Rezeptentwicklung Black NEIPA

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Spasskrapfen1
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Rezeptentwicklung Black NEIPA

#1

Beitrag von Spasskrapfen1 »

Servus Leute,

ich brauch mal eure Hilfe bei einer Rezeptentwicklung für ein Black NEIPA.

Folgende Parameter soll es haben

STW: 16°P
IBU: um die 40
EBC > 75
aber nicht zu röstig um das Hopfenaroma gut zur Geltung zu bringen.

Folgende Schüttung hab ich mir erdacht.

66,5% Pilsner Malz
20,5% Müchner Malz II
9 % Haferflocken
4 % CaraFa III Spezial (entspelzt)

Maischprogramm

Einmaischen bei 45°C
Maltoserast bei 63°C für 35 Minuten
Verzuckerung bei 72 °C für 20 Minuten
Abmaischen bei 78°C wenn jodnormal

Hopfengabe hab ich mir so vorgestellt.

VWH 40%
Flame Out 20 %
Whirlpool 80°C 40 %
Dann noch Stopfen mit 4g/L

Beim Hopfen liebäugel ich derzeit mit dem Monroe als Single Hop. Hopfenkochen 60min

Als Hefe wollte ich die Vermont Ale von The Yeast Bay nehmen.

Meine Frage ist nun, wie ich die Farbe hinbekomm ohne zu starke Röstaromen zu bekommen. Das CaraFa erst zur Verzuckerung dazu geben? Oder noch später? Habt ihr sonst noch Anregungen oder Verbesserungen, bzw. hat das vielleicht schon mal jemand gemacht?
Liebe Grüße Robert

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whatwouldjesusbrew
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#2

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Könnte interessant schmecken. Du könntest zum Beispiel ein "cold steeping" versuchen. Röstmalz 24h vorher in kaltem/lauwarmem Wasser ziehen lassen ca. im Verhältnis 1:5 und dann das Extrakt ein paar Minuten vor flame-out zur kochenden Würze geben. Sollte Farbe + Aroma, jedoch mit deutlich weniger Bitterstopfen bringen.
cheers, Bene
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#3

Beitrag von Spasskrapfen1 »

whatwouldjesusbrew hat geschrieben: Montag 16. April 2018, 19:26 Könnte interessant schmecken. Du könntest zum Beispiel ein "cold steeping" versuchen. Röstmalz 24h vorher in kaltem/lauwarmem Wasser ziehen lassen ca. im Verhältnis 1:5 und dann das Extrakt ein paar Minuten vor flame-out zur kochenden Würze geben. Sollte Farbe + Aroma, jedoch mit deutlich weniger Bitterstopfen bringen.
Damit ich das richtig versteh. Bei 200g Röstmalz wäre das 1 Liter Wasser. Ich gehe mal davon aus, dass das Malz geschrotet sein soll. Soll ich das Röstmalz dann noch mitmaischen, oder nur das Extrakt verwenden? Würde das Exrakt dann ca. 10 Minuten mitkochen lassen
Liebe Grüße Robert

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whatwouldjesusbrew
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#4

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Spasskrapfen1 hat geschrieben: Dienstag 17. April 2018, 17:18 Damit ich das richtig versteh. Bei 200g Röstmalz wäre das 1 Liter Wasser. Ich gehe mal davon aus, dass das Malz geschrotet sein soll. Soll ich das Röstmalz dann noch mitmaischen, oder nur das Extrakt verwenden? Würde das Exrakt dann ca. 10 Minuten mitkochen lassen
Kam mir auch viel vor, die hier: https://www.homebrewersassociation.org/ ... rk-grains/ empfehlen etwa ein Verhältnis 1:4

Das Röstmalz wird dann nicht mehr eingemaischt.
cheers, Bene
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#5

Beitrag von Spasskrapfen1 »

Ah ok, dass wird ich mal versuchen
Liebe Grüße Robert

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Kolbäck
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#6

Beitrag von Kolbäck »

Man kann das Röstmalz auch fein mahlen (Kaffeemühle) anstatt nur schroten, dann braucht man weniger für die gleiche Farbe. Das geht gut mit "cold steeping" via Kaffefilter.

Für die Menge habe ich keine Erfahrungswerte, aber warum eigentlich nicht etwas mehr solchen "kalten Kaffee" machen und dann Stückweise in ein Glas Würze geben, bis es einem dunkel genug ist, und dann die Menge hochrechnen. So sollte man den Röstgeschmack minimiert bekommen.
Viele Grüße, Thomas
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#7

Beitrag von heizungsrohr »

Was den Monroe angeht, hab ich nich die allerbesten Erfahrungen. Hab gerade ein Single Hop damit gemacht und es ist irgendwie diffus fruchtig wie ein Pale Ale. Aber ich finde bei dem Hopfen irgendwie keine Linie. Es ist schon lecker aber kein Vergleich zu klassischen Aromabomben wie Simcoe, selbst in höheren Dosierungen. Hab aber nicht gestopft nur viel in den Whirlpool, evtl ist das der Trick.
Gruß
Magnus
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#8

Beitrag von schloemi »

Hallo Robert,
wo siehst du jetzt den Unterschiede zu einem Black IPA? Haferflocken?

Ansonsten sind Schüttung und Rastzeiten für mein Dafürhalten in Ordnung. Um die Röstaromen zu kontrollieren sehe ich zwei Ansätze:
1) Du könntest (teilweise) Röstgerste anstelle von Röstmalz verwenden, das kommt deutlich sanfter
2) Ob Röstgerste oder Röstmalz: du kannst diese erst kurz vor Ende Verzuckerung oder gar kurz vor dem Läutern zugeben.

Zum Hopfen: Ich befürchte, dass der Monroe da unter gehen könnte.

cu schloemi

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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#9

Beitrag von DerDallmann »

Monroe ist meiner Meinung nach ungeeignet für IPAs.
Mir hat damals das Kehrwieder SHIPA mit Monroe sehr gut geschmeckt, deswegen hab ich mal eine größere Menge Monroe gekauft.
Hab 2x damit gebraut, 2x IPA inkl. Stopfen mit 5 gr/l, 2x war ich ziemlich enttäuscht. Da kam einfach nichts rüber von den versprochenen Aromen nach Sommer und Kirsche! :Bigsmile
Der Wesseloh hats einfach besser drauf, oder hat extrem viel Hopfen benutzt. Ich jedenfalls würde den Hopfen für solch ein Bier nie wieder nehmen/empfehlen.

Du musts auch die Stopfmenge erhöhen, mit 4 gr/l wirds kein NEIPA, schon lange nicht, wenn Röstmalze dagegen stehen. Die Kombination Black und NEIPA passt mMn auch nicht sonderlich gut zusammen. Aber das ist nur meine Meinung! Den Haferflockenanteil würde ich fürs Mundgefühl auf ca. 20% erhöhen.

Gruß, Johst
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Ladeberger
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#10

Beitrag von Ladeberger »

Riskantes Projekt. Die Kombination "dunkle Bierfarbe" + "starke Trübung" kann schnell zu einer matschig-braunen Farbe führen. Strategien wären wohl, die Trübung auf das notwendige Maß zu reduzieren oder eine abartig hohe Röstmalz-Schüttung.

Gruß
Andy
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#11

Beitrag von Smerfeus »

Moin,
aus meiner NEIPA Erfahrung heraus solltest Du die VWH unter 20% halten und Dir die IBUS über späte Gaben holen.
Ich mache in der Regel immer 10% VWH, 50% kurz vor Kochende, 40% Flameout (Nachisomerisierung).
Wichtig soll angeblich auch die 2-fache Kalthopfung sein.
1.Gabe kurz nachdem die Hefe losgelegt hat (Stichwort: Transformation)
2.Gabe nach Hauptgärung
Ansonsten klingt es spannend, ich bin gespannt auf das Ergebnis!
Gruß,
Marc
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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#12

Beitrag von Spasskrapfen1 »

schloemi hat geschrieben: Donnerstag 19. April 2018, 09:29 Hallo Robert,
wo siehst du jetzt den Unterschiede zu einem Black IPA? Haferflocken?
Genauso wie bei einem normalen IPA/NEIPA, sprich etwas trüber, nicht so bitter und dafür fruchtiger
Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 19. April 2018, 11:16 Riskantes Projekt. Die Kombination "dunkle Bierfarbe" + "starke Trübung" kann schnell zu einer matschig-braunen Farbe führen. Strategien wären wohl, die Trübung auf das notwendige Maß zu reduzieren oder eine abartig hohe Röstmalz-Schüttung.

Gruß
Andy
Servus Andy, nachdem ich das Bier eh sehr dunkel haben will, fällt die Trübung nicht sehr auf. Von daher wollte ich sie eh auf ein Minimum reduzieren.

Zum Monroe. Hab mir den rausgesucht, da bei Hopfen-der-Welt dieser besonders geeignet für Amerikanisches Black IPA gelistet ist
Liebe Grüße Robert

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Re: Rezeptentwicklung Black NEIPA

#13

Beitrag von Spasskrapfen1 »

Smerfeus hat geschrieben: Donnerstag 19. April 2018, 11:49 Moin,
aus meiner NEIPA Erfahrung heraus solltest Du die VWH unter 20% halten und Dir die IBUS über späte Gaben holen.
Ich mache in der Regel immer 10% VWH, 50% kurz vor Kochende, 40% Flameout (Nachisomerisierung).
Wichtig soll angeblich auch die 2-fache Kalthopfung sein.
1.Gabe kurz nachdem die Hefe losgelegt hat (Stichwort: Transformation)
2.Gabe nach Hauptgärung
Ansonsten klingt es spannend, ich bin gespannt auf das Ergebnis!
Gruß,
Marc
Ich werd davon berichten. Zum Stopfen dürfte ich dann noch genügend Hopfen ürbig haben. Muss da aber nochmal schauen, welchen ich nehme.
Liebe Grüße Robert

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