IPA Dead Ringer

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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pa22
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IPA Dead Ringer

#1

Beitrag von pa22 »

Hallo,

das IPA Dead Ringer liest sich lecker
https://www.amihopfen.com/Braupakete-ko ... :2700.html
Hat dort schon jemenad Erfahrung mit beim Brauen dieser Mischung (habe leider vom Anbieter nur die Info erhalten, dass es keine deutsche Anleitung gibt)?

Für mich als Brauanfänger stellen sich bei diesem (nur englischen) Rezept (https://cdn.shopify.com/s/files/1/2785/ ... 1949844831) ein paar Fragen:

Maischen (das ganze Malz zu Anfang)
- "Sacch’ Rest: 152° F for 60 minutes " - Heisst dass, ich habe "nur" eine Verzuckerungsrast über 60 Minuten bei ca 67 C? Kein Einmaischen, keine anderen Rasten?
- Mashout: 170° F for 10 minutes - Abmaischen dann bei ca 77 Celsius?
- Wieviel Haupt/Nachguss brauche ich für das Rezept?

Gärung/Hopfen
Dry yeast (default) Safale US-05. Optimum temperature: 59–75°F
- ist obergärige Hauptgärung bei ca. 20 Celsius ok?
- Was ist eine "secondary fermantation"? Heisst das ich bringe das Jungbier in einen zweiten Bottich (nach Endvergärung) und bringe es wieder mit neuer Hefe zusammen? Teile ich die mitgelieferte Hefe auf?
- "1 oz. Centennial – add to secondary fermenter one to two weeks before bottling day" , dass heisst ich bringe einen Teil der Pellets in den zweiten Gärbottich mit ein?

Gruß,
Steffen
Till
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Re: IPA Dead Ringer

#2

Beitrag von Till »

Hallo Steffen,

Erfahrungen mit dem Braupaket habe ich keine.

das Maischen siehst du richtig. Nennt sich "Kombirast" und ist gut so. Gerade als Anfänger und erst recht bei einem IPA muss man sich keine pedantischen mehrstufigen Maischprogramme geben.

Beim Gären lieber unter 20 Grad Raumtemperatur bleiben, die Aktivität der Hefe kann den Sud zusätzlich dazu ein paar Grad erwärmen und dann bist du vielleicht schon zu hoch. 16-18 Grad Raumtemperatur sollten reichen.

Die Amerikaner schlauchen nach der Hauptgärung manchmal in ein zweites Gärfass um und legen dort Stopfhopfen vor. Neue Hefe soll da nicht mehr dazu. Die ist noch ausreichend in der Flüssigkeit in der Schwebe. Es ist im Gegenteil eher das Ziel, den Sud von der alten, toten Hefe am Boden zu entfernen. Kann man so machen; muss man aber nicht unbedingt. Man kann den Stopfhopfen einfach nach der Hauptgärung in das Gärfass schmeißen. Das reduziert das Infektionsrisiko, setzt den Sud weniger Sauerstoff aus (was bei IPAs eine gute Idee ist) und erspart dir eine Menge Arbeit.

Viel Erfolg
DerDallmann

Re: IPA Dead Ringer

#3

Beitrag von DerDallmann »

Michigan und Centennial, das klingt nach Bell's 2 Hearted Ale. Aber warum nennen sie es "Dead Ringer"? Hat das einen Hintergrund?
Till
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Re: IPA Dead Ringer

#4

Beitrag von Till »

Hier schreiben sie unmissverständlich, dass es sich um einen Klon des 2Hearted handelt:

https://www.northernbrewer.com/blogs/fr ... er-recipes

Der Name war früher wohl sowas wie "three-hearted Ale" bis der Brief vom Anwalt gekommen ist. "Dead Ringer" ist der neue Name steht für sowas wie "exakte Kopie".

https://en.wikipedia.org/wiki/Dead_ringer_(idiom)
DerDallmann

Re: IPA Dead Ringer

#5

Beitrag von DerDallmann »

:goodpost:
Danke.
pa22
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Re: IPA Dead Ringer

#6

Beitrag von pa22 »

Hallo Till,

danke für deine Tipps. Ist das ein passender Fahrplan?
1. Kombirast bei ca. 67 für 70 min + Abmaischen
2. Läutern (auf wieviel Plato sollte die Vorderwürze kommen?)
3. Ein Teil des Hopfens einkochen (Wieviel Plato sollte die Würze vor der Gärung dann haben?)
4. (Trocken-)Hefe dehydrieren + anstellen und gären bei ca. 17C,
4. Wenn endvergoren, gebe ich den restlichen Hopfen dazu? Oder früher? Löst der Hopfen sich denn noch auf oder verstopft der ggfs. den Schlauch/Pumpe beim Schlauchen?

Gruß,
Steffen
Till
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Re: IPA Dead Ringer

#7

Beitrag von Till »

Morgen,

1. klingt gut. Mach vorsichtshalber kurz vor Ende eine Jodprobe.

2. Das Bier soll laut Rezept eine "Original Gravity" (OG) von 1.064 haben. Das ist die Stammwürze, der Dichtewert vor der Hefezugabe, und entspricht zwischen 15,5 und 16 Plato. (Hier gibt's eine Umrechnungstabelle: https://www.brewersfriend.com/plato-to- ... ion-chart/). Nach dem Läutern sollte die Dichte niedriger sein, weil beim Kochen ein bestimmter Prozentsatz der Flüssigkeit verdampft, und die Dichte somit zunimmt. Das kannst du ausrechnen, wenn Du deine Verdunstungsrate kennst.
Ein einfacher Workaround, den ich hier vor kurzen aufgeschnappt habe: Läutern auf Zielstammwürze (also 15,5-16), vor dem Kochen den Flüssigkeitsstand in der Sudpfanne messen und nachher mit kaltem Wasser wieder bis dahin auffüllen. Dann hast Du die Würze schon ein bisschen gekühlt und bis ohne Stress bei Deiner Zielstammwürze angekommen.

3. Hopfengaben sind im Rezept genau beschrieben, musst die Maßeinheiten halt umrechnen. Die Zeiten, die da angegeben sind beschreiben die verbleibende Kochzeit nach der Hopfenzugabe. D.h. eine Gabe am Anfang, eine nach 40Min und eine nach 55Min. Danach möglichst schnell kühlen.

4. Die Hefe (wenn Du die US05 nimmst) ist doch schon total dehydriert ;-). Rehydrieren ist sinnvoll aber nicht zwingend notwendig. Anstellen und Gären bei 17Grad klingt gut.

5. Pellet-Hopfen zerfällt zu sehr kleinen Stückchen, die i.d.R. nichts verstopfen (Gehe mal davon aus dass das Kit keinen Doldenhopfen enthält). Der Hopfen sinkt normalerweise auf den Grund des Gärfasses mit der Hefe. Nach 1-2 Wochen sollte die Gärung durch sein, dann würde ich den Hopfen noch für 3-5 Tage dazugeben. Das Rezept sieht eine längere Zeit vor.

Hoffe das hilft Dir weiter,
Till
pa22
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Re: IPA Dead Ringer

#8

Beitrag von pa22 »

Super, danke für die Details :-) steffen
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