IPA und IBU-Berechnung

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Bierbob
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IPA und IBU-Berechnung

#1

Beitrag von Bierbob »

Moin zusammen,

ich brauche mal euren Rat. Nachdem ich bei meinen letzten Suden eigentlich recht problemlos die IBU´s berechnet habe. Da das nach allem was ich mitbekommen habe eh nie 100%ig zu machen ist komme ich diesmal zu keinem einheitlichen Ergebnis :Angry

Folgendes möchte ich am Freitag brauen https://www.maischemalzundmehr.de/index ... orha2=12.5 mit dem Ziel von 30 Liter Ausschlagwürze.

Die Hopfung soll folgend gemacht werden:
1. Vorderwürze
2. 90 Minuten Kochzeit
3. 30 Minuten kochzeit
+ 30 Minuten Nachisomerisierung
Ich habe zur Verfügung Cascade mit 7,3 % Alpha und Chinook mit 12,5 % Alpha.

Wenn ich das im Rezept anpasse soll ich
1. 89g Cascade
2. 33g Chinook
3. 42g Chinook
Das soll 60 IBU ergeben.

Wenn ich die gleichen Werte auf MMum unter Tools Hopfenausnutzung eingebe kommt da als Ergebnis 113 IBU bei raus.
Bei Eingabe auf https://brauerei.mueggelland.de/hopfenausnutzung.html kommen 57,4 IBU bei raus.
Bei Eingabe in Brauplaner-v5_3 kommen 98,8 IBU bei raus.
Der Hopfenrechner_3.2 gibt mir bei Verteilung der IBU-Anteile 40%/25%/35% nur folgende Mengen an
1. Gabe 67,6g
2. Gabe 22,2g
3. Gabe 33,9g
Also deutlich weniger als ursprünglich im Rezept angegeben.

So große Differenzen habe ich noch nie gehabt. Sonst habe ich mir immer die Werte von MMum, Müggeland und Brauplaner-v5_3 genommen und die Werte gemittelt, die lagen aber auch nie sehr groß auseinander.

Und was mache ich nun? Ich stehe irgendwie völlig auf dem Schlauch. Möchte ja gern die angestrebten 60 IBU haben, habe aber Angst am Ende doch eher um die 100 IBU oder sogar mehr und somit ein total überbittertes IPA zu machen.

Kann mir hierbei jemand einen guten Rat geben?

Gruß
Malte
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DerDerDasBierBraut
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Bierbob hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2018, 21:17 Kann mir hierbei jemand einen guten Rat geben?
Nur einen Malte, und ich bin mir nicht sicher ob er dir gefällt.
Suche dir ein festes Tool aus, in dem du deine Rezepte erstellst und die Hopfengaben berechnest. Prüfe die Ergebnisse sensorisch und passe die Rezepte danach immer nur in diesem einen Tool entsprechend an. Es ist der einzige praktikable Weg, aus meiner Sicht.
Meine Rezepte plane ich im KBH. Das passt für mich ganz gut.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Boludo
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#3

Beitrag von Boludo »

Meiner Meinung nach versagt bei exzessiver Hopfengabe jeder Rechner.
Wie bitter ein Bier schmeckt kann man eh nicht an den IBU festmachen.

Stefan
Bierbob
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#4

Beitrag von Bierbob »

Naja, habe mich halt gewundert das die Ergebnisse von 57,4 IBU bis 113 IBU gehen. Das die Rechner nicht alle das gleiche Ergebnis liefern habe ich auch schon gelernt, nur das die so unterschiedlich berechnen wundert mich dann schon.

Na gut, dann werde ich mir mal was zurechtlegen und vielleicht die Mengen, die ich für den gleichen 20 Liter Sud genommen habe, einfach auf 30 Liter hochrechnen.

Danke erstmal euch beiden, vielleicht hat noch jeamand eine gute Anmerkung dazu. :Wink
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M0ps
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#5

Beitrag von M0ps »

Da ist auch ein Fehler im Rezept (s. letzter Kommentar über dem Rezept)
Ich wollte das Rezept erst selbst brauen, aber mit dieser Menge cascade in der vorderwürze landet man niemals bei 60 IBU. Ich lag beim kontrollieren immer jenseits der 100 .
Butterbrot
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#6

Beitrag von Butterbrot »

Ich halte die ganze IBU-Berechnung an sich für problematisch bzw. man muss sie richtig einordnen. Ich habe leider keine Quelle parat, aber viele gehen auch davon aus, dass ohne Verwendung von Hopfenextrakt IBU von >100 schlichtweg nicht möglich sind. Aber auch bei weit niedrigeren Bereichen scheinen Laboranalysen ganz andere Ergebnisse zu liefern als erwartet (z.B. bei den Jungs von brulosophy, 29 statt 40 IBU - und das war nur eine einzige Bittergabe bei 60 Minuten, die wahrscheinlich noch deutlich besser vorhersagbar ist als späte Hopfengaben).

Deshalb ist mein Rat der gleiche wie Jens': Such dir ein Tool aus, das du immer verwendest, und vergleiche die ausgegebenen Bitterwerte mit deinen subjektiven Eindrücken. Vergleiche zu anderen (Kauf-)Bieren werden dann natürlich schwierig. Wie Stefan aber auch korrekt sagt, muss selbstdas noch nicht direkt korrelieren.
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Sura
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#7

Beitrag von Sura »

..... wobei brulosophy mal wieder nicht nachvollziehbar dokumentiert, und damit die ganze Aussagekraft in Zweifel gezogen werden muss.

Davon abgesehen:
Egal was du wo für ein Rezept findest: Das ist immer etwas, was irgendjemand irgendwo auf irgendeiner Anlage mit irgendwelchem Wasser gebraut hat, und der ein paar Eckdaten des Rezeptes freundlicherweise in eine Eingabemaske eingetippt hat. Rechenfehler, falsche Annahmen und Angaben, Braufehler, und und und sind da alle mit eingebaut.
Ein Rezept was du im Internet findest wirst du nie so nachbrauen können. Denn selbst WENN alles korrekt eingegeben ist, fehlen Angaben welches Malz von welchem Mälzer, aus welchem Jahr der Hopfen ist, wie die Hefe zugegeben wurde usw. Sehr oft fehlt schon die Gärtemperatur.

Alles entscheidende Merkmale die du im Endprodukt schmeckst. Ich will jetzt nicht sagen das du alle Rezepte die du findest vergessen kannst, aber du musst lernen sie für deine Arbeitsweise zu interpretieren und einzuschätzen. Und der Anfang ist genau das was Jens´ sagte: Nimm immer das selbe Tool um nachzurechnen.

edit:
Beim Müggellandrechner gabs wohl auch einen Eingabefehler deinerseits: Dort kommen mehr als 150IBU raus.... soviel zu Fehlern die unbewusst eingebaut werden. ;)
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Felix83
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#8

Beitrag von Felix83 »

Dazu kommen gerade beim IPA noch Whirpoolgaben und Stopfen. Stopf mal mit nem 3% Hopfen und dann mit Mosaic oder Citra. Da schepperts dann richtig von wegen "Stopfen eröht die Bitterkeit nicht merklich..."
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#9

Beitrag von Hpm »

Bierbob hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2018, 21:17 Bei Eingabe auf https://brauerei.mueggelland.de/hopfenausnutzung.html kommen 57,4 IBU bei raus.
Irgendwie stehe ich nun auch auf dem Schlauch
Sura hat geschrieben: Donnerstag 22. Februar 2018, 09:40 edit:
Beim Müggellandrechner gabs wohl auch einen Eingabefehler deinerseits: Dort kommen mehr als 150IBU raus.... soviel zu Fehlern die unbewusst eingebaut werden. ;)
hpm22.JPG

:Waa wenn ich es bei mueggelland.de in meine Pale Ale Rezept eintippe - das fast die gleiche Schüttung hat - dann kommen 93 IBU raus.
Dann liegen die 118, 93 und 98,8 in ähnlichen Bereichen (Fehler ~10% vom Mittelwert aus betrachtet ) wobei auch ich schon bemerkt habe, dass die Berechnung bei https://brauerei.mueggelland.de/hopfenausnutzung.html zu anderen Ergebnissen kommt als die Berechnung im Rezept - ohne es weiter zu hinterfragen, da ich mich an obigen Rat halte und alles nur innerhalb des Rezeptes rechne.

Gruss Klaus,
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Sura
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Re: IPA und IBU-Berechnung

#10

Beitrag von Sura »

105IBU, Tippfehler meinerseits. Ich rechne das nun aber nicht nochmal nach. Wie gesagt, das sind sowieso alles mehr oder weniger nur Schätzwerte.
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