Firestone Walker Pale 31 Clone

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Kurt
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Firestone Walker Pale 31 Clone

#1

Beitrag von Kurt »

Hallo zusammen,

ich liebe das Pale 31 weil es so wunderbar ausgewogen ist und eine schier unglaubliche Drinkability hat. Daher habe ich schon vor geraumer Zeit ein Clonerezept erstellt: Sehr altes Rezept.
Das war allerdings nicht wirklich nah am Original. Daher habe ich einen neuen Versuch gestartet, der sich an dieses Rezept anlehnt. Nach diesem Rezept habe ich meinen aktuellen Cloneversuch gebraut und mit dem Braufaktum Pale 31 vergleichen. Die Biere sind ähnlich, der Clone zeigt aber die typischen Fehler amerikanischer Clonerezepte - zu viel Malzkörper/Caramalz. Außerdem war das Bier hopfig-herber und nicht ganz so fruchtig wie mein Clone. Daraufhin habe ich einige Veränderungen vorgenommen und ein aktualisiertes Rezept erstellt.

Fuggles in der Bittergabe ist von 25 auf 30 g erhöht worden. Whirlpool und Stopfhopfen sind jetzt jeweils 1 g/L - vorher war weniger im Whirlpool und mehr Stopfhofen. Der Maris Otter Anteil wurde zu Gunsten von Pilsner Malz drastisch reduziert (ich hatte Probleme mit Kühltrub und das Original schmeckt entsprechend Pilsner-artig). Der Anteil Caramünch wurde halbiert und dafür der MüMa-Anteil deutlich erhöht. ich habe den Clone mit der WYeast 1318 vergoren. Diese Hefe macht ein tolles Aroma, klärt aber leider nicht besonders gut. Das Bier sieht zusammen mit dem Kühltrub leider eher nach New England IPA aus :( Beim nächsten mal versuche ich es noch mal mit der Fullers-Hefe.

Ich glaube übrigens nicht, das das Pale 31 heute noch ein Cuvee aus dem Mission Street Pale Ale und dem Double Barrel Ale ist. Soweit ich weiß wird das Mission Street Pale Ale nicht mehr hergestellt. Trotzdem gibt es gute Hinweise denke ich. Seit Kurzem gibt es ein Klonerezept. 2-Row als Basis, etwas MüMa und wenig Carapils. Das Double Barrel Ale ist ein Bitter, daher kommt noch Maris Otter und dunkleres Caramalz ins Bier. Die Hopfung leht von der Menge her an das Mission Street Pale Ale an, berücksichtigt aber die Angaben auf der Firestone Homepage:

MALTS: Premium Two-Row, Maris Otter Pale, Munich, Crystal

HOPS: Bittering—Fuggle; Late Kettle—Cascade, Centennial, Chinook; Dry Hops—Cascade, Centennial, Chinook
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Neubierig
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#2

Beitrag von Neubierig »

Werde ich auf jeden Fall probieren, danke! :thumbup

Cheers,

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tbln
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#3

Beitrag von tbln »

Oldie but Goldie: Can You Brew - Firestone Walker Pale 31 & Rezepte auf homebrewtalk.com.

Das DBA Rezept hat mir gut gefallen! Mit den Holzmengen muss man etwas experimentieren.
Zuletzt geändert von tbln am Montag 26. Februar 2018, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Neubierig
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#4

Beitrag von Neubierig »

Ja, das Podcast habe ich auch gehört, und das Homebrewtalk Rezept auch nachgebraut. Ich hatte aber damals ne Infektion im System, und die Biere sind nix geworden. Ich habe es seitdem nicht wieder probiert. Ich werde es nach diesem vereinfachten Rezept von Kurt erst brauen, und dann später nach dem auf Homebrewtalk. DBA schmeckt mir auch gut, und ne schöne Vorrat davon kann ja nicht schaden ...

Cheers,

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Kurt
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#5

Beitrag von Kurt »

Den Podcast und zugehörigen Beitrag auf HBT kenne ich natürlich. Wäre das Pale 31 heute noch ein Cuvee müsste FW eigentlich die DBA Zutaten auch beim Pale 31 auflisten:

MALTS: Premium Two-Row, Maris Otter Pale, Munich, Crystal, Chocolate
HOPS: Bittering—Magnum; Late Kettle—Styrian Golding, East Kent Golding; Dry Hops—East Kent Golding

Chocolate, Magnum, EKG und Styrian Goldings fehlen aber im Pale 31. Wie gesagt, ich glaube die haben mit dem Ende vom Mission Street Pale Ale ihr Rezept entschlackt. Das müsste nach diesem Artikel ab 2013 gewesen sein.

Zur Eiche: Ich habe medium toast Eiche mehrfach gewässert (Wasser verworfen) und knapp 1g/L für 1-2 Tage im Bier gelassen. So schmeckt das Bier gut. Ich habe keinen deutlichen Eichengeschmack bemerkt, ein unwissender Verkoster allerdings schon.
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#6

Beitrag von tbln »

Naja auf der Website von Firestone standen die exakt gleichen Zutaten auch schon 2011 (Wayback Machine). Aber klar, macht Sinn was du schreibst.

Erschreckender finde ich gerade, dass Firestone wohl Pale 31 aus dem permanenten Lineup entfernt hat. Cascade und Centennial sind wohl nicht mehr aufregend genug. Dann wird's wohl Zeit sich noch einmal damit einzudecken!
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Neubierig
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#7

Beitrag von Neubierig »

tbln hat geschrieben: Montag 26. Februar 2018, 16:14 Erschreckender finde ich gerade, dass Firestone wohl Pale 31 aus dem permanenten Lineup entfernt hat. Cascade und Centennial sind wohl nicht mehr aufregend genug. Dann wird's wohl Zeit sich noch einmal damit einzudecken!
Das ist aber schade - a victim of its own success. Ich werde dann einen Vorrat aufbauen müssen, so dass ich was zum Vergleichen habe ....
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#8

Beitrag von Blancblue »

Immer wieder lustig - da gibt man sich so viel Mühe mit einem möglichst exakten Clone Rezept und dann so etwas in den Kommentaren:
Von: PeterBacon 09.08.2017 - 12:10 Uhr

Tolles Rezept! Gestern die erste Flasche probiert - wirklich lecker.
Habe nur aufgrund von akutem Hopfenmagel Athanum und Cascade genommen und als Hefe die Windsor Ale Yeast.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Kurt
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#9

Beitrag von Kurt »

Da musste ich auch schmunzeln :)
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Blancblue hat geschrieben: Montag 26. Februar 2018, 17:23 Immer wieder lustig - da gibt man sich so viel Mühe mit einem möglichst exakten Clone Rezept und dann so etwas in den Kommentaren:
Von: PeterBacon 09.08.2017 - 12:10 Uhr

Tolles Rezept! Gestern die erste Flasche probiert - wirklich lecker.
Habe nur aufgrund von akutem Hopfenmagel Athanum und Cascade genommen und als Hefe die Windsor Ale Yeast.
Ja, sowas ist immer Geil. Mir hat mal auf Facebook jemand nahegelegt eines meiner Rezepte zu überabeiten, weil es nicht so schmeckte wie von mir beschrieben. Überhaut fand er das nicht ganz so toll. Auf Nachfrage kam dann auch heraus das eine andere Hefe, anderer Aromahopfen und teilweise anderes Malz verwendet wurde. Aber er habe sich exakt an meine Rasten gehalten. Na danke für das Feedback.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#11

Beitrag von Tozzi »

In Kochforen ist das auch immer wieder lustig.
"Habe statt Butter Rapsöl genommen und den Zucker weggelassen. War dann etwas fad und salzig."
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#12

Beitrag von clmnsk »

Alt-Phex hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2018, 01:10
Blancblue hat geschrieben: Montag 26. Februar 2018, 17:23 Immer wieder lustig - da gibt man sich so viel Mühe mit einem möglichst exakten Clone Rezept und dann so etwas in den Kommentaren:
Von: PeterBacon 09.08.2017 - 12:10 Uhr

Tolles Rezept! Gestern die erste Flasche probiert - wirklich lecker.
Habe nur aufgrund von akutem Hopfenmagel Athanum und Cascade genommen und als Hefe die Windsor Ale Yeast.
Ja, sowas ist immer Geil. Mir hat mal auf Facebook jemand nahegelegt eines meiner Rezepte zu überabeiten, weil es nicht so schmeckte wie von mir beschrieben. Überhaut fand er das nicht ganz so toll. Auf Nachfrage kam dann auch heraus das eine andere Hefe, anderer Aromahopfen und teilweise anderes Malz verwendet wurde. Aber er habe sich exakt an meine Rasten gehalten. Na danke für das Feedback.
Ja ist doch klar, die Rasten machen das bier und die Hefe spielt mit der Würze.
Hopfen? Is nur zur Erregerabwehr.
Grüße, Clemens
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Snowman
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#13

Beitrag von Snowman »

Hallo!
Ich habe auch dein Pale31-Rezept genommen und leicht abgeändert. (Steht auch so im Kommentar bei MMUM.) Erstens wegen fehlendem Centennial - stattdessen Columbus. Zweitens mit HALLERTAUER Cascade. Drittens mit der US-05. Viertens ist es bei mir auch ohne Irish Moss sehr klar geworden!
Bei einem zweiten Sud habe ich lediglich die IBUS nach unten gesetzt und es war phänomenal. In meinen Verköstigungs-Aufzeichnungen findet sich folgendes:
"Aromen des Geruchs sehr gut in die zarten Malzaromen eingebunden, leichte Bitterkeit - genau treffend, Hefearomen: sehr unauffällig und harmonisch - für mich kein Unterschied auch mit Bodensatz zu schmecken. Fazit: rundum gelungen; herzeigbar; ohne Fehler; bisher mein bestes Bier; wird wieder gebraut."
Vielen, vielen Dank hierfür an Kurt! Genau so stelle ich mir die Hobbybrauer-Community vor.
[Kritik zu den Vorschreibern: Ich denke, dass man nicht immer die Rezeptänderungen anderer Brauer schlecht reden muss. Manchmal nötigt einen das eigene Equipment/Brauverfahren/aktuelle Rohstoffe zum Nachregeln! Habt ihr noch nie Rezepte angepasst? Ich möchte jetzt auch keine Diskussion lostreten, nur einfach so als respektvollen Denkanstoß als immernoch fortgeschrittener Anfänger.]
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Ladeberger
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#14

Beitrag von Ladeberger »

Snowman hat geschrieben: Samstag 7. April 2018, 14:51 [Kritik zu den Vorschreibern: Ich denke, dass man nicht immer die Rezeptänderungen anderer Brauer schlecht reden muss. Manchmal nötigt einen das eigene Equipment/Brauverfahren/aktuelle Rohstoffe zum Nachregeln! Habt ihr noch nie Rezepte angepasst? Ich möchte jetzt auch keine Diskussion lostreten, nur einfach so als respektvollen Denkanstoß als immernoch fortgeschrittener Anfänger.]
Hallo Snowman,

ich denke es geht dabei nicht um ein "Schlechtreden" des veränderten Rezeptes. Natürlich ist auch Columbus ein toller Hopfen und die US-05 hat unbestritten ihre geschmacklichen Qualitäten.

Das Problem besteht eher darin, dass gerade beim Anfänger falsche Vorstellungen darüber entstehen können, was ein konkretes Bier am Ende ausmacht. In einer Kategorie wie "Pale Ale" liegen die meisten Biere sowieso schon nahe beieinander. Es geht daher bei deren Rezepten und Herstellung um Feinheiten, sonst kann das Ergebnis sehr weit von der Vorlage abdriften. Selbst wenn nur wenig geändert wurde.

Gruß
Andy
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Re: Firestone Walker Pale 31 Clone

#15

Beitrag von bierhistoriker.org »

tbln hat geschrieben: Montag 26. Februar 2018, 16:14 Erschreckender finde ich gerade, dass Firestone wohl Pale 31 aus dem permanenten Lineup entfernt hat. Cascade und Centennial sind wohl nicht mehr aufregend genug. Dann wird's wohl Zeit sich noch einmal damit einzudecken!

... das wäre wirklich grauenvoll!
Das Pale 31 ist schon ewig mein Favorit für diesen Stil, schon lange, bevor Braufactum das für uns In D gut erreichbar gemacht hat.

zum Klonen:
Die can you brew it - Podcast kommen in der Regel schon recht nah an das Original.
Nur beim Pliny haben sie glaube ich 3 Anläufe nehmen müssen :Bigsmile

Früher (vor der Übernahme durch Duvel/Moortgat) wurde das Pale 31 nach einem modifizierten Burton-Union-Verfahren (in Holzfässern!) vergoren.
Das als Hobbyist nachzubauen wäre schon ziemlich großes Kino - geschmacklicher Einfluss soll ziemlich groß gewesen sein, hat Matthew B. mal verlautet.
Durch die Übernahme von Duvel-Moortgat wird F.W. m.E.mehr auf "Größe" getrimmt und schmeisst dieses alte Verfahren ( und die damit produzierten Biere) über Bord.
Schade!

Cheers und viel Erfolg beim Klonen


Jürgen
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