Jubiläumsbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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bierkind
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Jubiläumsbier

#1

Beitrag von bierkind »

Hallo Leute,

nächstes Jahr im August haben meine Eltern 30 jährigen Hochzeitstag. Der Hochzeitstag meiner Eltern ist gleichzeitig unser Familientag, wo wir zusammenkommen, gut essen, usw...
Mein Vater hat dieses Jahr schon anklingen lassen, er möchte einen Bock zu dieser Feierlichkeit. Den Wunsch erfülle ich ihm natürlich gerne.

Jetzt zu dem Problem:
Mein Vater ist kein Freund von allzu malzigen Bieren und meine Mutter mag keine Biere die hopfenbetont sind.
Ich dachte an die Lagerung in einem Holzfass, vorzugsweise Eiche.
Weil es etwas spezielles werden sollte, möchte ich, dass auch eine zeitlang lagert. Sprich ich möchte es jetzt brauen und dann gut 8,9 Monate im Fass liegen lassen. Am besagten Tag würde ich dann gerne das Fass anschlagen.

Vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen:
-Rezept für die o.g. Anforderungen? Evtl statt einem Bock einen Trappisten brauen?
-Bezugsquelle für 10-15L Holzfass
-Lagerung? evtl könnte ich das Fass in einem alten Erdkeller einlagern. Bringt das was?
-Ansonsten Lagerung bei 20°C- ist das zu viel?

Ich habe natürlich die SuFu genutzt, ich weiß dass sich dunkle Biere, gerade ein Bock sehr gut lagern lassen. In dem Fall möchte ich aber nicht allzuviel experimentieren, da ich das Ergebnis vorher kaum testen kann. Mir geht es hier mehr um Fehler die bekannt sind, zb. Hopfensorten wo man weiß der Geschmack schlägt sich mit der Vanillenote der Eiche, usw.. :Drink
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Boludo
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Re: Jubiläumsbier

#2

Beitrag von Boludo »

Ich habe null Erfahrung mit Holzfasslagerung, aber ich glaube, du ist da ein wenig auf dem Holzweg.
Das ist normalerweise drucklos und man muss nachher noch aufspunden. Die Fässer sind nicht für Druck ausgelegt.
An der Feier anzapfen ohne vorher probieren wäre mir auch zu riskant.
Und bei so langer Zeit kann der Holzgeschmack auch zu dominant werden.
Aber da können dir andere mit Erfahrung sicher besser weiterhelfen.

So ein Holzfassbier ist ziemlich speziell. Das mag nicht jeder.
Ich persönlich würde in Deinem Fall Michaels Maibock untergärig brauen. Der ist nicht zu malzig und ist schön gehopft aber nicht zu viel.
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ff=Maibock

Stefan
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cyme
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Re: Jubiläumsbier

#3

Beitrag von cyme »

Wenn schon Holz, dann würd ich das mit Chips machen und nicht im Fass - dann ist das ganze etwas kontrollierbarer, du kannst regelmäßig zwickeln und das Holz nach Bedarf auch rausnehmen. Bei 8-9 Monaten Holzfass würde ich mir Sorgen um Sauerstoff machen - Pappe schmeckt nicht sonderlich festlich.
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bierkind
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Re: Jubiläumsbier

#4

Beitrag von bierkind »

Danke mal für die Hinweise, grundsätzlich kenne ich die Holzgeschmacksthematik vom Schnapsbrennen, durch den höheren Vol% Gehalt an Alkohol geht das dort ja um einiges schneller :Smile
Darum dachte ich daran ein Fass zu verwenden, was schon 1 od 2 mal belegt wurde.

Ich bilde mir jedenfalls ein hier im Forum schonmal davon gelesen zu haben das jemand seinen Bock im Holzfass im Steinkeller länger gelagert hat.

Das mit dem direkt zapfen aus dem Fass müsst schon gehen, wird bei uns in Ö zb noch immer so im Augustiner Szbg gemacht:

http://www.augustinerbier.at/index.php? ... %3Fgift%3D

Bild

Ist immer eine Reise wert das Augustiner :Wink
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schlupf
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Re: Jubiläumsbier

#5

Beitrag von schlupf »

Warum wünscht er sich einen Bock, wenn er keine malzbetonten Biere mag?

Hab ich da was verpasst?
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Boludo
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Re: Jubiläumsbier

#6

Beitrag von Boludo »

Das sind gepichte Fässer. Die geben kein Aroma ab und sind druckfest.
Das ist was ganz anderes.

Stefan
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Boludo
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Re: Jubiläumsbier

#7

Beitrag von Boludo »

schlupf hat geschrieben:Warum wünscht er sich einen Bock, wenn er keine malzbetonten Biere mag?

Hab ich da was verpasst?
Es gibt zum Glück sehr schlanke Böcke. Das muss man aber können.

Stefan
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§11
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Re: Jubiläumsbier

#8

Beitrag von §11 »

Ich bilde mir jedenfalls ein hier im Forum schonmal davon gelesen zu haben das jemand seinen Bock im Holzfass im Steinkeller länger gelagert hat.
Das schreib am Besten Solod und Holger Pohl an. Die Suche nach Felsenkeller bringt den Tread zum Vorschein.

Jan
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bierkind
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Re: Jubiläumsbier

#9

Beitrag von bierkind »

Ok hab den Thread wieder gefunden- tja da hat sich in den letzten Monaten was getan, ich hab da blöderweise nur den ersten Beitrag gelesen und später, als neue dazukamen, nicht mehr weiter :Ahh

viewtopic.php?f=10&t=8588&p=141788&hili ... ss#p141788

Ich finde die Idee mit den eingelegten Holzchips super. Ich denke das wird es werden- an Holzchips und Edelbränden mangelt es im heimischen Keller ja nicht dank Selbstproduktion :Bigsmile

Zu der Grundfrage, denkt ihr das verträgt sich mit Michaels Bock?

Zu meinem Vater- man muss sagen er trinkt gerne Bier ist aber mit der ganzen Materie nicht so vertraut, darum denke ich er möchte einfach ein stärkeres Festbier --> Idee ein Dubbel/Trippel zu brauen :Drink
Manche Sachen werden sich einfach nicht ändern, hab ihm auch schon des öfteren gesagt wie man Bier einschenkt, trotzdem kippt ers rein dass es nur so schäumt :puzz
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Boludo
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Re: Jubiläumsbier

#10

Beitrag von Boludo »

Das mit dem Holz passt wirklich nicht immer.
Ich mag das nur in ganz wenigen Bieren. Man kann es damit auch verhunzen.
Ich würde was normales machen.
Musst aber du wissen.

Stefan
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Boludo
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Re: Jubiläumsbier

#11

Beitrag von Boludo »

In Michaels Bock passt das ziemlich sicher nicht.
Ich würde zu dem Anlass nichts riskieren.

Stefan
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cyme
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Re: Jubiläumsbier

#12

Beitrag von cyme »

Meine Erfahrung selbstgebrautem Bier auf Holzchips (in meinem Fall ein Arrogant Bastard Clone auf bourbongetränkten Eichenchips) ist, man trinkt nicht viel davon. Eine 0,33l-Flasche ist super, aber eine zweite davon habe ich noch nie am gleichen Abend getrunken.
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§11
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Re: Jubiläumsbier

#13

Beitrag von §11 »

Meiner, beschränkten, Erfahrung nach wird es schwer etwas schlankes mit langer Holzlagerung zu brauen. Da wird das Holz schnell aufdringlich.

Wir hatten auf der Braukunst ein Strong Ale, auf Basis eines Adambier dabei. Das hatte 8,8% Alc war relativ dunkel und mit Comet gebraut und gestopft.
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Alt-Phex
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Re: Jubiläumsbier

#14

Beitrag von Alt-Phex »

Du solltest die Gäste wirklich nicht mit einem holzgereiften Bock überfordern.

Für eine Feier würde ich niemals ein Bier mit so einem Alk. Gehalt ausschenken.
Da kippen dir ja nach zwei halben die ersten Leute von den Stühlen. Bis in alle
Ewigkeit darfst du dir dann anhören was für ein "Teufelszeug" du da gebraut hast.

Was schlankes, süffiges wäre da vlt. besser geeignet.
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Re: Jubiläumsbier

#15

Beitrag von ggansde »

Cascade gestopftes Kölsch mit schlanken 4,9% Alk. Ich rede aus Erfahrung :Pulpfiction
Wenn es etwas gehaltvoller sein soll ein blonder Trappist. Die Frauen äähhh Gäste werden Dich lieben.
VG, Markus
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afri
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Re: Jubiläumsbier

#16

Beitrag von afri »

Wenn aufs Holz verzichtet werden kann, empfehle ich ein Weizendoppelbock: nicht allzu malzig und den Hopfen hast du eh selbst in der Hand, wieviel und wie stark. Allerdings sollten die Gäste davon nicht allzuviel bekommen, das zieht auch geübten Trinkern schnell die Schuhe aus. Daher böte es sich an, das vielleicht für die Gäste zum Mitnehmen in Flaschen anzubieten, nachdem jeder auf der Feierlichkeit probieren konnte.

Und für den Rest des Abends ein massenkompatibles Bier nach regionaler Vorliebe, Helles, Alt, Rauchbier oder was immer in der Gegend oder der Familie gern genossen wird. Dann "musst" du natürlich zwei Biere machen, aber du hast ja Zeit bis nächstes Jahr.

Noch ein Tip: je nach Erfahrung würde ich zu einem bei dir bewährten Rezept raten. Es ist wenig sinnvoll, etwas für einen selbst völlig neues zu testen und sich nicht sicher sein können, ob es auch was wird. Nicht zuletzt daher vermutlich die ganzen Gegenstimmen vs. Holz, was ich übrigens auch nicht machen würde, wäre ich meiner Sache nicht sicher.
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Ursus007
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Re: Jubiläumsbier

#17

Beitrag von Ursus007 »

Zu dem Anlaß passt ja auch was mit einer 2. Champagnerhefe-Gärung. Das bekommt einen edlen Charakter. Wenn man's richtig macht ...
Hab ich aber noch nie gemacht, da müssen andere mit Rezepten aushelfen. Oder die SuFu ...

Aber als Idee grundsätzlich ganz gut, meine Schwiegereltern haben nächstes Jahr goldene Hochzeit, meine Eltern übernächstes. Da muß ich auch mal die Hirnwindungen etwas arbeiten lassen ... ;-)

Ursus
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Schütt's nei, schütt's nei!
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Schafbockbier
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Re: Jubiläumsbier

#18

Beitrag von Schafbockbier »

Ich habe im Frühling einen Maibock mit verschiedenen Hopfen gemacht.
Die Farbe war heller Bernstein, im Geschmack etwas restsüße und dazu noch die Aromen von hellen süßen Früchten!
Jede Frau die es getrunken hat war begeistert. :thumbsup
"läuft schon :thumbup "
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bierkind
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Re: Jubiläumsbier

#19

Beitrag von bierkind »

Danke für den vielen Input- ihr habt echt gute Ideen :thumbup

Ich denke es wird der Maibock werden, wie oben erwähnt, aus dem Grund weil ich einfach mal das mit der Holzspähne probieren möchte. Nicht für diesen besonderen Tag, aber ich kann einen Teil des Bieres nach der Gärung ja in ein kleines Fass schlauchen. Ich habe nämlich etwas Eiche medium toast in Kriecherl- (Mirabellen) Schnaps eingelegt, die werden nacher gleich weiterverwendet :thumbsup

Trotzdem werde ich auf ein erprobtes Märzen mit Aurora zurückgreifen, als back-up bier :Bigsmile
Bei uns in Österreich ist eher der Begriff und Stil Märzen verbreitet, bei dem Gedanken an ein Kölsch muss ich gleich an meine Wasserwerte denken :Shocked

http://www.energieag.at/eag_at/page/439 ... 46,de.html

Das mit der Champagner Hefe würde mich ja auch reizen, aber ich sollte mir hier wohl nicht zu viele Baustellen auf einmal aufreißen, das probier ich ein Andermal :Grübel

Alex
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