Leichtbier (Alt)
Leichtbier (Alt)
Hallo,
würde für den Sommer gerne mal ein Altbier mit weniger Alkohol brauen. Einfach nur die Schüttung verringern und denken "das wird schon wie z.B Uerige schmecken" ist wohl nicht. Worauf muß ich achten? Verzuckerungsrast verlängern etc. Hopfen verringern? Gibt es evtl. schon fertige (ALT) Leichtbierrezepte?
Gruß
Rainer
würde für den Sommer gerne mal ein Altbier mit weniger Alkohol brauen. Einfach nur die Schüttung verringern und denken "das wird schon wie z.B Uerige schmecken" ist wohl nicht. Worauf muß ich achten? Verzuckerungsrast verlängern etc. Hopfen verringern? Gibt es evtl. schon fertige (ALT) Leichtbierrezepte?
Gruß
Rainer
Re: Leichtbier (Alt)
Leichtbier ist generell nicht ganz so einfach.
Für ein Altbier würde ich folgendes versuchen:
Stammwürze: 11°P
60% Pilsener
25% Münchner
10% Weizenmalz
5% Caramünch II
1% Röstmalz
10min 57°C
20min 63°C
35min 73°C
35IBU
70% Bitterhopfen zu Kochbeginn und 30% Aroma für 10min. Tettnanger/Mittelfrüh oder sowas.
Als Hefe die Brewferm Top. Durch den niedrigen EVG und die Rasten müsste man da bei etwa 4% Alk rauskommen.
Man könnte auch die Maltoserast weglassen und die Rast beim hochheizen nur "überfahren", dann dürfte es noch
etwas "leichter" werden.
Aber alles nur Theorie die ich mir hier grade azus den Finger gesaugt habe.
Für ein Altbier würde ich folgendes versuchen:
Stammwürze: 11°P
60% Pilsener
25% Münchner
10% Weizenmalz
5% Caramünch II
1% Röstmalz
10min 57°C
20min 63°C
35min 73°C
35IBU
70% Bitterhopfen zu Kochbeginn und 30% Aroma für 10min. Tettnanger/Mittelfrüh oder sowas.
Als Hefe die Brewferm Top. Durch den niedrigen EVG und die Rasten müsste man da bei etwa 4% Alk rauskommen.
Man könnte auch die Maltoserast weglassen und die Rast beim hochheizen nur "überfahren", dann dürfte es noch
etwas "leichter" werden.
Aber alles nur Theorie die ich mir hier grade azus den Finger gesaugt habe.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Re: Leichtbier (Alt)
Hallo Alt-Phex,
danke für die Antwort.
So in etwa habe ich mir das vorgestellt. Da ich in meinen Altbieren allerdings keinen Weizen haben möchte, würde ich dem Müma- und evtl. den Cara Anteil erhöhen. Cara nur leicht. Mit den 50 Ibu wie bei einem Uerige ist bei Leichtbier wohl zu hoch?
Gruß
Rainer
danke für die Antwort.
So in etwa habe ich mir das vorgestellt. Da ich in meinen Altbieren allerdings keinen Weizen haben möchte, würde ich dem Müma- und evtl. den Cara Anteil erhöhen. Cara nur leicht. Mit den 50 Ibu wie bei einem Uerige ist bei Leichtbier wohl zu hoch?
Gruß
Rainer
Re: Leichtbier (Alt)
50 IBU ist zu hoch für so ein leichtes Bier, ich finde für den Anfang die 35 IBU von Alt-Phex recht passend. Was spricht gegen Weizen? Du könntest alternativ Gerstenflocken verwenden, die bringen auch noch etwas Textur und ein paar Dextrine mehr mit ins Bierchen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Leichtbier (Alt)
Meiner Meinung nach bleibt das Bier dadurch geschmacklich etwas flach.Blancblue hat geschrieben: Was spricht gegen Weizen?
Denke, dass Weizen in einem Düsseldorfer Alt nicht reingehört. Wenn das aber zum gelingen beiträgt, warum nicht! Wollte mehr Cara (hab noch Münchner) reinpacken, um etwas Vollmundigkeit reinzubringen.
Re: Leichtbier (Alt)
Durch das Weizen wird das Alt tatsächlich ein bissl schlanker, aber das Mundgefühl wird verbessert. Letztendlich gelten für ein Session Alt Bier die selben Tools wie für jedes Niedrig Alkohol Bier - an allen Schrauben drehen, die irgendwie Geschmack ins Bier bringen:
1. Niedrig vergärende Hefe für mehr Restsüße und weniger Alkohol
2. Pilsner durch "gehaltvollere" Malze wie Wiener und Münchner ersetzen oder auch über den Einsatz von Melanoidin oder Bisquit Malz nachdenken
3. Malze einsetzen, die mehr Textur/Mundgefühl ins Bier bringen wie z.B. Weizen, Hafer oder Roggen
4. Erhöhter Einsatz von Cara-Malzen für mehr Geschmack und Restsüße
5. Ein Maischeprogramm mit eher kurzer Maltose-Rast
6. Mehr Hopfenaroma als üblich
7. Die Hefe bei höheren Temperaturen vergären lassen für mehr Ester
8. Die Hefe underpitchen für mehr Ester.
9. Die IBUs zurückschrauben
10. Minimale Kochsalz-Gabe (max. 1TL pro 20L laut Randy Mosher) - gaukelt mehr Vollmundigkeit vor
11. 1% Röstmalz in der Schüttung - macht das Bier facettenreicher, geschmackvoller
Auch wichtig: Typische Stolperfalle ist die Sudhausbeute - vor allem durch den verstärkten Einsatz von dunklen bzw. Caramalzen sinkt diese und die kalkulierten IBU stimmen dann nicht mehr. Auch die Nachisomerisierungszeit bei hohen Aromagaben unbedingt im Blick haben.
1. Niedrig vergärende Hefe für mehr Restsüße und weniger Alkohol
2. Pilsner durch "gehaltvollere" Malze wie Wiener und Münchner ersetzen oder auch über den Einsatz von Melanoidin oder Bisquit Malz nachdenken
3. Malze einsetzen, die mehr Textur/Mundgefühl ins Bier bringen wie z.B. Weizen, Hafer oder Roggen
4. Erhöhter Einsatz von Cara-Malzen für mehr Geschmack und Restsüße
5. Ein Maischeprogramm mit eher kurzer Maltose-Rast
6. Mehr Hopfenaroma als üblich
7. Die Hefe bei höheren Temperaturen vergären lassen für mehr Ester
8. Die Hefe underpitchen für mehr Ester.
9. Die IBUs zurückschrauben
10. Minimale Kochsalz-Gabe (max. 1TL pro 20L laut Randy Mosher) - gaukelt mehr Vollmundigkeit vor
11. 1% Röstmalz in der Schüttung - macht das Bier facettenreicher, geschmackvoller
Auch wichtig: Typische Stolperfalle ist die Sudhausbeute - vor allem durch den verstärkten Einsatz von dunklen bzw. Caramalzen sinkt diese und die kalkulierten IBU stimmen dann nicht mehr. Auch die Nachisomerisierungszeit bei hohen Aromagaben unbedingt im Blick haben.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Leichtbier (Alt)
Hallo Blancblue,
danke für die vielen und guten Tipps. Werde mich damit mal ausführlich beschäftigen. Was ich so im ersten Moment umsetzen werde, ist der Einsatz von Wiener- statt Pilsener Malz und Verwendung von Melanoidinmalz (habe ich noch). Auch werde ich mit der Bittere runtergehen und mehr Aroma reinbringen. Sicher muß ich noch ein wenig an dem Rezept feilen, aber der Grundgedanke ist schon mal da.
Da ich glaube, dass die Haltbarkei t bei niedrigem Alkoholgehalt nicht so gut ist, braue ich erst Anfang Mai und werde dann berichten.
Gruß
Rainer
danke für die vielen und guten Tipps. Werde mich damit mal ausführlich beschäftigen. Was ich so im ersten Moment umsetzen werde, ist der Einsatz von Wiener- statt Pilsener Malz und Verwendung von Melanoidinmalz (habe ich noch). Auch werde ich mit der Bittere runtergehen und mehr Aroma reinbringen. Sicher muß ich noch ein wenig an dem Rezept feilen, aber der Grundgedanke ist schon mal da.
Da ich glaube, dass die Haltbarkei t bei niedrigem Alkoholgehalt nicht so gut ist, braue ich erst Anfang Mai und werde dann berichten.
Gruß
Rainer
-
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- Wohnort: Straßkirchen (Niederbayern
Re: Leichtbier (Alt)
Hallo Rainer, schau mal in den Post von mavro. Thread: Rahmenbedingungen für Leichtbier , da steht eine schöne Zusammenfassung die für dich hilfreich sein kann.
Herzliche Grüße
Da Killa
Herzliche Grüße
Da Killa
"Eher soll die Welt verderben, als ein Bayer am Durste sterben"
- mavro
- Posting Freak
- Beiträge: 843
- Registriert: Mittwoch 16. März 2016, 16:17
- Wohnort: Wiesbaden
- Kontaktdaten:
Re: Leichtbier (Alt)
Hi Rainer,
schau mal hier:
Rahmenbedingungen für Leichtbiere
viewtopic.php?f=6&t=12255#p189019
Leichtbierrezepte
viewtopic.php?f=17&t=12446&view=unread#p192185
https://docs.google.com/document/d/1QQM ... sp=sharing
LG, Andreas
schau mal hier:
Rahmenbedingungen für Leichtbiere
viewtopic.php?f=6&t=12255#p189019
Leichtbierrezepte
viewtopic.php?f=17&t=12446&view=unread#p192185
https://docs.google.com/document/d/1QQM ... sp=sharing
LG, Andreas
Viele Grüße, Andreas
Re: Leichtbier (Alt)
@Da Killa,@Andreas,
danke für die Hinweise. Dort sind ja hinreichend Infos die man in ein Rezept einarbeiten kann. Vielleicht sollte ich mich von einem leichtem Alt
verabschieden und mich an vorhandene Rezepte anlehnen. Mal schauen, es wird sicher spannend. Warum ich allerdings unter Leichtbier nichts gefunden habe, keine Ahnung, denke zu dicke Finger, oder so.
Gruß
Rainer
danke für die Hinweise. Dort sind ja hinreichend Infos die man in ein Rezept einarbeiten kann. Vielleicht sollte ich mich von einem leichtem Alt
verabschieden und mich an vorhandene Rezepte anlehnen. Mal schauen, es wird sicher spannend. Warum ich allerdings unter Leichtbier nichts gefunden habe, keine Ahnung, denke zu dicke Finger, oder so.
Gruß
Rainer