Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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FranzD
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Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#1

Beitrag von FranzD »

Hallo liebe Braufreunde,

vielleicht könnt ihr mir zu meinem 3. Sud (ja, absoluter Anfänger) ein wenig die Richtung weisen :-)

Es soll sowas wie ein Trumer Pils - kennen sicherlich ein paar - mit zusätzlicher fruchtiger Note werden. Citrus/Orange wäre fein, ein richtiges Sommerpils, welches Lust auf den nächsten Schluck macht (das Original find ich genial)
- trocken
- Pilsner Malz, sonst nix (Premium PiMa gibt's bei "meiner" Mälzerei nicht)
- 12,0°P hochvergoren auf ca. 4,9vol%
- Farbe ergibt sich
- bis ca. 35 IBU könnte passen

100% Umkehrosmosewasser + etwas Milchsäure für Maisch-pH ca. 5.4 @ 20°C, Nachguss ebenfalls ca. auf ph 5,4
100% PiMa

Maischplan und Hopfen laut gefundenen Threads zum Trumer Pils hier:
55min @ 62°C
15min @ 72°C
5min @ 78°C Abmaischen

75min Kochen (oder besser 90min?)
22% ???-Fruchthopfen Vorderwürze
13% Magnum nach Würzebruch
43% Saazer + 22% ???-Fruchthopfen zu Kochende,
dann in 5min auf 80° und dort 20min ziehen lassen, dann abkühlen

W34/70 bei unter 10° rein, später dann langsam rauf

Eventuell natürlich auch ein wenig Stopfen möglich mit dem Aromahopfen, na ja, bei sowas kann einem eh keiner helfen, das sollte man schon selbst wissen, tu ich aber nicht ...

Ich mag fruchtige, frische Noten, und das könnte dem Bier gut stehen, mir fehlt allerding völlig die Erfahrung einschätzen zu können, ob da jetzt ein wenig Ahtanium, Amarillo, Citra, Lemondrop, ... reinpassen würde, oder das ganze versaut (was ich jetzt mal nicht glaube).
Oder ob sonst was grob nicht passt.

Besten Dank,
Franz

Nachtrag: die 22% Aromahopfen waren mit 6%-igem Athanium gerechnet, das wird dann natürlich angepasst wegen IBU's
Noch'n Nachtrag: die beide bisherigen Sude waren Cascade-lastig, wenn auch "nur" ausgewogen. Für die Abwechslung im Biergeschmack sind dann Athanium und Amarillo wohl ungeeignet weil anscheinend ähnlich Cascade.

Trumer Pils: https://www.trumer.at/product/pils/
Zuletzt geändert von FranzD am Donnerstag 21. März 2019, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
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chaos-black
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#2

Beitrag von chaos-black »

Die größte Schwierigkeit wird sein, dass der fruchtige Aromahopfen deiner Wahl das Bier nicht dominiert - vorausgesetzt deine Gärführung (und vorallem auch Pitchrate!) stimmen. Ich denke da würde ich dann eher zu den neuen deutschen tendieren. Die können auch viel, sind aber oft nicht ganz so "penetrant" intensiv. Ich denke da etwa an Callista, Ariana, Hüll Melon oder Mandarina Bavaria, wobei hier Callista denke ich mein Favorit wäre.
Stiltypisch sind diese fruchtigen Hopfen im Pils zwar nicht, wird aber bestimmt lecker. Probieren geht in dieser Thematik sicher über studieren :)
Beim Wasser hätte ich Skrupel 100% entmineralisiertes einzusetzen, zumindest auf die Pilsner Werte würde ich aufsalzen.

Ich kenn jetzt das Trumer Pils nicht, aber wenn du es auch bitterer magst, kannst du auch 40-50 IBU anpeilen - letztlich Geschmackssache!

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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FranzD
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#3

Beitrag von FranzD »

Alex, damit kann ich was anfangen, deswegen hab ich die Frage gestellt :-)
Stiltypisch ist dzt. kein Kriterium.
Umkehrosmose mit dem billigen Dennerle hat bei mir 10% Leitwert vom sehr harten Originalwasser, da ist also noch einiges drin, wenn auch unterschiedlich und nicht bei alle Mineralien gleich auf 10% runter. Ich werde das nach bestem Schätzen auf Pils einstellen, habe alle Salze dafür. War für mich aber sowieso klar, wollte nur nicht jedes Detail schreiben.
Mit "vor allem auch Pitchrate" meint Du vermutlich "nicht zu wenig", nehm ich mal an.
Thx

Hab nachträglich den Link zur Trumer Pils Beschreibung eingefügt: https://www.trumer.at/product/pils/
Zuletzt geändert von FranzD am Donnerstag 21. März 2019, 22:05, insgesamt 2-mal geändert.
johannes.kirchmayr
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#4

Beitrag von johannes.kirchmayr »

War auf einem Workshop mit Axel Kiesbye, Kreativbrauer und gleichzeitig Kreierer des Trumer Pilses...
Er hat damals erwähnt, dass er Biere generell nur 60min kocht...

Mehr kann ich leider auch nicht beisteuern...
smi86
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#5

Beitrag von smi86 »

Kennst du das Hopfenspiel von Trumer? Das könnte in die Richtung gehen von dem was du vor hast? Laut Homepage von Trumer hopfen die das mit Triskel und Cascade. Vielleicht hilft das ein bisschen :)

lg, Sebastian
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FranzD
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#6

Beitrag von FranzD »

Vielen Dank für eure Antworten!
60min und Hopfenspiel sind weitere Infos, welche ich einfließen lasse.
MIttlerweile denke ich allerdings, dass ich mir mit der geringen Sudanzahl sowieso erst "die Hörner abstoßen muss" um überhaupt sinnvolle Fragen/Beiträge zu liefern bzw. vom eigentlichen Bierbrauen und kreieren noch viel zu weit entfernt bin, und ich werde wohl erst mal mit etwas Callista so ein Pils versuchen.
Erfahrung kann durch nichts ersetzt werden.
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#7

Beitrag von Bieriges »

Auch wenn du dich (so wie ich auch) zu den Anfängern zählst, lass dich nicht abschrecken und probiere es einfach aus...
Im besten Fall wird es das was du dir vorstellst und im schlechtesten Fall wird es ein anderes leckeres Bier....
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FranzD
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#8

Beitrag von FranzD »

Genau so machen wir das!
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Roli
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#9

Beitrag von Roli »

Hallo Franz!
Ich bin auch ein großer Fan (fast) aller Sorten der Trumer Brauerei (ist keine 20 Km von mir entfernt), zusätzlich zum Pils schätze ich besonders das "Hopfenspiel" und das "Imperial".
Dem leider schon lang nicht mehr produzierten Weizen trauer ich immer noch nach. War angeblich aus 100% Weizen!

Bei einer Führung in der Trumer Brauerei vor ca. 2 Jahren hat man mir, auf meine konkrete Nachfrage hin, erzählt, daß sie beim Pils sieben (!) Rasten fahren.
Fand ich zumindest (be)merkenswert, obs stimmt, kann ich nicht sagen.
Welche das sind, oder für wie lange, wurde natürlich nicht gesagt - aber es gibt wohl nicht mehr so viele, die man dann noch auslassen könnte.

Meine eigenen Versuche einer Annäherung an das Hopfenspiel (gestopftes Leichtpils) und das Imperial (gestopfter Pilsbock) waren zwar immer (sehr)gut, aber doch noch weit von einem reprodzierbaren Klonrezept entfernt. Daher kann ich Dir auch bei der Rezeptentwicklung leider nicht wirklich weiterhelfen, obwohl ich mich an beiden jährlich versuche. Mein "Hopfenspie(ge)l" ist mein Standard Sommer Leichtbier (bin schon bis auf 6,5°P heruntergegangen um die originalen 3,5% Alk trotz Zucker-Flaschenkarbonisierung zu erreichen), "das Imperial" ist traditionell mein Weihnachtsbock (früher gab es das Trumer Imperial auch nur Saisonal ab Herbst und war kurz vor Weihnachten immer schon vergriffen. Man mußte immer schon sehr früh an Weihnachten denken, um für die Feiertage entsprechend vorsorgen zu können. Inzwischen ist es aber schon eine Weile ganzjährig verfügbar.)

Früher gab es von Trumer auch einmal Werbeaussagen, daß das Imperial "ihre normale Pilsrezeptur" wäre, nur stärker eingebraut.
Das hat mich, gemeinsam mit dem bald darauf erschienenen "Gegenteil" Hopfenspiel, auf die Idee geracht, daß das Imperial ein reines Vorderwürzebier sein könnte, und aus dem Rest (Nachgußbier) dann das Hopfenspiel wird. (Dieses ist vom Körper her ja wirklich betont schlank, eigentlich schon wirklich dünn. Aber das wird auf phantastische Art durch den Hopfen inkl. Stopfen ausgeglichen = sehr leicht, sehr aromatisch, spritzig, herb, süffig. Der Traum jedes Sommerdurstes)
Diese meine Vermutung wurde bei besagter Führung aber vehement, schon fast empört, zurückgewiesen und verneint. In meiner eigenen Vorgehensweise hat sie sich jedoch durchaus auch schon gut bewährt.

Liebe Grüße aus Salzburg,
Roland
Yksi hullu kysyy enempi kuin yhdeksän viisasta jaksaa vastata.
(Ein Narr fragt mehr als neun Kluge antworten können. - Finnisches Spirchwort)
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FranzD
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Re: Pils, Trumer-Pils-artig aber fruchtiger

#10

Beitrag von FranzD »

Servus Roli,
sehr interessante Infos! Muss ja kein Klon werden, sondern so wie bei Dir ein feines Sommerbier sollte da mal rauskommen:-)
Vorderwürze - Nachgussbier, da muss man auch erst mal draufkommen, dass zu vermuten, aber kann ich gut nachvollziehen. Und brautechnisch effizient im großen und kleinen Maßstab.
Schö'n Dank,
Franz
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