Rezeptcheck Stout

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Rezeptcheck Stout

#1

Beitrag von hyper472 »

Hallo iteinander,

was haltet Ihr von den angehängten Stout-Rezept? Ziel ist ein im positiven "langweiliges" Stout, also ohne besondere Abweichungen von allem, was ein typisches Stout ausmacht.

Zur Schüttung:
Pilsener und Wiener zusammen sind mein Ersatz für Pale Ale Malz,
Münchner soll für Malzaroma sorgen,
Maris Otter soll weg, sind die letzten 900gr., die ja auch in ein englisches Bier passen sollten.
Die Röstgerste soll erst nach der Kombirast eingemaischt werden.
Ich konditioniere mit 2% Wasser

Zum Wasser:
Die Milchsäure spuckt mir der kbh aus, wenn ich das Wasser auf 0° dH einstelle.

Zum Hopfen:
Leider habe ich keinen Fuggles vorrätig, aber mit Goldings und East Kent Goldings treffe ich hoffentlich auch den Geschmack der Br(ex)iten.

Zur Hefe:
Habe mir extra eine angeblich Insel-typische Hefe besorgt, die S-04

Zum Maischen:
Kombirast soll ja auch typisch sein; soll ich mir das Aufheizen auf Abmaischtemperatur lieber schenken?

Danke für Eure Anregungen,

Henning
Dateianhänge
022-Stout.pdf
(80.64 KiB) 114-mal heruntergeladen
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benutzeravatar
flying
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13296
Registriert: Donnerstag 14. August 2008, 18:44

Re: Rezeptcheck Stout

#2

Beitrag von flying »

Wird nicht schwarz genug. 10% Röstgerste sind typisch. Ich mag ja Guinness überhaupt nicht. Das Belhaven Stout liebe ich. Mit Crystal und Röstgerste. Hat auch nur 20 IBU. Hopfen Challenger. Ist halt mild, restsüß, süffig und cremig. Guinness ist mir zu trocken und harsch.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Rezeptcheck Stout

#3

Beitrag von Boludo »

Sieht auf den efste ersten Blick ganz vernünftig aus.
Ich würde das Wassr aber keinesfalls auc RA 0 einstellen. Stout verträgt da einiges, da die Röstgerste den pH von sich aus senkt.
Ich würde die Röstgerste eventuell sogar gleich mit einmaischen.

Stefan
Wombat-Brewing
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 08:35

Re: Rezeptcheck Stout

#4

Beitrag von Wombat-Brewing »

Da mein vorheriger Beitrag anscheinend verloren gegangen ist, nochmal:

Ich würde zusätzlich zu deinem rezept nocheinmal 5-8% Röstgerste fein schroten und ein paar Stunden in kaltem Wasser ziehen lassen. Dann kannst du den Treber grob mit einem Teesieb abtrennen und die nun schwarze Flüssigkeit zum Hauptguss mischen und ganz normal mit dem Rezept weitermachen.
Dann hast du garantiert ein schwarzes Bier, welches herrliche Röstaromen hat. Nach der Vorgehensweise war mein stout schon nach 2-3 Wochen Lagerung für meinen Geschmack perfekt.

Lg
Michael
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck Stout

#5

Beitrag von Seed7 »

Ein basis (nicht london*) stout ist 10% rostgerste oder rostmalz mit den rest pale malz oder stout malz. Wenn "oatmeal" dann noch 10% haferflocken.

Muenchner macht sich gut im stout, geht hier aber ein wenig unter, genau wie das MO. Es braucht denke ich eine klarere wahl entweder heraus oder eine hauptrolle. Wie waere es mit 10% Schwartz 10% hafer 60% munchner (II?) und 20% pilsner fuer die enzyme? Nur so als ansatz,

Im London stout ist natuerlich noch Brown malz.
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Rezeptcheck Stout

#6

Beitrag von hyper472 »

Danke an alle!
Ich habe jetzt das MüMa rausgenommen, die Milchsäuregabe reduziert, Röstgerste auf 10% erhöht und maische sie nach 30min dazu.
Was meint Ihr zum Abmaischen - soll ich auf 78°C erhöhen oder gleich von der Kombirast aus abmaischen?
Grüße,
Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
GregorSud
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 629
Registriert: Sonntag 7. September 2014, 11:49

Re: Rezeptcheck Stout

#7

Beitrag von GregorSud »

Seed7 hat geschrieben:Ein basis (nicht london*) stout ist 10% rostgerste oder rostmalz mit den rest pale malz oder stout malz. Wenn "oatmeal" dann noch 10% haferflocken.

Muenchner macht sich gut im stout, geht hier aber ein wenig unter, genau wie das MO. Es braucht denke ich eine klarere wahl entweder heraus oder eine hauptrolle. Wie waere es mit 10% Schwartz 10% hafer 60% munchner (II?) und 20% pilsner fuer die enzyme? Nur so als ansatz,
Hi Ingo,

wäre das ein historisches Rezept oder Neuinterpretation? Als Hefe sowas wie die #1968 oder London II (III?)? Als Hopfe EKG? Wie viel IBU und welche Stammwürze würdest du nehmen? Ich habe bisher erst ein Stout gebraut und das fand ich etwas langweilig: 69% MO, 23% Haferflocken, 8% Röstgerste, 10,5°P, 40 IBU.

Beste Grüße
Gregor
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck Stout

#8

Beitrag von Seed7 »

GregorSud hat geschrieben: wäre das ein historisches Rezept oder Neuinterpretation? Als Hefe sowas wie die #1968 oder London II (III?)? Als Hopfe EKG? Wie viel IBU und welche Stammwürze würdest du nehmen? Ich habe bisher erst ein Stout gebraut und das fand ich etwas langweilig: 69% MO, 23% Haferflocken, 8% Röstgerste, 10,5°P, 40 IBU.
Da ist nix historisches dran, England kannte so viel ich weiss kein muenchner obwohl das alte Amber moeglich aehnlich zu einem sehr hellen Aromatic war.

Die suesse brotigkeit vom muenchner harmoniert halt sehr gut mit roestnoten. 15% Pale Chocolate 75% Muenchner 10% Pilsner machen ein schoenes "Porter"

Hopfen haeng von der gewuenschten suesse ab, ich mag's bitter 40+IBU. Fuggles oder EKG, immer gut.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
chaos-black
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3318
Registriert: Dienstag 10. Juli 2012, 21:38
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck Stout

#9

Beitrag von chaos-black »

Meine Erfahrung mit Stouts mit Rohfrucht zeigt, dass Läuterkatastrophen durchaus gut möglich sind. Um das zu vermeiden empfehle ich dir auch eine Gummirast bei 40°C zu machen (hatte beim letzten Stout 20min und es war ok). Außerdem sorgt die höhere Abmaischtemperatur ja auch dafür, dass es besser fließt. Daher würde ich definitiv nicht auf Kombirasttemperatur abmaischen sondern auch ruhig eine hohe Abmaischtempereratur, vlt 78°C anstreben. Bei meinem ersten Stout wurde über 3 1/2 Stunden geläutert trotz Treber aufhacken und so, das will ich nicht nochmal erleben und würde ich dir auch nicht empfehlen.
Ansonsten zum geschmacklichen, was für ein Stout solls denn sein? Wenns in Richtung Guinness gehen soll hab ich da ein leckeres Rezept für, das ich auch so wieder brauen würde: http://brauerei-flaschenpost.de/2016/04 ... dry-stout/ . Alles wurde ab start gemeinsam eingemaischt und es wurde auch alles geschrotet (bin mir aber nicht sicher ob wir die Köllnflocken auch durch die Mühle gedreht haben, würde keinen Sinn machen, oder?). Bei dem Rezept ist der Röstgeschmack aber recht mild, wenn dus stärker magst könntest du auf jeden Fall mit dem Anteil noch raufgehen.

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
Antworten