Hallo,
nachdem ich seit einiger Zeit hier im Forum mit lese, wollte mich auch mal vorstellen. Ich bin 54 Jahre alt, lebe in Nordhessen und braue seit ein paar Jahren in der 30 l-Klasse hauptsächlich Pale Ale und Stout. Brauen macht mir einfach viel Spaß, die technische Umsetzung und natürlich das Entwickeln von Rezepten nach eigenem Geschmack sind interessant. Eine nette Runde Gleichgesinnter habe ich beim Nordhessenstammtisch in Eschwege gefunden und freue mich schon auf das nächste Treffen im April!
Da meine Tochter an Zöliakie leidet, experimentiere ich auch immer mal wieder mit glutenfreiem Bier.
Die Beiträge zum glutenfreien Brauen im Forum habe ich mit großem Interesse gelesen und den ein oder anderen Tipp umgesetzt.
Bisher habe ich Mais, Reis, Amaranth und Buchweizen verwendet. Buchweizenmalz habe ich ich mir bisher immer selbst hergestellt aber trotzdem immer noch zusätzlich gekaufte Enzyme verwendet. Das Läutern war immer ausgesprochen schwierig insbesondere bei Verwendung höherer Anteile an Buchweizen, war aber mit ein paar Kniffen immer machbar.
Ich wollte jetzt mal ein Rezept ohne Buchweizen versuchen und dafür für den "Geschmack" glutenfreie Haferflocken (z. T. angeröstet) verwenden. Ich habe Bedenken, dass ich durch die große Menge an Haferflocken Probleme mit dem Schaum bekommen könnte und es eventuell geschmacklich etwas "hohl" bleibt.
Folgendes Rezept ist angedacht
Menge ca. 20 Liter
Stammwürze etwa 12.5 °P
Bittere 30 IBU
CO2 Gehalt 4,8 g/Liter
Schüttung:
2500 g Maisflocken
500 g Quinoa
500 g Haferflocken
500 g Haferflocken geröstet (150 °C)
Nach dem Abmaischen einstellen der Stammwürze mit dunklem Reissirup und Melasse im Verhältnis 1:1 (nach bisheriger Erfahrung jeweils ca. 200g bis 250g)
Hopfen :
Goldings 4,6% ca. 48 g , 70 min, Nachisomerisierung 15 min
Hefe: Nottingham Ale
Hat schon jemand Erfahrung beim Brauen von glutenfreiem Bier und der Verwendung von Haferflocken? Was haltet ihr insgesamt von dem Rezept?
Beste Grüße
Klaus
Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Welche Enzyme verwendest du da denn? Würde mich interessieren, da auch eine Freundin schon des Öfteren gefragt hat ob wir für sie ein glutenfreies Bier brauen können.
Welchen Geschmack erwartest du dir denn vom Quinoa? Der nussige Geschmack ist sicher recht angenehm im Bier, er kommt jedoch schon mit einer gewissen Bittere bei der ich mir unsicher bin ob sie ins Bier passt.
Ich glaube die Idee mit Melasse ist ziemlich gut, sowohl Karamell-Geschmack als auch Farbe, das könnte sich gut machen.
Was hast du denn für einen Maischplan? Kombirast?
LG
Bob
Welchen Geschmack erwartest du dir denn vom Quinoa? Der nussige Geschmack ist sicher recht angenehm im Bier, er kommt jedoch schon mit einer gewissen Bittere bei der ich mir unsicher bin ob sie ins Bier passt.
Ich glaube die Idee mit Melasse ist ziemlich gut, sowohl Karamell-Geschmack als auch Farbe, das könnte sich gut machen.
Was hast du denn für einen Maischplan? Kombirast?
LG
Bob
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Hallo Bob,
ich verwende folgende Enzyme
http://www.braupartner.de/shop/Pilsener ... 3650.phtml
und ergänze mit 2 g/20 l mit
http://www.tcichemicals.com/eshop/de/de ... ity/A0448/
Einmaischen bei 50 °C, Rasten habe ich nach den Empfehlungen von Sven hier aus dem Forum immer für 40 Minuten bei 60, 70 und 80 °C eingelegt.
Beste Grüße
Klaus
ich verwende folgende Enzyme
http://www.braupartner.de/shop/Pilsener ... 3650.phtml
und ergänze mit 2 g/20 l mit
http://www.tcichemicals.com/eshop/de/de ... ity/A0448/
Einmaischen bei 50 °C, Rasten habe ich nach den Empfehlungen von Sven hier aus dem Forum immer für 40 Minuten bei 60, 70 und 80 °C eingelegt.
Beste Grüße
Klaus
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Mhm, generell fehlt eine Beschreibung, wie das Bier am Ende schmecken soll.
Haferflocken - ab 18% Schüttungsanteil wird der Schaum schlechter, was nicht heißt, dass Du am Ende gar keinen hast.
Ansonsten sind 30 IBU wahrscheinlich zu viel, zumindest ist das meine Erfahrung mit Reissirup und Melasse. Ich würde erstmal mit 15-20 beginnen. Ebenfalls würde ich nicht die Nottingham, sondern eher eine niedrig vergärende, ausdrucksstarke Hefe nehmen, um möglichst viel Geschmack ins Bier zu bekommen.
Haferflocken - ab 18% Schüttungsanteil wird der Schaum schlechter, was nicht heißt, dass Du am Ende gar keinen hast.
Ansonsten sind 30 IBU wahrscheinlich zu viel, zumindest ist das meine Erfahrung mit Reissirup und Melasse. Ich würde erstmal mit 15-20 beginnen. Ebenfalls würde ich nicht die Nottingham, sondern eher eine niedrig vergärende, ausdrucksstarke Hefe nehmen, um möglichst viel Geschmack ins Bier zu bekommen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Danke für den Tipp, ich werde mal einen Versuch mit der Fermentis S33 machen und auch etwas weniger hopfen. Die S33 sollte einiges an Geschmack bringen.
Was den Geschmack angeht bin ich zufrieden, wenn es einigermaßen nach einem (sehr leichten) Pale Ale schmeckt. Durch das Quinoa hat man auch immer einen leichten nussigen Geschmack. Die Nottingham hatte ich bisher verwendet weil sie wirklich gut sedimentiert und meine glutenfreien Biere damit zumindest optisch gut nach Bier aussehen.
Was den Geschmack angeht bin ich zufrieden, wenn es einigermaßen nach einem (sehr leichten) Pale Ale schmeckt. Durch das Quinoa hat man auch immer einen leichten nussigen Geschmack. Die Nottingham hatte ich bisher verwendet weil sie wirklich gut sedimentiert und meine glutenfreien Biere damit zumindest optisch gut nach Bier aussehen.
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Wäre nicht mein Favorit, aber Du willst wahrscheinlich Trockenhefen einsetzen, da ist die Auswahl tatsächlich nicht sehr groß an niedrig vergärenden Hefen. Man muss eh schauen, was Deine Schüttung da an verschiedenen Zuckern fabriziert - kann Dir auch passieren, dass eine niedrig vergärende Hefe relativ hohe Vergärungsgrade erzielen kann. Der S33 sagt man nach, dass sie mit Maltriose nichts anfangen kann und daher niedrig vergärt.
Da würde ich mit Vorderwürze Hopfung arbeiten und noch mal ein bissl was in den Whirlpool.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Ja, ich habe bisher eigentlich fast immer mit Trockenhefe gearbeitet. Für´s Stout habe ich neben der S 04 auch immer mal wieder die Wyeast 1084 genutzt.
@Blancblue
hättest du den eine Empfehlung für eine niedrig vergärende Hefe?
Danke für den Tipp zur Hopfung. Werde es mal probieren!
@Blancblue
hättest du den eine Empfehlung für eine niedrig vergärende Hefe?
Danke für den Tipp zur Hopfung. Werde es mal probieren!
Re: Glutenfreies Bier, Rezept-Check
Hier findest Du eine schöne Übersicht:
http://www.lugwrenchbrewing.com/2010/08/
Die ESB ist sehr gut, aber nicht ganz einfach vom Handling.
Ich würde die 1332 empfehlen, bei etwa 19°C Grad.
http://www.lugwrenchbrewing.com/2010/08/
Die ESB ist sehr gut, aber nicht ganz einfach vom Handling.
Ich würde die 1332 empfehlen, bei etwa 19°C Grad.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.