Oktoberfestbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Advanced
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Oktoberfestbier

#1

Beitrag von Advanced »

Hallo Zusammen,
Für eine Feier im September möchte ich gerne ein Oktoberfestbier brauen. Da es erst am 24.06.18 gebraut werden kann, frag ich mich ob die Reife bis zum 07.09 noch ausreicht. Gerade weil die meisten Rezepte ja untergärig sind.

Würdet ihr unbedingt untergärig arbeiten oder bekommt man mit einer neutralen obergärigen in dem Zeitraum ein besseres Ergebnis?
Bei dem Rezept dachte ich ungefähr an sowas:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktoberfest

Mit Dekoktionsverfahren, damit es noch etwas süffiger wird.

Freue mich über Eure Einschätzung und Tipps.

Danke,
Fabian
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Schwarze Berge
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Re: Oktoberfestbier

#2

Beitrag von Schwarze Berge »

Hallo Fabian,

da gäbe es z.b. diese Alternative:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... begriff=OG Märzen



Gruß
Seb
Advanced
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Re: Oktoberfestbier

#3

Beitrag von Advanced »

Oh man, klar Michas OG Märzen! Da fällt mir ein, das hatte ich damals sogar schon gebraut und es hat vielen hervorragend geschmeckt. Da spar ich mir wohl tatsächlich die UG Gärung und zieh mit Nottingham bei geringen Temperaturen durch.. Damals zwei Berichte zu meinem gebrauten Bier nach Michas Rezept:

Liebe Bierfans, lieber Fabian!
Vielen Dank für die große Auswahl Deiner Biere, als erstes habe ich das Märzen verkostet. Dazu anmerken ist, dass dies mein erster Verkostungsbericht ist, ich bitte daher, mir Unzulänglichkeiten nachzusehen.
Zunächst musste ich feststellen, dass ich das Märzen zu sehr gekühlt hatte, es hatte um 7°C. Zwar bin ich – wie Du auch, Fabian – kein Freund wärmerer Biere, hier hatten die komplexeren Malzaromen jedoch bis fast zur Unkenntlichkeit unter der Kälte gelitten.

Das Aussehen
Nach dem Einschenken zeigt sich ein klares, bernsteinfarbenes Bier mit einer schönen beigefarbenen Schaumkrone. Dass der Schaum nicht lange hält, stört mich nicht und kann zum Teil auch meinen Gläsern geschuldet sein.

Der Geruch
Mit zunehmender Temperatur zeigt sich eine feine Malznote, besondere Hopfenaromen fallen sortentypisch nicht auf.

Der Geschmack
Im Antrunk zeigt sich eine deutliche Hopfenbittere, ohne dass ich eine besondere Sorte ausmachen könnte. Darauf folgt ein geradliniger Körper. Es ist bei aller Komplexität der schönen Malzaromen ein erstaunlich schlankes Bier, jedoch ohne dünn zu sein. Die Malzaromen kommen völlig ohne die Süße beispielsweise eines Bocks daher. Im Abgang verbinden sie sich schön mit der Hopfenbittere.

Fazit
Ein wunderbares Märzen, mit einem – trotz komplexer Malzaromen – schlanken Körper und kaum Restsüße. Erfrischend, mit schöner Rezens, perfekt carbonisiert. Die Bitterkeit ist für meinen persönlichen Geschmack eher an der oberen Grenze aber absolut sortentypisch und verbindet sich harmonisch mit den Malzaromen. Wo heute ja allenthalben Hopfensorten und –aromen im Fokus stehen, ist dieses Bier ein schönes Beispiel dafür, welchen Stellenwert Malzaromen haben können und wie sie den Körper eines Bieres ausmachen.


Ein weiterer Verkostungsbericht der das gleiche Bier betrifft:


Farbe geht ins hell braune leicht rötliche. Schaum ist schön feinporig (nach diversen Ausspülsessions 😉 ). Es hat eine deutliche Trübung, was mich jetzt nicht stört, aber ich als alter „Klarheitsfanatiker“ finde gut geklärte Biere vom Optischen her einfach ansprechender.

Das ist ein schönes Session Bier. Bei den krass gestopften Pale Ales hab ich immer das Problem, dass sie zwar sehr lecker sind, aber einfach durch das Rohhopfenaroma nach zwei Flaschen überstehen….zumindest mir. Da dieses Bier mit einem Pale Ale soviel zu tun hat wie Äpfel mit Birnen war dieser Absatz eigtl überflüssig. 😀

Der Geruch ist schon sehr malzig und etwas nach honig, leicht nach Tannenzapfen bzw. etwas harzig was wohl vom Hopfen kommt.

Erster Schluck, dezente Hopfennote, d.h. wieder etwas Harziges, was sich sehr gut macht. Anschließend kommt der süße Malzhammer angeflogen! Super, richtig gut! Zu Beginn hab ich gedacht, dass das alles Malznoten sind, doch nach einiger Zeit ist der Hopfen doch recht gut präsent, v.a. direkt nach dem Schlucken. Die Süße kommt eigtl erst etwas später, nachdem die Hopfenaromen verflogen sind. Dann macht sich eine schön angenehme Malzigkeit breit. Erinnert sehr an Honig. Gefällt mir sehr gut.
Es ist eine leichte Bittere erkennbar, die aber durch die starke Süße sehr dezent rüber kommt. Die Carbonisierung ist genau richtig und nicht zu stark. In Kombination mit den Malzaromen macht der CO2 Gehalt das Bier extrem süffig. Das Glas war schneller leer als mir lieb war.
Schon nach dem einen Glas merk ich den Alkohol….da ist Dampf dahinter.

Ein spitzen Bier, was nach dem ersten Glas lust auf mehr macht. Wenn es nocht richtig klar gewesen wäre gäbs eine 1+, so nur eine 1 😛

Gut Sud
Matthias
stefan78h
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Re: Oktoberfestbier

#4

Beitrag von stefan78h »

ich hab Michas OG Märzen nach 4 Wochen Reifezeit auf meiner Hochzeit zum Sektempfang ausgeschenkt....

3 Kästen.... nach 45min gab es keins mehr.... da wollte keiner mehr Sekt haben....
Gruß
stefan
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flying
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Re: Oktoberfestbier

#5

Beitrag von flying »

Kommt auf die Erwartungshaltung der Gäste an..? Wer die typischen Oktoberfestbiere kennt wird mit Michas unzweifelhaft excellenten obergärigen Festbier womöglich nicht glücklich? Falls es eine Mottoparty werden soll, so mit weiß-blauen Taramtamtam, würde ich auf die Untergärung nicht verzichten.

Bei den Brau- und Ausschankterminen läuft es auf ca. 8 Wochen Reifung heraus, die ich persönlich für völlig ausreichend halte.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Re: Oktoberfestbier

#6

Beitrag von Advanced »

Nun, ich würde sagen die Erwartungshaltung der Leute ist gering. Ein Hobbybrauer achtet ja nun schon anders auf das Bier als andere.
Ich denke wichtige Faktoren sind eine hohe Drinkability, ein süffiges Bier muss es sein. Und ich braue auch keine Riesenmenge, es wird eher als Spezialität angeboten begleitet zu den Mainstream-Bieren.
Ich weiß nicht ob ich mir daher mit UG Gärung auf experimentellem Equipment einen Gefallen tue.
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gulp
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Re: Oktoberfestbier

#7

Beitrag von gulp »

Ich weiß nicht ob ich mir daher mit UG Gärung auf experimentellem Equipment einen Gefallen tue.
Mit einem obergärigem Oktoberfestbier tust du dir auch keinen Gefallen, das wäre wie untergäriges Alt oder Kölsch. Es gibt nun mal kein obergäriges Oktoberfestbier. :Greets
Ein Hobbybrauer achtet ja nun schon anders auf das Bier als andere.

Andere? Hmm, wer ist da wohl gemeint? :Grübel

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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