Hefe für Westfälisches Landbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Felix R.
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Hefe für Westfälisches Landbier

#1

Beitrag von Felix R. »

Guten Abend liebe Heimbrauer,

ich und mein Braukollege wollen jetzt kurz nach Ostern unseren zweiten Sud brauen. Entschieden haben wir uns für ein Westfälisches Landbier aus der "Hausbrauer-Rezeptesammlung" vom VHD. Allerdings wird da in den Landbierrezepten immer nur angegeben, dass es eine untergärige Hefe sein muss. Hat evtl. jemand von euch Erfahrung mit Landbieren und kann bestimme Hefestämme empfehlen?

Beste Grüße,

Felix
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ctiedtke
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#2

Beitrag von ctiedtke »

Ihr seit doch Hobbybrauer. Ich weiß nicht ob man unbedingt eine untergärige Hefe für ein Landbier verwenden muss. Früher haben die auf dem Land bestimmt auch Obergärig vergoren. Die OGA 9 von Gozdawa finde ich eine wunderbare OG Hefe für solche Biere. Dann noch relativ kühl vergoren und dem süffigen Landbier steht nichts mehr im Wege.
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Gruß Christian

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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Landbier muss nicht zwingend untergärig sein. Eine neutrale Altbierhefe, wie von Christian vorgeschlagen, passt da schon recht gut. Sowas habe ich grade auch im Gärbottich. Die Bolten Brauerei vom Niederrhein macht z.b ein hervorragendes obergäriges Landbier, wo ganz sicher deren Althefe zum Einsatz kommt.

Wenn es denn doch untergärig sein soll, dann fährt man mit der 34/70 doch eigentlich immer gut. Nicht umsonst der meistbenutze untergärige Hefestamm.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#4

Beitrag von Bronkhorst »

Sagt mal, ist ein Evg von 60% in 1. Führung normal bei der OGA9?

Jens
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Bronkhorst hat geschrieben: Montag 19. März 2018, 18:49 Sagt mal, ist ein Evg von 60% in 1. Führung normal bei der OGA9?
Ja, das kann durchaus vorkommen, je nach dem wie du gemaischt hast.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#6

Beitrag von Bronkhorst »

Tja, ich hab 25' @64°C und 25' @67°C gemaischt. Das hat bei anderen Hefen für um die 80% EVG gereicht. Die Schüttung mit Müma und Wiema, sowie Röstmalz und Caramalz war zwar nicht für einen so hohen EVG geeignet, aber etwas um 73-76% hätte ich erwartet.

Jens

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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Ab zweiter Führung wird es besser, aber weit über 70% habe ich selten geschafft. Sollten wir aber vieleicht besser im Gozdawa Hefe Thread diskutieren als hier.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#8

Beitrag von Bronkhorst »

Danke!

Jens
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#9

Beitrag von Kurt »

Als gebürtiger Westfale bin ich der Meinung das sich die WYeast 1007 ganz hervorragend für ein Landbier eigent. Die Hefe ist eibfach nur gut! Einziger Wermutstropfen ist die mäßige Sedimentation.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#10

Beitrag von ctiedtke »

Bronkhorst hat geschrieben: Montag 19. März 2018, 18:49 Sagt mal, ist ein Evg von 60% in 1. Führung normal bei der OGA9?

Jens
Das ist durchaus nicht unüblich bei der Hefe. Ich hatte auch in der 2. Führung nicht mehr als 70% geschafft.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#11

Beitrag von cicero85 »

1007er ist auch im Altbier hervorragend. Sind wir uns also hier eigentlich alle einig :-)
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Das ist ja auch der Uerige Stamm, also nicht verwunderlich das die gut passt. :Wink
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#13

Beitrag von flying »

Für bäuerliche Landbiere in Westfalen siehe auch hier:

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=24&t=16336

Ist allerdings eher historisch. Hier soll wohl eine Art fränkisches Landbier gebraut werden nur mit anderer Lokalbezeichnung..
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Felix R.
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Re: Hefe für Westfälisches Landbier

#14

Beitrag von Felix R. »

Ich habe auch einfach mal ne Mail an Pott's geschrieben und nach einem Rat gefragt. Die Quintessenz der wirklich sehr netten Antwort war die Empfehlung entweder

WLP838 Southern German Lager Flüssighefe

oder

Wyeast #2308 - Munich Lager - Flüssighefe

zu verwenden. Ich denke wir werden es mit einer der beiden Hefen versuchen und anschließend evtl. auch eine kleine Braudoku hier im Forum präsentieren. Trotzdem Danke an alle, die auf meine Frage reagiert haben!!! Ich hoffe, dass dieser Post auch anderen Landbier-Fans evtl. weiterhilft.
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