Fränkisches Rotbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Stoffers Urstoff
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Fränkisches Rotbier

#1

Beitrag von Stoffers Urstoff »

Hallo Braugemeinde,

ich beabsichtige in zwei Wochen ein Bier für den Polterabend meiner Schwester zu brauen.
Da wir hier in Franken wohnen, möchte ich gerne ein typisches fränkisches Rotbier brauen. Es sollte malzig, süffig und nicht zu herb sein.

Eckdaten:

Menge: 205 Liter
Stammwürze: 13,5 °P
IBU: 25
EBC: 19
Alk: 5,6%vol
Restextrakt: 2,9°P / sEVG=80%

Malz:

33 kg Wiener Malz
4,5 kg Carahell
3,0 kg CaraRed
2,3 kg Sauermalz (um die Restalkalität zu senken)

Maischeschema:

59°C Einmaischen
57°C - 5 Minuten
63°C - 40 Minuten
73°C - 35 Minuten
78°C - 10 Minuten

Hopfenkochen 90 Minuten

120g Magnum (14,1% alpha) - VWH
130g Saazer (2,2% alpha) - 60 Minuten
130g Saazer (2,2% alpha) - 5 Minuten
100g Saazer (2,2% alpha) WP 80°C

Hefe:

2 Liter Zymoferm Z008

Anstellen bei 8°C / kommen lassen auf 9°C / nach 3-4 Tagen erhöhen auf 10°C / nach 6 Tagen erhöhen auf 12°C


Ich hoffe Ihr könnt mir bzgl. der Rezeptfindung / Optimierung ein paar Anregungen geben.

Vielen Dank.

Gruß Daniel
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hyper472
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Re: Fränkisches Rotbier

#2

Beitrag von hyper472 »

Ich habe ein Schüttung aus 80% Wiener (allerdings Barke - schmeckt kerniger/ malziger, ein wenig in Richtung Dekoktion) und je 10% CaraRed und Melanoidin. Schwerpunkt auf Maltoserast. 30 IBU mit mittleuropäischen Tradionshopfen. Da das Bier widerstandslos reinläuft ist es inzwischen mein Standard-Sauf-Bier für Gäste und Feste. Ich braue es mit weniger StW. ein, damit die Leute länger durchhalten. 5,6% Alk. ist schon ne Hausnummer.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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Re: Fränkisches Rotbier

#3

Beitrag von HubertBräu »

hyper472 hat geschrieben: Dienstag 19. März 2019, 22:41 Da das Bier widerstandslos reinläuft ist es inzwischen mein Standard-Sauf-Bier für Gäste und Feste.
:thumbsup :Drink
Scheibelhund
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Re: Fränkisches Rotbier

#4

Beitrag von Scheibelhund »

Malzig ist oft mastig und bitter darf es ruhig sein. Trinkt sich leichter. Zumindest meine Erfahrung in über 30 Jahren fränkischer Trinkerfahrung
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Re: Fränkisches Rotbier

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Dienstag 19. März 2019, 21:50
Maischeschema:

59°C Einmaischen
57°C - 5 Minuten
63°C - 40 Minuten
73°C - 35 Minuten
78°C - 10 Minuten
Ich bin jetzt kein Rotbier Experte, aber hier mal meine generellen Anmerkunen zum Maischeschema.

Verzuckerungsrast reicht eigentlich 20min, bzw. bis Jodnormal. Länger zu rasten bringt nichts. Und entweder du maischt du bei 78°C direkt ab oder sogar nach der Verzuckerungsrast. Ausser einer Senkung der Viskosität passiert da nichts wichtiges mehr. Eine Rast bei 78°C ist jedenfalls völliger Unsinn und reine Zeitverschwendung.
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Re: Fränkisches Rotbier

#6

Beitrag von ThomasBr »

Hallo, also ich Braue auch als Standart Bier ein Rotbier, aber ich denke für ein Typisches Rotbier hast du zuviel Aromaanteil. Benutzte bei mir die Perle und Magnum, aber nur VWH und etwas Bitteranteil.

Ist halt auch Geschmackssache.

Viele Grüße aus Pottenstein
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Re: Fränkisches Rotbier

#7

Beitrag von Bieryllium »

Mein ganz großer Kritikpunkt an fränkischen Rotbieren ist immer die leichte Rauchnote. Andere mögen es genau deswegen so gerne. In deinem Rezept fehlt das Element völlig. Ist das so Absicht?
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
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Re: Fränkisches Rotbier

#8

Beitrag von Stoffers Urstoff »

ThomasBr hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 09:15 Hallo, also ich Braue auch als Standart Bier ein Rotbier, aber ich denke für ein Typisches Rotbier hast du zuviel Aromaanteil. Benutzte bei mir die Perle und Magnum, aber nur VWH und etwas Bitteranteil.

Ist halt auch Geschmackssache.

Viele Grüße aus Pottenstein
Vielen dank für dein Anregung.
auf wie viel IBU braust du?
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Re: Fränkisches Rotbier

#9

Beitrag von Stoffers Urstoff »

Bieryllium hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 10:03 Mein ganz großer Kritikpunkt an fränkischen Rotbieren ist immer die leichte Rauchnote. Andere mögen es genau deswegen so gerne. In deinem Rezept fehlt das Element völlig. Ist das so Absicht?
Hey, ja das ist beabsichtigt, den viele bei mir in der Familie mögen auch kein "Rauchbier", sprich, mögen es nicht wenn es eine leichte Rauchnote hat....
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Re: Fränkisches Rotbier

#10

Beitrag von ThomasBr »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 12:53
ThomasBr hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 09:15 Hallo, also ich Braue auch als Standart Bier ein Rotbier, aber ich denke für ein Typisches Rotbier hast du zuviel Aromaanteil. Benutzte bei mir die Perle und Magnum, aber nur VWH und etwas Bitteranteil.

Ist halt auch Geschmackssache.

Viele Grüße aus Pottenstein
Vielen dank für dein Anregung.
auf wie viel IBU braust du?
Zwischen 25 und 30 IBU. Deine Bitterung passt schon aber der Aromaölanteil ist halt sehr hoch.
Würde die WP Hopfung weg lassen.
Zum Malz, ich schmeiß auch noch etwas Melaniodin Malz rein.

Grüße
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Re: Fränkisches Rotbier

#11

Beitrag von danieldee »

19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
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Re: Fränkisches Rotbier

#12

Beitrag von Stoffers Urstoff »

danieldee hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 13:32 19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
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Re: Fränkisches Rotbier

#13

Beitrag von ThomasBr »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26
danieldee hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 13:32 19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Meins liegt bei 40 EBC
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Re: Fränkisches Rotbier

#14

Beitrag von danieldee »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26
danieldee hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 13:32 19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
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Re: Fränkisches Rotbier

#15

Beitrag von gulp »

danieldee hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 08:19
Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26
danieldee hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 13:32 19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Zwischen 28 und 32

Wo nimmst du denn die Zahlen her?

Gruß
Peter
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Re: Fränkisches Rotbier

#16

Beitrag von danieldee »

gulp hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 08:44
danieldee hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 08:19
Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26

In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Zwischen 28 und 32

Wo nimmst du denn die Zahlen her?

Gruß
Peter
Von einem der da so in einem Labor arbeitet in einer Mälzerei. :Greets

Außerdem ist zB Bestmalz Red X auch in dem Bereich angegeben.
Unbenannt.JPG
Unbenannt.JPG (13.46 KiB) 10200 mal betrachtet
Mein Kellerrot habe ich auch auf 29EBC eingestellt und das passt sehr gut!
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Re: Fränkisches Rotbier

#17

Beitrag von gulp »

Von einem der da so in einem Labor arbeitet in einer Mälzerei. :Greets
Dann habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.
danieldee hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 08:19
Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26
danieldee hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 13:32 19 EBC ist aber alles andere als ein Rotbier
In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Zwischen 28 und 32

Wie kommst du darauf, dass ein "fränkisches Rotbier", was immer das auch sein mag, zwischen 28 und 32 liegen sollte?

Ich meine, es gab mal das Nürnberger Rotbier, das irgendwann nach dem Ende der Reichsstadt 1806 verschwunden ist und dann wie überall Braunbier hieß. Fränkisches Rotbier ist ein Fantasiekonstrukt und insofern kann das auch jeder brauen wie er will.

Das ursprüngliche Nürnberger Rotbier war wohl auch eher braun und soll wie das Schlenkerla Märzen geschmeckt haben, also wie in Rauchbier.

Gruß
Peter
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Re: Fränkisches Rotbier

#18

Beitrag von danieldee »

gulp hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 09:09
Von einem der da so in einem Labor arbeitet in einer Mälzerei. :Greets
Dann habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.
danieldee hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 08:19
Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26

In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Zwischen 28 und 32

Wie kommst du darauf, dass ein "fränkisches Rotbier", was immer das auch sein mag, zwischen 28 und 32 liegen sollte?

Ich meine, es gab mal das Nürnberger Rotbier, das irgendwann nach dem Ende der Reichsstadt 1806 verschwunden ist und dann wie überall Braunbier hieß. Fränkisches Rotbier ist ein Fantasiekonstrukt und insofern kann das auch jeder brauen wie er will.

Das ursprüngliche Nürnberger Rotbier war wohl auch eher braun und soll wie das Schlenkerla Märzen geschmeckt haben, also wie ein Rauchbier.

Gruß
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Ja das fränkisch hab ich übersehen. Mein Bezug gilt dem Rotbier!
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Re: Fränkisches Rotbier

#19

Beitrag von Ladeberger »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2019, 16:26 In welchem Bereich sollte deiner Meinung nach ein Rotbier liegen?
Die Zahl hat mir der Müggeland Rezeptkalkulator ausgeworfen...
Die ganze Rechnerei nebst unkalibrierter Farbanzeige an unkalibrierten Monitoren ist Schall und Rauch.

Daher mal andersherum. Hast du kommerzielle Beispiele im Hinterkopf, denen das Bier farblich nahekommen soll? Dann kann man eher sagen: Schüttung heller, dunkler, oder bassd scho'.

Gruß
Andy
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Snowman
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Re: Fränkisches Rotbier

#20

Beitrag von Snowman »

Kleine Ergänzung:
gulp hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 09:09 Das ursprüngliche Nürnberger Rotbier war wohl auch eher braun und soll wie das Schlenkerla Märzen geschmeckt haben, also wie in Rauchbier.
Vor der Erfindung der Heißluftdarre im Jahr 1807 war sicher jedes Bier ein Rauchbier (von dunklerer Farbe)! :Pulpfiction
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Re: Fränkisches Rotbier

#21

Beitrag von ThomasBr »

Also bei meinem habe ich mich Farblich in etwa an dem vom Kaiser und vom Mager Bräu orientiert.
Heißt nicht das es so sein muss. Nur als Referenzbier.
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Pivnice
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Re: Fränkisches Rotbier

#22

Beitrag von Pivnice »

Stoffers Urstoff hat geschrieben: Dienstag 19. März 2019, 21:50 Malz:
Wiener Malz
Carahell
CaraRed
Servus Daniel - wurde im Forum schon besprochen -> https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 29#p305185
fränggisches Rot=Braunbier kann breit interpretiert werden
In der Spanne 50 % Münchner Malz / 50 % Pilsener Malz bis 75 % Wiener Malz / 25 % Münchner Malz.
Ich persönlich tät das Cara weglassen/minimieren - dafür eine kleine Portion Brühmalz/Melanoidin (IREKS Mela Rot-Erle oder vergleichbar)
Könntest ja eine Betaversion vorab sieden - es braucht keine punktgenaue EBC-Rechnerei
ciao Hubert
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hyper472
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Re: Fränkisches Rotbier

#23

Beitrag von hyper472 »

Wikipedia ist auch nicht besonders hilfreich, unter der Überschrift „untergäriges Bier“ taucht dort Red Ale auf.
Im letzten Jahr gab es in der Bier und Brauhaus einen Artikel über Rotbier, da wurden 18 verschiedene in Deutschland gebraute Versionen aufgezählt, darunter auch ein paar Obergärige.
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Re: Fränkisches Rotbier

#24

Beitrag von §11 »

Vor der Erfindung der Heißluftdarre im Jahr 1807 war sicher jedes Bier ein Rauchbier (von dunklerer Farbe)!
Was natuerlich nicht stimmt. Die Erfindung der pneumatischen Darre hat die Herstellung nicht rauchiger und heller Malze nur guenstiger gemacht. Vorher gab es auch schon zum Beispiel Luftmalz

Jan
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Re: Fränkisches Rotbier

#25

Beitrag von peterkling »

Hier
und
hier - (von und mit @hyper472 - also sein Rezept ist wohl erprobt ;) )

Ich hab mal eines gebraut, das kam dem schon sehr sehr nahe und war eine Klasse für sich - war eine kombination aus genannten Threads und einem Rezept, das ist irgendwo als PDF gefunden habe ("Rotkäppchen" - finde ich aber nicht mehr):
Stammwürze 13,0 (13,0) °P
Alkoholgehalt 5,2 Vol.%
Bittere 24 (22) IBU
Farbe 23.4 (21,9) EBC

Pilsener Malz 53% 4 EBC
Wiener Malz 27% 8 EBC
CARARED® 10% 40 EBC
Melanoidinmalz 10% 70 EBC

und Rasten ähnlich wie Alt-Phex das sieht, nur noch 9 min zwischendrin auf 72.... (die Eiweißrast müsste man auch nicht...)
Einmaischen bei 55°C
Eiweißrast (57°) bei 57°C 7 min
Maltoserast (60°-65°) bei 62°C 35 min
Verzuckerung (70°-75°) bei 72°C 9 min
Verzuckerung (70°-75°) bei 76°C 20 min
Abmaischen (78°) bei 78°C 0 min

für 20l:
VWH Hallertauer Tradition (Pellets) 6,2 % Alpha 3.32 g 90 min
Hallertauer Magnum (Pellets) 15,5 % Alpha 6.58 g 70 min
Hallertauer Tradition (Pellets) 6,2 % Alpha 7.11 g 70 min
Perle (Pellets) 7,7 % Alpha 1.88 g 10 min
Hallertauer Mittelfrüher (Pellets) 4,3 % Alpha 0.87 g 10 min
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Re: Fränkisches Rotbier

#26

Beitrag von Bojtar »

Z W E I H U N D E R T F Ü N F Liter für einen Mädelspolterer.

Meine Fresse :Drink :thumbup

Fein wird auch eine Mischung aus 50% Best Red X und dann wahlweise 50% Pale Ale oder 25% Wiener und 25% Pilsner.
Die Z008 Hefe kenne ich nicht, für eine schöne Farbe ist (meiner Erfahrung nach) eine gut sedimentierende Hefe (oder Schönungsmittel) wichtig. Auch die Vermeidung von Kältetrub hat sich als Vorteilhaft erwiesen (angeblich geht das, wenn man die Temperatur immer über 4°C hält).
lg
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Re: Fränkisches Rotbier

#27

Beitrag von Bloodstroem »

Hallo zusammen,

bezüglich zum Thema EBC: Man kann in Düsseldorf, Hambug, Stuttgart und in München das gleiche Rezept brauen und bekommt dennoch eine andere Farbe heraus, wenn man das Wasser nicht anpasst. :Smile

VG
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Re: Fränkisches Rotbier

#28

Beitrag von §11 »

Bloodstroem hat geschrieben: Mittwoch 10. April 2019, 15:00 Hallo zusammen,

bezüglich zum Thema EBC: Man kann in Düsseldorf, Hambug, Stuttgart und in München das gleiche Rezept brauen und bekommt dennoch eine andere Farbe heraus, wenn man das Wasser nicht anpasst. :Smile

VG
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Das Problem ist ein vollkommen anderes. Die EBC Methode für die Bierfarbe misst keine Farbe sondern die Absorption von Licht einer bestimmten Wellenlänge. Zwei Biere mit unterschiedlichen Farben können die selbe Bierfarbe in EBC haben wenn diese mit dem Photometer (offizielle EBC Methode) gemessen wird
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Re: Fränkisches Rotbier

#29

Beitrag von Bloodstroem »

Hallo Jan,

das würde ja heißen, dass das Wasser und dessen Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat) keinen Einfluss auf die Farbe hat. Das glaube ich nicht. :Waa

VG
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Re: Fränkisches Rotbier

#30

Beitrag von §11 »

Bloodstroem hat geschrieben: Mittwoch 10. April 2019, 15:15 Hallo Jan,

das würde ja heißen, dass das Wasser und dessen Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat) keinen Einfluss auf die Farbe hat. Das glaube ich nicht. :Waa

VG
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Haben sie natuerlich. Allerdings dreht sich die Diskussion oben darum das ein Bier mit einer Farbe von XY EBC rot ist. Das muss nicht sein. Die Bierfarbe (EBC) berechnet sich wie folgt:
EBC Farbzahl = E430 x 25 x Verdünnungsfaktor
E430 ist die Extinktion einer filtrierten Probe (>1 EBC Truebung) in einer 10mm Kuevette gemessen bei Licht einer Wellenlaenge von 430nm. Das ist blaues Licht. Allerdings kann ein und die selbe Absorbtion bei unterschiedlichen Farbkombinationen erfolgen.

Was heist das fuer uns? Zum Beispiel das diese Wuerzeproben im Photometer alle die gleiche Farbwerte ergeben. :Wink
Wuerze gleicher EBC.JPG
Wuerze gleicher EBC.JPG (13.02 KiB) 9499 mal betrachtet
Da gibt es ein gutes Buch (Bier Brauen aus dem Ulmer Verlag), da ist das ab Seite 31 in aller Ausfuehrlichkeit erklaert.

Gruss

Jan
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Re: Fränkisches Rotbier

#31

Beitrag von mavro »

Hallo zusammen,

ich möchte gerne das Rotkäppchen brauen: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... otkäppchen

Ich mag es gerne würzig, holzig - bspw. ähnlich wie das "Tucher Rotbier"

Den Hallertauer Tradition habe ich da. Aber ich habe anstelle der angegebenen Hopfen:
  • Magnum
  • Perle
  • Hallertauer Mittelfrüh
nur diese hier:
  • Saazer
  • Target
  • Fuggles
WAs meint Ihr?

Die deutschen Hopfen bestellen und verwenden, damit es auch richtig "fränkisch" wird?

oder

Mit den vorhandenen probieren, da diese auch in Richtung "würzig, holzig" gehen?
Viele Grüße, Andreas
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Re: Fränkisches Rotbier

#32

Beitrag von gulp »

Die passen alle drei nicht. Also bestellen. Das Tucher Rotbier wird ja mit fassgereiften Bockbier verschnitten.
Wirste also kaum hinbringen, die Eichen und Sherrynoten. Siehe auch hier: https://biergrantler.de/10/2018/doppelb ... n-sudhaus/

Gruß
Peter
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Re: Fränkisches Rotbier

#33

Beitrag von hyper472 »

mavro hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2019, 19:45 Hallo zusammen,

ich möchte gerne das Rotkäppchen brauen: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... otkäppchen

Ich mag es gerne würzig, holzig - bspw. ähnlich wie das "Tucher Rotbier"

Den Hallertauer Tradition habe ich da. Aber ich habe anstelle der angegebenen Hopfen:
  • Magnum
  • Perle
  • Hallertauer Mittelfrüh
nur diese hier:
  • Saazer
  • Target
  • Fuggles
WAs meint Ihr?

Die deutschen Hopfen bestellen und verwenden, damit es auch richtig "fränkisch" wird?

oder

Mit den vorhandenen probieren, da diese auch in Richtung "würzig, holzig" gehen?
Hopfen sehe ich ähnlich wie Peter, allenfalls den Saazer würde ich in Betracht ziehen. Wenn Du es würzig/holzig magst, empfehle ich Wiener Barke-Malz.
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mavro
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Re: Fränkisches Rotbier

#34

Beitrag von mavro »

Ok, danke

Dann werde ich die passenden Hopfen dazu bestellen.

Wiener Barke hatte ich bisher noch nicht, nehme ich dann auch

Ansonsten habe ich Eichenchips, die ich nach den Hochkräutern zugeben werde
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hyper472
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Re: Fränkisches Rotbier

#35

Beitrag von hyper472 »

Dann würde ich vorsichtig rangehen - mit 80% Wiener Barke und ohne Holzchips finde ich das holzig/tanninige schon deutlich wahrnehmbar.
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Re: Fränkisches Rotbier

#36

Beitrag von mavro »

Achso...Ich hätte eher dann analog zum Rezept 50% Pima, 30% Barke Wiema, 10% Melanoidin, 10% Carared und dann noch Mal mit Holzchips stopfen

Was meinst Du?
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hyper472
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Re: Fränkisches Rotbier

#37

Beitrag von hyper472 »

So könntest du einsteigen. Einen Teil mit Holz stopfen, den anderen nicht.
Viele Grüße, Henning
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Re: Fränkisches Rotbier

#38

Beitrag von murby81 »

Ich klinke mich mal ein. Mit wieviel Holz chips sollte man Stopfen für einen 20l Sud? Und wie lange?
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Re: Fränkisches Rotbier

#39

Beitrag von mavro »

Die Antwort ist wieder mal: Es kommt darauf an:

Die Holzart, die Form der Aromatisierung des Holzes, die Intensität der Räucherung, die Oberfläche Bzw. die Größe und ob du sie vorher in eine Form von Alkohol eingelegt hast: beispielsweise in Whisky oder in Wodka oder in Rum


Und natürlich davon, wie intensiv du das Aroma schmecken willst.

Für dieses fränkische Bier beispielsweise nehme ich dann Eichen-Holzchips mit Vanillearoma, eingelegt in Wodka, weil dieser quasi geschmacksneutral ist und ich mehr Holzaroma als sonst ein anderes Aroma haben will.

Ich Starte etwa 3-4 Tage nach Beginn der Hauptgärung, nachdem die Hauptkräusen weitesgehend weg sind.

Ich nehme für 20 Liter dann etwa 100 bis 150 Gramm für 6 - 8 Tage, bis die Hauptgärung beendet ist.

Aber ganz ehrlich: ich habe keine Ahnung wie es am Ende schmecken wird :Ahh
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Re: Fränkisches Rotbier

#40

Beitrag von mavro »

Um die Anzahl der Möglichkeiten noch mal um ein vielfaches zu vergrößern

:puzz
schau mal hier: Chips, Stöckchen, Würfel und so weiter. Schaut gut aus

https://www.faesser-shop.de/holzalternativen/bier?p=1
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Re: Fränkisches Rotbier

#41

Beitrag von murby81 »

Ich hab Kirschenholzchips, welche ich mal verwenden will. Von (in Whyskefässern) gereiften Bier halte ich nichts. Es soll einfach ein Holzfassgeschmack mit rein.
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Re: Fränkisches Rotbier

#42

Beitrag von mavro »

Nimm Mal 3-4 Tage nach Beginn der Hauptgärung, nachdem die Hauptkräusen weitesgehend weg sind, für 20 Liter etwa 100 Gramm für 6 - 8 Tage, bis die Hauptgärung beendet ist.

Du kannst zwischendurch Mal etwas abzwickeln, um das Aroma und den Geschmack zu testen. Das hat zwar nix mit dem später ausgereiften Bier zu tun, aber Du bekommst einen Eindruck und kannst das Holz rausnehmen, falls es Dir zu intensiv scheint.

Beim nächsten Mal wirst Du dann leichter planen können.
Viele Grüße, Andreas
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Re: Fränkisches Rotbier

#43

Beitrag von murby81 »

So mach ich das mal, danke
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