Hopfengabe während des Maischens

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Eowyn
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Hopfengabe während des Maischens

#1

Beitrag von Eowyn »

ich versuche mich gerade an merry taj ranzuarbeiten Rezepttechnisch.

Mir geht der satz von der Brauerei:

Hopfengaben während des gesamten Brauprozesses nicht aus dem Kopf. das haben die nicht aus versehen so geschrieben und für mich liest sich das, als würden die alle 10 minuten Hopfen zugeben und natürlich stopfen aber... gesamter prozess heißt beginnend beim maischen, oder?

hat das jemand von euch schon mal gemacht?

ich lese mich gerade durch mehrere Artikel zum Thema, bin aber wild entschlossen, dass das wohl sein muss. Vielleicht nicht gleich beim ersten Brauversuch, aber bestimmt bei variante 2.

Bin über jeden Hinweis dankbar, bewege mich nämlich für meine Brauverhältnisse gerade auf völligem neuland.
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Alt-Phex
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Dein Suchwort/Keyword lautet: Maischehopfung

Viel Spaß beim recherhieren :Greets
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Eowyn
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#3

Beitrag von Eowyn »

lol... ja nee.. das heißt mash hopping ;) ich lese hier grad. ich wollte ja wissen, ob das einer von euch schon mal gemacht hat.

Ich werd das auf jeden fall machen und außerdem noch 1st wort hopping und boil, whirlpool und nach Whirlpool weil sonst kann man ja nicht guten gewissens behaupten, dass während dem GESAMTEN brauprozess ständig gehopft wird.

Wollte auch keine Diskussion über Hopfenverschwendung anfangen, sondern nur wissen, ob irgendwer Erfahrung hat und ob er/sie das nochmal machen würde.
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Bierjunge
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#4

Beitrag von Bierjunge »

Eowyn hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 03:50 ich wollte ja wissen, ob das einer von euch schon mal gemacht hat.
Bislang nur zusammen mit Pflastersteinen:

Bild
http://braumagazin.de/article/spiel-mit ... nstruiert/

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chaos-black
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#5

Beitrag von chaos-black »

Ich hatte dazu mal abgetippt was Mitch Steele von Stone Brewing in seinem Buch IPA dazu sagt:
chaos-black hat geschrieben: Sonntag 30. April 2017, 23:21
[...] The theory is that the higher pH in the mash and the presence of oxygen allow the volatile compounds in the hops to form oxidation products with components in the malt. The resulting compounds are not volatible and remain in the wort throughout the lautering and kettle boil process, and lend a "more rounded" depth of hop flavor to the beer.
There is a fair amount of discussion as to whether anything is really gained from the technique [...].
Kurzübersetzung: Hopfen- und Malzbestandteile sollen beim Maischehopfen miteinander reagieren und dabei Flavor bringen, der auch das Kochen übersteht. Die Wirksamkeit ist aber umstritten.
Ausprobiert hab ichs noch nicht, steht aber auf der Liste.
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
Blancblue
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#6

Beitrag von Blancblue »

Gab vor kurzem einen Artikel in der BRAUWELT dazu (geht thematisch in die Richtung was Mitchell Steel schrieb), seit dem nutze ich immer 10-20g Hopfen während des maischens bei hopfigen Bieren. Ob das was bringt, kann ich dir nicht sagen, aber der obligatorische Schluck Vorderwürze schmeckt jetzt noch besser :)
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#7

Beitrag von Boludo »

Frank (tessuti) hat da letztens auch ein Experiment gemacht. Mit Hopfen eingemaischt und dann eine Teilmaische gekocht (Dekoktion und Isomerisierung von Alphasäure) und zugebrüht. Hat wohl gut funktioniert.
Nachteil: Die Schafe sind dann nicht mehr ganz so heiß auf den Treber.

Stefan
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olibaer
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#8

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Blancblue hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 10:02 Gab vor kurzem einen Artikel in der BRAUWELT dazu.
Stimmt, ich habe hier eine Zusammenfassung gepostet[1].

Quellen:
[1]Artikel "Hopfen und Geschmacksstabilität – gezielte Hopfengaben zur Haltbarmachung von Bier (Teil 1)" in der BRAUWELT Nr. 29 (2017).
Gruss
Oli
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tessuti
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#9

Beitrag von tessuti »

Hoppla, da habe ich versehentlich auch meine Antwort hinterlassen :redhead

Frank
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Eowyn
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Re: Hopfengabe während des Maischens

#10

Beitrag von Eowyn »

Bierjunge hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 06:43
Eowyn hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 03:50 ich wollte ja wissen, ob das einer von euch schon mal gemacht hat.
Bislang nur zusammen mit Pflastersteinen:

Bild
http://braumagazin.de/article/spiel-mit ... nstruiert/

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Woah! steinbier!? :)
chaos-black hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 09:41 Ich hatte dazu mal abgetippt was Mitch Steele von Stone Brewing in seinem Buch IPA dazu sagt:

[...] The theory is that the higher pH in the mash and the presence of oxygen allow the volatile compounds in the hops to form oxidation products with components in the malt. The resulting compounds are not volatible and remain in the wort throughout the lautering and kettle boil process, and lend a "more rounded" depth of hop flavor to the beer.
There is a fair amount of discussion as to whether anything is really gained from the technique [...].

Kurzübersetzung: Hopfen- und Malzbestandteile sollen beim Maischehopfen miteinander reagieren und dabei Flavor bringen, der auch das Kochen übersteht. Die Wirksamkeit ist aber umstritten.


Ausprobiert hab ichs noch nicht, steht aber auf der Liste.

danke dir, das ist so ungefähr auch die meinung in allen frei zugänglichen US artikeln, die ich gestern gelesen habe und in US Foren. Allerdings auch einige Beiträge gelesn, die drauf schwören, dass mash hopping die Aromen ohne zusätzliche Bitterung wesentlich komplexer werden lassen würde.
Blancblue hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 10:02 Gab vor kurzem einen Artikel in der BRAUWELT dazu (geht thematisch in die Richtung was Mitchell Steel schrieb), seit dem nutze ich immer 10-20g Hopfen während des maischens bei hopfigen Bieren. Ob das was bringt, kann ich dir nicht sagen, aber der obligatorische Schluck Vorderwürze schmeckt jetzt noch besser :)
:) ha! das ist schon ein Argument.

Ich bin fast geneigt, dass mit kleineren batches auszuprobieren, also einmal wirklich nur mash und first wort hopping und einmal ganz normal beim Kochen, um zu sehen, was das genau bringt fürs Bier.
Werde das vermutlich machne, bevor ich versuche, was ähnliches wie merry taj zu brauen, weil ich sonst nicht kapiere, was genau ich tue und das ist nix, wenn man selbst rezept schreiben muss :)
Boludo hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 10:18 Frank (tessuti) hat da letztens auch ein Experiment gemacht. Mit Hopfen eingemaischt und dann eine Teilmaische gekocht (Dekoktion und Isomerisierung von Alphasäure) und zugebrüht. Hat wohl gut funktioniert.
Nachteil: Die Schafe sind dann nicht mehr ganz so heiß auf den Treber.

Stefan
da dachte ich auch schon dran, dass das Pferd seine leckerlie dann nimmer mag :)

Ist das irgendwo dokumentiert, das Experiment?

Ich denke, ich werd da auch erstmal mit experimentieren, bevor ich ganze 5 galonen versenke.

olibaer hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 10:36 Hallo zusammen,
Blancblue hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2017, 10:02 Gab vor kurzem einen Artikel in der BRAUWELT dazu.
Stimmt, ich habe hier eine Zusammenfassung gepostet[1].

Quellen:
[1]Artikel "Hopfen und Geschmacksstabilität – gezielte Hopfengaben zur Haltbarmachung von Bier (Teil 1)" in der BRAUWELT Nr. 29 (2017).
muchas gracias!
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