American IPA
American IPA
Liebe Braufreunde
Ich bin neu hier und auch ein Neuling des Brauens. Ich habe mir mit Freunden einen Braumeister 50l angeschafft und wir sind fleissig mit brauen beschäftigt. Nachdem wir einige Rezepte für Pale Ales, Red Ale, Kölsch und Pils durchprobiert haben, wollen wir den nächsten Schritt wagen und selber ein Rezept zusammenstellen. Um Pannen vorzubeugen hat mich eure Meinung hier im Forum zu unserer Rezeptidee interessiert:
10.4kg Pale Ale Malz
0.6kg Caramünch Typ III
Kombirast 66 Grad
Hopfenkochen 90 min.
Bitterhopfen Apollo 16.2%, Vorderwürze
Aromahopfen Waimea 16.9% jeweils:
45g, 15min kochen + 1/2 Tablette Protafloc
45g, 10min kochen
45g, 5min kochen
120g, 7 Tage stopfen
Allenfalls nach 2 Tagen umschlauchen
Ziel wäre ein Bier mit folgenden Eigenschaften:
Stammwürze 15.5, endvergärungsgrad 2.5, alkohol gut 7%
EBC ca. 22
IBU 60-70
Karbonisierung ca. 5g co2/l (ca. 7.5g zucker/liter)
Geschmack: Intensive Zitrusaromen, mittlerer bis trockener Körper. Ganz allgemein ist das Ziel eine ordentliche Bittere mit einer ordentlichen Fruchtnote zu kombinieren. Das Bier soll Kraft haben (daher der hohe Alkoholgehalt, gehört für mich bei einem IPA dazu) und dabei dennoch süffig sein (daher nicht zu viel Restzucker und viel Fruchtaroma durch die Hopfung).
Was denkt ihr? Danke für eure Kritik und Inputs!
Ich bin neu hier und auch ein Neuling des Brauens. Ich habe mir mit Freunden einen Braumeister 50l angeschafft und wir sind fleissig mit brauen beschäftigt. Nachdem wir einige Rezepte für Pale Ales, Red Ale, Kölsch und Pils durchprobiert haben, wollen wir den nächsten Schritt wagen und selber ein Rezept zusammenstellen. Um Pannen vorzubeugen hat mich eure Meinung hier im Forum zu unserer Rezeptidee interessiert:
10.4kg Pale Ale Malz
0.6kg Caramünch Typ III
Kombirast 66 Grad
Hopfenkochen 90 min.
Bitterhopfen Apollo 16.2%, Vorderwürze
Aromahopfen Waimea 16.9% jeweils:
45g, 15min kochen + 1/2 Tablette Protafloc
45g, 10min kochen
45g, 5min kochen
120g, 7 Tage stopfen
Allenfalls nach 2 Tagen umschlauchen
Ziel wäre ein Bier mit folgenden Eigenschaften:
Stammwürze 15.5, endvergärungsgrad 2.5, alkohol gut 7%
EBC ca. 22
IBU 60-70
Karbonisierung ca. 5g co2/l (ca. 7.5g zucker/liter)
Geschmack: Intensive Zitrusaromen, mittlerer bis trockener Körper. Ganz allgemein ist das Ziel eine ordentliche Bittere mit einer ordentlichen Fruchtnote zu kombinieren. Das Bier soll Kraft haben (daher der hohe Alkoholgehalt, gehört für mich bei einem IPA dazu) und dabei dennoch süffig sein (daher nicht zu viel Restzucker und viel Fruchtaroma durch die Hopfung).
Was denkt ihr? Danke für eure Kritik und Inputs!
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7293
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: American IPA
Hallo Tellbier,
willkommen im Forum!
Letzlich alles Stil- und Geschmacksfragen, daher beschränke ich mich mal auf "minimalinvasive" Anregungen:
- Schüttung: Wäre mir zu dunkel für ein American IPA. Ich komme auch auf erheblich mehr als 22 EBC. Schon 100 % Pale Ale Malz wäre farblich passend, mehr als 1 - 2 % Caramünch III würde ich nicht dosieren.
- Kombirast kann man machen
- Für intensive Zitrusaromen würde ich die späten Aromagaben zu einer Hopfung zum Kochende (5 - 0 min) oder im Whirlpool zusammenfassen. Bittere entsprechend mit Apollo justieren. Auch darf es mehr Stopfhopfen sein. Ein Hopfen wie Citra, Centennial oder Lemon Drop könnte das Zitrusaroma weiter nach vorne bringen. Waimea hat hier m.E. einige Chargenschwankungen und bringt auch generell viele harzige Aromen mit.
Was ist denn an den Fronten Wasser, Hefe und Gärung geplant?
Gruß
Andy
willkommen im Forum!
Letzlich alles Stil- und Geschmacksfragen, daher beschränke ich mich mal auf "minimalinvasive" Anregungen:
- Schüttung: Wäre mir zu dunkel für ein American IPA. Ich komme auch auf erheblich mehr als 22 EBC. Schon 100 % Pale Ale Malz wäre farblich passend, mehr als 1 - 2 % Caramünch III würde ich nicht dosieren.
- Kombirast kann man machen
- Für intensive Zitrusaromen würde ich die späten Aromagaben zu einer Hopfung zum Kochende (5 - 0 min) oder im Whirlpool zusammenfassen. Bittere entsprechend mit Apollo justieren. Auch darf es mehr Stopfhopfen sein. Ein Hopfen wie Citra, Centennial oder Lemon Drop könnte das Zitrusaroma weiter nach vorne bringen. Waimea hat hier m.E. einige Chargenschwankungen und bringt auch generell viele harzige Aromen mit.
Was ist denn an den Fronten Wasser, Hefe und Gärung geplant?
Gruß
Andy
Re: American IPA
Hallo Andy
Vielen Dank für die Anregungen!
Zu Hefe und Gärung:
Safale US-05
Gärtemperatur zwischen 20-21 Grad
Wasser:
Gesamthärte 30.85 fh
Kalzium 103.5mg/l
Magnesium 12.5mg/l
Nitrat 18.2mg/l
Chlorid 15.25mg/l
Sulfat 13.35mg/l
Ph 7.34
Ich bereite das Wasser mit 15ml milchsäure auf.
Centennial klingt sehr interessant. Wie kommst du auf den EBC? Pale Ale Malz ist bei meinem Händler mit EBC 5.5-7.5 angegeben, Caramünch III mit 140-160. Somit ergäbe das nach meiner Rechnung einen EBC von ca. 26. Rechne ich das falsch?
Vielen Dank für die Anregungen!
Zu Hefe und Gärung:
Safale US-05
Gärtemperatur zwischen 20-21 Grad
Wasser:
Gesamthärte 30.85 fh
Kalzium 103.5mg/l
Magnesium 12.5mg/l
Nitrat 18.2mg/l
Chlorid 15.25mg/l
Sulfat 13.35mg/l
Ph 7.34
Ich bereite das Wasser mit 15ml milchsäure auf.
Centennial klingt sehr interessant. Wie kommst du auf den EBC? Pale Ale Malz ist bei meinem Händler mit EBC 5.5-7.5 angegeben, Caramünch III mit 140-160. Somit ergäbe das nach meiner Rechnung einen EBC von ca. 26. Rechne ich das falsch?
- Eowyn
- Posting Freak
- Beiträge: 535
- Registriert: Freitag 4. August 2017, 14:30
- Wohnort: Pennsylvania, USA
Re: American IPA
mein Rechner kommt mit der grain bill auf 50l auf ~16EBC
für ein American IPA ist der Hopfen imo zu "langweilig".
Mein Vorredner hat ja schon Sorten genannt, die würde ich auch nennen - zusätzich würde mir noch Galena, Amarillo und Cascade einfallen. Und mit Lemondrop hab ich demletzt gebraut, da stimme ich dem Vorredner vollumfänglich zu.
für ein American IPA ist der Hopfen imo zu "langweilig".
Mein Vorredner hat ja schon Sorten genannt, die würde ich auch nennen - zusätzich würde mir noch Galena, Amarillo und Cascade einfallen. Und mit Lemondrop hab ich demletzt gebraut, da stimme ich dem Vorredner vollumfänglich zu.
Women have been brewing beer since the days of ancient Egypt, and it was only after the Black Plague that it fell into the hands of men
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- Posting Klettermax
- Beiträge: 249
- Registriert: Donnerstag 1. Februar 2018, 12:29
Re: American IPA
Ich stimme den beiden Vorredner zu. Beim Hopfen mehr in Whirlpool/Stopfen und von den Sorten passt beim West Coast IPA alles was genannt wurde. Mein persönlicher Favorit ist der Centennial. Für IPA/PA mein Lieblingshopfen.
Beim Wasser fehlt es etwas an Sulfat. Wenn vorhanden, kannst du noch ein paar Gramm Braugips dazu geben. Ansonsten passt das aber schon ganz ordentlich für ein American IPA, solange Du mit Milchsäure die Restalkalität irgendwo um Null ansteuerst.
Und für die Schüttung würde ich das Cara III auch etwas reduzieren. Persönlich mag ich bei dem Stil noch einen kleinen Weizenmalzanteil, aber das ist echt Geschmackssache.
Gärtemperatur wäre mir persönlich etwas zu hoch, aber auch das ist wieder eine Frage des Geschmacks.
Beim Wasser fehlt es etwas an Sulfat. Wenn vorhanden, kannst du noch ein paar Gramm Braugips dazu geben. Ansonsten passt das aber schon ganz ordentlich für ein American IPA, solange Du mit Milchsäure die Restalkalität irgendwo um Null ansteuerst.
Und für die Schüttung würde ich das Cara III auch etwas reduzieren. Persönlich mag ich bei dem Stil noch einen kleinen Weizenmalzanteil, aber das ist echt Geschmackssache.
Gärtemperatur wäre mir persönlich etwas zu hoch, aber auch das ist wieder eine Frage des Geschmacks.
Bei mir ist es auch schon mal kein Bier geworden.
Re: American IPA
Danke für die diversen Inputs. Ich bin nochmal über die Bücher und habe gestern auch noch ein paar amerikanische IPA probiert und versucht mir ein Bild von den vorgeschlagenen Hopfensorten zu machen.
Ich habe mein Rezept wie folgt angepasst:
10.8kg Pale Ale Malz
0.2kg Caramünch III
Kombirast 66 Grad
45g Apollo zu Kochbeginn (45 IBU)
120g Cascade 5 Minuten kochen (26 IBU)
200g Amarillo 7 Tage stopfen
Was die Gärtemperatur angeht: Raumtemperatur in meinem Braukeller ist ca. 20-21 Grad. Ich habe noch einen Kühlschrank wo ein Fass rein passt - Da ist aktuell aber noch ein untergäriges drin, daher kann ich für diesen Badge voraussichtlich die Gärtemperatur nicht reduzieren. Macht das überhaupt einen grossen Unterschied ob nun bei 19-20 oder bei 20-21 Grad vergärt wird?
Bzgl. Wasseraufbereitung mit Milchsäure und Braugips bin ich mir nach wie vor sehr unsicher - Siehe separates Thema im Forum: viewtopic.php?f=6&t=20620
Ich habe mein Rezept wie folgt angepasst:
10.8kg Pale Ale Malz
0.2kg Caramünch III
Kombirast 66 Grad
45g Apollo zu Kochbeginn (45 IBU)
120g Cascade 5 Minuten kochen (26 IBU)
200g Amarillo 7 Tage stopfen
Was die Gärtemperatur angeht: Raumtemperatur in meinem Braukeller ist ca. 20-21 Grad. Ich habe noch einen Kühlschrank wo ein Fass rein passt - Da ist aktuell aber noch ein untergäriges drin, daher kann ich für diesen Badge voraussichtlich die Gärtemperatur nicht reduzieren. Macht das überhaupt einen grossen Unterschied ob nun bei 19-20 oder bei 20-21 Grad vergärt wird?
Bzgl. Wasseraufbereitung mit Milchsäure und Braugips bin ich mir nach wie vor sehr unsicher - Siehe separates Thema im Forum: viewtopic.php?f=6&t=20620
Re: American IPA
Bei 20 Grad Raumtemperstur hat das Bier locker 23-24 Grad. Das ist etwas viel. Ich vergäre meine IPAs gerne bei 16 Grad Raumtemperatur und stelle das Gärfass gegen Ende der Gärung dann wärmer.
Re: American IPA
Heisst das, ich sollte das Bier immer ein paar Grad kälter stellen als gemäss Hefe vorgesehen? Aktuell hab ich ein Untergäriges im Kühlschrank bei 13 Grad (gemäss Hefenangabe ist 13 Grad ideal)...
Ich habe im Braukeller noch einen Bereich wo es eher 17-18 Grad hat - Dann stelle ich es mal da hin
Ich habe im Braukeller noch einen Bereich wo es eher 17-18 Grad hat - Dann stelle ich es mal da hin
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- Posting Klettermax
- Beiträge: 249
- Registriert: Donnerstag 1. Februar 2018, 12:29
Re: American IPA
Wegen des Wassers hast du letztlich alle notwendigen Tipps schon erhalten. Bei MMuM kannst Du die Werte in den Rechner eingeben und der Artikel "Von der Wasseranalyse zum Brauwasser" zeigt Dir die Zielwerte für den jeweiligen Stil. Da musst Du am Ende nur noch deine Werte bei MMuM eintippen und mit dem Stil vergleichen, den Du brauen willst. Wenn es nicht passt, kannst du einfach mit der Aufbereitung bei MMuM rumspielen. Man benötigt dafür am Ende gar kein Verständnis davon was wie warum passiert, es reicht einfach stoisch die Werte für den jeweiligen Stil anzusteuern.
Bei mir ist es auch schon mal kein Bier geworden.
Re: American IPA
Beim Wasser habe ich mich jetzt auch noch intensiv schlau gemacht. Die RA lässt sich auf -3dh senken wenn ich 275ml 5% schwefelsäure auf 60l hinzugebe. So erhöhe ich gleichzeitig den sulfatwert ohne die anderen Werte über die Schwellenwerte zu treiben.
Klingt aber nach extrem viel! Der Rechner von MMuM geht gar nicht so hoch. Gibt es bei Schwerelsäure neben den veränderten Mineralien noch weitere Grenzwerte zu beachten?
Klingt aber nach extrem viel! Der Rechner von MMuM geht gar nicht so hoch. Gibt es bei Schwerelsäure neben den veränderten Mineralien noch weitere Grenzwerte zu beachten?
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- Posting Klettermax
- Beiträge: 249
- Registriert: Donnerstag 1. Februar 2018, 12:29
Re: American IPA
Bei Schwefelsäure bin ich raus, ich arbeite nur mit Milchsäure. Für ein gutes IPA reicht es nach meiner Erfahrung vollkommen, die RA in Richtung Null zu bringen. Den Warnhinweis bei MMuM hast Du vermutlich gesehen, oder? ("*Salz-, Schwefel- und Phosphorsäure können schon in niedriger Konzentration schwere Verätzungen der Haut und schwerste Augenschäden bis zur Erblindung verursachen. Der Rechner begrenzt aus diesem Grund die Konzentration der einsetzbaren Salz-, Schwefel- und Phosphorsäure auf 15%, 10% bzw. 20%. Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen! Keine höher konzentrierten Säuren verdünnen!")
Bei mir ist es auch schon mal kein Bier geworden.
Re: American IPA
Ja den Hinweis habe ich gesehen. Ich verwende 5% säure, von daher dürfte das unproblematisch sein. Der Grund weshalb ich Schwefelsäure verwenden möchte ist wie gesagt und gleichzeitig die Sulfatwerte zu erhöhen ohne gleichzeitig die Calciumwerte expoldieren zu lassen...
Hat jemand Erfahrung damit?
Ich habe Respekt vor Schwefelsäure und will nur sicherstellen, dass ich nichts giftiges produziere!
Hat jemand Erfahrung damit?
Ich habe Respekt vor Schwefelsäure und will nur sicherstellen, dass ich nichts giftiges produziere!
Re: American IPA
erst solltest du ganz verstanden haben wie man Wasseraufbereitung handhabt
US-05 und Temperatur
siehe aktuelles Fermentis-Datenblatt
https://fermentis.com/wp-content/upload ... eutsch.pdf
Auf keinen Fall unter 19° C (Temperatur der Gärung)
US-05 und Temperatur
siehe aktuelles Fermentis-Datenblatt
https://fermentis.com/wp-content/upload ... eutsch.pdf
Auf keinen Fall unter 19° C (Temperatur der Gärung)
Hubert
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Re: American IPA
Warum auf keinen Fall unter 19°?Pivnice hat geschrieben: ↑Freitag 8. März 2019, 18:44 US-05 und Temperatur
siehe aktuelles Fermentis-Datenblatt
https://fermentis.com/wp-content/upload ... eutsch.pdf
Auf keinen Fall unter 19° C (Temperatur der Gärung)
Re: American IPA
Hubert
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Re: American IPA
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 89#p323389
Ich habe einen schrecklichen Verdacht:
Statt Schwefelsäure 5% hast du schweflige Säure 5% gekauft.
Hubert
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
Re: American IPA
Interessant. Danke.Pivnice hat geschrieben: ↑Sonntag 10. März 2019, 15:35 https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 08#p323308
Ciao Hubert