[Rezeptcheck] Amarillo Single Hop I.P.A.

[Rumborak]

Hi,

möchte Euch mal ein Rezept vorstellen, welches ich morgen brauen möchte und hoffe auf ein paar Anregungen oder Kritikpunkte, was ich ändern/verbessern kann.

Menge: 23 Liter
SW: 15° P
Bittere: 60 IBU
Farbe: 17,6 EBC

Schüttung: 5,9 kg Pale Ale, 0,3 kg CaraAmber

Kombirast: 90min bei 67°C, Abmaischen bei 78°C

Hopfen:
55g Amarillo VWH
14g Amarillo 20min kochen

Stopfen: 140g für 5 Tage

Hefe: Danstar BRY-97 West-Coast.

Passt das so? Gerade in Bezug auf die Hopfengaben bin ich mir noch etwas unsicher.

Vielen Dank!

Gruß
Rumborak

[saarmoench]

Mit Hopfen kann man bei einem IPA kaum was falsch machen. Die 14g Amarillo würde ich entweder nur 5min kochen oder in den Whirlpool werfen, aber das ist Geschmackssache - wie bei fast allem.

Wird auf jeden Fall ein IPA.

Grüße,
Markus

[Rumborak]

Hi,

ok dann werde ich die letzte Hopfengabe in den Whirlpool geben.

Zusätzliche Frage: Ist ein Single Hop eine Verschwendung von Aromahopfen? Sollte ich die Bitterhopfengabe mit einem klassichen Hopfen (Magnum, EKG, etc.) machen?

Gruß

[Boludo]

Ich würde viel mehr gegen Kochenede und in den Whirlpool geben. Nur Vorderwürze und Stopfen ist ein wenig zu eindimensional.
Zum Bittern:
Amarillo ist halt ziemlich teuer zur Zeit. Musst Du wissen, ob du damit alles bittern willst. Gehen tut das schon.

Stefan

[Rumborak]

Ok,

würde das eher passen?

27g VWH
31g 5min
31g Whirlpool

Insgesamt habe ich 250g Amarillo am Start. Wenn er verbraucht wird, auch nicht schlimm...man gönnt sich ja sonst nichts.

Gruß

[Boludo]

Ich kann die IBUs nicht nachrechnen, da ich nicht weiß, welche Alphasäure Dein Amarillo hat.
Prinzipiell ist bei so was aber auch sehr wichtig, wie schnell Du abkühlst. Stichwort Nachisomerisierung.
Am besten bei Kochende mit der Kühlspirale auf 80°C kühlen (das geht ruck zuck) und da dann den Whirlpoolhopfen zugeben. Der isomerisiert dann so gut wie nicht mehr. Und Du brichst die Isomerisierung des Hopfens bei Kochende definiert ab. Dann stimmt auch die Rechnung so halbwegs.

Stefan

[Rumborak]

Hi,

alpha-Wert: 9,5%
Nachisomerisierung: 20-25min

Aktive Kühlung leider noch nicht vorhanden...

Danke für die Tipps...

Gruß
Rumborak

[Boludo]

Ich komm da auf ca 75 IBU. Aber ohne aktive Kühlung kann man so was kaum ausrechnen. Total daneben wirst Du aber kaum liegen.
Ich persönlich finde ja 15°P etwas lasch für ein IPA, aber das ist Ansichtsache.
Und Dein Wasser sollte bei so hellen und hopfigen Bieren auch passen.
Viel Erfolg!

Stefan

[Rumborak]

Super,

vielen Dank. Das Wasser wird mit entsprechender Gabe Milchsäure aufbereitet.
Hast Recht, mit der Stammwürze gehe ich noch etwas hoch.

Vielen Dank für die Hilfe.

Gruß
Rumborak

[§11]

Du wirst ein sehr trockenes IPA ohne Körper bekommen. Richtung Westcoast IPA. Nicht das das falsch sein muss, aber die 75 IBU stehen halt sehr nackt da. Ich würde noch Cara Hell oder Cara Belge geben (5-10%) um etwas Körper zu bekommen.

Jan

[Rumborak]

Hi,

danke für den Tipp. CaraHell habe ich noch etwas da...werde deinen Tipp beherzigen.

Schüttung:

5,6 kg Pale Ale
0,31 kg CaraAmber
0,31 kg CaraHell

Bei dieser Schüttung und einem Ausschlag von 20l lande ich auch bei einer SW von ca. 17°P.

Vielen Dank!

[Ladeberger]

Ich komme nicht mehr mit. Sollen es jetzt 15 oder 17 °P werden? Bei wieviel IBU?

Gruß
Andy

[Rumborak]

Hi,

ich habe die Auschlagsmenge verringert und die SW auf 17°P erhöht.

Das Rezept sieht jetzt folgendermaßen aus:

Menge: 20,7 l
SW: 17°P
60 IBU
20 EBC

Schüttung:
5,647 kg Pale Ale (90%)
0,314 kg CaraAmber (5%)
0,314 kg CaraHell (5%)

60min Kombirast bei 67°C, Abmaischen bei 78°C

Hopfenkochen: (Amarillo mit 9,5%)
25g VWH
29g 5min
29g Whirlpool
(Nachisomerisierung 20min)
125g Stopfen für 5-7 Tage

Hefe:
Danstar BRY-97 West-Coast.

Berechnungen habe ich mit dem kleinen Brauhelfer gemacht.

Grüße
Rumborak

[Ladeberger]

Jetzt hast du zwar gleich zwei Tipps (Cara + mehr Stw.) verschmolzen, aber sollte passen. 6 g/l Amarillo ergibt sicherlich eine tropische Fruchtbombe, das wird von einem satten Malzkörper gut unterstützt.

Gruß
Andy

[Rumborak]

Ok,

danke für die Tipps.

Ich werde jedenfalls berichten, wie es geworden ist.

Grüße
Rumborak

[Boludo]

Das sieht jetzt echt sehr gut aus

Stefan

[Blancblue]

Amarillo Single Hopped gibts nicht so oft und muss man mögen, imho ist das ein super Begleithopfen, aber probiers ruhig mal aus und mach nen schönen Hill Farmstead Clone draus:

http://www.ratebeer.com/beer/hill-farms ... le/154174/

Über das Thema ob und wieviel Cara kann man natürlich stundenlang streiten, kommt ein bissl drauf an, inwieweit der Hopfen präsentiert werden soll. Ich habe Anfangs auch immer ordentlich Cara gegeben, aber mittlerweile finde sind mir 10% zu viel und gebe lieber Münchner Malz dazu.

Hopfengaben sind soweit stimmig, eventuell kannst Du für mehr Aroma die letzte Gabe noch mal aufteilen in 15 Minuten und 1 Minute vor Kochende.

Die BRY 97 ist ne tolle Hefe, aber ne Schnarchnase und braucht lange um loszulegen. Nimm am besten 1,5 oder gar 2 Päckchen und/oder einen Starter.

[Boludo]

Ich bin da genau anderer Meinung, wie das bei Geschmäcker eben so ist.
Amarillo ist so ein feiner und schöner Hopfen, dass es schade ist, wenn man ihn mit Aromen anderer Hopfen überdeckt. Zumindest wenn sie sehr dominant sind.
Von De Molen gibts oder gabs übrigens auch mal ein Amarillo IPA welches sehr gut ist.

Stefan

[§11]

Es gibt einige Amarillo Single Hop. Leider meist nicht dauerhaft im Programm, weil die Beschaffung des Hopfens ein Problem ist.

Ich bin ja dafuer bekannt trockene und schlanke Biere zu moegen. Ich muss aber sagen gerade bei Single Infusion Mash, wo es so gar keine Karamellisation oder thermische Belastung der Maische gibt, macht Cara Sinn. Nicht umsonst waren die Englaender die ersten die damit experimentiert haben.

Meiner Meinung nach kann man die maximale Menge an Cara auch nicht so pauschal festlegen. Es kommt ganz gewaltig drauf an wieviel Bittere und Hopfenaroma den Gegenpol liefern und es kommt auf's Caramalz an. Es gibt gute Beispiele mit 20% Caraanteil, die sehr ausgewogen schmecken.

Jan

[Rumborak]

Hi,

ich muss dazu sagen, dass ich Amarillo liebe.
Ein Amarillo Single Hop(ped) habe ich aber bisher noch nicht getrunken.
Von daher wird es ein Experiment, auf welches ich sehr gespannt bin.

Auch die Hefe BRY-97 ist mir noch völlig unbekannt.

Ihr seht, es wird ein Sud ins Blaue (hoffentlich kein Blausud )...aber ich berichte gerne.

Danke nochmals an Euch für die Hilfestellung. Aus diesem Grund mag ich dieses Forum. Ganz große Klasse.

Grüße
Rumborak

[Schautamaeki]

Moin Rumborak,

die BRY-97 hat bei mittlerweile die US-05 als Standard-Ale-Hefe für hellere Biere abgelöst. Sie sedimentiert gut, hat ein sehr sauberes, neutrales Aromenprofil (wobei ich auch immer recht kalt d.h. <20°C vergoren habe) und macht trockene Biere. Von daher sollte Sie zu Deinem Vorhaben passen wie der Deckel auf den Topf.

Viele Grüße & Gut Sud,
Björn

[Blancblue]

Ich sag ja, kann man sich stundenlang drüber streiten. Mitch Steele z.B. mag kein Cara, weil es sich nach einiger Zeit geschmacklich verändert und z.B. zu sehr in Richtung Dörrobst tendiert. Aber als der für Stone gebraut hat, hat der auch andere Anforderungen gehabt. Und klar, Balance ist immer das A und O derBraukunst, da brauchts Erfahrung und Experimentierfreude. Bei nem IPA mit 17% Stammwürze und 60 IBU brauchts nicht so viel Cara imho.

Und zum Amarillo - nicht falsch verstehen, ich liebe den Hopfen und nicht umsonst gehört der zu den beliebtesten Craftbier Hopfen überhaupt. Ich finde ihn aber Single hopped deutlich schwerer zu händeln als z.B. Citra, Cascade oder Simcoe, von denen es gefühlt 100x mehr Single Hopped Biere gibt. Die deutlichen und einzigartigen Tangerinen Aromen "süßen" das Bier irgendwie ein bissl nach (kann das schwer beschreiben), weshalb Amarillo u.a. gerne mit anderen Hopfen kombiniert wird. Single hopped sollte man das berücksichtigen und nicht mit zuviel Cara/Süße den komplexen Aromen des Amarillos entgegenwirken, ich würde es eher trockener gestalten.

[Rumborak]

So,

ich bin durch nach dem o.g. Rezept.

Hab das erste Mal mit CraftberryPI dev. 2.2 gebraut. Alles ohne Probleme.

21 Liter mit 16,8°P...warten wir mal ab.
Vielen Dank für die Hilfe.

Grüße
Rumborak

[§11]

So,

ich bin durch nach dem o.g. Rezept.

Hab das erste Mal mit CraftberryPI dev. 2.2 gebraut. Alles ohne Probleme.

21 Liter mit 16,8°P...warten wir mal ab.
Vielen Dank für die Hilfe.

Grüße
Rumborak

Das wird. IPAs sind keine "rocketscience". DIe extremen Stopfaromen verzeihen viel.

Es gibt 1000. unterschiedliche Meinungen. Was sich fuer mich als gut erwiesen hat, ist warten bis die HG fast durch ist (das ist etwas ein Ratespiel, aber es geht hier nicht um ein paar Grad Plato hin oder her). D.h. ich warte bis die Kraeusen wieder zusammengefallen sind (nennt sich dann auch trefflich Schlaucherdecke) schlauche in ein neues Gefaess, in dem ich die Pellets vorgelegt habe. Dann stopfe ich 5 Tage und schlauche in mein Abfuellgefaess um.

Gruss

Jan

[Rumborak]

Hi,

ist nicht mein ersten gestopftes IPA.
Aber genau so, wie du beschrieben hast bin ich vorgegangen und werde es dieses mal auch so machen...

Gruß

[h2opolo]

Mahlzeit,
gehe mal davon aus das dieses Rezept von MM&m stammt. Amarillo IPA. Mehr oder weniger.
War mein erster Sud und das ergebniss ist der Hammer, der Liebling der ganzen Familie . Nach einer reife4 von 3-4 Wochen nach der Gärung einfach perfekt.

Amarillo ist schon ein toller Hopfen..

Viel Spass
Michael