Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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karlm
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Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#1

Beitrag von karlm »

Hi,

ich stehe vor der Aufgabe mir ein Rezept auszudenken um ein ähnliches Bier zu brauen wie das Robinsons Best Bitter (wie es früher hieß) bzw Robinsons Unicorn Premium Golden Ale (wie es heute heißt). Es gab neulich schon einen Best Bitter Faden, aber den wollte ich nicht kapern.

Das ist nicht ganz einfach, weil ich wenig Erfahrung beim Rezeptentwickeln habe und auch selber das Bier gar nicht kenne. Kenne nur andere Best Bitters, aber das letzte habe ich schon vor ein paar Jahren getrunken.

Habe also ein bisschen recherchiert:
Angaben von Robinsons sind:
Farbe: golden
Geruch: würzig, hopfig, malzig
Geschmack: etwas bitterer als süß
Alkohol: 4,2 vol%
Zutaten: Gerstenmalz, Weizen (gepoppt "torrified" nehme ich an), Glukosesirup

Dann habe ich noch etwas gefunden im großen welteiten Netz:
In einem anderen Forum schreibt jemand seiner Info nach folgendes:
Stammwürze 10.2 °P
Pale Ale Malz, Crystal Malz, Cornflakes, Weizen gepoppt
Hopfen: hauptsächlich Goldings, kleiner Teil Northdown und Hallertau
Stopfhopfen: Goldings

Den BJCP guidelines konnte ich noch entnehmen, dass ein best bitter so 25-40 IBUs hat, für dieses würde ich jetzt mal so 35 ansetzen.

Mehr hat das Netz noch nicht ausgespuckt. Ich habe es dann schon mal durchforstet und mir einen Haufen Best Bitter Rezepte angesehen, aber überzeugt hat mich bis jetzt noch keins.

Falls also jemand eine Idee hat oder ein Lieblingsrezept, dann würde ich mich freuen. Ich werde die Daten mal die Tage in den KBH einhacken, mal gucken, was dabei rauskommt.
Gruß, Philipp
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Roofio
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#2

Beitrag von Roofio »

"Gepoppter" Weizen dürfte eher etwas wie Kellog's Smacks sein, nehme ich an. aber natürlich ungesüßt. Sowas dürfte es im Bioladen geben.
Keine Ahnung, inwiefern sich da ein brautechnischer Unterschied zu torrified Weizen ergibt.

Ich kenne das Bier selbst nicht. Die Hefe dürfte aber eine recht wichtige Rolle spielen. Die Schüttungen von Bitter liegen eigentlich nie dramatisch weit auseinander. Bei der geringen Stammwürze und Glukose musst Du ein wenig schauen, dass Dir nachher im Bier nicht der Körper fehlt. Das würde eher für eine niedrig vergärende Hefe sprechen, aber ich weiß nicht, was robinson als House Strain hat.
Außerdem wird bei den englischen Bieren häufig das Wasser "burtonized", was man auch meist raus schmeckt.

35 Ibu hat zum Vergleich etwa das London Pride, dass ja auch mit relativ viel Restsüße die Bittere ausgleicht.

Das hier habe ich noch auf die Schnelle gefunden, aber die Info hast du oben quasi schon:
https://www.jimsbeerkit.co.uk/forum/vie ... hp?t=19976
Viele Grüße,
Robert
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karlm
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#3

Beitrag von karlm »

Hallo Roofio und alle anderen,

danke für deine Kommentare. Ja, das war genau das, was ich auch schon gefunden hatte.

Nach einigem hin und her überlegen bin ich jetzt mal bei diesem Rezeptvorschlag angekommen. Dazu hätte ich jetzt sehr gerne Kommentare. Wird das in etwa so wie oben beschrieben? Ein Stopfen habe ich jetzt nicht vorgesehen, sonst könnte man evtl die Whirlpool Gabe von EKG rauswerfen und dafür mit 0,5 g/l EKG stopfen. Hop Stand ist allerdings auch cool, und man hat keine Stopf-Action.

Statt Glukosesirup oder sowas habe ich jetzt einfach erst mal normale Glucose genommen.

Freue mich über Ratschläge!

Rezept
--------------------
Sudgröße: 20 L
StW.: 10.2 °P
Farbe: 13.8 EBC
Bittere: 35 IBU
SHA: 60 %
Kochzeit: 60 Minuten
CO2 Gehalt: 4 g/l

Schüttung
---------------
2.9 kg Pale Ale
0,17 kg Caramünch II
0,17 kg Maisflocken
0,17 kg Weizenflocken

Hopfen
-------
30 g East Kent Goldings VWH
10 g Northdown 60 Min
10 g Hallertauer Tradition 10 Min
30 g East Kent Goldings Hop Stand also bei 80 °C rein.

Extras
--------
Wyeast Yeast Nutrient 5 Min
0,1 kg Traubenzucker 5 Min

Hefe
-------
WYEAST 1318 London Ale III

Wasser
-----------------
Gute Frage, Burton? Oder einfach Sulfat und Chlorid auf 200 ppm einstellen. Das kommt bei meinen IPAs immer gut.

Rastschema
-------------
Kombi Rast – 60 min. 68 °C
Abmaischen - 78 °C
Gruß, Philipp
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#4

Beitrag von Roofio »

Ohne es durchgerechnet zu haben: Klingt gut, finde ich.
Würde eventuell etwas mehr Cara auf Kosten Mais/Weizen nehmen, aber das sind wirklich Kleinigkeiten.
Kombirast bei 68° finde ich gut für die vollmundigkeit, Hopfung passt auch für den Stil, finde ich.
Burton oder nicht käme halt auf das Original an. Chlorid würde ich auf jeden Fall einstellen, da es auch zur Vollmundigkeit beitragen soll.
Wird auf jeden Fall ein leckeres Bier!
Viele Grüße,
Robert
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#5

Beitrag von Beerkenauer »

Schau mal in den einschlägigen Braubedarfläden.
Dort gibt es Torrified Wheat zu kaufen:

Zitat:
Torrefied Wheat ist ungemälzter, unter Hitze aufgeschlossener (gepoppt) Weizen der im Anschluss geröstet wird...

Gruß

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#6

Beitrag von bierhistoriker.org »

Hallo,


torrified wheat kann man auch einfach selbst herstellen;
hier ein "how to":

torrified_wheat.pdf
(271.31 KiB) 77-mal heruntergeladen

Zum Rezept:

Ich vermisse den im ersten Thread erwähnten "Glukosesyrup".
8% - 15% sind bei klassischen Bitters durchaus üblich und auch, was die Textur des Bieres angeht, erforderlich, um den Körper schlank zu halten.


Cheers


Jürgen
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karlm
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#7

Beitrag von karlm »

Hi,

vielen Dank an alle, die sich hier bei der Rezeptfindung beteiligt haben. Das hilft mir schon sehr weiter. Freue mich natürlich auch über noch weitere Kommentare.
Roofio hat geschrieben: Donnerstag 29. November 2018, 16:13 Würde eventuell etwas mehr Cara auf Kosten Mais/Weizen nehmen, aber das sind wirklich Kleinigkeiten.
Kombirast bei 68° finde ich gut für die vollmundigkeit, Hopfung passt auch für den Stil, finde ich.
Burton oder nicht käme halt auf das Original an. Chlorid würde ich auf jeden Fall einstellen, da es auch zur Vollmundigkeit beitragen soll.
Ja, ich dachte auch schon mehr Cara, dann wird es auch noch etwas dunkler, ich glaube das wäre nett. Golden solls ja werden. Ist aber natürlich nur berechnet, in diesem Fall vom KBH.
Die 68° waren jetzt nur so eine Idee, und ich habe das irgendwo in einem amerikanischen Rezept gelesen. Scheint mir aber auch Sinn zu machen. Ob mein Thermometer so genau geht... :Wink
Burton, da hilft evtl nur zwei Mal brauen, einmal Burton einmal anders. Mein Gefühl sagt mir ich stelle einfach Sulfat und Chlorid ein für den Anfang.
Beerkenauer hat geschrieben: Samstag 1. Dezember 2018, 07:35 Schau mal in den einschlägigen Braubedarfläden.
Dort gibt es Torrified Wheat zu kaufen:
Weizenflocken habe ich auch schon gefunden, die sollten es ja auch tun. Wobei da dabei steht, dass man die kochen soll.
bierhistoriker.org hat geschrieben: Samstag 1. Dezember 2018, 09:01 torrified wheat kann man auch einfach selbst herstellen;
Oder selber machen. Das ist auch eine sehr gute Idee. Danke.
bierhistoriker.org hat geschrieben: Samstag 1. Dezember 2018, 09:01 Ich vermisse den im ersten Thread erwähnten "Glukosesyrup".
8% - 15% sind bei klassischen Bitters durchaus üblich und auch, was die Textur des Bieres angeht, erforderlich, um den Körper schlank zu halten.
Ja, dafür habe ich die 100 g Traubenzucker da drin. Zu wenig? Nicht gut? Kann der Glukosesyrup mehr?

Danke noch mal und gerne weitere Tipps.
Gruß, Philipp
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#8

Beitrag von bierhistoriker.org »

Hi Philipp,

Glukosesyrup und Dextrose sind grundsätzlich das gleiche - nur die Erscheinungs-Form ist anders :Bigsmile
Müsstest aber eher zwischen 300 - 500 Gramm nehmen.
Temperatur ist mit 68°C m.E. zu hoch - besser 65 - 66°C.

Wenn Dich englische Ales interessieren, schau mal, dass Du das folgende Buch "günstig schiesst":

https://www.ebay.de/itm/Brew-Your-Own-R ... :rk:6:pf:0

Ist 25 Jahre alt und gerade deswegen "Standardwerk" für englische Klassiker!

Cheers

Jürgen
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#9

Beitrag von Roofio »

Hi Jürgen,

inwieweit lohnt sich das Buch, wenn man das Gleichnamige von Graham Wheeler hat? Für mich sieht es ein wenig so aus, als hätte Wheeler irgendwann das Aktualisieren von Protz übernommen?
Phillip, das andere Buch lohnt sich auf jeden Fall auch und ist in der neuen Ausgabe problemlos über Amazon/Buchhandel zu kriegen
https://www.amazon.de/Brew-Your-Own-Bri ... h+real+ale

Temperatur der Kombirast wäre abhängig vom Charakter des Vorbildes, finde ich. 90 Minuten bei 66° ist bei Bitter sehr häufig zu sehen. Falls es sehr malzig sein soll entsprechend wärmer. In der Kombination niedrige Stammwürze (wobei 10°P für ein Bitter ja eher typisch sind) und Zuckerzugabe würde ich eher zu etwas wärmer neigen, damit das Bier nachher nicht zu dünn wirkt. Wobei ich mir das Vorbild auch nicht wirklich vostellen kann. Phillips Geschmacksbeschreibung klingt eher nach recht malzig, die Kategorisierung als Golden Ale spricht da eher gegen.
Bin auf jeden Fall gespannt, was letztlich raus kommt!
Viele Grüße,
Robert
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karlm
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#10

Beitrag von karlm »

Hi Jürgen und Robert,

danke für die Buch Tipps. Die ältere Version ist ja echt nicht teuer. EUR 8 mit Sofort Kaufen, das könnte ich mir überlegen.

Im Internet wird immer bei 68 °C gemaischt, zumindest bei den meisten Rezepten, die ich da so finde. Ich weiß nicht, ob es mir mit 65 °C nicht tatsächlich zu dünn wird. Vor allem wenn ich noch Traubenzucker reinwerfe. Ich bin mir da jetzt nicht so sicher.

300-500 g Traubenzucker hört sich auch recht arg viel an. Das wird ja alles dann zu Alkohol. Das Bier soll aber bei 4,2 % landen.

Ich rechnet mir das heute Abend noch mal durch. Wollte auch wie vorgeschlagen noch etwas mehr Cara nehmen. Wenn ich jetzt den Zucker auf 200 g erhöhre, dann denke ich sollte ich auf jeden Fall bei 68 °C bleiben. Farbe wollte ich so auf 15 EBC einstellen.

Schwierig! :-)
Gruß, Philipp
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#11

Beitrag von karlm »

Soooo, noch mal ein bisschen dran herumgeschraubt. Nur die Temperatur der Kombirast ist mir noch ein Rätsel.

Berechnung vom KBH

Rezept
--------------------
Sudgröße: 20 L
StW.: 10.2 °P
Farbe: 15.4 EBC
Bittere: 35 IBU
SHA: 60 %
Kochzeit: 60 Minuten
CO2 Gehalt: 4 g/l

Schüttung
---------------
2.7 kg Pale Ale
0,22 kg Caramünch II
0,13 kg Maisflocken
0,13 kg Weizenflocken

Hopfen
-------
30 g East Kent Goldings VWH
10 g Northdown 60 Min
10 g Hallertauer Tradition 10 Min
30 g East Kent Goldings Hop Stand also bei 80 °C rein.

Extras
--------
Wyeast Yeast Nutrient 5 Min
0,2 kg Traubenzucker 5 Min

Hefe
-------
WYEAST 1318 London Ale III
Anstellen bei 17 °C, später auf 21 hochgehen

Wasser
-----------------
Sulfat und Chlorid auf 200 ppm einstellen.

Rastschema
-------------
Kombi Rast – 60 min. 68 °C
Abmaischen - 78 °C
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#12

Beitrag von Hausenbrauer »

karlm hat geschrieben: Montag 3. Dezember 2018, 22:38 Soooo, noch mal ein bisschen dran herumgeschraubt. Nur die Temperatur der Kombirast ist mir noch ein Rätsel.
Viele von den englischen Hefen haben einen sehr niedrigen EVG. Um kein alkoholisches Malzbier zu haben sollte man versuchen, den vergärbaren Zucker durch die Maischearbeit verstärkt zu erzeugen, sowie durch Rohfrucht und Zucker den Körper dünn zu halten.
An der Maltotriose die du immer erzeugen wirst, wird die Hefe dann scheitern und genügend Restsüße erzeugen.

Ich persönlich würde Kombirast bei 65 Grad machen, wenn du es süßer magst, bleib bei deinen 68 Grad. Stiltypischer ist halt ein schlankeres Ergebnis.

Gruß
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#13

Beitrag von bierhistoriker.org »

Roofio hat geschrieben: Sonntag 2. Dezember 2018, 21:16 Hi Jürgen,

inwieweit lohnt sich das Buch, wenn man das Gleichnamige von Graham Wheeler hat? Für mich sieht es ein wenig so aus, als hätte Wheeler irgendwann das Aktualisieren von Protz übernommen?
Hallo Robert,

das Interessante an dem Buch ist die Tatsache, dass es aufgrund des Alters eine "time capsule" ist; alles alte Biere + Rezepturen/ Techniken, frei von heutigen Modernismen.
Den Unterschied zu den neuen Auflagen kann ich Dir nicht nennen. Roger Protz ist ja eher Bierjournalist/-Schriftsteller, Graham Wheeler der Hobbybrauer.


Cheers
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#14

Beitrag von karlm »

Hi Dominik,
Hausenbrauer hat geschrieben: Dienstag 4. Dezember 2018, 08:35 Viele von den englischen Hefen haben einen sehr niedrigen EVG. Um kein alkoholisches Malzbier zu haben sollte man versuchen, den vergärbaren Zucker durch die Maischearbeit verstärkt zu erzeugen, sowie durch Rohfrucht und Zucker den Körper dünn zu halten.
An der Maltotriose die du immer erzeugen wirst, wird die Hefe dann scheitern und genügend Restsüße erzeugen.
Ach so. Ja, wenn dem so ist, dann verstehe ich natürlich so einiges. Demensprechend müsste man über die Hefe nachdenken.

Bis jetzt bin ich durch lesen der Produktbeschreibung bei der Wyeast 1318 London Ale III rausgekommen. Im Datenblatt steht was von 71-75 Vergärungsgrad.

Möglich könnten auch sein 1469 West Yorkshire Ale mit 67-71 oder 1968 London ESB Ale auch mit 67-71.
Zum Vergleich: Eine 2247-PC European Lager für zB German Pils hat 73-77.

Ich gehe davon aus, dass man die Vergärungsgrad-Werte zumindest von ein und der selben Firma untereinander vergleichen kann.

Die 1469 und 1968 liegen da also deutlich unter einer 2247, die 1318 nur ein bisschen.

Na gut, das würde ja dann tatsächlich für eine Temperatur von eher 65 °C sprechen.

Den Überlegungen oben zufolge also entweder eine 1469 oder 1968 und 65 °C nehmen, oder eine 1318 mit vielleicht 66 °C?
Gruß, Philipp
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#15

Beitrag von Roofio »

bierhistoriker.org hat geschrieben: Dienstag 4. Dezember 2018, 09:01 Hallo Robert,

das Interessante an dem Buch ist die Tatsache, dass es aufgrund des Alters eine "time capsule" ist; alles alte Biere + Rezepturen/ Techniken, frei von heutigen Modernismen.
Den Unterschied zu den neuen Auflagen kann ich Dir nicht nennen. Roger Protz ist ja eher Bierjournalist/-Schriftsteller, Graham Wheeler der Hobbybrauer.


Cheers
Danke Dir Jürgen!
Viele Grüße,
Robert
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#16

Beitrag von Roofio »

karlm hat geschrieben: Dienstag 4. Dezember 2018, 12:48 Den Überlegungen oben zufolge also entweder eine 1469 oder 1968 und 65 °C nehmen, oder eine 1318 mit vielleicht 66 °C?
Die Frage ist für mich hier ein wenig, ob Du einen exakten Clone von obigen Rezepten willst oder nur ein solides Bitter-Rezept?
In ersterem Fall solltest Du noch mal schauen, welche Haushefe Robinson denn verwendet. Die Hefe bestimmt den Charakter des Bieres schon sehr massiv, gerade bei den leichteren englischen Stilen. Eine Yorkshire-Hefe wie die 1469 (Timothy Taylor) macht ein ganz anderes Bier als die von Fullers in London (1968).

die Karte habe ich entdeckt, aber leider keine nähere Info zu Robinsons:
https://www.google.com/maps/d/viewer?ms ... 397643&z=8

Die 1968 macht schon bei 66° einen sehr deutlichen Malzkörper, eben weil sie mit Maltotriose nichts anfangen kann (bei den anderen weiß ich es nicht). Damit würde ich auch nicht höher als 66° gehen wollen.
Mit persönlich gefällt die Idee mit der 1318 bei 66°für ein Golden Ale am Besten.
Viele Grüße,
Robert
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Re: Klon: Robinsons Best Bitter oder heute Robinsons Unicorn Premium Golden Ale

#17

Beitrag von karlm »

Roofio hat geschrieben: Dienstag 4. Dezember 2018, 15:31 die Karte habe ich entdeckt, aber leider keine nähere Info zu Robinsons:
https://www.google.com/maps/d/viewer?ms ... 397643&z=8
Coole Karte. Spannend sich da durch zu lesen.

Naja, ein exakter Klon wird es wohl nicht werden, solange ich nicht mal so ein Bier probieren kann... Es soll wohl eher ein leckeres Best Bitter werden, mit den ungefähren Parametern in diesem Faden und den Infos, die man noch so bei der BJCP finden kann.

Vermutlich hilft nur probieren. Lecker wird es vermutlich so oder so. Hoffe ich. :Smile
1318 bei 66 °C könnte einen Versuch Wert sein. Untrinkbar wird es wohl nicht werden.
Gruß, Philipp
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