Lemondrop von 2014

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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flying
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Lemondrop von 2014

#1

Beitrag von flying »

Hi Leute,

ich hab im Tiefkühler eine vergessene 100 g- Packung Lemondrop von 2014 gefunden. So wie sie vom Händler kam. Vakuumiert und fest. Nun überlege ich was ich damit anfangen kann und ob der Hopfen wirklich noch so gut ist oder es jemals war? Auf IPA, Pale Ale oder Weizen habe ich keinen Bock. Gibt es schlagkräftige Argumente für eine gewisse Biersorte mit diesem Hopfen..?

m.f.g
René
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flying
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Re: Lemondrop von 2014

#2

Beitrag von flying »

Vielleicht sollte ich noch erwähnen das 2014 weltweit nur 450 kg von dem Lemondrop geerntet wurden. Das macht meine Überlegungen zu diesen "First Flush" allerdings nicht leichter...
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docpsycho
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Re: Lemondrop von 2014

#3

Beitrag von docpsycho »

Gude,

ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn ich ein Helles dezent mit exotischeren Hopfensorten gehopft habe. Nicht zu viel, nur eine Priese in den Whirlpool, nur gerade so viel, dass der Hopfen eine gewisse frische ins Bier bringt.
Wenn er am Ende doch über die Zeit wider erwarten sein Aroma verloren hat, hast du nichts verloren, nur ein Helles gewonnen. Damit macht man nie was falsch.

Grüße, Felix
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Alt-Phex
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Re: Lemondrop von 2014

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Wegen dem Alter würde ich mir da jetzt keine Gedanken machen. War ja perfekt gelagert. Scheint ein Hopfen zu sein der sich für ein PA/IPA am besten eignet, schwierig da was anderes zu (er)finden. Würde ich vieleicht ein leichtes Sommerbierchen mit basteln. Pilsener, Weizenmalz, bißchen Carahell. (Quasi ein fruchtiges Kölsch)
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flying
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Re: Lemondrop von 2014

#5

Beitrag von flying »

Ich werde halt aus den Beschreibungen nicht schlau... :puzz

"Brombeere, Grapefruit, grasig, kräuterartig, Lakritz, Menthol, Minze, Orange, Pfeffer, Pinie/Kiefer, Tabak, Zitrone, Zitrusfrüchte, grüner Tee und leichte Melone "

Klingt für mich wie verschwurbeltes Sommeliergebrabbel. Mir fehlt irgendwie das Leitthema? Das bisschen was ich im Forum gefunden habe beschränkt sich auch eher auf "schön fruchtig oder so" .
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butascratch
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Re: Lemondrop von 2014

#6

Beitrag von butascratch »

Ich habe Mal ein Single Hop IPA mit dem Lemondrop gemacht, ich fand den vor allem sehr zitronig, meines Erachtens keine Spur von Brombeere oder anderen "Südfrüchten" wie man das sonst von den meisten anderen klassischen IPA Hopfen kennt.
War für mich als Single Hop dann zu heftig, hatte ihn schon in der Mischung Simcoe und Citra, das war dann ganz lecker.
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
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Sura
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Re: Lemondrop von 2014

#7

Beitrag von Sura »

Wenn der jetzt 3 Jahre im Tiefkühler liegt, dann wird der das auch noch ein halbes (weitere) Jahr aushalten, bis du wieder Lust auf ein IPA hast. Ansonsten schliesse ich mich Felix an.
Du kannst aber auch ein Weizen damit machen, beim maischen auf weniger Banane zielen, auf 25IBU gehen aber auf jeden Fall nochmal stopfen! Habe ich mal genauso gemacht (nur mit Callista), und das war ein herrliches Sommerbier!

edit:
Hier und da nen Buchstaben...
Zuletzt geändert von Sura am Samstag 3. Februar 2018, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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smullyan
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Re: Lemondrop von 2014

#8

Beitrag von smullyan »

flying hat geschrieben: Freitag 2. Februar 2018, 21:24 "Brombeere, Grapefruit, grasig, kräuterartig, Lakritz, Menthol, Minze, Orange, Pfeffer, Pinie/Kiefer, Tabak, Zitrone, Zitrusfrüchte, grüner Tee und leichte Melone "

Klingt für mich wie verschwurbeltes Sommeliergebrabbel.
"Verschwurbelt" kommt mir die Beschreibung nicht vor. Die Liste ist zwar reichlich lang, aber im Einzelfall ist doch ein konkretes Aroma assoziierbar. Außer "kräuterartig" vielleicht, das es doch eine recht große Bandbreite an Kräutern mit recht unterschiedlichen Aromen gibt.
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Re: Lemondrop von 2014

#9

Beitrag von Blancblue »

Mach ne Neuauflage der Schummel Gose - leicht kaltgehopft.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Butterbrot
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Re: Lemondrop von 2014

#10

Beitrag von Butterbrot »

smullyan hat geschrieben: Samstag 3. Februar 2018, 11:06
flying hat geschrieben: Freitag 2. Februar 2018, 21:24 "Brombeere, Grapefruit, grasig, kräuterartig, Lakritz, Menthol, Minze, Orange, Pfeffer, Pinie/Kiefer, Tabak, Zitrone, Zitrusfrüchte, grüner Tee und leichte Melone "

Klingt für mich wie verschwurbeltes Sommeliergebrabbel.
"Verschwurbelt" kommt mir die Beschreibung nicht vor. Die Liste ist zwar reichlich lang, aber im Einzelfall ist doch ein konkretes Aroma assoziierbar. Außer "kräuterartig" vielleicht, das es doch eine recht große Bandbreite an Kräutern mit recht unterschiedlichen Aromen gibt.
Naja, also das liest sich für mich schon auch eher wie mit dem Zufallsgenerator erstellt - wild einfach 15 verschiedene Deskriptoren aneinander gereiht.

Hab ihn selbst noch nicht verwendet. Die Giesinger Brauerei in München macht wohl n Tripel damit; das habe ich aber leider noch nicht probiert.
Der Name deutet ja in Richtung Zitrus hin (andererseits suchen auch viele Leute noch immer nach der Mandarine um Mandarina Bavaria :Grübel ). In den "Hop Chronicles" von brulosophy wurde er auch mal getestet (http://brulosophy.com/2017/06/01/the-ho ... lemondrop/). Dort wird der Fokus auch auf Zitrone und dann Minze/grüner Tee gelegt (offenbar übernommen von "Hopsteiner", https://www.hopsteiner.com/de/variety-d ... Lemondrop/). Die Tester assoziieren im gebrauten Blonde Ale dann aber am ehesten Zitrus, florale Noten und Südfrüchte.

Von den ganzen Beschreibungen her könnte ich mir den gut in nem Saison vorstellen. (Aber es gibt viele Hopfen, die ich mir da gut drin vorstellen kann.)
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flying
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Re: Lemondrop von 2014

#11

Beitrag von flying »

He, danke Leute! Offensichtlich scheint der "Zitronenbonbon" im Namen tatsächlich die Beschreibung des Leitthemas zu sein. Außerdem habe ich gelernt das der Hopfen nicht all zu "hip oder hype" ist, da noch nicht viele mit ihm gebraut haben und/oder es wegen Unauffälligkeit nix zu sagen gibt..?

Werde mir was einfallen lassen und ihn vielleicht völlig konträr einsetzen..in einem Altbier oder einem Ruby Ale, mal schauen ?? :Grübel
Ihr kennt mich ja. Mainstream ist mir zu langweilig bzw. den können andere viel besser als ich :Greets
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Re: Lemondrop von 2014

#12

Beitrag von Blancblue »

Der Hopfen wurde zu Beginn relativ teuer verkauft und in Kombi mit dem Wort "Super-Cascade" ein bissl sehr auf dick gemacht. Es ist imho kein besonders guter, aber auch kein besonders schlechter Hopfen - die Preise haben sich auch ein wenig kalibriert - aber mit einem Citra, Simcoe, Mosaic oder Amarillo kann er halt überhaupt nicht mithalten.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Lemondrop von 2014

#13

Beitrag von Bockelsbock »

Sura hat geschrieben: Samstag 3. Februar 2018, 09:46 Wenn der jetzt 3 Jahre im Tiefkühler liegt, dann wird der das auch noch ein halbes (weitere) Jahr aushalten, bis du wieder Lust auf ein IPA hast. Ansonsten schliesse ich mich Felix an.
Du kannst aber auch ein Weizen damit machen, beim maischen auf weniger Banane zielen, auf 25IBU gehen aber auf jeden Fall nochmal stopfen! Habe ich mal genauso gemacht (nur mit Callista), und das war ein herrliches Sommerbier!

edit:
Hier und da nen Buchstaben...
Hi,

würdest du das Rezept mit mir teilen? Ich ernte nächste Woche meine Callista Dolden und würde gerne ein Weizen/Weizenbock damit brauen :thumbsup würde mich freuen!
In dem Bock steckt jede Menge Craft

Mit einem leichten Hang zu Bockbieren!
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