Andechs Winterbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Benutzeravatar
CastleBravo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 561
Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 14:09

Andechs Winterbier

#1

Beitrag von CastleBravo »

Servus zusammen!
Am Wochenende war ich mal wieder in Andechs und habe das köstliche Winterbier getrunken.
Jetzt mache ich mir Gedanken, wie man dieses Nachbrauen könnte.

Die Faktenlage ist leider äußerst dünn und entstammen den in vielen Quellen recycelten Infos von Andechs selbst:

Stammwürze: 12,5 °P
Alkoholgehalt: 4,2 vol.-% (bis zu knapp 5 vol.% je nach Quelle)
Hopfen: Hallertauer Aroma (sehr dezent, die Malzigkeit überwiegt stark, IBU: ?)
Malz: Münchner Malz (Wenn wirklich nur Münchner Malz verwendet wurde, dann sicherlich sehr dunkles aufgrund der Farbe, siehe Foto)

Ich bin für jegliche Informationen oder Hilfe hierzu sehr dankbar!

Bild
Quelle:http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sta ... -1.3244461
Benutzeravatar
tauroplu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13973
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
Wohnort: 58453 Witten
Kontaktdaten:

Re: Andechs Winterbier

#2

Beitrag von tauroplu »

Nun ja, das dürfte dann mal das MÜM II sein, im Zusammenspiel mit der einen oder anderen Dekoktion (ich meine, dass Andechs das 3-Maischverfahren anwendet) kommt dann halt ein eher dunkles Bier heraus.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9364
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Andechs Winterbier

#3

Beitrag von §11 »

Ja, ist auch als Andechser Jubiläumsbier Dunkel Naturtrüb bekannt. Meines Wissen, im Dreimaischverfahren gebraut. Gibt es fuer Muenchner Dunkel ueberhaupt was anderes :Grübel :Bigsmile
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
CastleBravo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 561
Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 14:09

Re: Andechs Winterbier

#4

Beitrag von CastleBravo »

Vielen Dank für die Infos!
Das hieße dann 100% MÜM2.
Wäre als Hefe eher die W34/70 oder die W105 geeignet?
Sollte die Hopfengabe dann zu Kochbeginn erfolgen?
Welcher Hopfen würde sich anbieten?
Blancblue
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2039
Registriert: Dienstag 6. Januar 2015, 23:09

Re: Andechs Winterbier

#5

Beitrag von Blancblue »

Ich würde als Basis mal dieses Rezept von Kurt verwenden:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... es%20Lager

Hopfensorten entsprechend anpassen.

34/70 ist die Go-to Hefe, für dunkle Lagerbiere könntest aber auch mal die Munich Lager von Wyeast oder WLP920 ausprobieren. W105 ist schwer ranzukommen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Benutzeravatar
ctiedtke
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 435
Registriert: Samstag 24. September 2016, 12:58
Wohnort: Haan

Re: Andechs Winterbier

#6

Beitrag von ctiedtke »

Um die Malzigkeit zu betonen wäre die Wyeast 2206 Bavarian Lager noch ne Idee. Hatte ich bei meinem Fränkischen Braunbier, kommt ganz gut mit der Hefe.
---
Gruß Christian

Bier ist nicht die schlechteste Variante um Wasser zu sich zu nehmen :Drink
Benutzeravatar
Bergbock
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1474
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2008, 22:07
Wohnort: Baselbiet

Re: Andechs Winterbier

#7

Beitrag von Bergbock »

Soweit mir bekannt, handelt es sich beim Winterbier um das "normale" dunkle Exportbier nur eben unfiltriert.
Beim hellen Bock machen die das auch so.

Frank
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9364
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Andechs Winterbier

#8

Beitrag von §11 »

Bergbock hat geschrieben: Dienstag 6. Februar 2018, 15:23 Soweit mir bekannt, handelt es sich beim Winterbier um das "normale" dunkle Exportbier nur eben unfiltriert.
Beim hellen Bock machen die das auch so.

Frank
Die Vermutung liegt nahe, da ja sowohl StW als auch Alkoholgehalt identisch sind.

Farblich wuerde ich mich mal nicht zu sehr versteifen. Sehr viele Brauereien nutzen fuers Dunkle auch Farbebier. Bringt gute Frabe und ist entbittert.

Gruss

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
Bergbock
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1474
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2008, 22:07
Wohnort: Baselbiet

Re: Andechs Winterbier

#9

Beitrag von Bergbock »

Beim hellen Bock haben sie es definitiv gemacht (ich glaube 2016), der wurde naturtrüb im Kloster ausgeschenkt.

Frank
Benutzeravatar
CastleBravo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 561
Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 14:09

Re: Andechs Winterbier

#10

Beitrag von CastleBravo »

Vielen Dank für eure Infos!
Als weitere Inspiration gäbe es auch noch folgendes Rezept, das dem o. g. recht ähnlich wäre:
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... /4108.html
Benutzeravatar
CastleBravo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 561
Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 14:09

Re: Andechs Winterbier

#11

Beitrag von CastleBravo »

So, ich habe inzwischen mein Rezept soweit fertig gestellt, gebraut werden soll es mit dem Grainfather im Herbst:

Ausschlagmenge: 15 l
Stammwürze: 12,5 °P
Bittere: 23 IBU
Kochzeit: 90 Minuten

Schüttung:
90 % Münchner Malz II
9 % Caramünch II
1 % Carafa II

Hopfen:
67IBU-% Magnum 90 Min
22IBU-% Mittelfrüh 30 Min
11IBU-% Mittelfrüh 10 Min

Rasten:
Einmaischen bei 60°C
Einweißrast 53 °C für 10 Minuten
Maltoserast 63 °C für 40 Minuten
Verzuckerungsrast 71 °C für 20 Minuten
Abmaischen bei 76 °C

Hefe:
W120 bei 8°C angestellt

Wasserprofil:
Ca: 63
Mg: 15
Na: 23
Cl: 75
SO4: 18
RA: 5

Hättet ihr noch Verbesserungsvorschläge bzw. Tipps?
Antworten