Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Balu
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Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#1

Beitrag von Balu »

Hatte ein Fränkisches Braunbier gebraut, welches super geworden ist,
doch da ich ständig mit den Kühlungen zu tun habe, dachte ich mir,
vllt ist es ja möglich, ein Obergäriges draus zu machen und somit den Energie-
aufwand zu minimieren.
Verwendet wurde die Saflager W34/70 bei 10°C

Geschmacklich sollte sich eben nich viel ändern...
Ist das überhaupst möglich mein unterfangen?
Am Ende ist es jedoch Geschmackssache und ein wenig Lebenseinstellung, ob man Bier trinkt … und welches man trinkt.

Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.
-Otto von Bismarck-
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chriiisss
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#2

Beitrag von chriiisss »

ich würde da eigentlich zur nottingham ale hefe tendieren.

aber da gibt es sicher noch andere vorschläge.
ansonsten bringt dich da ein versuch sicher weiter
MfG Chris

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cyme
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#3

Beitrag von cyme »

Welche Temperatur bekommst du denn ohne Kühlung hin?
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bockie72
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#4

Beitrag von bockie72 »

Kann ebenfalls die notti empfehlen, ist wohl noch recht neutral für eine og Hefe.
Die Rastzeiten müssen vielleicht etwas angepasst werden.

Gruß

Jörg
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#5

Beitrag von Kelte »

Dann aber eher kühl. Im Zusammenhang mit der Notti wird immer gerne Kaugummigeschmack erwähnt, auch wenn ich sie Genre verwende und mir das bislang nicht aufgefallen ist.
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bockie72
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#6

Beitrag von bockie72 »

Also das Kaugummi habe ich bislang nicht festgestellt
Und ich habe die Hefe schon einige Male genutzt. Naja vielleicht schmecke ich aber auch weniger als so manch Anderer.

Gruß

Jörg
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hoepfli
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#7

Beitrag von hoepfli »

Die Notti schmeckt man aber deutlich raus, habe mal 1 Jahr 10 Sude nur mit der Notti vergoren und nur die Hopfen getauscht.
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gulp
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#8

Beitrag von gulp »

Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
Peter
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#9

Beitrag von bockie72 »

Das die Notti natürlich ein anderes Aroma als die 34/70 hat ist klar, die Frage war ja auch nach einer OG Hefe als Ersatz mit wenig Änderung beim Geschmack und da bleibt wohl nur die Notti. Die S-23 oder Brewferm Lager sind UG Hefen, bringen aber auch ein anderes Aroma, wo wiederum diverse Leute sagen werden diese Hefen würden nicht passen.
Geschmack ist halt subjektiv, ich kann nur sagen, ausprobieren und danach entscheiden, vielleicht mag er es mit der Notti sogar lieber.


Gruß

Jörg
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Morena von Nürnberg
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#10

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Balu.

hab 2 Sude ein fränkisches Braunbier mit der S04 vergoren. Für 20 Liter reicht ein Tütchen. Gärtemperatur 23 Grad, Anstelltemperagur bei 18 Grad. War ein voller Erfolg. Vollkommen überrascht hatte mich die Geschwindigkeit in der die S04 mit der Gärung durch war. Hab allerdings die Würze wirklich gut mit einem großen Schneebesen belüftet. 2 Tage, keine Chance da mal eine Gärkurve aufzunehmen, geschweige denn einen Versuch mit Grünschlauchen zu wagen. Das war bei beiden Suden so, das Ergebnis hat mich und meine Verkoster überzeugt. Einfach nur leeeeeckerrrr :thumbsup

Gruß Ralf
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#11

Beitrag von Morena von Nürnberg »

gulp hat geschrieben:Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
Peter
Hallo Peter,
irgendwie muss ja doch was dran sein am fränkischen Braunbier. Vielleicht gibts noch ältere Aufzeichnungen in den fränkischen Brauarchiven. Aus Braunbier wurde dann das berühmte fränkische Rotbier....vielleicht mit ein wenig Pale Ale-Malz... :Smile
Gruss Ralf
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#12

Beitrag von gulp »

Morena von Nürnberg hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
Peter
Hallo Peter,
irgendwie muss ja doch was dran sein am fränkischen Braunbier. Vielleicht gibts noch ältere Aufzeichnungen in den fränkischen Brauarchiven. Aus Braunbier wurde dann das berühmte fränkische Rotbier....vielleicht mit ein wenig Pale Ale-Malz... :Smile
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Rotbier ist aus Nürnberg, 14. Jahrhundert, untergärig, schon damals. Pale Malt wurde in England im späten 17. jahrhundert erfunden. S04 hat typisch englische Aromen, die ich durchaus schätze. Zur Zeit mag ich die lieber als die Notti, aber halt nicht in einem fränkischen Bier. :Drink
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oliver0904
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#13

Beitrag von oliver0904 »

Morena von Nürnberg hat geschrieben:Hallo Balu.

hab 2 Sude ein fränkisches Braunbier mit der S04 vergoren. Für 20 Liter reicht ein Tütchen. Gärtemperatur 23 Grad, Anstelltemperagur bei 18 Grad. War ein voller Erfolg. Vollkommen überrascht hatte mich die Geschwindigkeit in der die S04 mit der Gärung durch war. Hab allerdings die Würze wirklich gut mit einem großen Schneebesen belüftet. 2 Tage, keine Chance da mal eine Gärkurve aufzunehmen, geschweige denn einen Versuch mit Grünschlauchen zu wagen. Das war bei beiden Suden so, das Ergebnis hat mich und meine Verkoster überzeugt. Einfach nur leeeeeckerrrr :thumbsup

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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#14

Beitrag von diapolo »

Morena von Nürnberg hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
Peter
Hallo Peter,
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im Pyraser Rotbier ist viel Wiener-Malz drin...steht zumindet so auf dem Etikett...Ich werde mich mal an diesen Versuch wagen 60% Wiener zu verwenden mal sehen obs n Rotbier wird :Grübel

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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#15

Beitrag von nobody2k »

Notti Notti Notti *anfeuer*

Probiers einfach mal aus, mit der Notti hast du die besten Voraussetzungen daß es so neutral wie möglich wird ... dann kannst ja vergleichen und uns berichten :Smile
Kaugummi in der Notti? Noch nie gehabt... (vor allem weil Kaugummi nach 100 verschiedenen Dingen schmecken kann ;) )

[edit] 16-17 Grad sind ideal für die Notti, ist in spätestens einer Woche durch und schmeckt so neutral wie es nur geht...
Grüße,
Christoph
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#16

Beitrag von Kelte »

Wie kommst du auf 16-17° ideal? Der Hersteller empfiehlt 14-21, 12° möglich. Ich würde mal annehmen, die meisten brauen OG, weil die bei Zimmertemperatur gären können, was UG im Normalfall die meiste Zeit eher schwierig ist und d wird die Temperatur wohl eher bei 18-22° liegen und auch da eher am oberen Ende, als bei 16-17°.

Ich sagte ja, ich habe selbst noch keinen Kaugummigeschmack gehabt, aber es taucht im Forum immer wieder auf.
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gulp
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#17

Beitrag von gulp »

diapolo hat geschrieben:
Morena von Nürnberg hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
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Bernd
Nur mit Wiener Malz wird das nicht rot werden.
Wie kommst du auf 16-17° ideal? Der Hersteller empfiehlt 14-21, 12° möglich. Ich würde mal annehmen, die meisten brauen OG, weil die bei Zimmertemperatur gären können, was UG im Normalfall die meiste Zeit eher schwierig ist und d wird die Temperatur wohl eher bei 18-22° liegen und auch da eher am oberen Ende, als bei 16-17°.

Ich sagte ja, ich habe selbst noch keinen Kaugummigeschmack gehabt, aber es taucht im Forum immer wieder auf.

Ich halte auch 16/17° Raumtemperatur für optimal bei der Notti, darunter arbeitet sie nur zäh und darüber produziert sie Erdbeeraromen. Kaugummi, also Bubblegum haben eher belgische Hefen. Obwohl, gibt ja auch Kaugummi mit Erdbeergeschmack.

Gruß
Peter
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#18

Beitrag von cyme »

Ich würde ja immer noch die Hefe nach der Temperatur und gewünschtem Geschmacksprofil aussuchen - je nachdem kämen die California Lager, Nottingham, US-05 und BRY-97 in Frage. Für mich gibt es ohnehin keine "neutrale" Hefe gibt, auch keine Untergärige. Die Menge der Hefe macht auch einiges aus, wenn man die Notti zu niedrig dosiert, mag ich sie gar nicht mehr.
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Kurt
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#19

Beitrag von Kurt »

Die WYeast 1007 German Ale ist auch sehr neutral und die damit vergorenene Biere sind super schnell trinkbar. Leider sedimentiert sie schlecht.
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Ladeberger
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#20

Beitrag von Ladeberger »

Balu hat geschrieben:Geschmacklich sollte sich eben nich viel ändern...
Ist das überhaupst möglich mein unterfangen?
Da wird sich geschmacklich einiges ändern. Manches kommt dazu, anderes fehlt. Wir reden schließlich nicht von einem durch Pasteurisierung, glanzfeiner Filtration und ausgedehnten Regalstandzeiten glattgebügeltem Pils, sondern von einem Kellerbier. Untergärig ist nicht einfach nur neutral.

Mit der Nachahmung von hellen Lagerbieren hat sich eine Karnevalshochburg in Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Als "Wiess" ein super Bier für den Sommer, aber Verwechslungsgefahr mit einem Untergärigen? Nee...

Gruß
Andy
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#21

Beitrag von nobody2k »

Kelte hat geschrieben:Wie kommst du auf 16-17° ideal? Der Hersteller empfiehlt 14-21, 12° möglich. Ich würde mal annehmen, die meisten brauen OG, weil die bei Zimmertemperatur gären können, was UG im Normalfall die meiste Zeit eher schwierig ist und d wird die Temperatur wohl eher bei 18-22° liegen und auch da eher am oberen Ende, als bei 16-17°.

Ich sagte ja, ich habe selbst noch keinen Kaugummigeschmack gehabt, aber es taucht im Forum immer wieder auf.
Das sind Erfahrungswerte von mir, darunter dauerts wesentlich länger bis sie durch ist, darüber ist sie weniger neutral...16-17 Grad sind somit die ideale Temperatur für das Vorhaben um das es in diesem thread geht (OG mit sowenig OG-Geschmack wie möglich) :Smile
Grüße,
Christoph
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#22

Beitrag von cyme »

Ladeberger hat geschrieben:Mit der Nachahmung von hellen Lagerbieren hat sich eine Karnevalshochburg in Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Als "Wiess" ein super Bier für den Sommer, aber Verwechslungsgefahr mit einem Untergärigen? Nee...
Der Auffassung bin ich auch. Ich mag die Nottingham, aber genau wegen ihres Eigengeschmacks (leicht herb, trocken im Abgang). Für mich ist untergärig verbunden mit kernigem Geschmack und leichtem Schwefel, und den hab ich bisher von noch keiner s. cervisiae bekommen.
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#23

Beitrag von Tobieras »

Da ich mich gerade zur Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt habe und nun 4 verschieden Sude mit der Notti gebraut habe und sie mit einer Untergärigen verglichen habe, lautet auch mein Urteil: Die Notti mag im Gegensatz zu andern Ale-Hefen relativ neutral sein, aber bei "Zimmertemperatur"? Eher nicht, dann wird das ein richtig "alig", mit untergärig in keiner Weise vergleichbar! Selbst bei 14°C konstanter Gärtemperatur schmeckt man die Notti noch deutlich raus - gerade bei einem einfachen Bier mit Basismalzschüttung und wenig Hopfen getestet.
Das Braunbier wird sicher auch OG schmecken, aber fränkisch? Oh weija, besser nicht! ;)
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#24

Beitrag von Morena von Nürnberg »

oliver0904 hat geschrieben:
Morena von Nürnberg hat geschrieben:Hallo Balu.

hab 2 Sude ein fränkisches Braunbier mit der S04 vergoren. Für 20 Liter reicht ein Tütchen. Gärtemperatur 23 Grad, Anstelltemperagur bei 18 Grad. War ein voller Erfolg. Vollkommen überrascht hatte mich die Geschwindigkeit in der die S04 mit der Gärung durch war. Hab allerdings die Würze wirklich gut mit einem großen Schneebesen belüftet. 2 Tage, keine Chance da mal eine Gärkurve aufzunehmen, geschweige denn einen Versuch mit Grünschlauchen zu wagen. Das war bei beiden Suden so, das Ergebnis hat mich und meine Verkoster überzeugt. Einfach nur leeeeeckerrrr :thumbsup

Gruß Ralf

Das hört sich super an, würdest du dein Rezept preisgeben?
Klar, bekommst du das Rezept:

https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... /2458.html

Die Ausschlagmenge musst du auf deinen Bedarf anpassen, zur Zeit steht die Menge auf 60 Liter.

Wenn du es versucht hast, schreib wie es bei euch ankam.

Gut Sud
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#25

Beitrag von Bierjunge »

Mit 64% dunklem Karamellmalz? :Shocked
Ist das Dein Ernst, oder ein Übertragungsfehler?
Edit: Vor allem kann ich mir kaum vorstellen, dass das dann einen Vergärungsgrad von 77% hätte.
Das ist nicht böse gemeint, aber irgendwo muss da noch ein Fehler drin sein.

Moritz
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#26

Beitrag von Morena von Nürnberg »

gulp hat geschrieben:
Morena von Nürnberg hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Mit der Notti wirds halt ein einigermaßen neutrales Ale. Und schreib da bloß nicht fränkisch drauf, nicht dass es noch die Flaschen zerreißt. :Pulpfiction

Gruß
Peter
Hallo Peter,
irgendwie muss ja doch was dran sein am fränkischen Braunbier. Vielleicht gibts noch ältere Aufzeichnungen in den fränkischen Brauarchiven. Aus Braunbier wurde dann das berühmte fränkische Rotbier....vielleicht mit ein wenig Pale Ale-Malz... :Smile
Gruss Ralf
Servus Ralf,

Rotbier ist aus Nürnberg, 14. Jahrhundert, untergärig, schon damals. Pale Malt wurde in England im späten 17. jahrhundert erfunden. S04 hat typisch englische Aromen, die ich durchaus schätze. Zur Zeit mag ich die lieber als die Notti, aber halt nicht in einem fränkischen Bier. :Drink
Hier gibts immer was zum lernen, deswegen mag ich dieses Forum auch. :thumbup
Danke für den Hinweis Peter
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#27

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Bierjunge hat geschrieben:Mit 64% dunklem Karamellmalz? :Shocked
Ist das Dein Ernst, oder ein Übertragungsfehler?
Edit: Vor allem kann ich mir kaum vorstellen, dass das dann einen Vergärungsgrad von 77% hätte.
Das ist nicht böse gemeint, aber irgendwo muss da noch ein Fehler drin sein.

Moritz
Hallo Moritz,
ich habe und hatte hier in Brasilien ständig mit Beschaffungsproblemen zu tun. Ich hatte mir vor dem ersten Sud dieses fränkischen Braunbieres ein Rezept gesucht, was meinen langen Verzicht auf ein Bier mit einem malzbetonten, aber nicht zu süßen Geschmack stillen sollte. Das Rezept sah als Basismalz ein Münchner Malz vor, deren Beschaffung sich zu der Zeit für mich unmöglich als unmöglich herausstellte. So hab ich mich für ein Caramalz als Basismalz entschlossen. Bei einer übersichtlichen Ausschlagmenge von 20 Litern blieb das Risiko klein.
Das Ergebnis war ein kräftig malziges dunkles...und vor allem nicht zu süßes Braunbier mit etwa 100 EBC. Es hatte meinen Geschmack für ein dunkles gut getroffen, viel wichtiger war mir aber die Meinung verschiedener Verkoster. Alle haben nach mehr gefragt und waren vom malzigen Geschmack überzeugt. Allen Theorien zum Trotz.
So kam es mit kleinen Änderungen zum 2. Sud dieses leckeren "Gesöffs", der 3. bekommt nun eine Erhöhung der Ausschlagmenge auf 60 Liter. Um die Hälfte von diesem, brauch ich mich nach der Reifung schon nicht mehr zu kümmern :Wink
Das mit der Sudhausausbeute ist wohl eher ein Wunsch mit meiner neuen Anlage hier etwas mehr als 58% zu erreichen.
Vielleicht etwas überzogen, der Wunsch :Grübel

Hab ein Foto davon, kann man hier auch Bilder einstellen? :Waa

Gut Sud
Ralf
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#28

Beitrag von oliver0904 »

Klar, beim antworten unten auf den Reiter Dateianhang hochladen.

64 % Karamalz finde ich auch ganz schön heftig.
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Ladeberger
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#29

Beitrag von Ladeberger »

Ob das schmeckt kann ich nicht beurteilen, es soll auch Fans der Braunschweiger Mumme geben, aber ich bin mir auch sehr unsicher was die Daten angeht. Caramalze sind zum Teil unvergärbar und in jedem Fall enzymatisch inaktiv. Eine Verzuckerung durch 36% Wiener Malz - das auch schon die Hälfte der Enzymkraft im Vgl. zu Pilsener eingebüßt hat - ist meines Erachtens schwer vorstellbar, vor allem nicht in Bezug auf hohe Vergärungsgrade in diesem noch dazu recht kurzen Maischverfahren. "Abmaischen wenn Jodnormal" ist glaube ich bei Müggelland ein Standardsatz, war es denn wirklich jodnormal?

Die mir als umfangreichste bekannte Arbeit zu dem Thema Vergärungsgrade stammt von Greg Doss und er kam für den EInsatz von Caramalz auf durchschnittlich 0,25% reduzierten Vergärungsgrad pro eingesetzem Prozent in der Schüttung; der Test fand mit jeweils 10% Spezialmalz in der Schüttung nebst enzymstarken hellem Malz statt. Im hiesigen Szenario meines Erachtens auch nicht erreichbar, da die Enzymkraft fehlt. Schon eher wohlwollend gerechnet komme ich damit auf unter 65% Vergärungsgrad.

Sicher dass man dir nicht eher Münchner Typ II verkauft hat?

Gruß
Andy
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#30

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Andy,
hab es weiter oben schon geschrieben. Meine Ausbeute lag bei bescheidenen 58%.
Den Geschmack kann ich ja leider nur beschreiben, malzbetont und vollmundig lecker süffig nach mehr verlangent :Bigsmile
Klar bin ich mir sicher über den Namen meines verwendeten Basismalzes, kann ich doch schon 48 Jahre lesen :Smile
Geschmacksprobe kann ich hier nicht veröffentlichen, aber dann wenigstens ein Foto von diesem leckeren "Gesöff" will ich mal schicken.

Gut Sud
Ralf
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#31

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Ralf,

ich hatte es vom scheinbaren Vergärungsgrad, der sich aus dem Quotient von Stammwürze zu vergorenem Extrakt berechnet. Mit anderen Worten tue ich mich schwer zu glauben, dass das Bier bei 64% Caramalz einen scheinbaren Restextrakt von niedrigen 2,9°P hatte.

Und ich will wirklich nicht kleinlich sein oder was schlecht reden, aber nach 106 EBC sieht mir das auch nicht aus. Deutsches Schwarzbier hat um die 60 EBC, Stout etwa 70-80EBC, die dunkleren um die 90 EBC. Das ist schwarz wie die Nacht. Für mich verdichten sich die Hinweise, dass irgendein Malz nicht war, was es vorgab zu sein. Soll wirklich kein Gemecker sein, mir geht es nur darum, dass die Rezepte die hier besprochen werden auch wirklich in sich konsistent sind, bevor sich jemand einen ganzen Tag an den Kessel stellt.

Gruß
Andy
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#32

Beitrag von deralex »

Vergär doch mal die untergärige bei Zimmertemperatur. Hab ich auch schon gemacht und geschmeckt hats auch.
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#33

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Andy,
hab gerade mein Brauprotokoll rausgekramt. Es hatte 4,8°P Restextrakt. Ich will versuchen durch eine Umstellung beim Abläutern, jetzt mit Läuterdrainage und schön langsam da noch etwas mehr herauszuholen.
Ich bin hier in Brasilien manchmal gezwungen etwas zu improvisieren. So kam es zu dieser Änderung von Münchner auf Cara.
Bei 20 L Ausschlagmenge ein begrenztes Risiko. Selbstverständlich sollen Rezepturen im Ergebnis das ausweisen was der am Kessel stehende sich davon verspricht. Würde es auch bei Müggelland nicht veröffentlicht haben, wenn es den Leuten hier nicht wirklich schmeckt. Die Farbe ist mir eigentlich Egal. Hab es bei Müggelland eh als Spezialbier deklariert.
Nennen wir es altfränkisches Spezialbraunbier.
Im Dezember werde ich den ersten Hektoliter davon fertig stellen. Über Geschmack lässt sich schwer diskutieren, den Leuten hier schmeckt es jedenfalls.

Gruss Ralf

Edit: Jetzt weiss ich woher du diesen Wert von 2,9 °P Restextrakt hast. Dieser Wert von Müggelland ist nicht von mir vergeben. Er wird von der Software anhand von Parametern, die ich nur ahnen kann, vergeben.
Ich vermute mein Wunsch nach einer Verbesserung der Sudhausausbeute von 58% auf über 70% haben diesen Wert dorthin verändert.
Ich werde das korrigieren, damit es keine Verwirrungen damit mehr gibt.

Edit: Hab meine Sudhausausbeute auf 58% korrigiert. Die Software trägt mir nun einen Restextrakt von 2,5°P ein. Der Algorythmus für die Berechnung des Restextraktes bleibt ein Geheimnis. Real waren es jedenfalls 4,8 °P.
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#34

Beitrag von flying »

Caramalze müssen ja nicht mehr verzuckert werden, sie sind es ja schon..Es erhöht sich der vergärbare Extrakt, genau wie der Unvergärbare und der ist bei den Caras ja bekanntlich auch höher. Natürlich werden aber insgesamt in der Maische auch die Enzyme dünner wenn viel Cara eingesetzt wird.
Bei höheren Temperaturen würde ich die S-23 einsetzen. Dafür ist die ja gemacht und ich finde es auch lecker. Natürlich deutlich gewürzhafter als bei kalter Gärung aber dennoch noch deutlich erkennbar untergärig.
Held im Schaumgelock

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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#35

Beitrag von Ladeberger »

flying hat geschrieben:Caramalze müssen ja nicht mehr verzuckert werden, sie sind es ja schon..Es erhöht sich der vergärbare Extrakt, genau wie der Unvergärbare und der ist bei den Caras ja bekanntlich auch höher.
Das stimmt meines Erachtens nicht ganz. Die allermeisten Caramalze sind nicht vollständig glasig und enthalten daher unkonvertierte Stärke, die sie selbst nicht verzuckern können. Zermörsere doch mal ein Caramalz deiner Wahl und sieh anhand eines Jodtests selbst. Ich sage nicht dass das ein Problem wäre, die Amis steepen auch lustig drauf los ohne dass das Abendland untergeht. Aber 64% ist dann eben doch nochmal eine andere Hausnummer...

EDIT: Nur damit's keinen Streit von wegen Haarspalterei gibt: Es wäre natürlich was anderes als mit 64% Reis einzumaischen. Ich denke auch der entscheidendere Punkt ist dass durch den geringen Anteil an enzymaktivem Malz selbst die Stärke des Wiener Malzes sehr schleppend verzuckern wird. Das wäre in etwa 1:16 eingemaischt mit Pilsener Malz. Dagegen verblasst das bisschen Stärke im Caramalz dann tatsächlich...

@Morena
Ich bin mir nicht sicher, aber kann es sein dass du irgendwie Sudhausausbeute und Vergärungsgrad durcheinander wirfst? Ich verstehe nicht ganz wie sich die Sudhausausbeute auf den gemessenen Restextrakt auswirkt und andersrum. Sind 11,1°P Stammwürze und 4,8°P scheinbarer Restextrakt denn nun gemessen? Das wäre ein scheinbarer Vergärungsgrad von 57% und damit zumindest für meinen Gaumen schon recht süß.

Gruß
Andy
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Morena von Nürnberg
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#36

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Andy,
schaun wir mal meine Daten bei 20 Litern Ausschlagvolumen an.
Schüttungsmenge : 4,2 Kg
Ausschlagvolumen : 20,5 Liter
Stammwürze (nach dem kochen auf 20 °C bezogen): 11,9 °P

ergibt bei mir eine Sudhausausbeute von ziemlich genau 58%

schauen wir uns mal den Vergärungsgrad vom gleichen Sud an:

Stammwürze 11,9 °P (bezogen auf 20 Grad)
scheinbarer Restextrakt 4,8 °P (bezogen auf 20 Grad)

ergibt bei mir einen Vergärungsgrad von 60%

sieh einer an, sind beide Werte fast gleich. :Angel

Das ich an der Vergabe des Wertes vom Restextrakt unschuldig bin :Angel , hab ich ja bereits geschrieben. Das erledigt die Software mit mir nicht bekannten Parametern und Algorythmus. Trotzdem muss ich hier mal ein Lob auf die Seite von Jörg aussprechen. Ich hab im Netz noch nichts vergleichbares zur Rezeptgestaltung finden können.
Vielleicht bekommen wir die Fragen mal von ihm beantwortet.

Meine Änderung für künftige Sude sieht eine Änderung der Schüttung und damit verbundener Erhöhung des Alkoholgehaltes vor.
Für etwas mehr und stabileren Schaum dachte ich an Haferflocken.
Vielleicht kannst du mir...evtl. in % der Gesamtsschüttung einen Tip für die Menge Haferflocken geben?

Gruß Ralf
Zuletzt geändert von Morena von Nürnberg am Freitag 28. November 2014, 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Ladeberger
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#37

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Ralf,

Sudhausausbeute (wieviel Extrakt man aus dem Malz gelöst hat) und Vergärungsgrad (wieviel vom Extrakt vergärbar war) korrelieren nicht miteinander, das ist hier reiner Zufall. Haferflocken gefallen mir gut bei 10-15%, vor allem wenn sie im Ofen bei 150°C geröstet wurden, bis sie lecker nach Knuspermüsli riechen. Das gibt nochmal eine schöne Note. Mehr Hafer empfiehlt sich aufgrund seines Fettgehaltes m.E. nur für sehr spezielle Biere.

Wenn es nur um Schaum geht sind evtl. Gerstenflocken, Spitzmalz oder Cara Pils die bessere Option.

Gruß
Andy
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Morena von Nürnberg
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#38

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Andy,

ja, wirklich zufällig fast gleich.

10 bist 15% Haferflocken...hoffe mein Bier wird damit nicht zu teuer. Haferflocken sind Mangelware hier und deshalb hier recht teuer. Das mit dem Rösten der Haferflocken klingt gut, vielleicht nicht gerade bei meinem malzlastigen Braunen. Für mein Düsseldorfer Alt nehm ich das mal mit in die Schüttung. :Grübel
Gerstenflocken und Spitzmalz bekomm ich hier leider nicht. Cara Pils beim anderen Lieferanten würde gehen, allerdings dann mt mit doppeltem Porto (kommt per LKW aus etwa 4000 Km Entfernung) :thumbdown

Danke für den Tip

Gruß Ralf
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#39

Beitrag von Balu »

cyme hat geschrieben:Welche Temperatur bekommst du denn ohne Kühlung hin?
Sommer 15 bis 20 Grad und im Winter 10 bis 15 Grad
ihr seid ja super eine rege Diskussion ist hier entstanden. Find ich super. Danke für eure Bemühungen. Werde dann wohl die nottj auusprobiern
Am Ende ist es jedoch Geschmackssache und ein wenig Lebenseinstellung, ob man Bier trinkt … und welches man trinkt.

Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.
-Otto von Bismarck-
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cyme
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Re: Untergäriges Bier zu Obergärigen verwandeln

#40

Beitrag von cyme »

Bei der Temperatur kannst du im Winter aber auch untergärig bleiben und die California Lager nehmen. Im Sommer kannst du einen Sud teilen und ausprobieren ob dir die Nottingham, Us-05 oder BRY-97 am besten schmeckt.
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