Speziator Doppelbock Hell, Brauhaus Riegele

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tauroplu
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Speziator Doppelbock Hell, Brauhaus Riegele

#1

Beitrag von tauroplu »

Allgemeine Angaben: Doppelbock Hell. Stammwürze: 18,5°P, 8,5 Vol.-% Alk., Wasser, Gerstenmalz und Hopfen (wo ist denn bloß die Hefe geblieben?).

Aussehen: Klares Bier von sattgelber Farbe. Der Schaum ist sehr feinporig und hält für einen Doppelbock recht lange.

Geruch: Wer gerne wissen will, was es bedeutet, wenn ein Bier getreidig riecht, der sollte hier zugreifen (und nicht nur deshalb). Das Bier riecht unglaublich frisch und nach einer kurzen Weile gesellen sich zum Getreide noch schöne Malzaromen hinzu. Der Alkohol mit immerhin 8,5 Vol.-% hält sich vornehm zurück. Erst wenn das Bier ein wenig Temperatur annimmt, kommt ein gewisser „bockiges“ Aroma hinzu (nicht von Nachteil, möchte ich meinen).

b]Geschmack:[/b] Der Antrunk ist sauber, frisch und zunächst neutral. Die Zunge wird aber alsbald von herrlichen, ausladenden Malzaromen belegt, begleitet von einer vernehmlichen, aber nicht übertriebenen Süße. Die Süße ist ausgesprochen elegant geht mit der sehr spürbaren Hopfenbittere eine wunderbar ausgewogene und elegante Balance ein und setzt einen vernehmlichen Kontrapunkt. Nichts Klebriges, nichts Mastiges, stört das Geschmacksgefüge. Ein Doppelbock der eher herben Art, dessen Hopfenbittere recht lange, aber sehr angenehm anhält. Das gefällt mir ungemein und ist in hohem Maße von einem gewissen Suchtfaktor begleitet. Aber Obacht, die 8,5 % Alkohol verfehlen ihre Wirkung nach einer gewissen Zeit nicht. Macht aber nix, ist ja ein Doppelbock da gehört sich das. Auch im Geschmack ist der Alkohol nicht rauszuschmecken, was das Bier recht gefährlich macht…Noch ein Schluck? Aber sehr gerne!

Fazit: Dieses Bier ist meiner Meinung nach extrem gut gelungen. Eine derart ausgewogene Balance zwischen Malzigkeit bzw. Getreidigkeit, erhöhtem Alkoholgehalt und Hopfenbittere findet man sehr selten. Zwar steckt in dem Bier nicht der Hauch an Hopfenaromatik, aber das erwarte ich von einem Deutschen Standardbier (jedoch fernab des üblichen pappig-süßen Doppelbockstandards) auch nicht und ich vermisse es auch nicht – so sehr ich die bittere Hopfenaromatik liebe – aber alles hat seine Zeit.

Unbedingte Trinkempfehlung für dieses Meisterwerk Deutscher Braukunst, schon allein deswegen, weil es hierzulande recht wenig helle Doppelböcke gibt, so gute sogar fast gar nicht.
Speziator.JPG
Viele Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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