Doppelt Maischen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Burkhard84
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Doppelt Maischen

#1

Beitrag von Burkhard84 »

Hallo zusammen,
ich habe vor am Osterwochenende ein doppelt gemaischtes Bier zu brauen.
Ich werde erst 2 KG Pilsener Malz maischen und dann in diesem Sud noch einmal 2KG Pale Ale Malz maischen.
Hat jemand Erfahrung mit sowas und kann mir Tips geben?
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Bierjunge
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Re: Doppelt Maischen

#2

Beitrag von Bierjunge »

Dein Posting wirft zumindest Fragen auf.
Beschreib doch mal bitt genau, was (und vor allem warum) Du vorhast.
  • Beide Malze sukzessive einmaischen? Wenn ja: Warum nicht die Gesamtschüttung?
  • Das, was hier als Earlsches Kochmaischverfahren bekannt ist?
  • Den zweiten Sud mit der Würze des ersten Suds einmaischen? So etwas macht man manchmal bei Starkbieren in Malzrohrsystemen, falls nicht die Gesamtschüttung in das Malzrohr passt.
  • Oder hast Du den Begriff Zweimaischverfahren falsch interpretiert?
Moritz
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Odin
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Re: Doppelt Maischen

#3

Beitrag von Odin »

oder in der Bierwerbung "doppelt gemaischt" aufgeschnappt?
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
Burkhard84
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Re: Doppelt Maischen

#4

Beitrag von Burkhard84 »

Also ich würde es wie beim Earlschen Maischverfahren machen, nur würde ich den ersten Sud nicht kochen, sondern direkt das zweiten Malz einschütten und dann nochmal maischen. Ich wollte so ein stark Bier erzeugen.
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VolT Bräu
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Re: Doppelt Maischen

#5

Beitrag von VolT Bräu »

Was vielleicht noch interessant wäre ist: Welche Ausrüstung? Wie wird gemaischt, wie wird geläutert etc. und vor allem wie groß sind die Töpfe und der geplante Ausschlag.
Eine Möglichkeit der Vereinfachung wäre ggf. dick Einmaischen mit der ganzen Menge und (fast) nur Vorderwürze verwenden. Ausschlag wäre dann natürlich limitiert wenn das Maische Gefäß schon mit 2kg voll ist.
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PabloNop
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Re: Doppelt Maischen

#6

Beitrag von PabloNop »

Odin hat geschrieben: Freitag 29. März 2019, 12:58 oder in der Bierwerbung "doppelt gemaischt" aufgeschnappt?
Paulaner macht sowas. Was meinen die damit eigentlich?
Hobrau
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Re: Doppelt Maischen

#7

Beitrag von Hobrau »

Zweimaischverfahren mit Dekotion/Kochmaische
Schöne Grüße
Chris :Greets
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Bierjunge
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Re: Doppelt Maischen

#8

Beitrag von Bierjunge »

Burkhard84 hat geschrieben: Freitag 29. März 2019, 13:14 Also ich würde es wie beim Earlschen Maischverfahren machen, nur würde ich den ersten Sud nicht kochen, sondern direkt das zweiten Malz einschütten und dann nochmal maischen. Ich wollte so ein stark Bier erzeugen.
Wenn Du nicht zwischendrin kochst, kannst Du doch für Dein Starkbier von Anfang an die komplette Schüttung einmaischen. Was soll der Split denn bitte bringen? Ich verstehe nach wie vor Dein Ziel nicht.

Moritz
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Re: Doppelt Maischen

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

PabloNop hat geschrieben: Freitag 29. März 2019, 13:36
Odin hat geschrieben: Freitag 29. März 2019, 12:58 oder in der Bierwerbung "doppelt gemaischt" aufgeschnappt?
Paulaner macht sowas. Was meinen die damit eigentlich?
Herrmannverfahren?
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Ruthard
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Re: Doppelt Maischen

#10

Beitrag von Ruthard »

Ist doch klar, was mit "doppelt maischen" erreicht werden soll:

https://www.youtube.com/watch?v=QFdkedpykOM

wenn's pressiert, pressiert's!

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
Burkhard84
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Re: Doppelt Maischen

#11

Beitrag von Burkhard84 »

Ich wollte das auf diese Methode machen, einfach um diese beiden Bierstile miteinander zu kombinieren. Ich werde wie folgt vorgehen:
Das erste Malz wird in 4,75 Liter Wasser eingemaischt. Dann nach 60 Minuten nehme ich das Malz raus, mache einen Nachguss und schütte das zweite Malz in das Sud vom ersten Maischen und maische das dann auch wieder 60 Minuten und entferne das Malz mit Nachguss usw. Dann koche ich die circa 11,75 Liter Würze für 70 Minuten und gebe nach und nach den Hopfen dazu und nachdem die Würze dann abgekühlt ist gebe ich obergärige Hefe dazu.
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ggansde
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Re: Doppelt Maischen

#12

Beitrag von ggansde »

Moin,
welche beiden Bierstile? Sei bitte nicht beratungsresistent und nimm den Rat der anderen an, dass dieses Vorgehen Dir nichts außer zusätzlicher Arbeit bringt.
VG, Markus
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Re: Doppelt Maischen

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Um Bierstile zu kombinieren? Kapier ich auch nicht was du da vor hast.
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VolT Bräu
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Re: Doppelt Maischen

#14

Beitrag von VolT Bräu »

Kannst du sicher so machen, aber klingt für mich erstmal unnötig kompliziert.
Gehe ich recht in der Annahme, dass du alles in einem Topf machst? Wie groß ist der?
Wie läuterst du? "Malz rausnehmen, dann Nachguss" klingt jetzt erst mal recht ungewöhnlich.
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Re: Doppelt Maischen

#15

Beitrag von Burkhard84 »

Ich benutze eine Braufreund 18, ich werde meinen Sud in einen 10 Liter Gärbottisch läutern, bevor ich es dann wieder in den Braufreund gebe und zum kochen bringe. In den Braufreund passen 18 Liter Flüssigkeit.
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Re: Doppelt Maischen

#16

Beitrag von Alt-Phex »

Klär uns doch mal auf was du eigentlich erreichen willst. Was meinst du denn was da anderes bei rauskommt als wenn du alles Malz auf einmal maischt, läuterst und kochst?
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VolT Bräu
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Re: Doppelt Maischen

#17

Beitrag von VolT Bräu »

Mhh, gut jetzt weiß ich zwar immer noch nicht wie du läuterst aber immerhin ist der Maischetopf ja groß genug für 4kg Malz und da du 12 Liter raus haben willst, sollte das irgendwie gehen.
Ich würde an deiner Stelle die ganzen 4kg Einmaischen mit so viel Wasser, wie du noch vernünftig rühren kannst ohne überlaufen.
Dann läutern ohne Nachguss bzw nur wenig (um auf deine 12 Liter zu kommen).
Dann sollte das Bier schon recht stark werden :)
Ich glaube nicht, dass es mit dem komplizierten Verfahren wesentlich besser oder stärker wird.
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Re: Doppelt Maischen

#18

Beitrag von Burkhard84 »

Ich wollte Pilz und Pale Ale kombinieren und wollte das dann so Mäuschen wie oben beschrieben damit das ein Starkbier wird. Wenn das natürlich auch anders und einfacher geht mach ich das natürlich so. Ich läutere indem ich den Hahn am Maischbottich öffne und die ersten 2 Liter Süd auffangen, die fülle ich dann wieder oben in den Maischbottich. Dann öffne ich den Hahn so circa zur Hälfte so das der Süd in einen Gärbottich laufen kann. Ich gieße von oben immer wieder Wasser über den Treber, bis ich meine gewünschte Menge Würze habe. Dann wird diese wieder in den gereinigten Gärbottich gegeben und gekocht.
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Alt-Phex
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Re: Doppelt Maischen

#19

Beitrag von Alt-Phex »

Nur weil du die beiden Basis Malze kombinierst wird da noch keine Mischung aus den Bierstilen "Pils" und "Pale Ale" draus. :Wink

Du hast doch genug Kapazität in deinem Topf um beide Malze gleichzeitig zu maischen. Das einzeln nacheinander zu machen bringt dir keinen Vorteil und auch kein (nenneswertes) anderes Ergebnis. Das ist lediglich Zeitverschwendung. Und wo wir garde bei dem Thema sind, dieses "zwischenbunkern" der Läuterwürze ist auch völliger Unsinn, der dich unnötig viel Zeit kostet. Ein zweites Gefäß, in das geläutert wird, brauchst du ja sowieso. Dann kannst du auch dort die Läutervorrichtung, ich gehe jetzt mal von einer Spirale aus, einbauen. Maische umschöpfen dauert selbst in der 50L Klasse nur wenige Minuten und tut wirklich kein bißchen weh.

Während der Läuterruhe kannst du die Maischpfanne reinigen und direkt dort hinein läutern. Wenn 1/4 bis 1/3 drin ist kannst du schon anfangen zum kochen hoch zu heizen. Damit sparst du locker nochmal ne ganze Stunde (wenn nicht mehr) Zeit am Brautag ein - sowieso Energie weil die Läuterwürze nicht so tief abkühlt und wieder erhitzt werden muss.

Ich weiß dass dieses Verfahren bei Anfängern sehr beliebt ist, es macht aber überhaupt keinen Sinn so zu arbeiten. Es sei denn du kannst direkt in einen zweiten beheizten Kessel läutern in dem du die Würze kochst.
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VolT Bräu
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Re: Doppelt Maischen

#20

Beitrag von VolT Bräu »

Noch mal zum Thema Pils / Pale Ale:
Es ist ja so, dass es diese beiden Basismalze gibt, die auch beide einen Bierstil bezeichnen.
Man kann auch ein Pils mit 100% Pilsener Malz brauen und ein Pale Ale mit 100% PaleAle (muss aber nicht). Gerade Pale Ale Rezepte enthalten gar nicht so selten auch ~50% Pilsener Malz.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Stilen sind m. E. dass das Pils untergärig ist und man eher keine fruchtigen, amerikanischen Hopfen einsetzt wie beim Pale Ale üblich.
Da Du obergärig vergärst, würde ich das eher als Pale Ale einstufen. Bei starker amerikanischer Hopfung ginge es Richtung IPA, wenn Du eher wenig hopfst und mit nicht-fruchtigen Sorten ran gehst, ist es vom Stil her vielleicht eher ein Bockbier.
Schau Dir doch mal solche Rezepte an,, oder sag was Dir geschmacklich vorschwebt - dann kann man Dir evtl neben der technischen Ausführung auch noch Tipps zum Rezept geben.
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