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Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:01
von rudiruder
So nochmal ich... Moin moin,

Kurz meine Vorgehensweise:

nach Ende Würze kochen also Flamme aus und meiner berechneten Nachisomerisationszeit hänge ich eine Kühlschlange in die Pfanne und kühle zwangsweise die Würze runter auf 80 °C zur Whirlpoolhopfung.
Meine Pfanne ist isoliert daher habe ich nach 30 min mit offenem Deckel nur ca. 3 ° C Verlust - somit bleibt nur der Weg der aktiven Kühlung.

Danach wird die Whirlpoolhopfung gegeben, kurz das Auflösen des Hopfen abgewartet ( ca. 5 - 10 Minuten ) und der Whirlpool angedreht .
Nun warte ich immer so knapp 30 Minuten und pumpe die heiße Würze über einen Wärmetauscher in das Gärfass.

Sind die 30 Minuten Zeit für eine Whirlpoolhopfung ausreichend ?
Mache ich grobe Fehler oder hat jemand Verbesserungen ?

Wiedermal besten Dank!

BG RR

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:07
von El Gordo
Passt alles :thumbup

Stefan

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:13
von rudiruder
:thumbsup :Drink danke - das Wochenende ist gerettet ...

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:22
von hopfenbär
Hier müsste ich kurz einhacken.
Ich habe keinen Wärmetauscher, daher kühle ich nach dem Hopfenkochen direkt auf 20° runter und mache dann den Whirlpool. Hat meine Vorgehen irgendwelche Nachteile? Also lösen sich z.b. die Aromastoffe im Hopfen, bei einem 70° warmen Whirlpool besser also bei einem mit 20°. Das runterkühlen dauert maximal 10minuten(kochen->20°).

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:34
von gulp
Ich habe keinen Wärmetauscher, daher kühle ich nach dem Hopfenkochen direkt auf 20° runter und mache dann den Whirlpool.
Wenn die Würze mal kalt ist, ist ein Whirlpool kontraproduktiv, weil du dann alles wieder aufwirbelst. Da kann man gleich direkt in den Gäreimer ablassen.

Gruß
Peter

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:41
von inem
hopfenbär hat geschrieben:Hier müsste ich kurz einhacken.
Ich habe keinen Wärmetauscher, daher kühle ich nach dem Hopfenkochen direkt auf 20° runter und mache dann den Whirlpool. Hat meine Vorgehen irgendwelche Nachteile? Also lösen sich z.b. die Aromastoffe im Hopfen, bei einem 70° warmen Whirlpool besser also bei einem mit 20°. Das runterkühlen dauert maximal 10minuten(kochen->20°).
Hier muss man zwischen Whirlpool und Whirlpoolhopfung unterscheiden.
Beim Whirlpool wird die Würze so in Schwung gebracht, dass die Trubstoffe sich in der Mitte sammeln.
Bei der Whirlpoolhopfung bezeichnet man eine Hopfenangabe nach dem Flamme abdrehen. Hier beabsichtigt man möglichst wenig Alphasäuren zu isomerisieren, was unter 85°C kaum noch geschieht, weshalb man mit der Temperatur herunter geht. Gleichzeitig lösen sich die entsprechenden Aromastoffe besser durch die Wärme, weshalb man es möglichst warm haben mag. Da ist eine Whirlpoolgabe bei 20°C wohl nicht ideal.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:43
von hopfenbär
Also wenn meine Würze kalt is schweben noch die ganzen Hopfenreste und Trübstoffe rum. Deswegen mach ich dann einen Whirlpool, lass das ganze 20minuten zur Ruhe kommen(Trubkegel bildet sich) und lass es dann in den Gäreimer ab.
Meinte nur ob mehr Aroma aus dem Hopfen gelöst wird wenn ich bei 80° das kühlen für 20Minuten stoppe. Anstatt direkt bis auf 20° runter zu kühlen(bei 80° gebe ich trotzdem den Hopfen rein).

edit: Okay dann machts wohl mehr Sinn bei 80° das kühlen für 20Minunten zu unterbrechen. Wie gesagt den Hopfen habe ich trotzdem bei 80° zugegeben, nur das ich halt 5Minunten später schon bei 30° war.

Danke

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 11:47
von inem
Mich würde durchaus auch interessieren, was sinnvolle Zeitrahmen für eine Whirlpoolhopfung sind. Was ist Minimum bis man weiter kühlt? Ab wann lohnt warten nicht mehr? Bisher mache ich das im Blindflug und das Ergebnis passt mir, der Neugier wegen wüsste ich da aber gern mehr.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 12:10
von Hagen
WP-Gabe < 80°C, beste Aromenlösung bei ca. 60-65° C. Darunter wieder zunehmend deutlich schlechter.

Kalte WP-Gabe dürfte das Infektionsrisiko zudem deutlich erhöhen da im Gegensatz zum Stopfen noch nicht die aseptische Wirkung des vorhandenen Alkohols vorhanden ist.

Als Mittelweg zwichen Aromenausnutzung und Verminderung von Infektionsrisiken empfiehlt sich daher eine Abkühlung auf ca. 70-75° C.
15 Minuten stehen lassen vor weiterer Abkühlung bzw. WP-Rühren.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 12:14
von hopfenbär
Vielen Dank. :thumbsup

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 12:22
von chaos-black
Hagen hat geschrieben: Kalte WP-Gabe dürfte das Infektionsrisiko zudem deutlich erhöhen da im Gegensatz zum Stopfen noch nicht die aseptische Wirkung des vorhandenen Alkohols vorhanden ist.
Bist du dir da sicher? Ich dachte, auf Hopfen bzw Pellets kann kaum was überleben weil das gute Kraut selbst antibakterielle Wirkungen mitbringt.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 13:27
von Hagen
Ich würde es nicht wagen wollen - bin allerdings auch kein Mikrobiologe. Gibt es sicherlich Untersuchungen zu, die ich aber nicht kenne.
Warum sollte man das Risiko auch eingehen? Kalte WP-Hopfung ist zudem nicht so effektiv, käme höchstens bie bester Aromaausnutzung 60-65° in Betracht. Da fehlt dann wieder die eventuell erforderliche pasteurisierende Wirkung. Daher bei mir WP-Hopfung bei 70-75°C als kompormiss. Und bei der Temp aromatisch immer noch effizienter als bei 80-85°, zumal, wenn ich die Nachiso nicht haben möchte.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 13:33
von pangu
Ich habe keine aktive Kühlung und tu mich mit dem Thema Whirlpool-Hopfung deshalb auch schwer.

Idee: Ich setze nen Liter Wasser an, 75° und tu da meinen Whirlpool-Hopfen rein. Nach 15 Minuten dann abseihen und zum Kochende zur Würze, oder direkt in den Gäreimer.

Das sollte doch auch den erwünschten Effekt haben?

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 14:05
von Alt-Phex
Ich kühle auch aktiv auf knapp unter 80°C, dann unterbreche ich die Kühlung.
Hopfen rein und 10-15min warten. Dann weiter auf Anstelltemperatur kühlen.
Kühler raus und kalten Whirlpool andrehen. Warten bis die Bewegung aufgehört
hat und ab ins Gärfaß.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 15:15
von Blancblue
Also für mich hat sich folgende Vorgehensweise als ideal erwiesen:

1) Flame-out und dann Whirlpool Hopfen rein. Mir ist es schon passiert, dass sich die Pellets bei niedrigeren Temperaturen nicht aufgelöst haben, daher immer nach Kochende rein und direkt:
2) Runterkühlen via Kühlspirale auf Anstelltemperatur
3) Whirlpool lasse ich weg, da sich Trub und Co durchs runterkühlen eh gesetzt haben
4) Ab in den Gäreimer durch eine 300 micron Filter, der für ordentlich Sauerstoffzufuhr sorgt und die letzten 2 Liter aus dem Trub rausholt.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 15:23
von Hagen
Flame-Out-Hopfung ist aber nicht WP-Hopfung...

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 15:27
von Blancblue
Inwiefern?

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 15:38
von Hagen
Wie oben beschreiben, bei Fllame-Out (unmittelbar bei Kochende) hast du eine hohe Nachisomerisierung und eine geringere, und andere Aromaausnutzung.
Meines Wissens ist Flame-Out für diese Art der Hopfengabe eine eigenständige Bezeichnung, die eben nicht WP-Hopfung ist.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 16:46
von inem
Danke, wieder was gelernt.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 17:01
von Blancblue
Sehe ich in meinem Fall anders. Ich kühle sofort unter 80 Grad, das geht in der Regel in einer Minute. Zu bitteres Bier hatte ich dadurch noch nie, die Nachisomerisierung fällt also sehr gering aus. Wenn ich mit Hochalpha Sorten Hopbursting betreiben will, mag es da tatsächlich Probeleme geben.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 17:32
von Hagen
Das haste aber nicht geschrieben.
Sicherlich ist bei einer Kontaktzeit von höchsten einer Minute auf 80° fallend die Wrikung anders.
Allerdings ist mir noch nie passiert, höre ich auch zum ersten Mal, dass sich Pellets im Warmbereich nicht auflösen würden.

Re: Verständnisfrage Whirlpoolhopfung

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 18:15
von Blancblue
Doch - ich schrieb, dass ich direkt nach dem Kochende den Hopfen reinwerfe und direkt anfange runterzukühlen. Und mir ist es schon 2x passiert, dass bei 80° Grad und parallelem kühlem sich 50% der Pellets nicht aufgelöst haben und sich der Ausgusshahn zugesetzt hat.