Die neuen von Becks

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Boludo
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Re: Die neuen von Becks

#151

Beitrag von Boludo »

René, ich glaube Dir gerne, dass die Engländer schon lange Zeit Hopfen aus dem USA importieren (hat man in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg übrigens auch gemacht).
Das war aber sicher kein Cascade :Greets

Stefan
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flying
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Re: Die neuen von Becks

#152

Beitrag von flying »

Klar, der Cascade stammt wohl aus den 60-igern..? Ist meines Wissens zu einem guten Teil Fuggle (englisch), ein wenig russischer Serebrianka und der größte Teil vom amerikanischen Humulus Lupus. Von diesem stammen weltweit fast alle Fruchthopfen ab. Diese Aromen sind typisch amerikanisch und es ist davon auszugehen, dass auch die frühen Importhopfen schon solche (damals unerwünschten) Frucht- Noten hatten.
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gulp
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Re: Die neuen von Becks

#153

Beitrag von gulp »

So, mir hat das keine Ruhe gelassen. Irgendwo musste ich das ja herhaben, dass da kein Cascade reingehört. Und zwar schreibt Randy Mosher in Tasting beer: "In reality, English brewers use a good deal of importet hops, but they avoid using them in a way that would overstep the bounds of tradition in terms of the aroma; in other words, no overtly Americam hop varieties such as Cascade."

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flying
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Re: Die neuen von Becks

#154

Beitrag von flying »

Das ist sicherlich so. Traditionell richtig wäre der US- Northern Brewer gewesen, der sich von seinem englischen und deutschen Pedant im Aromasprektrum unterscheidet. Das ist der typische Hopfen aus der "Vor-Cascade-Ära". Für California Common z. B. US-Northern Brewer wird manchmal mit dem Chinook verglichen.

Der (vermutlich deutsche) Cacscade hat bei dem Becks irgendwie eine Erwartungshaltung erzeugt, wo die sicher nicht mit gerechnet haben? Zumindest in der einschlägigen Bierblogger-Szene und hier. Ob man es mit Northern Brewer, Fuggle und co. hier besser bewertet hätte, bezweifle ich mal..
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Re: Die neuen von Becks

#155

Beitrag von Biermensch »

flying hat geschrieben:
.. klingt jetzt nicht wie hunderte von Jahren.
Na doch, Peter. Der amerikanische Hopfen aus den Kolonien wurde immer schon nach England geliefert. Übrigens auch nach Deutschland (das es damals noch nicht gab), wo er nur halb so teuer war wie "edler" einheimischer Hopfen. Er galt als minderwertig.

Das Becks Pale Ale muss ja niemanden schmecken. Mir gehen nur die ständigen Vergleiche mit amerikanischen Pale Ale ein wenig auf den Zeiger. Die schreiben ja drauf "Inspired by England". Ob das Thema da verfehlt ist..? Na ja, ein wenig vielleicht aber nicht ganz.
Die haben es irgendwie geschafft, den typischen Becks-Style mit einem englischen Pale Ale/Best Bitter zu kombinieren und das nötigt mir Respekt ab.

So betrachtet sieht das evtl etwas anders aus.
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gulp
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Re: Die neuen von Becks

#156

Beitrag von gulp »

Kommt halt auf die IBUs an. Bei einem Pale Ale will ich den Hopfen riechen und schmecken. Northern Brewer und Fuggle wäre besser gewesen. Noch mehr verhunzen können sie es ja nicht.
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Re: Die neuen von Becks

#157

Beitrag von cyme »

Hm, dann ist das was Beck's produziert hat also eine kreative Neuinterpretation eines alten, obergärigen Bierstils unter der Verwendung einer neuerer Hopfenzüchtung und traditioneller Methoden. Da hab ich neulich in 'nem Blog was drüber gelesen, das nennt man "kraftbier" oder so. :popdrink
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Re: Die neuen von Becks

#158

Beitrag von Diplomat »

olem_de hat geschrieben:Also ich freu mich über die neuen von Becks...
Die Plörre schmeckt immer noch nach dem Einheits-Uuäh, egal welchen Hopfen der Chemiker da reinschmeisst. Da muss man nur dran riechen und weiss in welcher Industrieanlage das hergestellt wurde.
Ok, ich geb ja zu dass ich die B.. nicht mag, aber lieber wär es mir sie blieben bei Ihren Leisten als den Ruf eines Pale Ale zu gefährden. :thumbdown :thumbdown :thumbdown
Also ich kenne in Becks nur einen Chemiker und der sitzt in der Qualitätssicherung. Was ich jedoch kenne, vor allem in der Herstellung, sind viele Brauer, Braumeister, Diplom-Braumeister sowie Brauerei Ingenieure.
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gulp
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Re: Die neuen von Becks

#159

Beitrag von gulp »

Was ich jedoch kenne, vor allem in der Herstellung, sind viele Brauer, Braumeister, Diplom-Braumeister sowie Brauerei Ingenieure.
Und alle zusammen schaffen es nicht ein ordentliches Pale Ale abzuliefern.

Gruß
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Re: Die neuen von Becks

#160

Beitrag von Marv »

Ich hab das Pale Ale vor einiger Zeit mal getestet und kann nicht verstehen, warum das so zerissen wird.

Sicher ist das kein Luxus Craft Bier, aber ich mag den etwas kräftigeren Körper, und die fruchtige Hopfennote kommt auch schön raus. Überraschenderweise beim Trinken direkt aus der Flasche besser als aus dem Glas.

Insgesamt fällt das Bier in eine Lücke, die derzeit leider recht unterbesetzt ist. Mal was anderes als das 0-8-15 Pils, aber auch kein Fancy Craftbier für 5€ die Flasche, was genüsslich aus dem Schwenker getrunken wird. Ne angenehme Abwechslung für den gemütlichen Fernsehabend mit Freunden.

Dabei ist es mir eigentlich recht Wurst, aus wessen Sudkessel das kommt, oder ob das den Pale Ale Regularien von Dr. Dingsbums aus den frühen 40er Jahren entspricht...
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gulp
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Re: Die neuen von Becks

#161

Beitrag von gulp »

Überraschenderweise beim Trinken direkt aus der Flasche besser als aus dem Glas.
Besser aus der Flasche, aha. Das sagt doch alles.

Gruß
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giggls
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Re: Die neuen von Becks

#162

Beitrag von giggls »

Marv hat geschrieben: Insgesamt fällt das Bier in eine Lücke, die derzeit leider recht unterbesetzt ist. Mal was anderes als das 0-8-15 Pils, aber auch kein Fancy Craftbier für 5€ die Flasche, was genüsslich aus dem Schwenker getrunken wird. Ne angenehme Abwechslung für den gemütlichen Fernsehabend mit Freunden.
Da würde ich dann doch je nach Region eher ein Atlantic Ale oder ein Distelhäuser Blond empfehlen. Die liegen ebenfalls preislich im unteren Bereich können dafür aber was.

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Re: Die neuen von Becks

#163

Beitrag von cosmophobia »

Gestern hab ichs auch getrunken und geb mal schnell meinen Senf dazu.
Es riecht frisch, etwas kräutrig, das Becks Stinktier hält sich im Vergleich zum normalen Pils zurück. Ganz ok.
Der Geschmack konnte mich aber nicht überzeugen. Eine irgendwie muffige Malzigkeit gepaart mit einem mäßigen Hopfenaroma. Etwas Zitrus, schon. Dazu aber eine kräuterartige fast medizinische Note, die ich nicht sehr mochte.
Ich erinner mich an ein paar wenige englische Biere, die ein ähnliches Aroma hatten, also sicher nicht ganz Stil-untypisch. Ich würde es als nicht wirklich schlecht einstufen, aber richtig gemundet hat es auch Niemandem bei uns.
Da es nicht mein erstes Bier mit Cascade ist, kann ich sagen: Ich habe ihn hier nicht wiedererkannt.
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cyme
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Re: Die neuen von Becks

#164

Beitrag von cyme »

Er weiter probieren mag, jetzt gibts auch ein Red Ale.
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Re: Die neuen von Becks

#165

Beitrag von iamsebastian »

cyme hat geschrieben:Er weiter probieren mag, jetzt gibts auch ein Red Ale.
Probiert hast Du es aber noch nicht?
Brian
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Re: Die neuen von Becks

#166

Beitrag von Brian »

Ich stand auch vorm Supermarktregal, aber entgegen meiner üblichen Verhaltensweise bei neuen Biersorten habe ich nichts gekauft. :Grübel

Weiß jemand wo man das Stone Pataskala RedXIPA herbekommt? Das schneidet bei jeder Bewertung dermaßen gut ab, dass ich richtig Durst bekomme.
https://youtu.be/QVEMB_-gumE
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flying
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Re: Die neuen von Becks

#167

Beitrag von flying »

iamsebastian hat geschrieben:
cyme hat geschrieben:Er weiter probieren mag, jetzt gibts auch ein Red Ale.
Probiert hast Du es aber noch nicht?
Ich habs probiert.

PICT0928.JPG

Nee, dass is nix. Diesmal steht da "Inspired by Ireland". Malzkörper ist ok aber das Carared drückt zuviel durch. Ist mir zu melanoidinlastig. Da fehlt die karamellige Leichtigkeit des "Brewers Invert". Süffig ist es und mild-süß. Es gibt aber null Hefecharakter. Ok, so ein Kilkenny ist auch nicht viel besser aber es gibt schon deutliche bessere Red Ales. Ich wills auch nicht ganz miesmachen, hab es vermutlich zu kalt getrunken?

Möglicherweise kann man irische Salzwiesenlämmer drin einlegen??
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Re: Die neuen von Becks

#168

Beitrag von Brian »

Mittlerweile habe ich's auch probiert. Dem schließe ich mich an. Mir ist es allerdings eher zu sehr klebrig karamellig, als Melanoidine. Wäre nicht schlimm, wenn's nur eine Saison durchhält. ;)
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Re: Die neuen von Becks

#169

Beitrag von Steve LeCocq »

Ich finde auch dass das Red Ale das Schwächste der Serie ist...
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Re: Die neuen von Becks

#170

Beitrag von olem_de »

Na gut, geb ich auch noch meinen unkultivierten Senf dazu....
ich glaube wir sind uns alle einig das Industriebetriebe wie z.B. Becks dazu geführt haben, dass wir hier alle ein neues Hobby (und manche sogar ein eigenes Unternehmen) haben.
Ich weiss auch das eine Blindverkostung sehr viele Vorurteile widerlegen kann. Bei einem bin ich mir nur 100%ig sicher: ein Becks schmecke ich blind und mit auf den Rücken gebundenen Händen heraus. - und weil ich an das gute im Menschen glaube habe ich auch mal die neuen probiert.... Sorry, das ist wie ein normales Becks nachträglich gestopft. D.h. der typ. Becksaroma kommt immer wieder durch. Da es keinerlei grossen Werbekampagnen mehr gibt, hat sich das ganze wohl auch wider erledigt.
...ist letztlich auch nicht erwähnenswert. Wie gesagt deshalb haben wir ja ein tolles Hobby ! :thumbsup
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Flothe
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Re: Die neuen von Becks

#171

Beitrag von Flothe »

olem_de hat geschrieben:ich glaube wir sind uns alle einig das Industriebetriebe wie z.B. Becks dazu geführt haben, dass wir hier alle ein neues Hobby (und manche sogar ein eigenes Unternehmen) haben.
Eventuell etwas "durch den Rücken in die Brust geschossen", aber ich weiß, was du meinst :thumbsup Trotzdem möchte ich nicht RadeBitSteiner (und Becks) dafür dankbar sein, zum Hobbybrauen gekommen zu sein :Wink

LG Florian

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- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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