Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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DevilsHole82
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Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#1

Beitrag von DevilsHole82 »

Guten Morgen liebe Gemeinde,

bisher habe ich mein Sierra Nevada Pale Ale immer nach Kurts überaus guten Klonrezepts SNPA gebraut und war immer begeistert wie nah es ans Original kommt.

Nun bin ich heute Morgen zufällig noch mal auf der Sierra Nevada Brewery Website gelandet und habe gesehen, dass sie wieder einmal ein Homebrew Rezept veröffentlicht haben:
Sierra Nevada Pale Ale Original Receipt Part 1.JPG
Sierra Nevada Pale Ale Original Receipt Part 2.JPG
Ich werde es demnächst auf jeden Fall testen. Habe dazu schon das passende Crystal Malt 60°L bestellt.

Quelle: https://sierranevada.com/beer/year-round/pale-ale
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
TeutoMike
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#2

Beitrag von TeutoMike »

:puzz Da komme ich aber auf ca. 95 IBU, wenn ich das Rezept mal nachrechne....
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Neubierig
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#3

Beitrag von Neubierig »

Die haben aber ihre Hopfen alpha-werte gar nicht gegeben - wie bist du auf 95 IBU gekommen?

Cheers,

Keith :-)
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DevilsHole82
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#4

Beitrag von DevilsHole82 »

Die Gewichtsangaben kann man aus den meisten Rezepten eh nicht 1:1 übernehmen. Immer dran denken, dass alle Zutaten immer auf die eigene Anlage angepasst werden müssen.

Deshalb rechne mit Massen-% um auf die 38 IBU zu kommen:
60 Min. - 10 m% Magnum
60 Min. - 10 m% Perle
30 Min. - 40 m% Cascade
0 Min. - 40 m% Cascade
Gruß, Daniel

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TeutoMike
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#5

Beitrag von TeutoMike »

@DevilsHole82 Da müßtest Du mir mal erklären, was Du mit Masse-% meinst. Bei 5 Gallon Ansatzgröße und 0,5/0,5/2/2 oz für die Hopfen sind das für mich absolute Angaben, oder stehe ich auf dem Schlauch?

@neubierig ..ich habe die (üblichen) Alpha-Werte für Magnum, Perle und Cascade angesetzt. Da bleibt zwar eine gewisse Schwankungsbreite, die aber immer noch weit von 38 IBU entfernt ist. Die 95 IBU sind mit dem Kleinen Brauhelfer ermittelt. Und wenn Du das Rezept von Kurt bei MMuM mit dem Hopfenrechner nachrechnest, dann sind es auch 67 IBU bei einer Nachisomerisierungszeit von 20 min.
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DevilsHole82
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#6

Beitrag von DevilsHole82 »

Man kann die Hopfengaben auf zwei verschiedene Arten berechnen. Einmal nach a) Gew.-% und einmal nach b) IBU-%.
a) Liefert eine gleichmäßige Verteilung der Bitterkeit und moderater Aromaausbeute.
b) Legt den Fokus auf eine hohe Aromaausbeute.

Du hast im gegebenen Rezept jeweils zwei gleiche Hopfengaben 0,5 / 0,5 / 2 / 2 oz. Ob das jetzt Unzen, Gramm oder Äpfel sind spielt keine Rolle. Daran sieht man, dass die Brauerei die Anteile gewichtsmäßig gleich aufteilt. So wie von mir oben beschrieben. Also berechnet nach a).

Die Brauerei braucht dabei für 5 Gallonen 5 Unzen Hopfen um auf 38 IBU zu kommen. Dabei wird der Alphawert und die Ausbeute zum jeweiligen Zugabezeitpunkt berücksichtigt.

Hier mal ein Beispiel wie das auf meiner Anlage für 25 Liter und einem High Gravity Faktor von 24% aussieht:
Berechnung nach Massenanteil.JPG
Berechnung nach Massenanteil.JPG (46.08 KiB) 8287 mal betrachtet

Würde die Brauerei die Hopfenmengen nicht nach Gew.-%, sondern nach IBU-% berechnen (Variante b) würden die Hopfengaben nicht gleichmäßig verteilt. Das würde dann auf meiner Anlage bei 25 Litern und 24% High Gravity Faktor so aussehen:
Berechnung nach Bitteranteil.JPG
Berechnung nach Bitteranteil.JPG (46.97 KiB) 8287 mal betrachtet
Gruß, Daniel

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uli74
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#7

Beitrag von uli74 »

Ich würde mal ausschliessen, dass Sierra Nevada für eine Ausschlagmenge von 25 l über 300 g Cascade in den Whirlpool schmeisst.
Zuletzt geändert von uli74 am Dienstag 6. März 2018, 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss

Uli
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tauroplu
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#8

Beitrag von tauroplu »

Ich auch…auf deren Homepage steht doch genau, was die da reinwerfen: https://sierranevada.com/beer/year-round/pale-ale
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Ruthard
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#9

Beitrag von Ruthard »

Vor allem werfen die Amis keine 300g Cascade in die Pfanne und auch keine 150g, sondern Unzen. Die kleinste Einheit ist die 1/2 Unze, der nächste Schritt ist die ganze Unze, dazwischen gibt es nichts. Ich finde es schon lustig, wenn deutsche Hobbybrauer ihre Hopfengaben mit zwei Nachkommastellen aufs hundertstel Gramm genau berechnen, die Amis aber erst bei 14 Gramm Hopfen anfangen. Der nächste Schritt sind dann nicht etwa 15 Gramm, sondern 28 Gramm!
Wer sich mal die Freude macht, seine Discounterwaage auf Unzen umzustellen (bei den meisten geht das), wird feststellen, dass die Waage bei 9g schon eine halbe Unze anzeigt und bei etwa 23g auf 1 Unze umspringt. Was macht auch schon ein Unterschied von 14g Hopfen, Hauptsache rein damit und viel hilft viel - Bier wird es schließlich immer.
Ich frage mich nur, ob man bei zwei Bieren mit vier Hopfengaben und einer Varianz von je +/- 14 Gramm den Unterschied zwischen Crystal Malt 60L und Caramünch II überhaupt herausschmecken kann.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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DevilsHole82
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#10

Beitrag von DevilsHole82 »

uli74 hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 07:53 Ich würde mal ausschliessen, dass Sierra Nevada für eine Ausschlagmenge von 25 l über 300 g Cascade in den Whirlpool schmeisst.
Das schließt glaube jeder hier aus :P .
tauroplu hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 08:38 Ich auch…auf deren Homepage steht doch genau, was die da reinwerfen: https://sierranevada.com/beer/year-round/pale-ale
Was und wieviel sie reinwerfen steht ja nicht wirklich zur Diskussion. Dazu gibt es ja die beiden Screenshots im Eingangs-Post :Wink
Nur muss man diese Mengen halt entsprechend anpassen.

EDIT: Ach da fällt mir ja auch noch auf, dass sie laut Rezept Doldenhopfen nehmen. Wenn TeutoMike nun die Menge 1:1 mit Pellets hinzugibt kann es schon sein, dass er auf die besagten 95 IBU kommt.
Gruß, Daniel

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Kurt
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#11

Beitrag von Kurt »

Die Nachisomerisierung muss man über die Whirlpooltemperatur begrenzen! Sonst hat man IBUs aber kein Aroma. 80°C - maximal 90°C bei der Hopfengabe.
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#12

Beitrag von uli74 »

DevilsHole82 hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 09:28
Das schließt glaube jeder hier aus :P .

Du hast doch die beiden Berechnungsarten (im Zusammenhang mit dem Rezept) ins Spiel gebracht...
Gruss

Uli
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DevilsHole82
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#13

Beitrag von DevilsHole82 »

Ja, um TeutoMike zu zeigen, dass nur erstere Berechnungsart in Frage kommt. Aber, den Hinweis, dass keine Brauerei so viel Hopfen bei Flameout oder in den Whirlpool gibt hätte ich noch ergänzen können. Dann wäre es eindeutiger gewesen.

Meine didaktische Schwäche mal wieder :redhead
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#14

Beitrag von zlimfur »

Ich habe bis jetzt perle erst bei 30 minuten gegeben. Und cascade 1/4 auf 10 minuten und 3/4 bei whirlpool. Angeblich dierkt von braumeister von sierra nevada..
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#15

Beitrag von hopfenschluerfer »

Nanu, was ist denn da passiert?
Das Rezept auf der Homepage hat sich irgendwie geändert. Magnum und Perle wurde ebenfalls durch Cascade ersetzt :Grübel
snpa_new.png
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#16

Beitrag von DevilsHole82 »

Seltsam. Und die erste Gabe wird bei 90 Minuten gemacht, obwohl im Text steht: "Boil time is 60 minutes."
Was denn da los?
Gruß, Daniel

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#17

Beitrag von hopfenschluerfer »

Stimmt, das ist mir vorhin gar nicht aufgefallen.
Ich habe das SNPA bisher auch immer nach dem Klonrezept bei MMuM gebraut und das ist ja seeeehr dicht am Original, wie ich finde.
Hier wären es jetzt ca:

12g Cascade, 90min
18g Cascade, 60min
48g Cascade, 30min
48g Cascade, 0min Whirlpool ?

Dabei geht aber der Gehalt an Aromaölen deutlich zurück.

Hätte ich nicht erst letztes Wochenende 25L SNPA gebraut, hätte ich es durchaus mal ausprobiert und verglichen.
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#18

Beitrag von DevilsHole82 »

Das Homebrew Rezept von deren Website passt defintiv nicht mit den Zutaten vom Brauerei Pale Ale auf selbiger Seite zusammen.
In meinem Eingangspost siehst Du die unter Ingredients:
Bittering Hops: Magnum, Perle
Finishing Hops: Cascade

Ich habe es am Samstag nach dem Rezept unter Post #1 gebraut und bin sehr gespannt.
Gruß, Daniel

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#19

Beitrag von DevilsHole82 »

Gestern hab ich gezwickelt:
IMG_20180422_150229_Bildgröße ändern.jpg
Das Malzaroma mit nur Pilsener und Crystal 60 passt perfekt. Genau wie das Original.
Vom Hopfenprofil bin ich noch nicht 100%ig überzeugt. Ich empfand Perle in der 30 Minutengabe besser als Perle mit Magnum bei 60 Min.
Beim nächsten Mal werde ich wohl Kurts Hopfung in Kombination mit der "Original"-Schüttung versuchen.
Gruß, Daniel

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#20

Beitrag von olibaer »

Brauwolf hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 09:14 Die kleinste Einheit ist die 1/2 Unze, der nächste Schritt ist die ganze Unze, dazwischen gibt es nichts. Ich finde es schon lustig, wenn deutsche Hobbybrauer ihre Hopfengaben ...
Naja, nicht so ganz:
Quelle:https://sierranevada.com/beer/year-round/pale-ale. 5 Gallon Homebrew Recipe. Stand 23.04.2018
Quelle:https://sierranevada.com/beer/year-round/pale-ale. 5 Gallon Homebrew Recipe. Stand 23.04.2018
SierraNevadaHop.PNG (28.92 KiB) 6676 mal betrachtet
Gruss
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#21

Beitrag von flying »

Komisch das sie ihre Unzen im metrischen System teilen? Das können nur verweichlichte Anhänger europäischer Dekadenz sein.. :Grübel
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#22

Beitrag von hopfenschluerfer »

Alternativ hätte man es auch in der nächst kleineren Einheit grain angeben können. Um zu vermeiden, dass die Brauer versehentlich anfangen 328 (Malz)Körner abzuzählen hat man sich aber vielleicht für die untypische Teilung zu 0,75 oz. entschlossen. :Bigsmile
Amis... :Grübel
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#23

Beitrag von DevilsHole82 »

flying hat geschrieben: Dienstag 24. April 2018, 18:16 Komisch das sie ihre Unzen im metrischen System teilen? Das können nur verweichlichte Anhänger europäischer Dekadenz sein.. :Grübel
Du meinst sicher das dekadische System oder? 0,75 ist hier ein dezimaler Bruchteil einer Masse. Genauso hätten sie 3/4 oz. schreiben können.
Mit dem metrischen Einheitensystem hat es nur dann was zu tun, wenn ich auf ner europäischen Waage wiegen möchte und umrechnen muss :P
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#24

Beitrag von schloemi »

Dass sich Rezepturen, insbesondere Hopfen, mit der Zeit ändern ist nicht außergewöhnlich. Generell halte ich von solchen Klonrezepten (auch die von Brewdog) nicht besonders viel. Die Angaben sind ungenau, Alphawerte meist nicht angegeben und wie hier wird mit Doldenhopfen gearbeitet, was nochmal ein anderes Geschmacksprofil ergeben wird als die Arbeit mit Pellets (die Hopfenqualitätsunterschiede zwischen den vor Ort verbrauten und nach DE exportierten lasse ich mal außen vor). Geschmacklich an das Original heranzukommen ist insofern fragwürdig, da aufgrund von Ort, Transport-/ und Lagerbedingungen, sowie Alterung in wenigen Fällen das Original an das Original herankommen sollte und macht eine Diskussion über Unzenangaben und deren Nachkommastellen eigentlich überflüssig.

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#25

Beitrag von DevilsHole82 »

Die Diskussion um Unzen und Nachkommastellen soll auch nicht produktiv, sondern eher satirisch gegenüber amerikanischen Verhaltensweisen angesehen werden. Daher Off-Topic :Wink

Definitiv On-Topic: Dass Rezepturen und Hopfenmengen aufgrund - worauf Oli oft eingeht - chargenbedingter Schwankungen (Qualität, Geschmack, Aplhas, u.ä.) angepasst werden zweifelt keiner an.
Allerdings ist es doch sehr seltsam, dass Sierra Nevada einerseits Magnum, Perle und Cascade in ihrem Pale Ale angibt und dann beim Home Brew Rezept ganz auf Magnum und Perle verzichtet. Welche Einflussfaktoren wirken denn hier, um auf diese Hopfen komplett zu verzichten?
Gruß, Daniel

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#26

Beitrag von schloemi »

DevilsHole82 hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 10:25 Allerdings ist es doch sehr seltsam, dass Sierra Nevada einerseits Magnum, Perle und Cascade in ihrem Pale Ale angibt und dann beim Home Brew Rezept ganz auf Magnum und Perle verzichtet. Welche Einflussfaktoren wirken denn hier, um auf diese Hopfen komplett zu verzichten?
Vielleicht wollten sie es den Hobbybrauern besonders einfach machen und sagen sich für die Bitterung kann auch mal der Cascade herhalten. Ich habe Amerikaner immer als sehr pragmatisch kennengelernt. Die Rezepte, vor allem im Heißbereich, sind meist mit einfachen Mitteln und "straight forward" (Kombirast, kurzes Kochen der Farbe wegen etc.) umgesetzt. Im Kaltbereich hingegen habe ich das Gefühl, dass sie hier mehr Engagement und Equipment an den Tag legen, als das es Deutschland typischerweise der Fall ist (hier spreche ich in erster Linie von den Hobbybrauern - zu industriellen Fertigungs-Prozessen und -Anlagen kann ich kein Vergleich abgeben).

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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#27

Beitrag von Kurt »

Ich braue recht viele Clone-Biere und bevorzuge Rezepte direkt aus dem Sudhaus der Brauerei. Das gibt es manchmal (z.B. Pliny the Elder oder Uerige Alt). Sehr oft kann man da was lernen.
Die Qualität mancher Hobbybrauer "Clone-Rezepte" ist tatsächlich fraglich. Meist (viel) zu viel Spezialmalze und schlampige Prozessführung.
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Re: Brauerei Rezept: Sierra Nevada Pale Ale

#28

Beitrag von Ladeberger »

Das Pale Ale weist, Stand heute, in der Zutatenliste auch nur noch Cascade aus:
SNPA_25.04.18.png
Und ja, ich stimme schloemi zu, dass Brauereien hier oftmals pragmatischer sind, als Hobbybrauer das glauben mögen. Reproduzierbar hohe Qualitäten entstehen eben gerade dadurch, dass man nicht immer alles gleich macht, sondern den zielorientierten und flexiblen Umgang mit den Rohstoffen beherrscht, sowie alle Anlagen und Prozesse ständig überwacht und feinsinnig optimiert. Dazu gehört auch, ständig am Ball zu bleiben, was die (geschmacklichen) Wünsche des Kunden anbelangt.

Gruß
Andy
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