Brut IPA

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Paule
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Brut IPA

#1

Beitrag von Paule »

Guten Morgen :Greets

Habe zum Thema Brut IPA hier noch nichts gefunden und wollte die Infos dazu einfach mal hier einstellen.
Das Brut (=trocken) IPA wurde letztes Jahr in San Francisco zum ersten Mal von der Brauerei Social Kitchen & Brewery gebraut.

Hier ein interessanter Artikel dazu mit Interview des Brauers: klick

Infos zum Bier:
- Zum Einsatz kommen helle Malze (Pilsener, Pale Ale Malz) evtl. in Kombination mit Reisflocken. Ziel ist es ein sehr helles Bier zu brauen.
- Die Hopfung lehnt sich an der eines NEIPA an, d.h. eine frühe Gabe, ggf. Vorderwürzhopfung und dann mächtige späte Gaben + Whirlpoolhopfung und Stopfen.
- Vergoren wird mit einer neutral vergärenden (Ale-)Hefe. Der Clou ist nun, das man mittels Amyloglucosidase (auch Glucoamylase) einen EVG von bis zu 100% erreicht, um ein sehr trockenes und schlankes Bier zu erzeugen. Das Enzym spaltet Stärke und komplexe Zucker in Glukose auf.
- Zudem wird das Bier spritzig karbonisiert. Durch die eingesetzten Hopfen, welche im besten Fall weinähnliche Aromen/helle Früchte erzeugen, dem schlanken Körper und der hohen Karbonisierung erinnert es an Sekt/Champagner

Ich habe gestern mit einem befreundeteten Hobbybrauer unsere Variante des Brut IPA eingebraut.
StW: 13°P / IBU: 25 / EBC: 6
Zum Einsatz kamen 87% PiMa und 13% Reisflocken. Rasten bei 50°C, 62°C und 72°C. Vorderwürzehopfung mit Nelson Sauvin. Whirlpoolhopfung mit Vic Secret und Nelson. Gestopft wird es ebenfalls mit Vic und Nelson. Wir haben ca. 6ml Amylase zur Gärung hinzugegeben. Möglich wäre aber auch zum Maischen. Beim Kochen denaturiert es dann aber natürlich. Benutzt haben wir dieses: Glucoamylase

ich habe hier auch noch ein paar Infos und Fotos vom Brautag eingestellt: Blog

Ich werde natürlich berichten, wie es geworden ist.

Hat vielleicht schon jemand was Ähnliches gebraut?

:Drink

Edit: Bier-Stammdaten ergänzt
Zuletzt geändert von Paule am Donnerstag 26. April 2018, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Kurt
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Re: Brut IPA

#2

Beitrag von Kurt »

Klingt geil!
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Re: Brut IPA

#3

Beitrag von gulp »

Klingt spannend, geht aber einfacher mit einer Saison Hefe. Zusätzlich bis zu 10 % Zucker unterstützt auch ein Weinartiges Aroma.

Gruß
Peter
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Re: Brut IPA

#4

Beitrag von Paule »

gulp hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 08:50 Klingt spannend, geht aber einfacher mit einer Saison Hefe. Zusätzlich bis zu 10 % Zucker unterstützt auch ein Weinartiges Aroma.

Gruß
Peter
Ja die Überlegung hatte ich auch. Jedoch sind Aromen von der Hefe eben nicht erwünscht. Aber wer macht schon die Regeln. :Pulpfiction
Evtl. werde ich es auch nochmal mit ner Saisonhefe versuchen.
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Re: Brut IPA

#5

Beitrag von gulp »

Diese Hefen arbeiten auch bei kälteren Temperaturen um die 17° Raumtemperatur.
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Re: Brut IPA

#6

Beitrag von Bierwisch »

Ich denke auch, daß man hier nicht auf die Mitwirkung der Hefe verzichten sollte. Gerade wenn ihr ein sehr trockenes Bier konzipiert.

Die Belle Saison sollte das bei 17°C ohne viel Nebengeräusche machen, aber ob das lecker wird? Außerdem kann man, nach dem die stürmische Gärung durch ist, die Temperatur erhöhen, um die 100% zu schaffen.
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Re: Brut IPA

#7

Beitrag von Paule »

Bierwisch hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 09:52 Ich denke auch, daß man hier nicht auf die Mitwirkung der Hefe verzichten sollte. Gerade wenn ihr ein sehr trockenes Bier konzipiert.
Auf die Mitwirkung der Hefe wird ja nicht verzichtet. Im besten Fall wird die US-05 alles wegknuspern.
Bierwisch hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 09:52 Die Belle Saison sollte das bei 17°C ohne viel Nebengeräusche machen, aber ob das lecker wird? Außerdem kann man, nach dem die stürmische Gärung durch ist, die Temperatur erhöhen, um die 100% zu schaffen.
Wäre auf jeden Fall auch nochmal eine Möglichkeit. :thumbup
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Re: Brut IPA

#8

Beitrag von docpsycho »

Gude,

die Idee eines maximal trockenen IPAs ist natürlich sehr verlockend. So wie ich die Sache sehe hast du ja noch jede Menge von dem Enzym über, ich würde mich quasi für ein paar Gramm opfern. :Wink

Eine kühl vergoren Saisonhefe bildet weniger Glycerin aber bildet sie gar keins? Ich persönlich würde tatsächlich auch eher eine kühle US-05 bevorzugen oder gleich was untergäriges aber ob da dann die Enzyme noch wirken? :Grübel Über die Zugabe von Enzymen kann man natürlich streiten, das ist klar.

Grüße, Felix
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Re: Brut IPA

#9

Beitrag von Mikros »

Du kannst dir auch anschauen wie man eine Whisky Maische macht. Da ist auch das Ziel einen höchstmöglichen Vergärungsgrad zu erreichen. Die am wenigsten aufwendige Methode ist bei 62°C ein paar Liter abzuläutern und am Schluß mit in den Gäreimer zu geben.
Nach langer Rast bei 62°C und kurzer Kombirast bei 69°C + 10% abgezweigter Würze habe ich mit der US-05 Vergärungsgrade um die 90-95% ohne extra gekaufte Enzyme.

Lg
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Re: Brut IPA

#10

Beitrag von Bierwisch »

Eine kühl vergoren Saisonhefe bildet weniger Glycerin aber bildet sie gar keins? Ich persönlich würde tatsächlich auch eher eine kühle US-05 bevorzugen oder gleich was untergäriges aber ob da dann die Enzyme noch wirken?
Dann frag ich mich aber, warum ihr nicht einfach ein Pils braut...
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Re: Brut IPA

#11

Beitrag von Seed7 »

Duvel Triple Hop :)

und in der tat, die Duvel hefe scheint eine var. Diastaticus zu sein und dann auch noch15-30% zucker

Edit: und Duvel benuetzt ein sehr helles malz und maisflocken wird gefluestert

Ingo
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Re: Brut IPA

#12

Beitrag von Malzmagen »

Bierwisch hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 11:29
Eine kühl vergoren Saisonhefe bildet weniger Glycerin aber bildet sie gar keins? Ich persönlich würde tatsächlich auch eher eine kühle US-05 bevorzugen oder gleich was untergäriges aber ob da dann die Enzyme noch wirken?
Dann frag ich mich aber, warum ihr nicht einfach ein Pils braut...
-PiMa mit Reisflocken
-Nelson Sauvin und Vic Secret

ich glaube das soll gar kein Pils werden :Shocked

Die Duvelhefe ist wohl var. diastaticus, produziert aber Phenole (POF+) die, wenn ich das richtig verstanden habe, eher unerwünscht sind.
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Re: Brut IPA

#13

Beitrag von Paule »

docpsycho hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 10:57 Gude,

die Idee eines maximal trockenen IPAs ist natürlich sehr verlockend. So wie ich die Sache sehe hast du ja noch jede Menge von dem Enzym über, ich würde mich quasi für ein paar Gramm opfern. :Wink
Ist noch genug da. Kannst gern was abhaben. :Smile
Seed7 hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 11:40 Duvel Triple Hop :)

und in der tat, die Duvel hefe scheint eine var. Diastaticus zu sein und dann auch noch15-30% zucker

Edit: und Duvel benuetzt ein sehr helles malz und maisflocken wird gefluestert

Ingo
Hat ja keiner gesagt, dass das Rad neu erfunden werden soll.
Das Ziel des Brauers war es ein helles, neutrales, knochentrockenes Bier zu brauen, um (nur) den Hopfenaromen eine Bühne zu bieten.
Seine Variante war es ein Enzym hinzuzugeben. Das man eine hohen EVG auch mit einer Saisonhefe oder anderen Methoden:
Mikros hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 11:01 Die am wenigsten aufwendige Methode ist bei 62°C ein paar Liter abzuläutern und am Schluß mit in den Gäreimer zu geben.
Nach langer Rast bei 62°C und kurzer Kombirast bei 69°C + 10% abgezweigter Würze habe ich mit der US-05 Vergärungsgrade um die 90-95% ohne extra gekaufte Enzyme.
bleibt außer Frage. Ich fand die Idee zeimlich interessant und wollte mir mein eigenes Bild davon machen.
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Re: Brut IPA

#14

Beitrag von DerDallmann »

Schöne Geschichte.
Hatte auch schon drüber gelesen und überlegt, mal sowas zu machen.
Halte uns mal auf dem Laufenden, mich interessiert, wie die Gärung tatsächlich läuft.

Etwas ganz ähnliches hatte ich ohnehin vor, der Plan stand schon bevor ich von Brut IPA etwas gehört hatte.
Ein IPA ca. 14,5°P (PiMa, 10% Weizen) mit der Tomcat vergoren, die hat beim letzten mal einen sVG von 92% gehabt. Dazu ca. 45 IBUs, 100% Hallertauer Blanc, DDH mit 7 gr/l. Müsste eigentlich auch eine Art Brut IPA werden.
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Re: Brut IPA

#15

Beitrag von Paule »

DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 13:41 Schöne Geschichte.
Hatte auch schon drüber gelesen und überlegt, mal sowas zu machen.

Etwas ganz ähnliches hatte ich ohnehin vor, der Plan stand schon bevor ich von Brut IPA etwas gehört hatte.
Ein IPA ca. 14,5°P (PiMa, 10% Weizen) mit der Tomcat vergoren, die hat beim letzten mal einen sVG von 92% gehabt. Dazu ca. 45 IBUs, 100% Hallertauer Blanc, DDH mit 7 gr/l.
Sehr cool. Der Blanc bietet sich für sowas natürlich an :thumbup
Hatten auch überlegt ihn zu verwenden. 45 IBU sind halt schon knackig, wenn wenig Restsüße/wenig Malzkörper dagegen steht. Aber Probieren geht über Studieren.
DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 13:41 Müsste eigentlich auch eine Art Brut IPA werden.
Auf jeden Fall! Mit der Tomcat geht es natürlich in eine andere Richtung. Das "Brut IPA" ist ja noch recht frisch und den Ideen in diese Richtung sind sowieso keine Grenzen gesetzt. Die kalifornischen (craft)Brauer experimentieren da auch noch wild rum und probieren sich an verschiedenen Varianten.
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Re: Brut IPA

#16

Beitrag von DerDallmann »

Sag mal, hattest du das gelesen, aus der Produktbeschreibung.

"Allgemeine Eigenschaften
Der Aktivitätsbereich von EnerZyme HT reicht von pH 2.5-6.5, das Optimum liegt bei pH 3.8-4.2. Der
Temperaturbereich des Enzyms erstreckt sich von 25-80 °C, das Temperaturoptimum befindet sich bei 65 °C."

Im Gärtank bei 20°, arbeitet das Zeugs da überhaupt?
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Re: Brut IPA

#17

Beitrag von Paule »

DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 13:56 Sag mal, hattest du das gelesen, aus der Produktbeschreibung.

"Allgemeine Eigenschaften
Der Aktivitätsbereich von EnerZyme HT reicht von pH 2.5-6.5, das Optimum liegt bei pH 3.8-4.2. Der
Temperaturbereich des Enzyms erstreckt sich von 25-80 °C, das Temperaturoptimum befindet sich bei 65 °C."

Im Gärtank bei 20°, arbeitet das Zeugs da überhaupt?
Jep, hab ich auf dem Schirm.
Wir werden gegen Ende der Gärug auch nochmal wärmer gehen. Aber ich nehme einfach mal an, dass auch bei niedrigeren Temperaturen arbeitet. Das werden wir sehen. Kim Surdavant von der Social Kitchen & Brewery schmeißt Amylo™ 300 auch gegen Ende der Gärung rein. Dazu steht ebenfalls in der Produktbeschreibung:
The enzymic activity of the product is effective in the temperature range between 40°C and 65°C, with optimum performance
at 60°C. The optimum temperature will depend upon process variables including time, pH, substrate nature and concentration.
Eine Möglichkeit wäre natürlich auch das Enzym beim Maischen mit zuzugeben. Beim Kochen wird es dann inaktiviert.
Versuch macht kluch. :Angel
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Re: Brut IPA

#18

Beitrag von DerDallmann »

Wenn es während der Maischearbeit schon ausreichend arbeitet, kann es ja ruhig inaktiv werden.
Interessantes Thema.
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Seed7
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Re: Brut IPA

#19

Beitrag von Seed7 »

Habe oefters versuche mit Convertase AG-300 (Glucoamylase) gemacht, nicht fuer IPAs sonder fuer Englische Summer ales. Es gibt nur wenig typisch Englische Hefen die auch sehr tief ausgaeren.
Die Convertase wird normalerweise in brauerein benutz in kleinstmengen um eine fest geauefen gaerung wieder im gange zu bringen. Selber habe ich es bei der maische gegeben um damit auch die ausbeute noch ein wenig zu erhoehen.

Seht euch auch mal diese Tally Ho rezeptur an, 30% zucker und sehr viel hopfen.

Ingo
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Re: Brut IPA

#20

Beitrag von christianf »

docpsycho hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 10:57 Gude,

die Idee eines maximal trockenen IPAs ist natürlich sehr verlockend. So wie ich die Sache sehe hast du ja noch jede Menge von dem Enzym über, ich würde mich quasi für ein paar Gramm opfern. :Wink

Eine kühl vergoren Saisonhefe bildet weniger Glycerin aber bildet sie gar keins? Ich persönlich würde tatsächlich auch eher eine kühle US-05 bevorzugen oder gleich was untergäriges aber ob da dann die Enzyme noch wirken? :Grübel Über die Zugabe von Enzymen kann man natürlich streiten, das ist klar.

Grüße, Felix
Und wenn man erst einmal mit der US-05 vergärt und erst nach der Hauptgärung die Saisonhefe zugibt?
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Re: Brut IPA

#21

Beitrag von docpsycho »

christianf hat geschrieben: Samstag 28. April 2018, 23:27
Und wenn man erst einmal mit der US-05 vergärt und erst nach der Hauptgärung die Saisonhefe zugibt?
Meines Wissens nach bilden Saisonhefen besonders gegen Ende der Gärung Glycerin, also dann wenn die höheren Zucker verknuspert werden. Ich glaube also, dass das auch nicht unbedingt Zielführend ist.

Grüße, Felix
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Re: Brut IPA

#22

Beitrag von gulp »

docpsycho hat geschrieben: Sonntag 29. April 2018, 09:35
christianf hat geschrieben: Samstag 28. April 2018, 23:27
Und wenn man erst einmal mit der US-05 vergärt und erst nach der Hauptgärung die Saisonhefe zugibt?
Meines Wissens nach bilden Saisonhefen besonders gegen Ende der Gärung Glycerin, also dann wenn die höheren Zucker verknuspert werden. Ich glaube also, dass das auch nicht unbedingt Zielführend ist.

Grüße, Felix
Genau das unterstützt doch "weinähnliche Aromen". Aus dem Eingangspost:
- Zudem wird das Bier spritzig karbonisiert. Durch die eingesetzten Hopfen, welche im besten Fall weinähnliche Aromen/helle Früchte erzeugen, dem schlanken Körper und der hohen Karbonisierung erinnert es an Sekt/Champagner
Dann noch mit Nelson Sauvin hopfen und fertig ist die Laube.

Gruß
Peter
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Re: Brut IPA

#23

Beitrag von DerDallmann »

Paule, gibt's hier schon erste Erkenntnisse?
Hat das mit der Enzymgabe geklappt?

(Ich habe doch ein Neipa gemacht, weil ich den Conan-Hybriden gerade wieder neu eingelagert habe.)
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Re: Brut IPA

#24

Beitrag von Paule »

DerDallmann hat geschrieben: Mittwoch 9. Mai 2018, 11:50 Paule, gibt's hier schon erste Erkenntnisse?
Hat das mit der Enzymgabe geklappt?

(Ich habe doch ein Neipa gemacht, weil ich den Conan-Hybriden gerade wieder neu eingelagert habe.)
Hi,

kurzes Update: knapp 100% sEVG nach ca. 2 Wochen Gärung.

Vorgehen war: Würze auf 30°C abkühlen und dann die Glucoamylase dazu, so konnte sie sich schon mal wohl fühlen. Danach Hefe dazu.
Vergoren wurde bei 18-19°C. Nach einer Woche habe ich auf 23-24°C erhöht. Mittlerweile wurde mit Vic Secret und Nelson gestopft. Gestern gings dann ab ins Keg zum Zwangskarbonisieren.

Probiert haben wir natürlich auch schon. Knochentrocken und jede Menge Zitrus-/Ananasaromen. Nicht zu bitter. Wobei wir das trockene Mundgefühl zunächst als Bittere eingestuft haben. Man erwartet es so halt nicht. Schmeckt, wie ein NEIPA nur extrem trocken. Ich freu mich schon sehr auf's fertige Bier.

Ich habe übrigens bei der Social Kitchen & Brewery aus San Francisco (die hatten den Stein ins Rollen gebracht) nachgefragt bzgl. Karbonisierung, da nirgends konkrete Werte standen. Zitat: "To carbonate like a wheat beer sounds good.."
Also werde ich mal auf 7g/l gehen.

To be continued... :Smile
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Re: Brut IPA

#25

Beitrag von DarkUtopia »

Das klingt extrem geil
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Re: Brut IPA

#26

Beitrag von Paule »

Sooo.
Ich konnte nicht länger warten. Das erste Fläschchen wurde geöffnet:
  • Wunderbare Ananas-Aromen neben hellen Trauben und ein paar harzigen Anklängen
  • Trotzdem des trockenen und schlanken Körper schmeckt es nicht leer
  • Die verhaltende Bittere passt sehr schön dazu
  • die spritzige Rezenz schmiegt sich wunderbar ein und lässt es sehr erfrischend schmecken

Trinkt sich super easy. Einfach lecker.
Ich bin begeistert. Ein leckeres Bierchen. Perfekt für einen heißen Sommertag.

Hier noch mein Blogeintrag inkl. Bild
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Re: Brut IPA

#27

Beitrag von DarkUtopia »

Danke für die Updates, klingt nach einem Experiment welches nachgebaut werden muss
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Re: Brut IPA

#28

Beitrag von christianf »

Hallo Paule,

ich fände es ja auch spannend, das Rezept mal nachzubrauen, allerdings scheinen mir die Angaben zu Rezept im Blog unvollständig.
Auf welche Ausschlagmenge und welche Menge an Malz beziehen sich die (absolut angegebenen) Hopfengaben?

Christian

Edit: Im Blog sind noch 1 % CaraPils angegeben. Welchen Zweck hat das CaraPils oder ist es entbehrlich?
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Re: Brut IPA

#29

Beitrag von Paule »

christianf hat geschrieben: Dienstag 12. Juni 2018, 14:28 Hallo Paule,

ich fände es ja auch spannend, das Rezept mal nachzubrauen, allerdings scheinen mir die Angaben zu Rezept im Blog unvollständig.
Auf welche Ausschlagmenge und welche Menge an Malz beziehen sich die (absolut angegebenen) Hopfengaben?

Christian

Edit: Im Blog sind noch 1 % CaraPils angegeben. Welchen Zweck hat das CaraPils oder ist es entbehrlich?

Hi Christian!

Danke für den Hinweis! Hab die Ausschlagmenge ergänzt: Das Rezept ist für 40l ausgelegt.
Die Schüttung musst du für deine Sudhausausbeute berechnen. :Smile
1% Carapils kam zustande, da erst nur PiMa rein sollte. Bei 100% PiMa gebe ich immernoch 1% Carapils dazu. Ist ein Spleen von mir :redhead und absolut entbehrlich. Sehr cool, dass du das Rezept nachbrauen möchtest. Gut Sud und berichte gerne, was dabei rausgekommen ist.
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Re: Brut IPA

#30

Beitrag von nrtn »

Wäre es an sich möglich dieses Vorgehen mit dem Vorschlag von Mikros zu kombinieren? Enzym in's Brauwasser, 10% der Maische bei 62°C abläutern (der Teil überlebt dann ja das Kochen) und schonmal in das Gärfass vorlegen. Der Rest wie im Rezept und am Ende der Gärung "mal gucken" ob man noch höher in der Temperatur fährt. So oder so stand ein Rezept mit Nelson Sauvin+Belle Saison+grünem Tee bei mir an - ich streiche mal die Belle und proBIERe diese Methode.

Zusatzfrage: Weiß jemand ob das "Drypa" von AleMania ähnlich gebraut wird? Gehört in letzter Zeit zu meinen Lieblingsbieren, ich hab aber 0 Plan wie ich da überhaupt an ein Nachbrauen rangehe...

Grüße,
Richard
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Re: Brut IPA

#31

Beitrag von Boludo »

Ich würde keine ungekochte Würze im Gäreimer vorlegen. Bei 62°C lebt da noch einiges.

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Re: Brut IPA

#32

Beitrag von christianf »

Ich werde zu dem Zweck ein Beutelchen von den Pilsener-Enzymen von Braupartner nehmen und nach dem Kochen in die Würze geben. Das solle reichen.

Christian
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Re: Brut IPA

#33

Beitrag von nrtn »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 13. Juni 2018, 10:46 Ich würde keine ungekochte Würze im Gäreimer vorlegen. Bei 62°C lebt da noch einiges.
Stimmt auch wieder - wie gehen dann aber die Whiskey-Distiller damit um wenn das da üblich ist? Malz lässt sich ja schwer "sterilisieren"...
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Re: Brut IPA

#34

Beitrag von LuedgerLeGrand »

Denen ist das häufig egal, siehe "Sour Mash" oder gar mit Backhefe anstellen :D
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Re: Brut IPA

#35

Beitrag von christianf »

[/list]In die Schüttung kommen auch Reisflocken.
  • Müssen die vor dem Einmeischen irgendwie behandelt werden?
  • Wo gibt es die?
  • Kann man auch "Parboiled" Reis nehmen (wg. vorgekocht)?
Christian
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Re: Brut IPA

#36

Beitrag von DarkUtopia »

Flocken sind meistens heiß gewälzt worden, also eig. Vorverkleistert
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Re: Brut IPA

#37

Beitrag von Paule »

christianf hat geschrieben: Donnerstag 14. Juni 2018, 12:22 [/list]In die Schüttung kommen auch Reisflocken.
  • Müssen die vor dem Einmeischen irgendwie behandelt werden?
  • Wo gibt es die?
  • Kann man auch "Parboiled" Reis nehmen (wg. vorgekocht)?
Christian
Die gibts bei DM. Stehen beim Müsli mit rum :Wink
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Re: Brut IPA

#38

Beitrag von Neubierig »

Dieses Bier braue ich am Wochenende - danke für die Anregung!

Ich meine kein Vic Secret zu haben, werde also Hallertauer Blanc benutzen, sollte den weinartige Charakter unterstützen ...

Cheers,

Keith :-)
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Re: Brut IPA

#39

Beitrag von Paule »

Neubierig hat geschrieben: Donnerstag 14. Juni 2018, 13:25 Dieses Bier braue ich am Wochenende - danke für die Anregung!

Ich meine kein Vic Secret zu haben, werde also Hallertauer Blanc benutzen, sollte den weinartige Charakter unterstützen ...

Cheers,

Keith :-)
Sehr cool, Keith!
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nrtn
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Re: Brut IPA

#40

Beitrag von nrtn »

christianf hat geschrieben: Donnerstag 14. Juni 2018, 12:22 [/list]In die Schüttung kommen auch Reisflocken.
  • Müssen die vor dem Einmeischen irgendwie behandelt werden?
  • Wo gibt es die?
  • Kann man auch "Parboiled" Reis nehmen (wg. vorgekocht)?
Christian
Falls eh bei HuM, amihopfen o.ä. bestellt wird gibt es die da auch. Meist unter Malz > Rohfrucht/Sonstiges (da wo es auch Gerstenflocken/Haferflocken gibt).
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christianf
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Re: Brut IPA

#41

Beitrag von christianf »

Bei Braupartner, Hopfen der Welt und Schnapsbrenner war Fehlanzeige (oder ich zu blind). Aber DM ist ein guter Tipp und Rossmann dürfte es auch haben.
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Neubierig
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Re: Brut IPA

#42

Beitrag von Neubierig »

Ich stehe jetzt in DM. €2,15 für 500g. Es gibt übrigens auch Soja Flocken, Quinoa Flocken und Amaranth gepufft, und jetzt fällt es mir ein - glutenfreies Brut IPA! Keine Maischen nötig, da die Enzyme das alles macht!

Nach dem ersten Versuch, wie hier beschrieben, werde ich das probieren - mein Nachbar wird sich freuen!

Cheers,

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DerDallmann

Re: Brut IPA

#43

Beitrag von DerDallmann »

Ich habe jetzt mein erstes kommerzielles Brut IPA getrunken.
Dieses hier: https://www.kehrwieder.beer/12/speaking ... onoma.html

Mit Enzymen wurde da nichts gemacht, denke ich, sondern über Maischearbeit und die Hefe, nämlich die Belle Saison.
Es war ziemlich lecker, ich hätte das Bier aber ganz anders erwartet. Es war sehr trüb und trotz des sehr hohen sVG (ca. 94%), nicht so trocken, wie ich es erwartet hätte. Die Belle ist mMn nicht das Richtige für den Stil.

Ansonsten war es ein Top IPA, hohe Karbo, massig Stopfaromen, etc.
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Neubierig
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Re: Brut IPA

#44

Beitrag von Neubierig »

Ich denke das ist der Punkt mit diesem Stil - hohe Vergärgrad ohne spezielle Hefe, was sein eigene Charakter gibt. Meins befindet sich noch in der Flaschengärung, ist denke ist fertig. sVG = 100%, wobei ich erwartete ein bisschen mehr (sprich negativ Plato). Wenn ich die Flaschen durchschaue, ist es sehr klar, gar nicht trüb. Werde Sonntag eine Flasche aufmachen.

Cheers,

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Seed7
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Re: Brut IPA

#45

Beitrag von Seed7 »

Um einen sehr hohen gaerungsgrad zu erreichen kann mann auch folgendes machen:
Haelfte der schuettung kalt einmaische @20°C und 24 std stehen lassen, etwa 4l/kg. Ablaufen lassen im kochkessel. Malzrest im maischbottich lassen.
Andere haelfte dazu im maischbottich, maischen so wie normal oder mit verlaegerte alpha amylase periode. Ablaufen lassen im kochkessel.
Die erste haelfte is ein extremer enzym booster, ezyme un kurzes eiweiss loest sich sehr gut im kalten wasser, staerke nicht und es ist auch nicht verkleistert.
Im kochkessel die temperatur flott hochfahren (wir wollen ja die schoene proteine nicht verlieren) und eine rast bei 63°-65°C machen um alles was die alpha amylase waerend dem maischen so gemacht hat zu verkeinern zu einfache zuckerketten.
Damit komm mann nah an der 100% EVG.

(es gibt noch mehr interessante tricks die mann mit einem kaltauszug machen kann (alkohol arm))

Ingo
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Re: Brut IPA

#46

Beitrag von chaos-black »

Seed7 hat geschrieben: Dienstag 17. Juli 2018, 13:41 Um einen sehr hohen gaerungsgrad zu erreichen kann mann auch folgendes machen:
Haelfte der schuettung kalt einmaische @20°C und 24 std stehen lassen, etwa 4l/kg. Ablaufen lassen im kochkessel. Malzrest im maischbottich lassen.
Andere haelfte dazu im maischbottich, maischen so wie normal oder mit verlaegerte alpha amylase periode. Ablaufen lassen im kochkessel.
Die erste haelfte is ein extremer enzym booster, ezyme un kurzes eiweiss loest sich sehr gut im kalten wasser, staerke nicht und es ist auch nicht verkleistert.
Im kochkessel die temperatur flott hochfahren (wir wollen ja die schoene proteine nicht verlieren) und eine rast bei 63°-65°C machen um alles was die alpha amylase waerend dem maischen so gemacht hat zu verkeinern zu einfache zuckerketten.
Damit komm mann nah an der 100% EVG.

(es gibt noch mehr interessante tricks die mann mit einem kaltauszug machen kann (alkohol arm))

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Das ist ein extrem interessanter Ansatz, sprichst du da aus eigener Erfahrung?
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Re: Brut IPA

#47

Beitrag von Seed7 »

chaos-black hat geschrieben: Dienstag 17. Juli 2018, 13:54 Das ist ein extrem interessanter Ansatz, sprichst du da aus eigener Erfahrung?
Ja, aber nagele mich nicht fest auf die 100% SVG :) Ist schon eine weile her das ich damit versuche gemacht habe. Bei viel spezial malz in der schuettung muss mann ein wenig die enzym verteilung beachten damit waerend dem zweiten maisch auch alles convertiert.

Ingo
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Re: Brut IPA

#48

Beitrag von bierhistoriker.org »

Brut_IPA.jpg
Huhu Paul,

es sieht so aus, als wäre Brut-IPA die "Sau, die dieses Jahr durchs Dorf gejagt wird"
Ist aber keine schlechte Wahl!

Chers

Jürgen
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Re: Brut IPA

#49

Beitrag von Paule »

bierhistoriker.org hat geschrieben: Dienstag 17. Juli 2018, 16:22 Brut_IPA.jpg

Huhu Paul,

es sieht so aus, als wäre Brut-IPA die "Sau, die dieses Jahr durchs Dorf gejagt wird"
Ist aber keine schlechte Wahl!

Chers

Jürgen
haha :Bigsmile

Das Thema Brut IPA wird immer mehr diskutiert.
Bin mal gespannt. Schön, dass Kehrwieder jetzt auch in Deutschland eine Variante anbietet.
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 17. Juli 2018, 11:43 Mit Enzymen wurde da nichts gemacht, denke ich, sondern über Maischearbeit und die Hefe, nämlich die Belle Saison.
Ja, hier wurde nach Aussage von Kehrwieder ohne Enzyme gearbeitet. Ist natürlich 'ne andere Variante", aber es ist ja auch (noch) kein richtiger Stil.

Ich werde übrigens nächstes WE Variante 2.0 auf den den Weg bringen. Diesmal ohne Nelson, dafür mit noch mehr Hopfen. :Pulpfiction
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Re: Brut IPA

#50

Beitrag von tinoquell »

Keith (neubierig) war so freundlich, mit eine Flasche seines Brut IPA zum Treffen in Zwönitz zu überlassen.
Ich gebe zu, ich musste -da ich hier nicht regelmäßig lese- erstmal nachschauen, worauf ich mich bei "Brut IPA" einstellen sollte. Wieder was gelernt.

An dieser Stelle ein großes DANKE für dieses leckere Bier. Ja, es war wirklich sehr trocken aber nicht leer. Die Hopfenaromen stiegen schön in die Nase und erfreuten den Gaumen. Auch funkelte es unwahrscheinlich klar im Glas, fast wie filtriert. Ein tolles Geschmackserlebnis!

Wirklich ein schönes Sommerbier auch etwas zum Testen / Beurteilen / Demonstrieren der Aromen bestimmter Hopfensorten.

Danke für die Idee und vor allem die Kostprobe!

Tino
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