Seite 1 von 1

Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 16:42
von Shorty
Hallo zusammen,

ich hoff mal dass das Thema hier richtig platziert ist, da ich ehrlich gesagt nicht wirklich schlau werd was es mit dem Irish Moss auf sich hat. Hab gehört, dass es das Bier deutlich klarer machen soll und da ich mit sonstigen Filtermethoden (entweder viel zu teuer oder zu trübe) keinen rechten Erfolg hatte, wollte ich mal fragen ob mir jemand sagen kann wie ich es einsetzen soll...? Kocht man das mit und holt es dann beim abfüllen raus oder wann wird es zu und abgeführt? Hinterlässt das dann keinen Beigeschmack?

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal!

Gruß
Florian

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 16:47
von Chrissi_Chris
Du wirfst es 5-10 min vor Kochende in die Würze und es löst sich auf. Es sind kleine Irische Algen Schnipsel sehr klein gehäckselt.

Ja es macht das Bier deutlich klarer... ich nutze Irish Moss schon sehr lange. Auch hier gibt es die Fraktion die dadrauf schwört und die, die es nicht mag.

LG Chris

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 16:50
von DerDerDasBierBraut
Richtig. Ich gehöre zur "Schwört drauf Fraktion". Etwa 0,3g/l. Beim Hopfenseihen bleibt es zusammen mit dem Trub in der Sudpfanne zurück. Es hinterlässt keinen Geschmack im fertigen Bier.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 16:59
von Terlon
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 16:50 Richtig. Ich gehöre zur "Schwört drauf Fraktion". Etwa 0,3g/l. Beim Hopfenseihen bleibt es zusammen mit dem Trub in der Sudpfanne zurück. Es hinterlässt keinen Geschmack im fertigen Bier.
Moin,

ich dachte 0,1g/l?
Bei meinem nächsten Wieß wollte ich es auch mal ausprbieren. Ist mehr besser = klarer?

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 17:04
von Dinkhopf
Ja, tut zuverlässig seinen Dienst und nein, du schmeckst da nichts raus. Vom Hafenbeckengeruch beim Kochen nicht irritieren lassen. Werfe es meist 10 Minuten vor Flameout in die Würze. Dosiere meist 0,1 G/l.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 17:08
von Dinkhopf
Terlon hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 16:59
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 16:50 Richtig. Ich gehöre zur "Schwört drauf Fraktion". Etwa 0,3g/l. Beim Hopfenseihen bleibt es zusammen mit dem Trub in der Sudpfanne zurück. Es hinterlässt keinen Geschmack im fertigen Bier.
Moin,

ich dachte 0,1g/l?
Bei meinem nächsten Wieß wollte ich es auch mal ausprbieren. Ist mehr besser = klarer?
Man sollte es nicht übertreiben mit der Menge, das kann zum Verklumpen der Hefe führen. Einige Beispielbilder findest du hier im Forum. Mir ist das auch schon passiert. Mit o. g. Dosierung (0,1 g/l) aber noch nie.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 17:12
von DerDerDasBierBraut
Terlon hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 16:59
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 16:50 Richtig. Ich gehöre zur "Schwört drauf Fraktion". Etwa 0,3g/l. Beim Hopfenseihen bleibt es zusammen mit dem Trub in der Sudpfanne zurück. Es hinterlässt keinen Geschmack im fertigen Bier.
Moin,

ich dachte 0,1g/l?
Bei meinem nächsten Wieß wollte ich es auch mal ausprbieren. Ist mehr besser = klarer?
Schwer zu sagen, weil ich immer meine 15g in den BM50 werfe, egal ob 45 oder 60 Liter Würze drin sind.
Wo habt ihr die 0,1g/l her? Ich meine auf einer Produktpackung von mir stand mal 0,5 g/l. Das habe ich einfach grob halbiert und als mein "Standard" festgelegt. Hatte auch nie Gärprobleme oder schlechte Vergärunsggrade.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 17:14
von Dinkhopf
Also in meinem Fall sind die 0,1 g Erfahrungswert, nachdem ich Probleme hatte mit Klumpen. Eine Korrektur noch: Ich schmeiße es 10 Minuten vor Flameout rein, nicht 15.

Edit: Der Verpackungshinweis beim Irish Moss von Hobbybrauerversand sagt, 5 g auf 25 l. 0,2 g also. Dürfte auch hinhauen und nix kaputtmachen. :Wink

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 22:19
von Kleinenhainer
Moin,
ich habe Irish Moss auch lange benutzt.
Besser klappt es meiner Meinung nach mit SuperMoss HB: Carragen und Dextrose. Stinkt nicht so. Ist besser zu dosieren, 2g/10 Liter steht drauf. Ist eigentlich auch zu viel. Hälfte reicht dicke. Flockt meiner Meinung nach besser. Will aber keine Werbung machen.
Wichtig ist auch das Handling: 10 Minuten mit kochen, aktiv Kühlen, keinen Whirlpool, warten bis unter 20°C, dann die Würze vorsichtig abziehen wenn sie klar ist.
Trotz allem: Cold crash nach der HG. Lange genug! Dann vorsichtig das Jungbier abhebern. Dann wird auch ein schwieriges Bier klar. Zur Not (Naja wenn es ein einigermassen echtes Helles werden soll, hell und glasklar) musst Du auch manchmal noch Gelatine einsetzen. Wenn der CC lange genug ist und du wirklich 0- -0,5°C erreichst nicht.
Thomas

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 22:20
von chaos-black
Ich hab auch schon viele Sude damit gebraut, 0,1g/L 10min vor Kochende. Hilft den Heisstrub abzuseihen und macht nen guten Job für Klärung. Nur hab ich jetzt das erste mal eine Hefe erwischt, die extrem gut sedimentiert und wahrscheinlich verstärkt durch Irish Moss nun zu früh den Dienst quittert hat. Das war übrigens die Gozdawa OGA9. Ich werde nochmal mit der brauen, aber ohne Irish Moss.

Beste Grüße,
Alex

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 22:35
von Shorty
Wow super das hört sich ja fast nach nem Allheilmittel an... ich denk beim nächsten Braugang werd ich das mit den Algen dann auch ausprobieren...

Auch wenn es dann nicht mehr ganz zum Thema gehört aber hat jemand ne Empfehlung für ein gutes Rezept UG für nen Anfänger wie mich? Denk mein Keller wird jetzt demnächst kühler daher die UG Einschränkung...

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 00:53
von Alt-Phex
Nur der Vollständigkeit halber.

Man braucht für ein klares Bier nur die richtige Hefe, darf nicht zu früh abfüllen und lässt es ausreichend lange kalt reifen. Algen und ausgekochte Tierkadaver sind überflüssig. Den "Cold Crash" kannte hier früher auch keiner und hat auch keiner gebraucht. Das ist wie mit den Haferflocken für den Schaum, alles nur Krücken und Gehhilfen um Fehler im Prozess auszugleichen.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 01:08
von gulp
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 17. November 2018, 00:53 Nur der Vollständigkeit halber.

Man braucht für ein klares Bier nur die richtige Hefe, darf nicht zu früh abfüllen und lässt es ausreichend lange kalt reifen. Algen und ausgekochte Tierkadaver sind überflüssig. Den "Cold Crash" kannte hier früher auch keiner und hat auch keiner gebraucht. Das ist wie mit den Haferflocken für den Schaum, alles nur Krücken und Gehhilfen um Fehler im Prozess auszugleichen.
Danke! :thumbsup :Drink

Jetzt hätte ich fast gefällt mir geschrieben. :Bigsmile

Gruß
Peter

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 09:05
von Shorty
Danke auch euch noch mal....ich bin halt noch am Anfang und gerade was den Platz angeht etwas limitiert... daher muss ich mit dem klar kommen was eben geht...hätte auch gern einen Kühlschrank für die gärführung aber mein Platz im Keller reicht da nicht... daher muss ich da mit der vorhandenen Temperatur arbeiten und mein Bier danach richten (UG oder OG)...nen cold Crash kannte ich auch nicht und kann ich daher auch nur bedingt durchführen.
Die richtige Hefe für ein sehr klares Bier kenn ich leider nicht...wie gesagt...motivierter Anfänger mit Luft Bach oben...
Will mir trotzdem den Spaß nicht verderben lassen freu mich aber über jeden konstruktiven Vorschlag wie ich noch besser werden kann...

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 09:40
von hyper472
Guten Morgen Shorty,

nein, den Spaß darf man sich nicht verderben lassen - aber das haben die beiden auch garantiert nicht vor. Anfänger bin ich mit gut 60 Suden wohl nicht mehr, Luft nach oben bleibt immer noch genug. Aber klare Biere habe ich auch ohne solche Hilfsmittelchen hinbekommen - übrigens ebenfalls ohne kontrollierte Gärführung im Kühlschrank.
Das klappt mit der Notti, einer Verweildauer im Gärbottich von 2-3 Wochen (natürlich trotzdem messen!), ein paar Wochen dunkel lagern und dann einige Tage im Kühlschrank. Außerdem Abkühlen in der Sudpfanne und beim Umfüllen in den Gärbottich darauf achten, dass nicht jeder Schlonz in den Monofilamentfilter (150 mü) gelangt.
Geduld ist also mal wieder das ausschlagende Moment :Greets

Viele Grüße, Henning

P.S. Für manche hier ist maximaler Einsatz von Technik und Mittelchen Hobby im Hobby. Das ist erlaubt und legitim. Andere versuchen, nur so viel Aufwand zu betreiben, wie notwendig - dafür aber richtig. Da wirst Du deinen Weg finden.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 09:53
von Dr.Edelherb
Die "richtige" Hefe wählt man eigentlich auch dem Bierstil entsprechend aus, Sedimentiationsverhalten ist eher zweitrangig.
Was die Schönungsmittel angeht, hier trifft halt die "2g/l hiervon, 3g/l davon und am Ende nochmal 1,7g/l von dem Zeug" auf die "den scheiss brauchts net" Fraktion.
Die Hauptstellschrauben für klares Bier sind das verwendete Malz, die Trubtrennung nach dem Würzekochen, die verwendete Hefe und natürlich wielange du dem Jungbier nach der HG Zeit gibst bevor du abfüllst und wielange du anschließend reifen lässt.
Was Alt-Phex dir quasi sagen will, es braucht keine Algensuppe wenn man die Prozesse optimiert, das sollte eher anspornen als sich den Spass verderben zu lassen ;)
Um Vorschläge zu bekommen was du besser machen könntest, kannst du ja z.B. mal eine detaillierte Braudoku mit Bildern usw. einstellen, meist sind die gröbsten Fehler dann schnell ersichtlich.

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 11:10
von Kobi
hyper472 hat geschrieben: Samstag 17. November 2018, 09:40 Aber klare Biere habe ich auch ohne solche Hilfsmittelchen hinbekommen - übrigens ebenfalls ohne kontrollierte Gärführung im Kühlschrank.
Das klappt mit der Notti, einer Verweildauer im Gärbottich von 2-3 Wochen (natürlich trotzdem messen!), ein paar Wochen dunkel lagern und dann einige Tage im Kühlschrank. Außerdem Abkühlen in der Sudpfanne und beim Umfüllen in den Gärbottich darauf achten, dass nicht jeder Schlonz in den Monofilamentfilter (150 mü) gelangt.
Geduld ist also mal wieder das ausschlagende Moment :Greets

Viele Grüße, Henning

P.S. Für manche hier ist maximaler Einsatz von Technik und Mittelchen Hobby im Hobby. Das ist erlaubt und legitim. Andere versuchen, nur so viel Aufwand zu betreiben, wie notwendig - dafür aber richtig. Da wirst Du deinen Weg finden.
:goodpost:
Moin,
jo, fast genau so bekomme ich auch klare Biere ohne Zusätze hin mit dem einzigen Unterschied, dass ich sogar nur im Gärbehälter kühle. Zusatzstoffe kann man einsetzen, Technik ist sicher oft ein guter Weg zu besserem Bier, aber entscheidend ist hier m.E. das handwerkliche Wissen und Können um das, was man will und macht.
Viele Grüße
Andreas

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 11:34
von Ruthard
Hier: 5 Tage bei 0°C, umgedrückt, 4 Wochen bei 5-8°C, per GDA auf Flaschen gezogen.
Kein Irish Moss, keine Fischblase, keine Gelatine, nix.
Hefe war 34/70

Bild

Cheers, Ruthard

Re: Klares Bier dank Irish Moss?

Verfasst: Samstag 17. November 2018, 14:19
von Shorty
Danke euch auch noch mal...
Also wenn ich das alles lese hängt es aber wenn man keine Hilfsmittel verwendet schon immer ein wenig an der Temperatur oder? Oder ich versteh es immer noch nciht... 🙈 dann wäre ne Beschreibung für dumme das richtige... 😉

Meinen ersten Sud hab ich hier auch schon beschrieben...hier der link https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=18848

Wenn ihr da was seht dann gern her mit Verbesserungen!! 👍🏻