Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#51

Beitrag von Dave1987 »

Boludo hat geschrieben:Ganz eindeutig ein Thema für das Doemens Seminar :Greets

Stefan, der dieses Mal nicht teilnimmt
Ja, würde mir sehr wünschen das dort jemand das Thema aufgreift.
Vielleicht gibt es ja nicht nur "den einen Weg", aber wäre doch schön wenn man mal ein paar klare Antworten bekommt.

Dave - der hofft auch irgendwann mal bei dem Seminar teilnehmen zu können
"Unverhopft kommt oft."
Hopfenpeter
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 118
Registriert: Mittwoch 6. März 2013, 16:54

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#52

Beitrag von Hopfenpeter »

Dave, es wäre schön, wenn es die eine und einzige Wahrheit gäbe und oft wird von der Wissenschaft genau dies gefordet. Es ist jedoch ein Anspruch, den sie sich selber nicht stellen kann und möchte. Es scheint, als wären wir halt noch mitten in der Erforschung der hochkomplexen Vorgänge, die sich hier abspielen. Der einzige Weg sich der Wahrheit anzunähern ist nunmal probieren, probieren, probieren, denn alles in allem sind die entscheidenden Faktoren auch durch deine Anlage, dein Wasser, dein Malz usw. bestimmt und individuell verschieden.
FrankIbb
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 725
Registriert: Donnerstag 6. Januar 2011, 22:33
Wohnort: Ibbenbüren

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#53

Beitrag von FrankIbb »

Dave1987 hat geschrieben: Jetzt heißt es wieder man soll stark Belüften damit die Hefe sich gut vermehren kann und Ester bildet. Außerdem soll man ein Pils mit geringer Hefezahl anstellen und kaum belüften???
Nehmt es mir nicht übel, aber die beiden Theorien könnten gegensätzlicher nicht sein. Alles was in den letzten Monaten und Jahren zu dem Thema gesagt wurde ist jetzt doch falsch, oder doch nicht?
Ulrich hat geschrieben:zu gulp!
ja, das ist klassisch ''Pilsener typ", niedrige gärtemperatur, geringe Hefegabe (ca 8-12 mio Hefezellen/ml) und geringe Belüftung (<10l Luft/hl)
Da bin ich jetzt aber auch mehr als irritiert. Ich habe gestern einen Starter für ein Pilsner angestellt um die W34/70 zu vermehren um genug Hefe zu haben. Ich hab 2 Päckchen, wollte aber 45 Liter anstellen. Also wollte ich kräftig vermehren..... Jetzt weiß ich auch nicht weiter. Ich lasse den Starter mal laufen. Zur Not benötige ich mehr Würze :Bigsmile
Gruß,
Frank
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#54

Beitrag von gulp »

Bis das alles geklärt ist (Lagerbiere) verlasse ich mich mal auf meine Erfahrung. Was bin ich froh, dass ich momentan keine Bananenweizen mag. :Greets Und diskutiert jetzt bloß nicht über meine momentan bevorzugten Belgier. :Bigsmile

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#55

Beitrag von Dave1987 »

Hopfenpeter hat geschrieben:Dave, es wäre schön, wenn es die eine und einzige Wahrheit gäbe und oft wird von der Wissenschaft genau dies gefordet. Es ist jedoch ein Anspruch, den sie sich selber nicht stellen kann und möchte. Es scheint, als wären wir halt noch mitten in der Erforschung der hochkomplexen Vorgänge, die sich hier abspielen. Der einzige Weg sich der Wahrheit anzunähern ist nunmal probieren, probieren, probieren, denn alles in allem sind die entscheidenden Faktoren auch durch deine Anlage, dein Wasser, dein Malz usw. bestimmt und individuell verschieden.
Da gebe ich dir Recht. Keine Anlage und kein Verfahren ist unter uns Hobbybrauern gleich, jeder hat andere Voraussetzungen. Was bei dem einen funktioniert, kann bei den Anderen schon wieder den gegenteiligen Effekt haben. Deswegen wird es wohl nie eine allgemeingültige Antwort geben. Das ist mir absolut bewusst. Allerdings muss es eine grobe Marschroute geben, an der man sich orientieren kann. Gutmann schafft es in jede Flasche ihr Bananenaroma zu bekommen und ich denke nicht das die nur probiert haben bis es geklappt hat. Da muss eine gewisse Theorie dahinter stehen die Sinn ergibt und mit der sie erfolgreich arbeiten. Natürlich vergleiche ich hier Birnen mit Äpfeln, aber ich möchte mich nicht damit zufrieden geben und auf den Zufall warten zu müssen, damit mein Bier auch irgendwann mal bananig wird.
Aber im Moment wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als zu probieren und immer wieder einzelne Parameter zu verändern bis es irgendwann mal passt.
"Unverhopft kommt oft."
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#56

Beitrag von Boludo »

Hopfenpeter hat geschrieben:Dave, es wäre schön, wenn es die eine und einzige Wahrheit gäbe und oft wird von der Wissenschaft genau dies gefordet.
Ist jetzt OT, aber ich glaube, Du hast den Sinn von Wissenschaft nicht verstanden.
Wissenschaft maßt sich niemals an, eine einzige Wahrheit zu besitzen.
Es werden immer nur Theorien aufgestellt, die jeder durch Experimente belegen kann und diese gelten genau so lange, bis einer eine bessere Theorie hat oder die alte durch Experimente widerlegt..
Das ist der ganz große Unterschied zu Dogmen.


Stefan
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#57

Beitrag von Dave1987 »

Da bin ich jetzt aber auch mehr als irritiert. Ich habe gestern einen Starter für ein Pilsner angestellt um die W34/70 zu vermehren um genug Hefe zu haben. Ich hab 2 Päckchen, wollte aber 45 Liter anstellen. Also wollte ich kräftig vermehren..... Jetzt weiß ich auch nicht weiter. Ich lasse den Starter mal laufen. Zur Not benötige ich mehr Würze
Wie gulp schon sagt, verlasse dich auf deine eigenen Erfahrungen. Ich halte mich bezüglich der Hefemenge an die Herstellerangaben. Da die sich dort auch alle einig sind, das man bei untergärigen Biere mehr Hefe braucht, würde in denen mehr vertrauen. Bezüglich der Belüftung würde ein wenig mehr Ester (die sich durch lange und kalte Lagerung vermutlich eh wieder abbauen) einer stockenden Gärung jederzeit vorziehen. Aber was weiß ich schon. :Bigsmile
"Unverhopft kommt oft."
Benutzeravatar
flying
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13295
Registriert: Donnerstag 14. August 2008, 18:44

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#58

Beitrag von flying »

Ich meine mal gelesen zu haben, dass es sich bei der Guttmann-Hefe um den schon von Ulrich angekündigten, sehr bananenestrigen Stamm W 175 handelt (oder einen Abkömmling). Genau weiß ich es aber nicht.
Ansonsten halte ich mich an das IMHO wissenschaftliche Referenzwerk in Sachen bayrisches Weissbier von Markus Herrmann.

http://mediatum.ub.tum.de/doc/603637/document.pdf

m.f.g
René
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Tyrion
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1483
Registriert: Samstag 29. September 2007, 19:39

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#59

Beitrag von Tyrion »

flying hat geschrieben:Ich meine mal gelesen zu haben, dass es sich bei der Guttmann-Hefe um den schon von Ulrich angekündigten, sehr bananenestrigen Stamm W 175 handelt (oder einen Abkömmling). Genau weiß ich es aber nicht.
Laut Mr. malty handelt es sich beim Stamm W175 um die Wyeast 3638.

http://www.mrmalty.com/wyeast.php

Mit der hab ich schon oft gearbeitet, allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie ein Guttmann-Weizen getrunken habe, deshalb kann ich das nicht kommentieren.
Benutzeravatar
flying
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13295
Registriert: Donnerstag 14. August 2008, 18:44

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#60

Beitrag von flying »

Die Wyeast 3638 macht die volle Fruchtdröhnung inkl. dem berüchtigten "Bubblegum" was auf einen Ananasester herausläuft..Über die Mehrfachbezeichnungen von Hefestämmen kann man nur spekulieren?
Die Dominanz der W68 schränkt die Vielfalt jedoch m. M. merklich ein. Bayrisches Weissbier kann auch anders schmecken. Vom vielgescholtenen Erdinger (wohl die Wyeast 3333?) mag ich die Schneeweiße ganz besonders..
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#61

Beitrag von Boludo »

Wie haben einige größere Sude mit der W 175 von der Gold Ochsen Brauerei in Ulm gemacht und die haut echt voll rein.
Mir ist die beinahe schon too much und beinahe schon anstrengend. Man schmeckt auch sehr lange unreifen Apfel, was sich aber mit der Zeit auslagert (Acetaldehyd)?
Das ist auf jeden Fall eine volle Breitseite an allem, was eine Weizenhefe an Aromen erzeugen kann, nur Nelke macht sie nicht besonders viel, trotz Ferularast (keine Ahnung wie die da in Ulm so ein langweiliges Bier damit hinbekommen).
Einen direkten Vergleich zur 3638 hab ich leider nicht, hab das aber auch schon oft so gelesen.
Mittlerweile haben wir die Weizenhefe von Memminger, auch wenn ich die Brauerei nicht leiden kann.
Leider wußte letztens nicht mal der Chef persönlich, um welchen Stamm es sich handelt (hat ihn offensichtlich auch gar nicht interessiert).
Die ist jedenfalls ein bißchen zahmer und hat uns 370l sehr schönen dunklen Weizenbock beschert.

Stefan
Hopfenpeter
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 118
Registriert: Mittwoch 6. März 2013, 16:54

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#62

Beitrag von Hopfenpeter »

Boludo hat geschrieben:
Ist jetzt OT, aber ich glaube, Du hast den Sinn von Wissenschaft nicht verstanden.
Wissenschaft maßt sich niemals an, eine einzige Wahrheit zu besitzen.
Es werden immer nur Theorien aufgestellt, die jeder durch Experimente belegen kann und diese gelten genau so lange, bis einer eine bessere Theorie hat oder die alte durch Experimente widerlegt..
Das ist der ganz große Unterschied zu Dogmen.
Stefan, das ist genau das, was ich sagen wollte.
Benutzeravatar
Brauling
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 452
Registriert: Mittwoch 5. Juni 2013, 07:51
Wohnort: Offenburg/Kinzigtal

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#63

Beitrag von Brauling »

Servus,

Um meine Erfahrungen kundzutun:
Ich stehe auch schon auf Banane und Nelke will ich eigtl gar nicht(sehr gering) in meinem Weizen.

Mein bisher bananigstes war ein Weizen gebraut nach dem Herrmann -(oder Maltase-)Maischverfahren und der W3668 underpitcht bei 25° vergoren.
Das war mir dann aber doch etwas zuviel.
Das umständlich Herrmannverfahren lass ich inzwischen weg und maische bei 45°C ein um dann bei 63, 67 und 73°C zu rasten.
Vergoren wird nur noch relativ warm bei 23°C underpitcht mit der W3668. Das gab bisher immer selbst mit C-Hopfen gestopft noch nen schön fruchtig-bananiges Profil.

Greetz Andy
Zuletzt geändert von Brauling am Mittwoch 17. Dezember 2014, 19:40, insgesamt 2-mal geändert.
BerndH
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1850
Registriert: Sonntag 6. Januar 2013, 13:34

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#64

Beitrag von BerndH »

Das die Statementes zur Erzielung von Bananenaroma teils gegensätzlicher sind als sie nur sein können ist tatsächlich
mehr als verwirrend. Auch wenn der Umstand zutreffen sollte das es viele Wege nach Rom gibt ist es dennoch verwirrend.

Es gibt doch käufliche Bananenbomben. Kürzlich hatte ich ein Vitus und das war eines dieser Biere deren Aroma ich mal nachahmen wollte.
Es müsste doch jemand in diesem riesen Forum gegeben der ein klein wenig aus dem Nähkästchen plaudern könnte und zumindest
seinen eigenen verifizierten Weg beschreiben könnte. Da wo es immer Banane wird müsste man doch wissen wie es geht.
Zumindest könnte der/die "ihren" Weg so beschreiben das nicht alle Firmengeheimnisse genannt werden müssen.
Zumindest würde ich mir das wünschen.


Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von BerndH am Mittwoch 17. Dezember 2014, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Uwe12
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5297
Registriert: Dienstag 5. April 2005, 20:10

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#65

Beitrag von Uwe12 »

Ich glaube, bei der "Banane" ist auch ein wenig "Glück" dabei, oder es liegt auch am Brauwasser.
Bei mir gibts nur während der Gärung mal 1-2 Tage, wo es nach Banane duftet. Bis es ausgegoren ist, gibts leider auch keine Banane mehr. :Waa
Egal ob W68 (oder Lallemand 479) oder Gutmann oder mit/ohne "Herrmann", Raumtemperatur oder sogar forciert extra warm - mir gelingt es einfach nicht.
...ist halt so und gibt Schlimmeres. :Wink

Uwe
BerndH
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1850
Registriert: Sonntag 6. Januar 2013, 13:34

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#66

Beitrag von BerndH »

Genauso lief das bei mir auch immer ab Uwe. Banane nur an 1 oder 2 Tagen während der stürmischen Gärung und auch nur schwach.


Grüsse

Bernd
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#67

Beitrag von Boludo »

Ok, ich hab ne Antwort bezüglich Schneider Hefe und Banane, und zwar von jemand, der die Hefe jahrelang propagiert hat:
Jede Weizenhefe produziert Isoamylacetat, der Schneider-Hausstamm wesentlich weniger als andere, da liegst du richtig, da liegt der Schwerpunkt definitiv beim 4-VG. Entscheidend ist, was du der Hefe zum Verstoffwechseln gibst und wie du sie arbeiten läßt. Mit dem richtigen Maischprogramm (Ferulasäurerast) und einer angepassten Gärtemperatur kannst du auch mit einer 68er Hefe Nelkenaromen erzielen, was mir kürzlich mit einem Weizendoppelbock, dessen analytische und sensorische Werte sehr nahe am Aventinus sind, auch gelungen ist......Ich würde sagen, wer mit der Schneider-Hefe tolle Bananenaromen erzielt, vergärt viel zu warm und weiss die Besonderheiten dieser Hefe nicht zu schätzen. Oder hat einfach keine Ahnung vom Bierverkosten.
Stefan
Tyrion
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1483
Registriert: Samstag 29. September 2007, 19:39

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#68

Beitrag von Tyrion »

Boludo hat geschrieben:....Ich würde sagen, wer mit der Schneider-Hefe tolle Bananenaromen erzielt, vergärt viel zu warm und weiss die Besonderheiten dieser Hefe nicht zu schätzen. Oder hat einfach keine Ahnung vom Bierverkosten.
Und was heisst das jetzt ?
Für mich heisst das: Man kann aus der Schneiderhefe durchaus tolle Bananenaromen herausholen (Man lese unter anderem die Produktbeschreibung des TAP 7 auf der Schneider-Homepage). Die Stärken der Hefe liegen aber in Richtung der würzigen Aromen bzw. der Ausgewogenheit, und die sollte jeder, der Ahnung von Bier hat, durch geeignete Maischverfahren und Gärtemperaturen im Endprodukt herausarbeiten.

Ob man das als Hobbybrauer dann auch macht, oder aber doch versucht deutlich mehr Banane ins Bier zu bekommen, bleibt jedem selbst überlassen.
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#69

Beitrag von Ulrich »

Ja, das mit dem Belüften und die Auswirkung auf Gärnebemprodukte ist gar nicht so einfach.
Irgendiwe haben alle Recht.
Wenn ich das aber jetzt geauer beschreiben würde, würde es sehr Wissentschaftlich werden.
Also mal so grob:
Zu dem Zeitpunkt des Belüftens-an-sich (Ich meine zu dem Zeitpunkt des Sauerstoff-Verstoffwechselns) werden einige Prozesse gefördert, andere eingebremst oder völlig auf Stillsatnd gesetzt.Zu diesem Zeitpunkt istzB die Esterbildung nicht erwähnenswert.
Aber die Folgereaktion, die Prozesse, die sich gleich nach dem Verstoffwechseln von Sauerstoff anschliessen können von der Menge und Intensivität der Prozesse während des Verstoffwechseln von Sauerstoff resultieren und gefördert oder eingebremst werden.! :puzz
Ich mache mir mal Gedanken, wie ich das Verständlich rüberbringe!
Ich meine vieleicht versuche ich die Auswirkungen auf das Produkt an hand von
Hefezellenvermehrung (alle Faktoren, die die Hefevermehrung fördern)
Intensität der Gärung (alle Faktoren, dieEinfluss aud die Gärung haben)
Und die Wertigkeit der Nachgärung.
Das wird aber doch recht umfangreich und benötigt ein bissel Zeit.
Benutzeravatar
DerDennis
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2510
Registriert: Dienstag 26. Februar 2013, 18:12
Kontaktdaten:

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#70

Beitrag von DerDennis »

Wenn ich das aber jetzt genauer beschreiben würde, würde es sehr wissenschaftlich werden.
kein Problem, wir haben hier genug "Übersetzer", daran solls nicht scheitern. :)
Bin gespannt,

Grüße
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
Hopfenpeter
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 118
Registriert: Mittwoch 6. März 2013, 16:54

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#71

Beitrag von Hopfenpeter »

In dem Zusammenhang wäre es auch nochmal interessant genauer auf die Pitchingrate eizugehen, die mit Sicherheit eine ebenso wichtige Stellschraube ist. Ich meine mal irgendwo hier gelesen zu haben, dass das Unterpitching beim Weizen bei den Brauereien nicht praktiziert wird.
Benutzeravatar
Uwe12
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5297
Registriert: Dienstag 5. April 2005, 20:10

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#72

Beitrag von Uwe12 »

Ulrich hat geschrieben:Wenn ich das aber jetzt geauer beschreiben würde, würde es sehr Wissentschaftlich werden.
Du darfst ruhig "aufdrehen"! :Smile
Da wir alle "Internet haben", können Fachbegriffe zur Erklärung auch gesucht werden. :Wink

Die Belüfterei beim Anstellen behandle ich leider eher "stiefmütterlich": so ein bißchen "Schaum schlagen" mit dem Braupaddel... :redhead
Seit der Lektüre von "Yeast" spinne ich ein wenig auf eine Sauerstoff-Flasche - sind aber leider arg teuer die Dinger. :crying

Uwe
Benutzeravatar
Neubierig
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1950
Registriert: Sonntag 4. November 2012, 19:28

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#73

Beitrag von Neubierig »

Was ich mit dem Hermannverfahren komisch finde, ist dass man teilweise bei 45°C maichst, um mehr Maltose durch Maltase in Glucose umzuwandeln, 45°C entspricht aber auch einen Ferularast ...

Ich gehe davon aus, dass weil für dieser Schritt nur ein Drittel der Schüttung benutzt wird, ist der Ferulaeffekt nicht so gross ...


Cheers,

Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#74

Beitrag von Ulrich »

Mir fällt auf, dass einige Aussagen falsch- oder über-interpretiert werden.
"einem Schönen Bananen-Aroma..." sagt was über die Qualität, aber nicht über die Quantität
Hier ist ein wenig alles durcheinandergerührt worden, bis man sich nicht mehr auskennt!

Die wichtigsten Informationen sind hier schon vorhanden:
Es gibt verschiedene Weizen-bier-typische Aromen
1) 4-Venylguaiacol (Welches aus der Ferulasäure gebildet wird, und ein phenolisch, an Gewürznelke erinnerndes Aroma hat aber sehr vielschichtig auftritt.(konzentrationsabhängig, abhängig von der Quantität der anderen Aromen, und auch weitere Aomen bilden kann.))
2) Isoamylacetat (Auch Essigsäurepentylester, oder Essigsäureamylester, welches aus den Estern der der Essigsäure und isomere Penylalkohole (=Pentanole oder Amylalkohole) gebildet wird. Es erinnert an Bananen oder Birnen)
3) Ethylacetat (Auch Essigsäureetylester oder Essigester oder Ethylester) gebildet aus Ester der Essigsäure und Ethanol) (Fruchtig, bei hohen Konz - Klebstoff)

Jede echte Weizenbierhefe produziert alle dieser Aromen, aber in unterschiedlicher Mengen und unterschiedlichem Verhältnis

man kan technologisch (mehr oder weniger) jeden dieser Aromen fördern oder unterdrücken.
Zuletzt geändert von Ulrich am Donnerstag 18. Dezember 2014, 12:17, insgesamt 3-mal geändert.
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#75

Beitrag von Ulrich »

das mit dem "aufdrehen" überlege ich mir noch, da es doch Zeit in anspruch nimmt. Ich hatte mir eigendlich gedacht, dass ich dass den im Verteiler mache!
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#76

Beitrag von Boludo »

Ulrich hat geschrieben: 1) 4-Venylcoiacol (Welches aus der Ferulasäure gebildet wird, und ein phenolisch, an Gewürznelke erinnerndes Aroma hat aber sehr vielschichtig auftritt.(konzentrationsabhängig, abhängig von der Quantität der anderen Aromen, und auch weitere Aomen bilden kann.))
2) Isomaylacetat (Auch Essigsäurepentylester, oder Essigsäureamylester, welches aus den Estern der der Essigsäure und isomere Penylalkohole (=Pentanole oder Amylalkohole) gebildet wird. Es erinnert an Bananen oder Birnen)
3) Ethylacetat (Auch Essigsäureetylester oder Essigester oder Ethylester) gebildet aus Ester der Essigsäure und Ethanol) (Fruchtig, bei hohen Konz - Klebstoff)
*Klugscheißermodus an*

Es heißt 4-Vinylguajacol und Isoamylacetat :Greets

*Klugscheißermodus aus*


Stefan
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#77

Beitrag von Ulrich »

Meiner Meinung nach ist hier aber nicht genügend über die Qualiät der Hefe gesprochen worden.
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass Entehefen unten aus dem ZKT gezogen eher negativ für die Aromen-Bildung ist.

Sehr gut sind frisch propagierte Hefe für die Aromen (besonders mit dem Überstand, was aber nur realisiert werden kann, wenn man auch die geignete Würze im letztem Propagationsschritt verwenden kann)
Sehr gut ist eine OG Hefe von oben geerntet (2ter Tag)
Benutzeravatar
Neubierig
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1950
Registriert: Sonntag 4. November 2012, 19:28

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#78

Beitrag von Neubierig »

Ulrich hat geschrieben:..., dass Entehefen unten aus dem ZKT gezogen eher negativ für die Aromen-Bildung ist.

Entehefen finden ihre Weg gar nicht in meine Biere! :P


Cheers,

Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#79

Beitrag von Boludo »

Ulrich hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist hier aber nicht genügend über die Qualiät der Hefe gesprochen worden.
Das ist meiner Meinung nach hier ein allgemeines Problem.
Wer mal gesehen hat, wie professionell propagierte Hefe abgeht, der will nichts anderes mehr.
Man sollte viel mehr über die Hefequalität statt über die Menge reden.

Stefan
Benutzeravatar
Exedus
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 884
Registriert: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:51
Wohnort: bei Bremen

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#80

Beitrag von Exedus »

Ach du Schande, was ist den hier passiert :D

Zwei Tage nicht reingeguckt und hier steht alles voll :thumbsup

Ich werd mich hier mal eben durch arbeiten :)

Schon einmal vielen Dank für die große Anteilnahme hier!! Klasse Forum!
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#81

Beitrag von Ulrich »

Qualität Hefe:
Ihr würdet überrascht sein, wie sehr sich der Zustand der Hefe auf die Vermehrung, Gärung, Hefe-Stoffwechsel-Nebenprodukte auswirkt. (einige mehr überrascht, einige weniger)
Wenn die Hefe aktiviert wird, befindet sich die Hefe in der
1.) Vorbereitungsphase.Die so genannte Lag-phase. Hier passt sich die Hefe den Umgebungsbedingungen an und bringt erst mal alles in Schwung. Unter anderem bildet sie Invertase (ein Enzym, dass sie in die Würze abgiebt und ausserhalb der Zelle Saccharose (1 x Glykose + 1 Fructose) in G und F zerlegt. Die Mono-Zucker können gut durch die Zellmembran in die Zelle dringen)
des weiteren "baut" sie Permeasen (kleine "Pumpen" /Enzyme die das einbringen von Maltose (G+G) und Maltotriose (G+G+G) in die Zelle ermöglichen) und bildet die Enzyme, die diese beiden wiederum in Glycose abbauen können. Macht erst mal alle Ihre "Lagerhäuser" voll, startet die verschieden Synthesen usw...usw Und startet so stück für Stück den gesammten Stoffwechsel.
2.) Wenn die Hefe nun anfängt neue Hefezellen zu Produzieren nennt man das log-Phase. Hier ist die Hefe nun voll aktiv und baut und bildet und baut ab...=> alles läuft auf vollen Touren. Und wenn alle Hefezellen sich in der log-phase befinden (oder der gösste teil) ist das der optimale Moment die hefe zu geben.
=> rein technologisch gesehen, natürlich. Es giebt Biere, da will man die Stresstoffe, will eben einen andern geschmack.
3.) Wenn nun mangelerscheinungen an Versorgungsmaterial auftreten (alles Verbraucht oder fast alles Verbraucht), stellt die Hefe Ihre Stoffwechsel zurück. Dies nennt man dann Stationäre Phase. Der Verbrauch wird runtergefahren und das "Lagerhaus" wird nur für die wichtigsten Prozesse sparsam leer-gemacht.
4.) Wenn aber das lager nun leer ist, keine Nahrung mehr vorhanden ist, fängt die Hefe an sich selbst zu verstoffwechseln. Dies ist die letale phase.
Die hefe autolysiert! Unangenehmer Geruch, Stoffe aus dem inneren der Hefe gehen nun in Lösung über.unter anderem auch Fette. Geruch, Geschmack, Schaum usw wird negativ beeinflusst.
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#82

Beitrag von Dave1987 »

Erst einmal noch ein herzliches Willkommen auch von mir Ulrich. Ich finde es toll wie du dich mit deinem Wissen einbringst und nochmal die Qualität im Forum steigerst! Vielen Dank.

Deine Ausführungen zur Qualität der Hefe ist zwar schön und gut, man darf aber nicht vergessen das wir hier in einem Hobbybrauer Forum sind. Solche Infos sind zwar schön zu wissen, aber wirklich weiter bringen sie mich nicht. Man braucht bei all der Theorie eben auch eine praktikable Umsetzung, damit nicht nur die Qualität der Hefe sondern auch unseres Bieres gesteigert wird. Das wären die Infos die zum Beispiel mich wirklich interessieren. Weißt du was ich meine?

Außerdem möchte ich auch am Rande mal erwähnen, das das Thema hier immer noch "Ein Weizenbier mit Bananengeschmack" ist. Deine Ausführungen zum Hefemanagement wären in einem anderen Threat besser aufgehoben. Mir fällt nämlich oft auf, das interessante Themen in Threats besprochen werden die nicht zu dem Thema gehören. Dadurch wird es einem unmöglich gemacht die Infos je wieder zu finden. Dadurch kommt es eben auch ständig zu wiederkehrenden Fragen, die eigentlich schon beantwortet worden, eben nur nicht da wo sie eigentlich hin gehören. Das geht jetzt nicht gegen dich Ulrich, du bist ja auch noch neu, du kannst das noch nicht wissen.
Wenn ich hier irgend jemanden auf den Schlips trete tut mir das leid, aber ich versuche damit nur die Qualität des Forums zu steigern. Ich tue das nicht für mich, sondern für alle. Und deswegen werde ich das auch konsequent weiter ansprechen wenn mir so etwas auffällt.

Grüße
Dave
"Unverhopft kommt oft."
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#83

Beitrag von Ulrich »

Dave1987 hat geschrieben:Also wenn ich mir die Kommentare hier durchlese, dann komme ich schon sehr ins grübeln. Bis vor einer Woche hießen die Kriterien für "Banane" im Weizen nachfolgende:
- hohe Gärtemperaturen (höhere Esterbildung)
- höhere Stammwürze (höhere Esterbildung)
- keine Weizenrast
- hohe Einmaischtemperatur
- Bildung von Glucose (Hermann-Verfahren, Dekoktion und Maltase-Rast)
- kein Belüften (gestresste Hefe produziert mehr Ester?!)
- Underpitching

Jetzt heißt es wieder man soll stark Belüften damit die Hefe sich gut vermehren kann und Ester bildet. Außerdem soll man ein Pils mit geringer Hefezahl anstellen und kaum belüften???
Nehmt es mir nicht übel, aber die beiden Theorien könnten gegensätzlicher nicht sein. Alles was in den letzten Monaten und Jahren zu dem Thema gesagt wurde ist jetzt doch falsch, oder doch nicht?
Schöne Grüße
Dave
Technologisch stimmt das schon, was Du da oben gescheiben hast.Aber...vorsicht mit Deinen Rückschlüssen. Wo ist denn da der Wiederspruch. Ich habe mich auf einen speziellen Stamm bezogen!!
Esterbildung durch Stress=> richtig, aber Ester bilden sich auch mit der Zeit aus den schon genannten Produkten.
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#84

Beitrag von Ulrich »

Noch mal zu Belüften!!! Das hat im home -brewer- bereich, weniger bis ganz wenig Bedeutung, da man bestimmte anlagen braucht um geziehlt eine bestimmte Menge Sauerstoff zu lösen und dieses zu messen und zu regulieren..
Ulrich
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1744
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
Wohnort: 84072, Au in der Hallertau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#85

Beitrag von Ulrich »

Dave1987 hat geschrieben: Deine Ausführungen zur Qualität der Hefe ist zwar schön und gut, man darf aber nicht vergessen das wir hier in einem Hobbybrauer Forum sind. Solche Infos sind zwar schön zu wissen, aber wirklich weiter bringen sie mich nicht.
Außerdem möchte ich auch am Rande mal erwähnen, das das Thema hier immer noch "Ein Weizenbier mit Bananengeschmack" ist. Deine Ausführungen zum Hefemanagement wären in einem anderen Threat besser aufgehoben.
ok, halte mich zurück
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#86

Beitrag von Boludo »

Ulrich hat geschrieben:Noch mal zu Belüften!!! Das hat im home -brewer- bereich, weniger bis ganz wenig Bedeutung, da man bestimmte anlagen braucht um geziehlt eine bestimmte Menge Sauerstoff zu lösen und dieses zu messen und zu regulieren..
Wenn man mit ganz normaler Luft belüftet, dann kann man gar nicht über den kritischen Wert kommen, da sich ein Gleichgewicht mit den anderen Gasen aus der Luft (vor allem Stickstoff) einstellt, erreicht aber trotzdem akzeptable Werte. Man muss dann aber nicht nur ein bißchen Umrühren, sondern wirklich sterile Luft aktiv einblasen, was mit einem 0,2µ Filter und einer Aquariumumpe sehr einfach zu realisieren ist.
Wenn man aber mit reinem O2 belüftet, muss man natürlich sehr auf der Hut sein.

Stefan
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#87

Beitrag von Dave1987 »

Ulrich hat geschrieben:
Dave1987 hat geschrieben: Deine Ausführungen zur Qualität der Hefe ist zwar schön und gut, man darf aber nicht vergessen das wir hier in einem Hobbybrauer Forum sind. Solche Infos sind zwar schön zu wissen, aber wirklich weiter bringen sie mich nicht.
Außerdem möchte ich auch am Rande mal erwähnen, das das Thema hier immer noch "Ein Weizenbier mit Bananengeschmack" ist. Deine Ausführungen zum Hefemanagement wären in einem anderen Threat besser aufgehoben.
ok, halte mich zurück
So war das nicht gemeint. Jeder hier kann nur von deinen Ausführungen profitieren. Und genau aus diesem Grund würde ich mir zu diesem komplexen Thema einen eigenen Threat wünschen, eben damit nicht alles was hier geschrieben wird in ein paar Wochen oder Monaten wieder unauffindbar verschwindet.
"Unverhopft kommt oft."
Benutzeravatar
giggls
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 775
Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 11:38
Wohnort: Karlsruhe (Durlach)
Kontaktdaten:

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#88

Beitrag von giggls »

Dave1987 hat geschrieben: So war das nicht gemeint. Jeder hier kann nur von deinen Ausführungen profitieren. Und genau aus diesem Grund würde ich mir zu diesem komplexen Thema einen eigenen Threat wünschen, eben damit nicht alles was hier geschrieben wird in ein paar Wochen oder Monaten wieder unauffindbar verschwindet.
Solche Sachen sind genau der Grund weshalb ich glaube, dass man für solche Sachen eigentlich ein System wie
stackoverflow bräuchte und kein Forum. Ich spiele ja immer noch mit dem Gedanken einfach mal sowas aufzusetzen
und zu schaun was passiert.

Gruss

Sven
Benutzeravatar
Exedus
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 884
Registriert: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:51
Wohnort: bei Bremen

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#89

Beitrag von Exedus »

Hi,

hab nochmal eine Frage zu dem Rezept hier:

http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rha1=2%2C9

Da steht die Sudhausausbeute standardmäßig bei 55% ist das nicht ein bisschen wenig? Bei den anderen Rezepten in der Datenbank ist die meist bei 60% und mehr!?
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#90

Beitrag von Boludo »

Die Ausbeute hängt in erster Linie von der Technik und der Vorgehensweise ab.
Das ist ja das Problem, darum kann man nicht einfach so Rezepte nachbrauen ohne Nachguß usw auf seine Werte anzupassen.
Welche Ausbeute Du haben wirst, kann Dir von uns keiner sagen.
Hier geht´s aber eigentlich um was anderes.

Stefan
Beri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 45
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2014, 09:27

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#91

Beitrag von Beri »

ein offener Gärbehälter, also ohne Gärröhrchen und Deckel führt doch auch zu mehr Banane?
ebenso ein niedriger Flüssigkeitsstand, was aber bei uns eh immer der Fall ist

Gruss Beri
Slime: Karlsquell
Tyrion
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1483
Registriert: Samstag 29. September 2007, 19:39

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#92

Beitrag von Tyrion »

Beri hat geschrieben:ein offener Gärbehälter, also ohne Gärröhrchen und Deckel führt doch auch zu mehr Banane?
ebenso ein niedriger Flüssigkeitsstand, was aber bei uns eh immer der Fall ist
Auch mit Deckel und Gärröhrchen würde ich die Gärung als "offen" bezeichnen. Da baut sich ja auch kein Druck auf.

Das muss man als Gegenentwurf zum ZKG sehen. Dort entsteht ja allein schon durch die Geometrie (hohe Flüssigkeitssäule) ein recht hoher Druck.
Beri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 45
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2014, 09:27

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#93

Beitrag von Beri »

Slime: Karlsquell
Tyrion
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1483
Registriert: Samstag 29. September 2007, 19:39

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#94

Beitrag von Tyrion »

Einziger "Vorteil", den ich bei dieser Art der völlig offenen Gärung gegenüber "mit Deckel und Gärspund" sehe, ist ein geringeres Aufheizen während der Gärung. Aber das lässt sich ja durch etwas geringere Raumtemp. ausgleichen.
Geschmacklich bringt das keinen Unterschied.
Benutzeravatar
morpheus_muc
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1231
Registriert: Sonntag 20. November 2011, 14:29
Wohnort: Dachau

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#95

Beitrag von morpheus_muc »

Hallo Ulrich,

auch von mir ein herzliches Dankeschön dafür, wie Du Dich hier einbringst, ein großer Gewinn für das Forum, noch ein "Schwergewicht" mehr zu haben! :thumbup
Dave1987 hat geschrieben:(...)Deine Ausführungen zur Qualität der Hefe ist zwar schön und gut, man darf aber nicht vergessen das wir hier in einem Hobbybrauer Forum sind. Solche Infos sind zwar schön zu wissen, aber wirklich weiter bringen sie mich nicht. Man braucht bei all der Theorie eben auch eine praktikable Umsetzung, damit nicht nur die Qualität der Hefe sondern auch unseres Bieres gesteigert wird. (...)
@Dave: um mir einen Weg zu suchen, eine für mich praktikable Umsetzung, muss ich doch über die theoretischen Hintergründe bescheid wissen, nur dann kann ich versuchen, aus diesem Wissen einen praktischen Work-flow abzuleiten!
Dave1987 hat geschrieben:(...)Das wären die Infos die zum Beispiel mich wirklich interessieren. Weißt du was ich meine?(...)
Das ist - zumindest für meinen Geschmack - doch gerade der kreative Spaß am Hobby, sich aus theoretischen Überlegungen heraus, eigene Wege abzuleiten. Und diese Lösungsansätze kann man doch dann hier zur Diskussion stellen... Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall begeistert, dass sich hier - neben beispielsweise Olibaer - noch ein Profi die große Mühe macht, uns Laien theoretische Zusammenhänge und biochemische Grundlagen näher zu bringen.
Dave1987 hat geschrieben:(...)Außerdem möchte ich auch am Rande mal erwähnen, das das Thema hier immer noch "Ein Weizenbier mit Bananengeschmack" ist. (...)
Das Bananenweizen ist hierfür übrigens ein gutes Beispiel. Es reicht eben unter Umständen nicht, nur Rezeptdaten wie 10' bei soundsoviel Grad abzutippen, um da reproduzierbare Ergebnisse hinzubekommen (was mir übrigens auch noch nicht vergönnt war). Dass lässt sich auch daran ablesen, dass wir hier - wie Ulrich bemerkt - viele Details für die Isoamyacetatbildung kennen, offensichtlich aber manchmal falsche Schlüsse ableiten.

Bei dieser Gelegenheit zitiere ich einfach mal Matthias' (Hiasls) Signatur: "Mehr vom Bier wissen, heißt mehr vom Bier haben!"
Dave1987 hat geschrieben:(...)Deine Ausführungen zum Hefemanagement wären in einem anderen Threat besser aufgehoben. Mir fällt nämlich oft auf, das interessante Themen in Threats besprochen werden die nicht zu dem Thema gehören. Dadurch wird es einem unmöglich gemacht die Infos je wieder zu finden. (...)
Das stimme ich Dir grundsätzlich zu Dave, aber Ulrich kann ja nicht ständig zur Beantwortung einer Frage fünf Threads aufmachen. Ich denke es ist irgendwann unser aller Job, diese Grundlagenthreads ins Wiki zu befördern

Nix für ungut Dave, aber ich bin begeistert von diesen theoretischen Ausführungen von Ulrich, Olibaer u.a. - nur meine ganz persönliche Meinung...

Viele Grüße
Michael
Beer is the answer, but I don't remember the question...
hoggel1
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 888
Registriert: Donnerstag 20. Dezember 2012, 01:08

Re: Ein Weizenbier mit Bananengeschmack

#96

Beitrag von hoggel1 »

@ Michael :thumbup

@Ulrich: Danke für deine Mühe und deine Infos :thumbsup

MfG
Thomas
Antworten