Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Hallo zusammen,
Ich habe mich durch einen blöden Fehler bei der Hopfenmenge für die erste Hopfengabe verrechnet, hatte also beim Hopfenkochen zu wenig Hopfen drin. Die Würze gärt aber jetzt schon seit einem Tag.
Kann ich nun die zur Ziel-IBU fehlende Menge Hopfen einfach in etwas Wasser eine Weile kochen und diesen Hopfensud dann zur schon gärenden Würze geben? Oder wird das so nichts?
Ich habe mich durch einen blöden Fehler bei der Hopfenmenge für die erste Hopfengabe verrechnet, hatte also beim Hopfenkochen zu wenig Hopfen drin. Die Würze gärt aber jetzt schon seit einem Tag.
Kann ich nun die zur Ziel-IBU fehlende Menge Hopfen einfach in etwas Wasser eine Weile kochen und diesen Hopfensud dann zur schon gärenden Würze geben? Oder wird das so nichts?
Gruß
Dado
Dado
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 156
- Registriert: Mittwoch 20. August 2014, 18:28
- Wohnort: Zürich
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Ohne Profi in dem Gebiet zu sein, könntest naturlich stopfen. Also nach etwa 2 weiteren Tagen, wann die Hautgärung durch ist, z. B. 20g Perle, East Kent Goldings... auf 10-20l reinschmeissen.
Die Menge hängt natürlich schwer davon ab, wie wenig du bereits beim kochen reingegeben hast und wie bitter die ganze Brühe am Ende sein soll. 10g-50g könnten aber etwa klappen auf 10l.
Die Menge hängt natürlich schwer davon ab, wie wenig du bereits beim kochen reingegeben hast und wie bitter die ganze Brühe am Ende sein soll. 10g-50g könnten aber etwa klappen auf 10l.
- Biermensch
- Posting Freak
- Beiträge: 899
- Registriert: Donnerstag 24. Juni 2010, 12:05
- Wohnort: Hemau
- Kontaktdaten:
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Stopfen kann helfen. Aber ich würde erstmal ausgären lassen und mal probieren. Wenn es trotzdem passt, ist das besser als jedes rumpfuschen.
www.brewpaganda.com
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Ja das geht aber es wird mehr und eine haertere bittere geben. Alternative ist isomerisierte hopfentropfen nach der gaerung zu benuetzen.
Erst verkosten, wenn so schmeckt ist's gut.
Ingo
Erst verkosten, wenn so schmeckt ist's gut.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Stopfen werde ich ohnehin, aber das gibt mir ja keine Bittere.
Mir fiel auch ein, ich hab ja noch zwei Liter Speise, vielleicht koch ich ja die nochmal mit Hopfen.
Es fehlten 14 g bei der ersten Hopfengabe, mehr als die Hälfte.
Aber Ihr habt Recht, ich werde erst mal probieren.
Mir fiel auch ein, ich hab ja noch zwei Liter Speise, vielleicht koch ich ja die nochmal mit Hopfen.
Es fehlten 14 g bei der ersten Hopfengabe, mehr als die Hälfte.
Aber Ihr habt Recht, ich werde erst mal probieren.
Gruß
Dado
Dado
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Die Speise würde ich in Ruhe lassen, die ist so oder so schon ein fragiles Gebilde (ja, ich verwende sowas selbst). Wenn du Bittere haben willst, wäre ein gekochter Hopfentee sicher das richtige Vorgehen. Zugabe jedoch nicht während der Gärung, sondern danach, rein gefühlsmäßig. Wozu die arbeitende Hefe noch zusätzlich stressen?
Wenn du solchen Zusätzen nicht abgeneigt bist, wie Ingo sie vorschlägt, wäre das natürlich die nächste Alternative. Aber er schreibt auch richtig: probiere doch erstmal, vielleicht schmeckt es auch ohne Nachbehandlung schon bitter genug.
Achim
Wenn du solchen Zusätzen nicht abgeneigt bist, wie Ingo sie vorschlägt, wäre das natürlich die nächste Alternative. Aber er schreibt auch richtig: probiere doch erstmal, vielleicht schmeckt es auch ohne Nachbehandlung schon bitter genug.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
- Biermensch
- Posting Freak
- Beiträge: 899
- Registriert: Donnerstag 24. Juni 2010, 12:05
- Wohnort: Hemau
- Kontaktdaten:
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Heisst es allgemein, stimmt aber nicht. Zumindest nicht in jedem Fall. Ich hab das "Stopfen bring keine Bittere, weil zu kalt" auch immer hingenommen, und wenn man eh ein IPA mit X-IBU hat, fällt es auch nicht auf. Aber seit ich mildere Biere braue und diese teilweise splitte, merke ich den Unterschied schon deutlich, mal mehr, mal weniger, evtl. spielt auch das Wasser dabei eine Rolle. Ein Kaltauszug mit Wasser ist übrigens auch bitter.DaDoBier hat geschrieben:Stopfen werde ich ohnehin, aber das gibt mir ja keine Bittere.
www.brewpaganda.com
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 156
- Registriert: Mittwoch 20. August 2014, 18:28
- Wohnort: Zürich
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Biermensch: Genau das ist mir auch aufgefallen. Kanns noch nicht empirisch belegen, aber stopfen macht das Bier definitiv bitterer.
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Nehm die Speise anstatt Wasser und koch die richtig berechnete Menge Hopfen darin. Alternativ könntest Du Malzextrakt mit Hopfen kochen.
Gruss
Uli
Uli
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1136
- Registriert: Samstag 2. Februar 2013, 12:12
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Kurze Antwort: Ja, hab ich selber schon gemacht
Lange Antwort: Ja, aber,...
Angeblich soll die Bittere dann "kratziger" und nicht so "fein" werden, als mit Würze gekocht. Bei mir hat es aber funktioniert, ich war mit dem Ergebnis voll zufrieden. Ich habe bei meinem Versuch um die 5 IBU zusätzlich einbringen wollen. Wieviel wär es denn bei dir?
Alternativ kann man auch mit der Speise nochmal Hopfenkochen. Hab ich auch schon gemacht, hat auch funktioniert. Da muss man halt bisschen aufpassen und rechnen, da sich ja beim Kochen der Extraktgehalt nochmal ändern wird. Ausserdem verliert man beim Hopenseihen nochmal Extrakt.
Lange Antwort: Ja, aber,...
Angeblich soll die Bittere dann "kratziger" und nicht so "fein" werden, als mit Würze gekocht. Bei mir hat es aber funktioniert, ich war mit dem Ergebnis voll zufrieden. Ich habe bei meinem Versuch um die 5 IBU zusätzlich einbringen wollen. Wieviel wär es denn bei dir?
Alternativ kann man auch mit der Speise nochmal Hopfenkochen. Hab ich auch schon gemacht, hat auch funktioniert. Da muss man halt bisschen aufpassen und rechnen, da sich ja beim Kochen der Extraktgehalt nochmal ändern wird. Ausserdem verliert man beim Hopenseihen nochmal Extrakt.
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Wieso verliert man noch mal Extrakt? Der Zucker verdampft doch nicht. Es sollte nur Wasser verdampfen und das kann man wieder dazu gießen. Man verliert nur ein bisschen Speise insgesamt im Hopfentreber.Rudiratlos hat geschrieben: Alternativ kann man auch mit der Speise nochmal Hopfenkochen. Hab ich auch schon gemacht, hat auch funktioniert. Da muss man halt bisschen aufpassen und rechnen, da sich ja beim Kochen der Extraktgehalt nochmal ändern wird. Ausserdem verliert man beim Hopenseihen nochmal Extrakt.
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Liegt am höherem pH Wert, wenn man den Hopfen nur in Wasser kochtRudiratlos hat geschrieben:Angeblich soll die Bittere dann "kratziger" und nicht so "fein" werden, als mit Würze gekocht.
Viele Grüße,
Jan
Der gute Mensch, so glaubt es mir, der redet nicht und trinkt sein Bier
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1060
- Registriert: Sonntag 11. Juni 2006, 22:10
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Hallo,
Einen "Hopfentee" hat ein Bekannter schon mal zu gegeben, das war aber nicht so der Renner. Schmeckte irgendwie ...bääh. In irgendeinem Buch habe ich dann mal gelesen, dem Hopfen fehlen irgendwelche Stoffe aus dem Malz, die in der Würze gelöst sind, um das gewünschte Aroma zu entfalten.
Warum machst du nicht einen Minisud mit entsprechend mehr Hopfen und fügst den zur Gärung dazu? Das wäre m.E. die sicherste Methode, oder du nimmst die o.a. isomerisierten Hopfentropfen. Einen 2., entsprechenden stärker gebitterten Sud drauflassen geht natürlich auch, sofern das Gärgefäß ausreicht.
Einen "Hopfentee" hat ein Bekannter schon mal zu gegeben, das war aber nicht so der Renner. Schmeckte irgendwie ...bääh. In irgendeinem Buch habe ich dann mal gelesen, dem Hopfen fehlen irgendwelche Stoffe aus dem Malz, die in der Würze gelöst sind, um das gewünschte Aroma zu entfalten.
Warum machst du nicht einen Minisud mit entsprechend mehr Hopfen und fügst den zur Gärung dazu? Das wäre m.E. die sicherste Methode, oder du nimmst die o.a. isomerisierten Hopfentropfen. Einen 2., entsprechenden stärker gebitterten Sud drauflassen geht natürlich auch, sofern das Gärgefäß ausreicht.
Gruß Dieter
Brauerei Hämmscher Bier Brauanlage komplett zu verkaufen
Brauerei Hämmscher Bier Brauanlage komplett zu verkaufen
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Aber auch die langsamste. Eine der sichersten und schnellsten wäre Malzextrakt...hufpfleger hat geschrieben:Hallo,
Warum machst du nicht einen Minisud mit entsprechend mehr Hopfen und fügst den zur Gärung dazu? Das wäre m.E. die sicherste Methode...
Gruss
Uli
Uli
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Der Extraktgehalt ist für die Bitterstoffausbeute kaum relevant. Der pH Wert z.B. spielt eine wesentlich größere Rolle, wird aber leider kaum berücksichtigt.Rudiratlos hat geschrieben:Da muss man halt bisschen aufpassen und rechnen, da sich ja beim Kochen der Extraktgehalt nochmal ändern wird.
Stefan
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7293
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Für die Ausbeute an sich nicht, aber für die anschließenden Bitterstoffverluste schon. Bei höherer Stammwürze sind mehr Proteine vorhanden, bei deren Ausfällung als Heiß- und Kalttrub auch Bitterstoffe mitgerissen werden. Daher ist Einbeziehung der Stammwürze z.B. von Tinseths in der Hinsicht schon berechtigt.Boludo hat geschrieben:Der Extraktgehalt ist für die Bitterstoffausbeute kaum relevant. [...]Rudiratlos hat geschrieben:Da muss man halt bisschen aufpassen und rechnen, da sich ja beim Kochen der Extraktgehalt nochmal ändern wird.
Dein Hinweis auf den pH ist aber natürlich sehr wichtig. Passt der nicht, hat man neben der verstärkten Auslaugung zudem einein geringeren Heißtrubanfall. Das wirkt sich dann also gleich doppelt negativ aus.
Ich würde nicht in Wasser kochen, das dürfte abgesehen vom pH auch einfach osmotisch sehr ungünstig sein. Man sieht z.B. beim Läutern ganz gut, dass späte Nachgüsse ein wahrer Magnet für Gerbstoffe aus den Spelzen sind. Mit Hopfen wird es vermutlich nicht anders sein.
Gruß
Andy
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1060
- Registriert: Sonntag 11. Juni 2006, 22:10
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Na, wenn ich mir die Anzahl der Posts von DaDoBier ansehe, ist Schnelligkeit, glaube ich, nicht so gefragt.uli74 hat geschrieben:Aber auch die langsamste. Eine der sichersten und schnellsten wäre Malzextrakt...hufpfleger hat geschrieben:Hallo,
Warum machst du nicht einen Minisud mit entsprechend mehr Hopfen und fügst den zur Gärung dazu? Das wäre m.E. die sicherste Methode...
...aber du hast Recht, Malzextrakt wäre auch eine Möglichkeit.
Gruß Dieter
Brauerei Hämmscher Bier Brauanlage komplett zu verkaufen
Brauerei Hämmscher Bier Brauanlage komplett zu verkaufen
Re: Mit reinem Hopfensud "Nachbittern"?
Äh, wie meinen?hufpfleger hat geschrieben:Na, wenn ich mir die Anzahl der Posts von DaDoBier ansehe, ist Schnelligkeit, glaube ich, nicht so gefragt.
Danke für den vielen Input. Ich habe jetzt einen Liter Speise genommen und eine Stunde mit dem zusätzlichen Hopfen gekocht. Die Argumente gegen reines Wasser haben mich überzeugt.
Je nach dem Geschmack des Jungbiers nach der Hauptgärung werde ich dann mehr oder weniger von der gehopften Speise zugeben.
Gruß
Dado
Dado