß kontinuierlich drauf, bevor der Treber trocken läuft, oder du gibst den, wie du es gemacht
hast, komplett drauf. Bei letzterem musst du die Pampe aber nochmal gleichmäßig durchrühren und eine zweite Läuterruhe
einlegen. Dann kann auch mehr Extrakt ausgewaschen werden.
Ich bin mir bewusst, dass es darum geht den Gärvorgang schneller in Gang zu bringen. Trotzdem ergibt es für mich keinen Sinn! Warum während des maischens/läuterns/ausschlagens peinlichst drauf achten, keinen Sauerstoff einzutragen, um dann später absichtlich welchen hinzuzufügen für die Hefe? Dann kann ich doch gleich während des ganzen Brauprozesses Sauerstoff dranlassen und erspare mir am Ende sogar noch das rühren!
Also erstmal muss man gar nicht "peinlichst drauf achten", das wird oft sehr übertrieben dargestellt. "Nach Möglichkeit vermeiden" trifft es besser.
Grundsätzlich gibt es aber einen Unterschied zwischen Heiss- und Kaltbereich. Im Heissbereich ist Sauerstoffeintrag zu vermeiden. Wenn du den Sud
mit der Hefe anstellst sind wir ja schon im Kaltbereich, in diesem Moment ist das erwünscht und gut für die Hefe.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Re: Erster Brautag - the good, the bad, and the ugly

#24

Beitrag von hoggel1 »

Ich bin mir bewusst, dass es darum geht den Gärvorgang schneller in Gang zu bringen. Trotzdem ergibt es für mich keinen Sinn! Warum während des maischens/läuterns/ausschlagens peinlichst drauf achten, keinen Sauerstoff einzutragen, um dann später absichtlich welchen hinzuzufügen für die Hefe? Dann kann ich doch gleich während des ganzen Brauprozesses Sauerstoff dranlassen und erspare mir am Ende sogar noch das rühren!
Der Unterschied ist, das wenn du im Brauprozess Sauerstoff dran läßt, reagiert der Sauerstoff da schon, dadurch kann resultieren:

- Dunklere Farbe
- Geschmackseinbußen
usw.

dementsprechend sollte dein Sud kalt sein, damit der Sauerstoff nicht reagiern kann, und die Hefe optimaler weise schon im Sud sein, damit sie den Sauerstoff verstoffwechseln kann.

MfG
Thomas
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