Guten Abend miteinander,
soeben habe ich mich vorgestellt und nun folgt schon meine erste Frage.
Wie der Titel schon sagt geht es um einsetzende Trübung durch Whirlpoolhopfung.
Ich habe nun 3 Sude hinter mir. Der erste war ohne, die letzten 2 mit Whirlpoolhopfung.
Der erste Sud war nach dem Hopfenkochen weitestgehend klar und hat soweit ganz normal ausgesehen, insofern ich das beurteilen kann.
Sud 2 und 3 waren auch nach dem Hopfenkochen ausreichend klar. Durch die Whirlpoolhopfung wurde die Würze dann aber milchig trüb.
Die Trübung bleibt bis nach der Gärung und setzt sich erst nach längerer Lagerzeit schließlich ab.
Der zweite Sud hat nun 10 Wochen Lagerung hinter sich und ist mittlerweile relativ klar geworden.
Um das Ganze mal anschaulich zu gestalten hier ein Bild des Jungbieres vor dem Abfüllen.
So sah auch die Würze ab der Whirlpoolhopfung aus. Auch das Bier bleib mehrere Wochen in den Flaschen so. 4 Wochen lang konnte man selbst mit Lichtquelle dahinter nicht durchschauen, wie Milch eben.
Etwas zur Technologie:
Gemaischt und gekocht wurde im Einkocher, Würzebruch hat stattgefunden. Nach dem Kochen, Abkühlung ohne Hilfsmittel auf 80°C und Zugabe des Hopfens.
Danach einmal kräftig umrühren und ca. 20 min warten. Anschließend habe ich den Whirlpool angedreht. Das ganze habe ich 20 min stehen lassen und dann wurde in den Gäreimer abgefüllt. Dabei wurde nochmals durch einen Monofilamentfilter gefiltert um mögliche Hopfenreste abzufangen.
Die Hauptgärung war bei beiden Suden in wenigen Tagen (ca. 4-5) durch. Einmal habe ich das Jungbier nochmal 8 Tage stehen lassen und beim zweiten Mal direkt nach 8 tagen abgefüllt. Optisch waren beide Sude gleich trüb. Es handelt sich bei beiden um Pale Ales, einmal vergoren mit US-05, einmal mit Nottingham.
Jetzt zur eigentlichen Frage.
Ist es normal, dass eine solch starke Trübung durch die Whirlpoolhopfung einsetzt oder mache ich irgendwo einen Fehler?
Vielen Dank schonmal im Voraus
Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
- mavro
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Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Könntest Du vlt Mal das Rezept und den Brauverlauf posten?
Dann kann man evtl mehr sagen....
Dann kann man evtl mehr sagen....
Viele Grüße, Andreas
Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Vielleicht war schon das "kräftige Umrühren" der Fehler und Du hast bereits ausgeflockten Heißtrub so fein verteilt, dass er nicht mehr sedimentiert.Bierdurst hat geschrieben: ↑Dienstag 17. Juli 2018, 23:11 Etwas zur Technologie:
Gemaischt und gekocht wurde im Einkocher, Würzebruch hat stattgefunden. Nach dem Kochen, Abkühlung ohne Hilfsmittel auf 80°C und Zugabe des Hopfens.
Danach einmal kräftig umrühren und ca. 20 min warten. Anschließend habe ich den Whirlpool angedreht.
So etwas hatten wir schon einmal diskutiert:
MoritzBierjunge hat geschrieben: ↑Freitag 10. November 2017, 11:11 Über genau diese Zeile war auch ich zunächst gestolpert. Es erscheint mir aber einleuchtend, dass man durch zu affektiertes Gerühre beim Whirlpool den Heißtrub, der nach ordentlicher Kochung bereits großflockig ausgefällt war, wieder zerrupft und womöglich Stoffe, die bereits abgeschieden waren, wieder neu in Lösung bringt. Narziß beurteilt übrigens den Whirlpool gegenüber älteren Verfahren zur Heißtrubabscheidung wie Kühlschiff oder Setzbottich keinesfalls als generell überlegen und spricht sogar von einer "Whirlpoolfähigkeit" der Würze, die gegeben sein müsse.
Ich nehme daraus mit, dass auch hier "weniger manchmal mehr" sein kann, und dass ein behutsames und schonendes Andrehen vollkommen genügt. Bei meiner 60 l-Pfanne genügt selbst das, dass die Würze bis zu einer Viertelstunde lang auskreiselt.
Von der zusätzlichen Oxidationsgefahr (hot side aeration), wenn man bis zum rauschenden Strudel wie wild rührt, einmal ganz abgesehen.
Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Ich mache auch und gerne Whirlpoolhopfung, und ich habe noch nie sowas gehabt..... ich werfe den Hopfen allerdings irgendwo zwischen 70°C und 80^C rein, und drehe dann den Whirlpool an.... irgendwann nach auf jeden Fall mehr als 15min kann ich ziemlich klar ausschlagen.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Kann ich so bestätigen. Hatte auch schon nach üppiger Whirlpoolhopfung milchig-trübe Würzen. Sind das nicht uA Eiweiß-Gerbstoff-Komplexe wie im Braumagazin beschrieben?
Gruß
Magnus
Magnus
Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Rezept1
Ausschlagmenge: 20l
Hauptguss: 17l
Nachguss: 12l
Schüttung:
2kg Pale Ale Malz
2kg Pilsener Malz
0,5kg Münchener Malz
Kombirast bei 67°C - 60min
Abmaischen bei 78°C
Kochzeit 90 min
Vorderwürzehopfung 20g Callista (2,4% alpha)
80 min - 15g Perle (10,2% alpha)
Whirlpoolhopfung (80°C) 80g Callista (2,4% alpha)
Rezept2
Ausschlagmenge: 20l
Hauptguss: 17l
Nachguss: 12l
Schüttung:
5kg Pale Ale Malz
Kombirast bei 67°C - 60min
Abmaischen bei 78°C
Kochzeit 90 min
Vorderwürzehopfung 20g Comet (7,5% alpha)
80 min - 12g Comet (7,5% alpha)
Whirlpoolhopfung (80°C) 68g Comet (7,5% alpha)
Da es bei beiden Rezepten aufgetreten ist und die Würze vor der Whirlpoolhopfung verhältnismäßig klar war, hatte ich das Rezept als Ursache erstmal ausgeschlossen.
Wie gehst du denn bei der Hopfengabe mit der Würze um was das Rühren und Whirlpool andrehen angeht?
An dieser Stelle schon mal danke für die rege Beteiligung
Guter Hinweis. Das könnte natürlich sein. Ich habe den Whirpool schon sehr kräftig angerührt, damit er auch garantiert funktioniert. Möglicherweise war das zu viel des Guten. Wenn ich das richtig verstanden habe kann ich mir das Umrühren und Warten bei der Whirlpoolgabe sparen und direkt andrehen (bem nächsten mal sanfter versteht sich)?Bierjunge hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Juli 2018, 06:58Vielleicht war schon das "kräftige Umrühren" der Fehler und Du hast bereits ausgeflockten Heißtrub so fein verteilt, dass er nicht mehr sedimentiert.Bierdurst hat geschrieben: ↑Dienstag 17. Juli 2018, 23:11 Etwas zur Technologie:
Gemaischt und gekocht wurde im Einkocher, Würzebruch hat stattgefunden. Nach dem Kochen, Abkühlung ohne Hilfsmittel auf 80°C und Zugabe des Hopfens.
Danach einmal kräftig umrühren und ca. 20 min warten. Anschließend habe ich den Whirlpool angedreht.
So etwas hatten wir schon einmal diskutiert:MoritzBierjunge hat geschrieben: ↑Freitag 10. November 2017, 11:11 Über genau diese Zeile war auch ich zunächst gestolpert. Es erscheint mir aber einleuchtend, dass man durch zu affektiertes Gerühre beim Whirlpool den Heißtrub, der nach ordentlicher Kochung bereits großflockig ausgefällt war, wieder zerrupft und womöglich Stoffe, die bereits abgeschieden waren, wieder neu in Lösung bringt. Narziß beurteilt übrigens den Whirlpool gegenüber älteren Verfahren zur Heißtrubabscheidung wie Kühlschiff oder Setzbottich keinesfalls als generell überlegen und spricht sogar von einer "Whirlpoolfähigkeit" der Würze, die gegeben sein müsse.
Ich nehme daraus mit, dass auch hier "weniger manchmal mehr" sein kann, und dass ein behutsames und schonendes Andrehen vollkommen genügt. Bei meiner 60 l-Pfanne genügt selbst das, dass die Würze bis zu einer Viertelstunde lang auskreiselt.
Von der zusätzlichen Oxidationsgefahr (hot side aeration), wenn man bis zum rauschenden Strudel wie wild rührt, einmal ganz abgesehen.
Wie beschrieben ist es bei zwei Rezepten aufgetreten.
Rezept1
Ausschlagmenge: 20l
Hauptguss: 17l
Nachguss: 12l
Schüttung:
2kg Pale Ale Malz
2kg Pilsener Malz
0,5kg Münchener Malz
Kombirast bei 67°C - 60min
Abmaischen bei 78°C
Kochzeit 90 min
Vorderwürzehopfung 20g Callista (2,4% alpha)
80 min - 15g Perle (10,2% alpha)
Whirlpoolhopfung (80°C) 80g Callista (2,4% alpha)
Rezept2
Ausschlagmenge: 20l
Hauptguss: 17l
Nachguss: 12l
Schüttung:
5kg Pale Ale Malz
Kombirast bei 67°C - 60min
Abmaischen bei 78°C
Kochzeit 90 min
Vorderwürzehopfung 20g Comet (7,5% alpha)
80 min - 12g Comet (7,5% alpha)
Whirlpoolhopfung (80°C) 68g Comet (7,5% alpha)
Da es bei beiden Rezepten aufgetreten ist und die Würze vor der Whirlpoolhopfung verhältnismäßig klar war, hatte ich das Rezept als Ursache erstmal ausgeschlossen.
Etwas in die Richtung hatte ich auch in Verdacht. Wenn das aber bei den meisten nie so stark auftritt ist das als alleinige Ursache auch eher unwahrscheinlich oder?heizungsrohr hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Juli 2018, 09:44 Kann ich so bestätigen. Hatte auch schon nach üppiger Whirlpoolhopfung milchig-trübe Würzen. Sind das nicht uA Eiweiß-Gerbstoff-Komplexe wie im Braumagazin beschrieben?
Wie gehst du denn bei der Hopfengabe mit der Würze um was das Rühren und Whirlpool andrehen angeht?
An dieser Stelle schon mal danke für die rege Beteiligung
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Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Hab ich nicht besonders drauf geachtet, aber bin da nicht massiv rangegangen. Aber es war eindeutig von der Hopfengabe. Wenn ich mich recht entsinne hab ich die Dolden zugegeben und ein paar mal leicht untergerührt. Dabei wurde es schon trüber als ob Staub oÄ am Hopfen hängen würde.
Gruß
Magnus
Magnus
Re: Starke Trübung durch Whirlpoolhopfung
Ich hopfe übrigens mit Pellets Typ90, falls das relevant ist. Aber ich denke, das machen die meisten.
Beim nächsten Mal werde ich versuchen ganz genau darauf zu achten, bei welchem Schritt die Trübung entsteht, vielleicht bringt das weitere Erkenntnisse.
Beim nächsten Mal werde ich versuchen ganz genau darauf zu achten, bei welchem Schritt die Trübung entsteht, vielleicht bringt das weitere Erkenntnisse.