Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Max_L
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Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#1

Beitrag von Max_L »

Hallo Brauer,

ich habe jetzt meinen 15ten Sud hinter mir und bin über folgende YouTube gestolpert:
https://www.youtube.com/watch?v=AE58n4o_YQg
Der Brenner, gelernter Brauer erzählt da, dass er den Sud für seinen Whisky nicht läutert, da in den Spelzen noch Aroma steckt. Er vergärt sogar die ungeläuterte Maische.

Hatte mich auf die Idee gebracht, das auch auf Bier zu übertragen.

Ich würde ein Single Malt, Single Hop IPA mit Kombirast machen, das ganze dann nach der Jodprobe direkt auf Kochen hoch heizen und dann nach dem Kochen und kühlen die Hefe zu geben.
Alles im selben Topf.

"Geläutert" wird dann beim Umschlauchen.

Jetzt schätze ich mich mit meinen paar Suden als Anfänger ein, bin auf jeden Fall Ahnungslos genug um das Unterfangen einzuschätzen.

Kann das was werden?
Nach meinem dafürhalten muss ich lediglich beim Kochen mehr rühren, evtl gibt's dann beim Umschlauchen eine größere Sauerei. Wobei sich ja der Treber mit der Hefe schön absetzen sollten.

Welche Aromen können sich da Einstellen? Welcher Hopfen könnte das unterstützen? Ich hätte einfach weil ich den mag Centennial genommen.

Oder ist die Idee kompletter Bullshit?

Max
mo*
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Re: Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#2

Beitrag von mo* »

Max_L hat geschrieben: Freitag 9. November 2018, 10:05 Hallo Brauer,

ich habe jetzt meinen 15ten Sud hinter mir und bin über folgende YouTube gestolpert:
https://www.youtube.com/watch?v=AE58n4o_YQg
Der Brenner, gelernter Brauer erzählt da, dass er den Sud für seinen Whisky nicht läutert, da in den Spelzen noch Aroma steckt. Er vergärt sogar die ungeläuterte Maische.

Hatte mich auf die Idee gebracht, das auch auf Bier zu übertragen.

Ich würde ein Single Malt, Single Hop IPA mit Kombirast machen, das ganze dann nach der Jodprobe direkt auf Kochen hoch heizen und dann nach dem Kochen und kühlen die Hefe zu geben.
Alles im selben Topf.

"Geläutert" wird dann beim Umschlauchen.

Jetzt schätze ich mich mit meinen paar Suden als Anfänger ein, bin auf jeden Fall Ahnungslos genug um das Unterfangen einzuschätzen.

Kann das was werden?
Nach meinem dafürhalten muss ich lediglich beim Kochen mehr rühren, evtl gibt's dann beim Umschlauchen eine größere Sauerei. Wobei sich ja der Treber mit der Hefe schön absetzen sollten.

Welche Aromen können sich da Einstellen? Welcher Hopfen könnte das unterstützen? Ich hätte einfach weil ich den mag Centennial genommen.

Oder ist die Idee kompletter Bullshit?

Max
Hallo Max

Das wird nicht funktionieren.

Beim Kochen wird wieder Stärke frei die nicht mehr verzuckert wird. Du kriegst also einen Blausud.

Beim Whiskey wird nicht gekocht, deshalb kann man das da machen.
Beste Grüsse, mo
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afri
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Re: Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#3

Beitrag von afri »

Soweit ich mich erinnere, wird selbst von Nachgüssen >80° abgeraten, weil die Spelzen sonst Tannine abgäben. Wenn du die auch noch auskochst, wird das sicher nicht besser, schätze ich. Aber davon abgesehen, siehe Post über mir, Blausudgefahr.
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Max_L
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Re: Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#4

Beitrag von Max_L »

Och Menno,
Unwissenheit kann manchmal so schön sein. :crying

Danke für die schnellen Antworten

Max
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DevilsHole82
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Re: Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#5

Beitrag von DevilsHole82 »

Wird beim Schnaps-/Whiskeybrennen nicht generell auf das Läutern und Kochen verzichtet? Wurde mir jedenfalls bei Brennereibesichtigungen immer so erzählt.

Btw: Sehr schöne und ausführliche Dokumentation. Man meint das Dokus auf den Dritten (Fernsehsendern) immer besser wären :Wink

EDIT: Was eine schöne Destille. Kupfer-Porn.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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schlupf
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Re: Spelzenbier Eintopf ohne Läutern.

#6

Beitrag von schlupf »

Moin,

Maischegärung ist bei der Schnapsherstellung ja weit verbreitet. Allerdings werden (zumindest schottische) Whiskys meines Wissens nach traditionell geläutert und es werden im Batch-Sparging mehrere Nachgüsse mit aufsteigender Temperatur gemacht, wovon die Würze des letzten (90°C) zum Einmaischen der nächsten Maische verwendet wird.

Viele Grüße,
Sebastian
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