Flanders Red Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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docpsycho
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Re: Flanders Red Ale

#251

Beitrag von docpsycho »

Gude,

Heute wurde es ungewöhnlich. Wir haben Bieressig abgefüllt. Aber wie kam es dazu?

Ursprünglich hatten wir ja Anfang 2018 ein Flanders Red Ale als ersten Rudelsud gebraut. Das ganze waren dann auch die zarten Anfänge der Brausportgruppe. Die ganze Geschichte zur Rezeptentwicklung, dem Brautag und der Abfüllung ist ja hier nachverfolgbar, auch wenn der Thread etwas gekapert wurde. :Wink

Leider haben wir dann nach der ersten Abfüllaktion von 50(?) Litern das ganze etwas vergessen. Mittlerweile ist es leider zu Essig geworden, der allerdings köstlich schmeckt. Nun wollte aber unser Mitglied Paul von Friedies Brauhaus, seine Braustube umräumen, weshalb das Fass leer werden musste. Das nahmen wir uns zum Anlass mal wieder, zusammen zu brauen, diesmal ein Lambic und dezentral (Corona).

Heute haben wir dann Bieressig abgefüllt und das Fass gereinigt und geschwefelt. Wenn dann alle Brausportler ihre Jungbiere vorbei gebracht haben, kommt alles ins Fass. Diesmal wird dann aber alles in einem Jahr abgefüllt. 200l Bieressig brauchen wir nicht nochmal.

Hiermit endet dann die Story, die hier im ersten Post startete.

Grüße, Felix
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Bockelsbock
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Re: Flanders Red Ale

#252

Beitrag von Bockelsbock »

Schade aber auch. Habt ihr ein Tipp, was ihr ändert würdet?

Habt ihr nach dem ersten Abfüllen wieder aufgefüllt? Essig braucht ja Sauerstoff.

Viel Erfolgt mit dem neuen Sud. Ich würde mich natürlich über so tolle Bilder und Eindrücke wie beim Flanders freuen :Bigsmile

Gut Sud!

Gruß Jonas
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Re: Flanders Red Ale

#253

Beitrag von bierhistoriker.org »

Bockelsbock hat geschrieben: Montag 31. August 2020, 11:02 Schade aber auch. Habt ihr ein Tipp, was ihr ändert würdet?
Neben Sauerstoff scheint der Acetobacter hohe Temperaturen zu brauchen, am liebsten > 22°C, dann arbeitet er sehr zügig.
Bei "Keller"-Temperaturen bis 18°C passiert wenig.
Musste diese Erfahrung leider mit 10 Liter one-butt-stout im Limousin-Fass machen, war im Keller, aber in einem sehr heissen Sommer ging die Temperatur im Keller zu stark hoch. Ein Freund, der Sauerbierexperte ist, hat mir dann den Tip gegeben, unter 18°C zu bleiben.
Den Malzessig habe ich zum größten Teil beim Stammtisch verteilt - war ein Hit für Salatdressing.
Ich selbst habe ihn für "fish & chips" und zum blenden bei meinem Flanders red genommen...

cheers

Jürgen
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Re: Flanders Red Ale

#254

Beitrag von Bockelsbock »

Vielen Dank für den Tipp mit den Temperaturen. Leider habe ich nur einen nachträglich ausgeschachteten und gemauerten Kriechkeller. Da war es bei den heißen Temperaturen draußen auch über 19° C warm.

Ich werde es trotzdem versuchen!
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docpsycho
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Re: Flanders Red Ale

#255

Beitrag von docpsycho »

Bockelsbock hat geschrieben: Montag 31. August 2020, 11:02 Schade aber auch. Habt ihr ein Tipp, was ihr ändert würdet?

Habt ihr nach dem ersten Abfüllen wieder aufgefüllt? Essig braucht ja Sauerstoff.

Viel Erfolgt mit dem neuen Sud. Ich würde mich natürlich über so tolle Bilder und Eindrücke wie beim Flanders freuen :Bigsmile

Gut Sud!

Gruß Jonas
Gude Jonas,

japp, wir hatten nach dem Abfüllen wieder aufgefüllt. Das Problem war unserer Meinung nach schlicht die lange Lagerzeit von fast 2,5 Jahren. Klar die Temberaturen kommen natürlich noch dazu, die schwanken natürlich, da das Fass einfach so in einem Keller steht. Das Flanders Red hat ja typischer Weiße schon einen gewissen Essigstich, das heißt Acetobacter sind immer drin. Irgendwann hat der halt überhand genommen. Holz ist ja alles andere als Sauerstoffundurchlässig. Wie gesagt, nach dem geplanten Jahr Lagerzeit hat es extrem gut und rel. nahe am großen Bruder (Rodenbach Grand Cru) geschmeckt. Die ein oder andere Flasche gibt es davon auch noch und zu besonderen Anlässen wird mal eine aufgemacht.

Wir hoffen jetzt einfach mit dem schwefeln den Acetobacter wieder etwas zurück gedrängt zu haben. ich schätze wir werden es einfach sehen, was dabei rum kommt. Zur Not wird das Fass halt zum smoken zerkleinert. :Wink

Grüße, Felix
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Sauermann
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Re: Flanders Red Ale

#256

Beitrag von Sauermann »

Kurze Frage zur Flaschenabfüllung: Wie sind eure Erfahrung mit bzw. ohne Hefezugabe beim Abfüllen? Ich möchte mein 1,5 Jahre altes Flanders Red bald abfüllen und bin mir nicht sicher, ob ich nur Zucker zugebe oder auch noch eine Packung Trockenhefe dazugeben soll.

Schöne Grüße
Andreas
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Re: Flanders Red Ale

#257

Beitrag von Captain Brewley »

Ich hab zwar noch nicht abgefüllt, stehe aber vor der gleichen Situation: 1,5 Jahre altes Flanders Red, das ich im Herbst abfüllen werde. Ich werde auf jeden Fall Weinhefe dazu geben, da die säuretolerant ist. Aber noch hab ich es nicht versucht, ist alles noch Neuland für mich.
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ggansde
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Re: Flanders Red Ale

#258

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich habe in KEG's gefüllt, zwangskarbonisiert und anschließen per GDA in Flaschen.
VG, Markus
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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docpsycho
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Re: Flanders Red Ale

#259

Beitrag von docpsycho »

Sauermann hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 10:11 Kurze Frage zur Flaschenabfüllung: Wie sind eure Erfahrung mit bzw. ohne Hefezugabe beim Abfüllen? Ich möchte mein 1,5 Jahre altes Flanders Red bald abfüllen und bin mir nicht sicher, ob ich nur Zucker zugebe oder auch noch eine Packung Trockenhefe dazugeben soll.

Schöne Grüße
Andreas
Zucker vorlegen abfüllen und gut. Karbonisierung kann eine ganze Weile dauern, geht aber ohne Probleme.

Grüße, Felix
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Sauermann
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Re: Flanders Red Ale

#260

Beitrag von Sauermann »

Danke für eure Antworten!

Ich habe jetzt noch einmal bei Tonsmeire nachgelesen, er selbst empfiehlt auch Weinhefe, aber wohl hauptsächlich, um schneller zu sein.
Zeit habe ich genug und ich glaube nur mit Zucker könnte ich den Sauerstoffeintrag geringer halten. Ich werde das dann in 2 Wochen entscheiden, wenns soweit ist.
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Re: Flanders Red Ale

#261

Beitrag von Bockelsbock »

docpsycho hat geschrieben: Sonntag 30. August 2020, 17:30 Das nahmen wir uns zum Anlass mal wieder, zusammen zu brauen, diesmal ein Lambic und dezentral (Corona).
Hi Felix,

habt ihr das Fass schon wieder neu befüllt? Würde mich über Infos und Fotos freuen.

Gruß Jonas
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Re: Flanders Red Ale

#262

Beitrag von Bockelsbock »

SpitzerSpitzel hat geschrieben: Sonntag 7. Juni 2020, 16:29 Hallo Leute!
Endlich war es soweit!!! :Bigsmile
Und wie läuft dein Versuch bis dato?
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docpsycho
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Re: Flanders Red Ale

#263

Beitrag von docpsycho »

Bockelsbock hat geschrieben: Donnerstag 5. November 2020, 13:16
docpsycho hat geschrieben: Sonntag 30. August 2020, 17:30 Das nahmen wir uns zum Anlass mal wieder, zusammen zu brauen, diesmal ein Lambic und dezentral (Corona).
Hi Felix,

habt ihr das Fass schon wieder neu befüllt? Würde mich über Infos und Fotos freuen.

Gruß Jonas
Jupp, ist wieder befüllt. Allerdings nicht mit Red Ale. Insofern passt das nicht wirklich zum Thread. Ich meine wir haben auf FB was dazu geschrieben. Nutze diese Plattform aber nicht mehr, kann dir das also gar nicht mit Gewissheit sagen.

Grüße, Felix
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DrFludribusVonZiesel
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Re: Flanders Red Ale

#264

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Hallo zusammen,

melde mich nach langjähriger Brau- und Forumspause wieder zurück. :Greets

Nach drei Aufwärmsuden - darunter das erste Mal UG (Dekoktions Pils von Kurt, seit zwei Wochen in Flaschen) - hab ich mich an den lange gehegten Traum eines Flanders Red Ale gewagt.
Ein 50 L Glasballon wurde organisiert und da ich in der 25 L Klasse braue, habe ich zwei Brautage eingelegt, um ihn auch voll zu kriegen. Erster Tag war der 31.01.2021 und der zweite am Dienstag darauf, also 02.02.2021.

Meine Herangehensweise und die Details:

Schüttung bestand aus
4,5kg Best Red-X
3kg Wiener
1,5kg Pilsner
1kg Carared
0,5kg Melanoidin
0,4kg Caraamber
0,3kg Special B
1kg Weizenflocken
1kg Maisflocken
0,5kg Sauermalz

Kombirast bei 70°C, NG mit kochendem Wasser.

Hopfen: Halltertau Blanc und Saphir (waren noch vom Pils übrig) als reine Bittergabe.
Hefen: Imperial Yeast F08 Sour Batch Kidz und Philly Sour

Das Ziel sollten ~ 55 Liter bei 14,5°P werden, IBU 10, EBC um die 40.

Geworden ist es etwas mehr, sodass ich einen kleinen Teil (~7 Liter mit 12°P) beim zweiten Brautag mit 20G Hallertau Blanc und 15G Saphir und spontan gestrippter Pilshefe (W34/70) im kleinen 12L Glasballon ansetzte. Summa summarum gären derzeit also über 60L Bier bei mir. :Bigsmile

Der erste Sud (27L) wurde im Glasballon mit der Imperial Yeast F08 angestellt, Gäraktivität begann innerhalb von 12 Stunden. Der leere Beutel der Hefe roch schon sehr erfolgversprechend.
Das ganze sieht so aus:
BA.jpeg
Closeup:
BC.jpeg
Heute, vier Tage später, sieht das ganze so aus:
BN.jpeg
Zwei Tage später dann der zweite Sud (28L), der jetzt mit der Philly Sour ordentlich blubbert. Dauerte allerdings gute 20 Stunden bis die angekommen ist.
Sobald der zweite Sud großteils durch ist und die Kräusen zusammengefallen sind, werden die beiden im großen Ballon vereint und mit 100g Medium Toast Amerikanischer Eiche (in französischen Rotwein eingelegt) ein Jahr in der Ecke vergessen.

Die Farbe wurde sehr schön, ein sattes dunkles Rot, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Hier noch ein Foto vom kleinen Sud:
BK.jpeg
Soviel von mir :Drink

LG aus Wien,
Mario
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BenK
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Re: Flanders Red Ale

#265

Beitrag von BenK »

Hey Leute,

Danke für die ganzen Erfahrungsberichte. Das hilft mir bei meinem ersten Versuch. Das schiebe ich seit 2 Jahren vor mir her...
Vielleicht hat ja der Eine oder Andere mal Lust, ein paar Erfahrungen zu seinen Bieren zu teilen, wie Sie sich nach etwas Lagerzeit präsentieren. Das würde mich tatsächlich brennend interessieren!

Cheers aus Marburg,

Ben
“Civilization as well as civility thrive where there is a pot of beer.”
― Randy Mosher, Tasting Beer

Brewer's Campus @ HBCon

Meine Seite: https://fermentos.beer
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SpitzerSpitzel
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Re: Flanders Red Ale

#266

Beitrag von SpitzerSpitzel »

Bockelsbock hat geschrieben: Donnerstag 5. November 2020, 13:17
SpitzerSpitzel hat geschrieben: Sonntag 7. Juni 2020, 16:29 Hallo Leute!
Endlich war es soweit!!! :Bigsmile
Und wie läuft dein Versuch bis dato?
danke für den Anstoß!
Hab im Mai 2020 dann die 200l ins Fässchen gebraut!
Schüttung hauptsächlich Best red X, bisschen Wiener, bisschen Pilsner.
Mit Hopfen aus Eigenanbau auch ca. 15 IBU bebittert!
:thumbup
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SpitzerSpitzel
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Re: Flanders Red Ale

#267

Beitrag von SpitzerSpitzel »

..... im November dann die ersten 50l entnommen ( und natürlich gleich wieder was rein gebraut): mit 35l hab ich ein Kirschlambic angesetzt, welches ich nun bald abfüllen werde. Und die 15l als Flanders Red abgefüllt! Es entwickelt sich genial. Hab schon ein paar Fläschchen verkostet und bin vom Geschmack hin und weg!!!
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Re: Flanders Red Ale

#268

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das sieht gut aus! Ist aber eine Familienportion :Drink :puzz
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
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Eifelbauer
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Re: Flanders Red Ale

#269

Beitrag von Eifelbauer »

bierhistoriker.org hat geschrieben: Dienstag 26. November 2019, 11:15
Bockelsbock hat geschrieben: Dienstag 26. November 2019, 10:07 Jetzt zu meiner Frage an dich Jürgen: Hast du wirklich drei Fässer wie bei Solera-Verfahren beim Sherry angewendet wird oder Füllst du das Fass nach entnahme von ca 1/3 mit dem "jungen" Red Flanders wieder auf?`
Hallo Jonas,

nein, ist eine "Pseudo-Solera":
Für ein 18/19 L-KEG entnehme ich 3 - 4 Liter "saures Bier" aus dem Fass und verschneide mit frischem Flanders. Die Menge des sauren Biers hängt davon ab, wie sauer das Fass aktuell ist/ wann und wie oft das Fass vorher genutzt wurde.
Die entnommene Menge muss natürlich "bis zum Anschlag" im Fass durch frisches Bier ersetzt werden- daher "Pseudo-Solera".
Viel Spass mit Sauerbier!

cheers

Jürgen
Ich habe eben mit der Spritze aus meinem 65L Eichenfass eine Probe meines FRA gezogen. Gebraut Anfang Oktober 2020, Stw 15 °P, vergoren mit der fortbilden fruit bis 7°P und dann in das Fass mit 4 Packungen Roeselare, Lagertemperatur 11-16°C. Aktuell bin ich bei 3,2°P und die Gärung läuft noch, wie man erkennen kann:
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Wie immer, bin ich sehr kritisch an die Erstverkostung gegangen. Aber was soll ich sagen, das ist perfekt im Geruch sowie Geschmack. Ich bin mächtig stolz auf mein Baby. Das ist selten bei meinen Erstverkostungen.
Meine Fragen sind, wie geht es weiter? Gibt es noch mehr Möglichkeiten als unten beschrieben, mit dem Gelager umzugehen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habe ich Jürgens Solera-Prinzip, so wie unter Punkt 3 beschrieben, richtig verstanden? Und wenn ja, wieviel bleibt von dem jetzigem Geschmacksprofil noch übrig? Ich sorge mich, dass man bei dem Verschnitt mit 1/3 Sauerbier den Grundton nicht mehr erkennt. Diese 3 Vorgehensweisen habe ich momentan auf dem Schirm:

1. Abwarten, bis die Gärung durch ist, alles abfüllen und das Fass neu belegen und dann mit neuer Roeselare weiter machen?

2. Abwarten, bis die Gärung durch ist, 2/3 (ca. 40L) des Fasses abfüllen und das Fass wieder mit teilvergorener Würze füllen?

3. Abwarten bis die Gärung durch ist, einen neuen Sud 60L FRA ansetzen, bis 50% mit der fortbidden fruit vergären, 1/3 (ca. 20 L) aus dem Fass nehmen und mit der teilvergorenen FRA wieder befüllen. Den Rest der FRA ausgären lassen und mit den aus dem Fass entnommenen 20 L verschneiden?

Beste Grüße

Arnd
Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es.
Wenn ich es einem erklären will, der danach fragt, weiß ich es nicht.
(Augustinus Aurelius)
Gruß aus der Nordeifel, Arnd.
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Re: Flanders Red Ale

#270

Beitrag von Bockelsbock »

Moin,

je nach dem wie du abfüllen möchtest würde ich das ausgären abwarten. Gerade wenn du in Flaschen abfüllen möchtest.

Wenn dir dein Bier doch so gut gefällt, füll es doch komplett ab. Oder zumindest 2/3 damit du genug davon hast. Willst du denn eine Solera betrieben? Oder das Fass gerne noch mit anderen Sauerbierchen füllen?

Wohin die Reise beim Verschneiden oder Wiederbefüllen geht ist schwer voraus zu ahnen. Wenn du mit einem Flanders glücklich bist und mehr davon willst, dann brau was neues und Verschneide ein Teil und probiere wie es schmeckt.

Ausprobieren ist denke die Devise. Ich habe etwas ähnliches vor und habe mir über die selben Fragen schon meine Gedanke gemacht. Bin aber auch noch nicht schlüssig :-)

Gruß Jonas
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Re: Flanders Red Ale

#271

Beitrag von Hopfenfürst »

Habe mein "Flanders Red" jetzt über 2 Jahre im Glasballon und paar Monate auf Sauerkirschen - schmeckt genial! Erinnert sehr an ein Kriek

Hab aber folgende Frage bevor ich abfülle:
möchte die bakterien und hefen gern weiterverwenden - kann ich auf den Slurry direkt Würze geben oder sollte ich die Würze erst mal separat mit einer Hefe vergären? Verwendet hatte ich die Wyeast Rosalare Blend
Der soll ja beim zweiten Pitch schneller säuern - kann jemand was dazu sagen?
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Re: Flanders Red Ale

#272

Beitrag von Eifelbauer »

Danke für eure Antworten. Ich würde gerne das Solera Prinzip anwenden. Das scheint mir aber eine Reise ins Unbekannte zu sein. Der Stamm mit der höchsten Reproduktionsrate bestimmt die Richtung. Also vielleicht doch nicht? Oder genau deswegen? :puzz
Was mich noch reizen kann, ist folgende Vorgehensweise: 2/3 aus dem endvergorenden Bier aus dem Fass entnehmen und dann ein FRA mit der forbidden fruit ausgären lassen und damit das Fass wieder befüllen. Die Lactos und Co werden dann noch etwas weiter vergären. aber das könnte dann zu wenig "Profil" erzeugen.
Aber ich habe ja noch etwas Zeit zu planen. Vielleicht finde ich ja auf der Brauschau Köln etwas Input, liebe Bierhistoriker :Drink .
Ich bin jedenfalls offen für Ideen.

Gruß in die Sauerbierrunde

Arnd
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Re: Flanders Red Ale

#273

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Ich entstaube diesen schicken Thread mal mit einer Frage aus aktuellem Anlass.

Mein FRA ist jetzt jungfräuliche 5 Monate im Ballon, das Pellicle wächst langsam und die Kirschenzeit steht bevor. Ich möchte ein Kriek machen und das bringt mich in eine unglückliche Situation mit mehreren Lösungsmöglichkeiten.

1) Soll ich das hübsche Bier in seinem Dornröschenschlaf stören und 20L umschlauchen? Das entnommene Bier würde ich mit frischer Würze und einer Packung Sour Batch Kidz auffüllen, um das Profil möglichst zu erhalten.
2) Soll ich überhaupt ein neues Bier brauen und auf die frischen Kirschen draufschlauchen?
3) Soll ich die Kirschen einfach einfrieren und warten bis das Bier halbwegs fertig ist, umschlauchen und nochmal ein halbes Jahr reifen lassen?

Ich glaube, dass ich mit Option 1 am schnellsten zwei reife Biere hätte. Zudem könnte ich eine kleine Kostprobe nehmen. :Angel
Wenn es zu wenig Säure haben sollte, könnte ich das mit dem Auffüllsud korrigieren und diesen nicht hopfen, frische Lactos dazu und die IBUs insgesamt auf 5 bringen. Ich habe die Befürchtung, dass ich zuviel Hopfen gegeben haben könnte. Leider weiß ich nicht, welche Lactos in dem Blend sind. Bei L. brevis sollts egal sein.
Dazu würde ich noch die Bodensätze von je einer Flasche Lambic und einer Flasche Oude Geuze geben in der Hoffnung, Pediococcus ins Spiel zu bringen.

Die anderen beiden Optionen berauben mich dieser Korrekturmöglichkeiten und im Falle von Nr. 3 bräuchte ich noch zusätzlichen Stauraum im TK-Fach. Oder ich pfeife auf die Regionalität (und das Geld) und kaufe gefrorene (Sauer-)kirschen im Supermarkt. Auch nicht meine bevorzugte Lösung.

Wie man wohl unschwer erkennen kann, tendiere ich eher zur ersten Option. Vor allem auch deshalb, weil das Bier von Anfang an als "Solera" ausgelegt war. Quasi ein stark saures Grundbier mit (vielleicht intensiver) Holznote zum Verschneiden.

Was spricht dagegen und für die anderen Optionen? Hab ich eine Lösungsmöglichkeit übersehen? Ich würde mich über ein paar Gedanken aus anderen Köpfen freuen.

Und noch eine eher nebensächliche Frage: was macht ihr mit den Pellikeln? Abheben? Unterrühren? Ignorieren? So recht mag ich das nicht im Bier haben, auch wenn sichs wohl einfach als Bodensatz in der Flasche absetzen wird. Ist noch Zeit bis dahin, aber die Frage stellt sich mir schon länger.

Vielen Dank schonmal und schönen Sonntag.

LG,
Mario
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Re: Flanders Red Ale

#274

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Kurze Rückmeldung:

ich habe das einzig Vernünftige gemacht, nämlich einen neuen 50L Glasballon gekauft.
In dem werd ich ein Lambic ansetzen und nächstes Jahr Kirschen darin versenken. Das Flanders habe ich mit den Bodensätzen von 4 Boon Bieren geimpft und die diesjährige Kirschensaison zum Kochen von Marmelade genutzt. Die Kerne hab ich aufgehoben, die kommen nächstes Jahr ins Kriek.

:Greets
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Re: Flanders Red Ale

#275

Beitrag von Sauermann »

DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Dienstag 13. Juli 2021, 11:13 Kurze Rückmeldung:

ich habe das einzig Vernünftige gemacht, nämlich einen neuen 50L Glasballon gekauft.
In dem werd ich ein Lambic ansetzen und nächstes Jahr Kirschen darin versenken. Das Flanders habe ich mit den Bodensätzen von 4 Boon Bieren geimpft und die diesjährige Kirschensaison zum Kochen von Marmelade genutzt. Die Kerne hab ich aufgehoben, die kommen nächstes Jahr ins Kriek.

:Greets
Ich stehe auch gerade vor einem ähnlichen Problem, das Flanders Red im 30l-Ballon wird im erst im September ein Jahr alt und ich finde immer wieder Früchte, die ich gerne dazugeben möchte. Ein weiterer Ballon hat momentan leider keinen Platz ...

Jeweils eine Portierung Kirschen, Kriecherl und schwarze Johannisbeeren habe ich inzwischen eingefroren. Besonders auf ein Johannisbeerenbier hätte ich Lust, vielleicht fülle ich in einen 5l-Ballon um und gebe die Beeren dazu.

Hat jemand eine Empfehlung für die Menge an Beeren? Ich hätte an ca. 80g/l gedacht, damit die Frucht nicht komplett dominiert.
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DrFludribusVonZiesel
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Re: Flanders Red Ale

#276

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Genau aus dem Grund habe ich mich nun für eine ordentliche Portion Lambic entschieden. Ich werde nächstes Jahr ungefähr die Hälfte abziehen, einen Teil ohne irgendwas abfüllen, einen Teil auf Kirschen/andere Früchte schlauchen und dann den ursprünglichen Ballon wieder auf 50L auffüllen.
Das selbe Spiel wiederhole ich dann in den darauffolgenden Jahren, um dann schlussendlich sowas wie eine Gueuze im Glasballon zu haben.

Vorteil davon: ich habe ein neutraleres Grundbier, das auch zu anderen Früchten passt. Zu einem Flanders Red würde ich tendenziell eher dunkles/rotes Obst geben. Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, aber nicht unbedingt Pfirsiche oder Marillen. Ein Lambic fügt sich da besser ein und ist vielseitiger.

Letztendlich muss man, so schwer es fällt, das Obst auch einfach mal Obst sein lassen und eine andere Köstlichkeit draus zaubern. Wenn du genug Platz im TK hast, kein Problem, aber man kann auch einen guten Rumtopf oder Likör draus machen.

In deinem Fall ist das Bier aber doch schon ein Zeiterl gereift, da sollte es kein Problem sein. Kannst ja auch wieder auffüllen wenn du noch nicht zufrieden bist mit dem Geschmack und vielleicht noch mit ein paar Bodensätzen oder einem entsprechend gemaischten Minisud eingreifen.

Prinzipiell gilt: je größer die Dosis an Früchten ist, desto weinartiger wirds. Ein Kriek mit 300g/L kommt meines Erachtens schon sehr nahe an einen Glühwein ran, auch durch die zimtigen Noten von den Kernen.

Hast du dein Flanders Red schonmal probiert? Ich würde das (sofern genug Johannisbeeren vorhanden sind) spontan beim Umschlauchen entscheiden. Kostprobe und dann muss man abschätzen, wieviel Obst das Bier verträgt.
Bedenke, dass Johannisbeeren viele Tannine mitbringen (je nachdem wie lange die Kontaktzeit ist) und dann sehr adstringierend sein können.
Ich denke, 80-150g/L sollten eine gute Dosis sein.
Letztendlich ist es sowieso wie so oft ein Rätselraten wie es sich entwickeln könnte und auch hier gilt: Probieren geht über Studieren.
Ich kann morgen im Tonsmeire nachsehen, ob er eine Empfehlung für schwarze Johannisbeeren hat.

Und: Platz ist immer. Oder wo lässt du den 5L Ballon? :Wink
Neben meinem Bett stehen drei Glasballons mit Berliner Weiße, man muss Prioritäten setzen. :Bigsmile
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ggansde
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Re: Flanders Red Ale

#277

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich verwende für Kriek ca. 150g/L Sauerkirschen. Ich verwende allerdings entsteinte TK-Ware, die ich einfach gefroren zufüge. Damit habe ich in über 20 Jahren Kriekbrauerei gute Erfahrungen gemacht.
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Frudel
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Re: Flanders Red Ale

#278

Beitrag von Frudel »

ggansde hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 07:56 Moin,
ich verwende für Kriek ca. 150g/L Sauerkirschen. Ich verwende allerdings entsteinte TK-Ware, die ich einfach gefroren zufüge. Damit habe ich in über 20 Jahren Kriekbrauerei gute Erfahrungen gemacht.
VG, Markus
Wann fügst du die Kirschen dazu ? Geht das auch , wenn man erst viel später
also noch 1 Jahr oder länger die Kirschen zufügt?
Ist da noch genügend aktive Hefe vorhanden , gab es da nicht mal Probleme bei der
Flaschenabfüllung ohne zusätzlichen Einsatz von Hefe?

LG
Markus
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Re: Flanders Red Ale

#279

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Sauermann hat geschrieben: Freitag 16. Juli 2021, 22:07 Besonders auf ein Johannisbeerenbier hätte ich Lust, vielleicht fülle ich in einen 5l-Ballon um und gebe die Beeren dazu.

Hat jemand eine Empfehlung für die Menge an Beeren? Ich hätte an ca. 80g/l gedacht, damit die Frucht nicht komplett dominiert.
Also im Tonsmeire steht nix über Johannisbeeren, nur Zante currants, was quasi Rosinen entspricht.

Ich kann dir bzgl. Tanninen (aus Früchten) noch diesen Artikel - und den Blog allgemein - hier ans Herz legen:

http://sourbeerblog.com/tannins-in-sour-beer/

Dosisempfehlung gibts auch hier keine, aber viel Hintergrundwissen.
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ggansde
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Re: Flanders Red Ale

#280

Beitrag von ggansde »

Frudel hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 08:44
ggansde hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 07:56 Moin,
ich verwende für Kriek ca. 150g/L Sauerkirschen. Ich verwende allerdings entsteinte TK-Ware, die ich einfach gefroren zufüge. Damit habe ich in über 20 Jahren Kriekbrauerei gute Erfahrungen gemacht.
VG, Markus
Wann fügst du die Kirschen dazu ? Geht das auch , wenn man erst viel später
also noch 1 Jahr oder länger die Kirschen zufügt?
Ist da noch genügend aktive Hefe vorhanden , gab es da nicht mal Probleme bei der
Flaschenabfüllung ohne zusätzlichen Einsatz von Hefe?

LG
Markus
Ich warte mindestens 6 Monate, bis ich die Kirschen zugebe. Ein Jahr sollte auch klappen. Es gibt auch einen Kollegen, der über Jahre kontinuierlich Kirschen zugibt. Das Ergebnis ist extrem sauer, hat aber eine tolle Farbe und ein tolles Kirsch-Aroma. Ich ziehe nach drei Jahren ins KEG ab und mache eine Zwangskarbonisierung. Es solle aber auch mit Flaschengärung gehen, also zusätzlich noch etwas Zucker oder frische Würze und Hefe in die Flasche geben. Ist mir persönlich zu viel Aufwand und immer etwas unsicher, was den CO2-Gehalt angeht.
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Re: Flanders Red Ale

#281

Beitrag von Frudel »

Hi Markus , denke werde es auch Zwangskarbonisierung , ist einfacher und
vermutlich auch kontrollierbarer und der Bodensatz fällt weg.
Danke für die Tipps!
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Re: Flanders Red Ale

#282

Beitrag von Sauermann »

Danke für die Tipps und LInks.

Hier bei Milk the Funk gibt es ja die Liste mit Beispielen für Fruchtzugaben. Hier geben sie 17-26 g Blackcurrent-Konzentrat (5:1) pro Liter an, das wäre dann auch irgendwas zwischen 85 und 130 g pro Liter.

Gekostet habe ich das Bier noch nicht, das mache ich erst beim Umschlauchen. Ich werde wohl wirklich 5 Liter mit Kirschen und 5 Liter mit Johannisbeeren abfüllen und den Rest direkt abfüllen. 150 g/l Kirschen klingt auch gut.

Und es stimmt, das mit dem Platzproblem ist nur eine faule Ausrede :Bigsmile
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Re: Flanders Red Ale

#283

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... le#p359767

Wieviel g/L die wohl benutzt haben? :Wink
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Re: Flanders Red Ale

#284

Beitrag von rakader »

ggansde hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 07:56 Moin,
ich verwende für Kriek ca. 150g/L Sauerkirschen. Ich verwende allerdings entsteinte TK-Ware, die ich einfach gefroren zufüge. Damit habe ich in über 20 Jahren Kriekbrauerei gute Erfahrungen gemacht.
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Hallo Markus, wie würdest Du hinzugeben bei jemandem, der es gar nicht sauer mag, aber trotzdem Kirscharoma will? 150g/l ist schon eine Hausnummer… Vermutlich muss man zusätzlich auf Süßkirschen oder Schattenmorellen achten

Gruß
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Re: Flanders Red Ale

#285

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Ich konnte es nicht mehr erwarten und habe jetzt grade die erste Probe gezwickelt. Brautag war der 31. Jänner 2021, also 10 Tage noch bis ein Jahr erreicht ist.
signal-2022-01-22-14-40-27-423.jpg
Farblich nicht ganz getroffen, könnte eine Spur dunkler sein. Vom Geruch her sehr deutlich nach Rodenbach, leichter Essig und Bretttöne, Malz. sEVG von 85%.

Geschmacklich findet man das Malz wieder mit einer schönen Brotigkeit, eine deutliche Säure und wieder leichte Essignoten. Dieser erste Schluck nach einem Jahr warten ist sensationell. :thumbsup

Der Körper kommt mir etwas leicht vor, kann aber auch an der noch fehlenden Kohlensäure liegen.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, es ist definitiv ein gutes Bier geworden, die Eichenchips sind gut dosiert und nicht dominant.

Ich werde jetzt schauen wo ich TK Kirschen bekomme und dann überlegen wies weitergeht mit dem Bier. Wahrscheinlich werde ich einen Teil mit Kirschen für weitere 3 Monate stehen lassen, einen Teil so abfüllen und dann wieder ein neues Bier zum Auffüllen brauen. Hier bin ich mir aber noch über die genaue Vorgehensweise unsicher.

Ein paar Flaschen Rodenbach und Duchesse werden meinen Nachdenkprozess übers Wochenende begleiten. :Drink
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Re: Flanders Red Ale

#286

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

So, der Fahrplan steht:

Sowohl die Duchesse und das Rodenbach Grand Cru waren sehr süß - hatte ich nicht so in Erinnerung - und nach einiger Recherche weiß ich nun, dass es ohne Pasteurisieren oder Nachsüßen mit Süßstoff eigtl nicht möglich ist, sowas hinzubekommen. Daher gehe ich einen etwas anderen Weg:
Aus dem 50L Ballon werde ich (von unten, um den Bodensatz rauszukriegen) ~10L entnehmen und auf Kirschen umschlauchen. Mit einem Minisud aus dunklen Malzen, da durch den Fruchtzucker noch weniger Körper vorhanden sein wird und ich so etwas entgegenarbeiten will. Also etwa 10L Flanders, 5L neue Würze und ~150g/L TK-Sauerkirschen (ein halbes Kilo Kirschenkerne aus dem Vorjahr hab ich vom Marmelade machen aufgehoben und das wandert ebenfalls rein).

10L werde ich so abfüllen wies ist, mit Zucker zur Karbonisierung, aber ohne neue Hefe, Brett wird das in ein paar Wochen regeln. Und ich habe eine Packung Roeselare bestellt und werde damit einen neuen, etwas dunkleren und kräftigeren (Richtung Oud Bruin) Sud mit mehr Caramalzen brauen, um den großen Glasballon wieder aufzufüllen und dem Bier hoffentlich etwas mehr Körper zu verleihen. Wieder mit 1g/L Eichenchips versehen und dann heißts abermals 6 Monate warten, um eine Kostprobe zu nehmen. Bis dahin sollte auch die Kirschversion fertig sein (vielleicht füll ich das auch schon nach 3 Monaten ab) und ich kann zwischenzeitlich die "normalen" 10L verkosten.

Im Juli ist dann auch mein Lambic (ebenfalls 50L) ein Jahr alt, ein kontinuierlicher Bestand an Sauerbier ist somit für die nächsten Jahre sichergestellt. :Pulpfiction
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Re: Flanders Red Ale

#287

Beitrag von DerDallmann »

Schönes Projekt, bitte weiter auf dem laufenden halten.
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Re: Flanders Red Ale

#288

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Gerne :thumbup

Ein Foto gibts auch noch:
signal-2022-01-22-14-24-58-507.jpg
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