Kirsch-Porter

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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gaelen
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Kirsch-Porter

#1

Beitrag von gaelen »

Hallo Zusammen,

im Sommer finde ich das Lausitzer Kirsch-Porter ein sehr schönes, erfrischendes Bier und würde für diesen Sommer gerne ein ähnliches Bier nachbrauen.
Dafür habe ich mir als "Basis" den "Schwarzbären" ausgesucht, weil meiner Meinung nach die Grundlage bei dem Vorbild kein wirkliches Porter ist.
Für die Kirschen hätte ich 100g / 1 Liter angesetzt, zugegeben nach ca. 2/3 der Hauptgärung.

Wie sind Eure Meinungen? Wäre das ein Weg, welches zu einem "schönen Sommerbier" führen kann?

vg,alexander
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Dawnrazor
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Re: Kirsch-Porter

#2

Beitrag von Dawnrazor »

Hi

ich glaube bei einem Kirsch Porter wird doch soweit ich weiß Kirschsirup im fertigen Bier vor dem trinken gemischt.
Da die Hefe den Fruchtzucker verknuspert dürfte es ansonsten ziemlich sauer werden.
Ich glaube man kann da mit Lactose gegensteuern, aber warten wir mal ab was ein Experte dazu meint...würde mich nämlich auch mal interessieren.
Grüße aus Dortmund
Jens
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gaelen
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Re: Kirsch-Porter

#3

Beitrag von gaelen »

Danke für den Hinweis.
Dann warte ich mal auf einen Experten. :-)
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tinoquell
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Re: Kirsch-Porter

#4

Beitrag von tinoquell »

Hallo, ich bin zwar kein "Experte", aber Jens hat recht: Für die Lausitzer Kirsch- und Erdbeerporter wird das Lausitzer Porter (das meine ich an sich schon mit Sirup nachgesüßt ist) mit Fruchtsirup gepimpt. Beim Erdbeerporter steht auf der Webseite sogar "Biermischgetränk".

Das werden wir zuhause nicht in dieser Weise hinbekommen, weil wir nicht sterilfiltrieren können.

Wenn du Kirschen zur Gärung zugibst, wird das Ergebnis deutlich trockener als das Löbauer Bier sein.
Falls dich das nicht abschreckt: Zum Thema "Kirschbier" oder "Bier mit Früchten" gibt es hier im Forum schon viele Hinweise.

Gut Sud
Tino
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VolT Bräu
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Re: Kirsch-Porter

#5

Beitrag von VolT Bräu »

Ich bin auch kein Experte, aber könnte man das Problem nicht durch Zugabe unvergärbarer Zucker oder anderer Süßungsmittel umgehen (*duck*) oder ggf. schon allein durch ein entsprechendes Maischeprogramm gegensteuern?
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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Dawnrazor
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Re: Kirsch-Porter

#6

Beitrag von Dawnrazor »

VolT Bräu hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 11:54 Ich bin auch kein Experte, aber könnte man das Problem nicht durch Zugabe unvergärbarer Zucker oder anderer Süßungsmittel umgehen (*duck*) oder ggf. schon allein durch ein entsprechendes Maischeprogramm gegensteuern?
Ja das meinte ich ja mit der Lactose
Evtl. geht auch Xylit?
Aber in welchen Mengen das weiß ich leider nicht
Grüße aus Dortmund
Jens
posty
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Re: Kirsch-Porter

#7

Beitrag von posty »

Bin auch kein Porter+Kirschen Experte. Aber: stout in süß klappt gut mit Milchzucker (Milk stout). Bier mit Früchten zur oder als Nachgärung wird tendenziell sauer, weil die Hefe den Fruchtzucker in Alkohol umwandelt. Nen Himbeer Weizen-schmeckt eher sauer.
Du könntest das Bier pasteurisieren vor der Kirschgabe. Wäre mir aber zu gefährlich wg Flaschenbomben.
LG
Matthias
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DerDerDasBierBraut
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Re: Kirsch-Porter

#8

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Auf das Nachzuckern empfehle ich beim ersten Sud zu verzichten.
Dann das fertige Bier im Glas entweder mit Xylith oder mit Lactose oder mit beidem die perfekte Mischung herausfinden. Diese Erfahrung dann in den nächsten Sud einbringen oder, falls in Kegs abgefüllt, das Bier darin nachsüßen.

Ganz allgemein schmecken Xylith und Lactose sehr "künstlich" süß. Also eine sehr monotone und wenig komplexe Süße. Mein Himbeerbier hat niemandem in der nachgesüßten Version besser geschmeckt als das fruchtsaure Original. Andere nachgezuckerte Biere finde ich auch nur "verhunzt". Weniger ist definitiv mehr ...
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Dawnrazor
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Re: Kirsch-Porter

#9

Beitrag von Dawnrazor »

Unterm Strick kann man eigentlich sagen.
Am besten ist man macht ein Porter und wenn einem danach ist mischt man es beim Ausschank mit Kirschsirup.
So mache ich das auch immer, und schmeckt super und so wirds auch bei dem Lausitzer gemacht mit 10% Kirschsirup.
Grüße aus Dortmund
Jens
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gaelen
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Re: Kirsch-Porter

#10

Beitrag von gaelen »

Wenn ich es also richtig verstehe, ist das "Gehemnis" etwas Kirsch-Sirup.
Kann ich den auch als "Speise" für die Nachgärung einsetzen? (Oder ist der Zucker gar nicht mehr "vergärbar?) Ich würde ungern "immer" eine Flasche Kirschsirup im Haus haben, um mir ein "Kirsch-Porter" zu machen.
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Re: Kirsch-Porter

#11

Beitrag von Dawnrazor »

Doch der ist ja sehr gut vergärbar...weswegen die Hefe den Zucker komplett verarbeitet, und nur noch das saure von der Frucht über bleibt.
Das schmeckt dann aber definitiv nicht mehr so wie das Lausitzer Kirsch Porter.
Wie genau weiß ich aber auch nicht, würde mich aber auch mal interessieren.
Grüße aus Dortmund
Jens
Moerchen
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Re: Kirsch-Porter

#12

Beitrag von Moerchen »

Habe auch den Fehler gemacht und einst das Baltic Porter von MMUM gebraut. Am Ende den Sud geteilt und die eine Hälfte mit Kirschen nach der Hauptgärung gestopft. Was soll ich sagen?

Der Sud ohne Kirschen wurde sehr lecker, werde ich definitiv nochmal brauen. Und das Kirschporter?

Ich glaube bis auf die zwei, drei Flaschen, die mal zum Probieren geöffnet wurden, steht es immer noch in der Ecke rum. Extrem sauer und quasi nicht trinkbar. Vielleicht sollte ich echt mal probieren, das Bier mit Laktose zu strecken...
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schlupf
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Re: Kirsch-Porter

#13

Beitrag von schlupf »

Moin,

Gegen die Säure und das Verdünnen durch die Menge an Frucht kann man ja schon mit entsprechender Schüttung (viel Cara) und Maischprogramm (warm) gegensteuern.

Ich habe mir das mal durch den Kopf gehen lassen und wenn ich sowas brauen wollte, würde ich den ersten Versuch so angehen und danach entsprechend Änderungen einarbeiten: https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 17508.html

Viele Grüße,
Sebastian
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gaelen
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Re: Kirsch-Porter

#14

Beitrag von gaelen »

Hallo Sebastian,

Danke für Deinen Vorschlag.
Du würdest also erstmal weg von dem "Basisbier" und auf eine Kombirast als Maischeprogramm gehen.
Würdest Du dann ggf. den Kirschsirup zur Nachgärung als Speise dazugeben; oder nur mit Frucht arbeiten?

vg,alex
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schlupf
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Re: Kirsch-Porter

#15

Beitrag von schlupf »

Ich würde direkt Frucht nehmen.
Vielleicht TK, musen und ein bisschen einkochen lassen?
Sirup hat ja noch mehr zugesetzen Zucker, der das ganze im schlimmsten Fall zu sprittig machen könnte.

Edit: Kombirast dachte ich, um es möglichst einfach zu halten und weil das bei 69° helfen sollte, einen nicht zu hohen VG zu erreichen um der Säure von der Frucht entgegen zu wirken.
Multi-Rasten führen ja tendenziell zu trockeneren Bieren.

Disclaimer: Das Rezept wäre jetzt meine Idee für einen ersten Versuch, nicht erprobt!

Edit 2: 2kg Kirschpampe würde ich bei abklingender Gärung geben.
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schlupf
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Re: Kirsch-Porter

#16

Beitrag von schlupf »

Ach so und vom Basisbier würde ich weggehen, weil das halt nicht für Fruchtzugabe gedacht ist.

Die Frucht bringt nochmal vollvergärbaren Extrakt Wasser und Säure ein, das sollte man meiner Meinung nach schon im Vorhinein bei der Schüttung und so berücksichtigen.
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gaelen
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Re: Kirsch-Porter

#17

Beitrag von gaelen »

Alles klar, dann habe ich Dich richtig verstanden.
Und dass ein "Test-Ballon" ist, habe ich mir schon gedacht. ;-)
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