Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Zilgan
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Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#1

Beitrag von Zilgan »

Servus Zusammen,
Das ist mein erster Beitrag, und ich bin noch ein ziemlicher Anfänger was das Bierbrauen angeht, also bitte nachsichtig sein. Hab zu meinem Geburtstag von einem Kumpel ein Anfängerbierbrauset geschenkt bekommen mit dem Hintergedanken, dass ich ihm mehr Bier braue. Das erste Bier war "gar nicht mal so schlecht" und jetzt habe ich Blut geleckt^^. Das zweite Bier soll das "Zwergenstarkbier" aus dem Orkenspalter DSA Kochbuch werden (kann man hier finden: https://www.orkenspalter.de/filebase/in ... r-kochbuch)

Das Rezeptur für 20-25L ist wie folgt:

Brauwasser 14,5 +13.5l
6,5 kg Pale Ale Malz, geschrotet
Hopfen:
200 g Pellets Cascade
200 g Pellets Williamette
100 g Pellets Magnum

Hefe: Danstar Nottingham

Hierzu gleich meine Hauptfrage:
Die Menge an Hopfen scheint mir exorbitant hoch. Für mein erstes Bier habe ich nur ein zehntel der Hopfenmenge benutzt (11g auf 7L). Von den 500g sollen 275g vor/während dem Kochen hinzugegeben werden und der Rest in der zweiten Gärwoche (im Hopfensäckchen). Der einzigste Grund der mir einfällt ist, dass laut Rezept beim Kochen die geronnener Proteine (und Hopfenschmodder) von der Oberfläche mit einer Kelle entfernt werden sollen und nach dem Abkühlen der gesamte Sud noch einmal gefiltert werden soll.
Ist das eine rationale Erklärung? Oder kann der Hopfengehalt in einem sehr weiten Bereich variiert werden, ohne dass Unsinn dabei rauskommt? Oder ist das Schwachsinn und sollte ich den Hopfengehalt lieber etwas runterdrehen?

Außerdem möchte ich an der Rezeptur noch etwas drehen. Dazu habe ich noch ein paar andere Fragen :)

1. Da das ein "zwergisches" Bier ist - welche doch sehr an Bayern erinnert, würde ich die Malzzusammensetzung abändern:
50% MüMa --> gut für Starkbiere (https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... uebersicht )
40% Pilsner --> hellere Farbe
10% Carahell --> Geschmack/Schaum
Was haltet ihr davon?

2. Ich hatte überlegt etwas Honig beizumischen. Schmeckt man einen hochqualitativen Honig raus, oder wird das rausgekocht und ein Lidl-Honig tut es auch?

3. In dem Rezept oben wird eine Läutergaze verwendet mit der man nach dem Abkühlen den ganzen Sud noch einmal durchfiltert. Mein erstes Bier war sehr... naturtrüb :) ... und ich denke so etwas wäre eine gute Idee. Benutzt ihr auch eine Gaze zum Filtern? Was gibt es da an Alternativen? Und wo bekommt man sowas her?

4. Im Wiki habe ich über Starkbier diesen Arktikel gefunden: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... ier_brauen
Da steht: " Das Wasser-Malz-Verhältnis sollte sich um 3:1 bewegen". Da wäre ich neugierig, was genau gemeint ist. das Gesamte Brauwasser (in Liter) zur Malzmenge (in kg). Oder das Brauwasser, ohne das Wasser zum Anschwänzen? oder die angezielte Biermenge?

Das waren erstmal alle Fragen, die mir auf der Seele gebrannt haben. Freue mich auf eure kompetenten Antworten :)

LG,
Thomas/Zilgan
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Bieryllium
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#2

Beitrag von Bieryllium »

1. Einfach ausprobieren. Mit der steigenden Anzahl an Suden merkt man dann was einem schmeckt oder nicht.
2. Der Zucker im Honig wird komplett vergoren und dein Bier wird somit trockener und alkoholischer und nicht süßer. Bei so viel Hopfen bezweifle ich, dass man noch den Honig schmeckt.
Für die Hopfengabe gibt es gute online Rechner. Das Forenmitglied Muldengold betreibt z.B. eine Seite mit Rechner: https://www.maischemalzundmehr.de/index.php
4. Damit ist das Gewichtsverhältnis zwischen Hauptguss Wasser und Malz gemeint.
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
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Sura
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#3

Beitrag von Sura »

Zilgan hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 14:07 Hierzu gleich meine Hauptfrage:
Die Menge an Hopfen scheint mir exorbitant hoch. Für mein erstes Bier habe ich nur ein zehntel der Hopfenmenge benutzt (11g auf 7L). Von den 500g sollen 275g vor/während dem Kochen hinzugegeben werden und der Rest in der zweiten Gärwoche (im Hopfensäckchen).
Da sollen nur 30gr die ganze Zeit mitgekocht werden. Der Rest kommt bei 10min rein. Das werden zwar immer noch >100IBU, aber bei 20°P kann man das auch mal machen. In der Beschreibung ist es doch treffend beschrieben.
Zilgan hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 14:07 Außerdem möchte ich an der Rezeptur noch etwas drehen. Dazu habe ich noch ein paar andere Fragen :)

1. Da das ein "zwergisches" Bier ist - welche doch sehr an Bayern erinnert, würde ich die Malzzusammensetzung abändern:
50% MüMa --> gut für Starkbiere (https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... uebersicht )
40% Pilsner --> hellere Farbe
10% Carahell --> Geschmack/Schaum
Was haltet ihr davon?
Bei der Hopfenmenge ist das schon fast egal.... aber ehrlich gesagt hast du noch keine Ahnung was du da tust.... halte dich erstmal an Rezepte. Ich würd das so nicht machen.
Zilgan hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 14:07 2. Ich hatte überlegt etwas Honig beizumischen. Schmeckt man einen hochqualitativen Honig raus, oder wird das rausgekocht und ein Lidl-Honig tut es auch?
Keine Ahnung. Ist aber wie gesagt bei >100IBU recht egal.
Zilgan hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 14:07
3. In dem Rezept oben wird eine Läutergaze verwendet mit der man nach dem Abkühlen den ganzen Sud noch einmal durchfiltert. Mein erstes Bier war sehr... naturtrüb :) ... und ich denke so etwas wäre eine gute Idee. Benutzt ihr auch eine Gaze zum Filtern? Was gibt es da an Alternativen? Und wo bekommt man sowas her?
Du meinst eine Monofilamentfilter, und ansonsten les das Rezept einfach nochmal durch. Da steht an der Stelle nichts von abkühlen.
Die Trübe kommt auch nicht von einer trüben Würze zum Start der Gärung.
Zilgan hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 14:07
4. Im Wiki habe ich über Starkbier diesen Arktikel gefunden: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... ier_brauen
Da steht: " Das Wasser-Malz-Verhältnis sollte sich um 3:1 bewegen". Da wäre ich neugierig, was genau gemeint ist. das Gesamte Brauwasser (in Liter) zur Malzmenge (in kg). Oder das Brauwasser, ohne das Wasser zum Anschwänzen? oder die angezielte Biermenge?
Mit 3:1 ist das Verhältnis Malz zu Wasser im Maischetopf gemeint.

Bitte. Lese und mache es nach dieser Anleitung: https://brauanleitung.com/brauanleitung/
Du kannst ja, wenn du unbedingt dieses Rezept verwenden willst, die Malz- und Hopfengaben nach deinem Rezept machen, und auch die Wassergaben etwas anpassen. Aber in der Brauanleitung werden schon viele deiner Fragen geklärt.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#4

Beitrag von chaos-black »

Hey Thomas/Zilgan,
ich bin schon seit einiger Zeit nur noch sehr sporadisch im Orkenspalter unterwegs, aber ich hab damals das Rezept für das Kochbuch geschrieben und freu mich dass es tatsächlich auch mal von jemandem gebraut wird :). Das Rezept hatte ich wenn ich mich recht einnere als Imperial IPA konzipiert. Zwergenbier soll ja sehr geschmacksintensiv sein, da fand ich das passend.
Später hab ich hier im Forum auch noch mal eine andere Richtung von Zwergenbier (Ferdoker Gerstensaft) diskutiert: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... er#p165262

Wenn du es etwas malziger haben möchtest kannst du die Schüttung wohl so machen wie du vorschlägst, ich glaube ich hatte es damals auf 100IBU oder so kalkuliert, das kann auch gegen einen größeren Malzkörper ankommen mit der Bitterkeit. Wenn du Honig verwenden möchtest und ihn hinterher auch schmecken willst, darfst du ihn nicht kochen, du kannst ihn aber gern auf ca. 40°C erwärmen und in die gekühlte Würze einrühren. So bleiben die Aromen besser erhalten. Bei sowas wie 20% Honig schmeckt man den meist auch gut raus (durch Aroma, nicht Süße), allerdings wird der in diesem Bier wohl nicht gegen die starke Hopfung ankommen. Da musst du dir aussuchen wohin du willst, eher ein Bockbier oder ein dickes IPA mit zugegebenermaßen für heutige Maßstäbe ungewöhnliche Hopfensorten.

Mit der Zeit habe ich aber natürlich auch viel dazu gelernt. Das Rezept liest sich als würde einem das Pitchen der Nottingham bei 30°C empfohlen. Das ist natürlich deutlich zu heiss, da wird das Bier richtig doll nach Alkohol schmecken. Lieber kühl die Hefe geben und dann durch die Gärung auf die ~20°C steigen lassen. Sofern du Kühlmöglichkeiten hast.

Beste Grüße,
Alex
Zuletzt geändert von chaos-black am Samstag 10. August 2019, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#5

Beitrag von WFronius »

Die Zwölfe zum Gruße (nur, um das Outing gleich mitzuliefern)!
Danke für die Anregung - ich muss dringend mal mit unserer Runde eruieren, was aus ihrer Sicht ein Zwergenbier ausmacht. Gefühlt hätte ich eher zu einem Imperial Stout oder so gegriffen, aber Deine Idee finde ich auch schön. Nur bitte die Finger vom Brabakbräu lassen - Ratten sind sogar mir zu weit vom RHG entfernt ;)
Viele Grüße
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Schön das es noch DSA Spieler gibt. Bin da leider viel zu lange raus.

"So lange man auf dem Boden liegen kann ohne sich fest zu halten, ist man auch noch nicht betrunken". Mein Lieblingsspruch der Torwaler.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Roger
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#7

Beitrag von Roger »

Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 11. August 2019, 00:25
"So lange man auf dem Boden liegen kann ohne sich fest zu halten, ist man auch noch nicht betrunken". Mein Lieblingsspruch der Torwaler.
Ich dachte, das war Dean Martin bei einem seiner Auftritte im „The Sands“

Egal, der Spruch ist gut :thumbsup
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Malzwein
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Re: Orkenspalter - Zwergenstarkbier Rezept

#8

Beitrag von Malzwein »

Also nach meiner Vorstellung ist Zwergen malzig UND dunkel. Und ist Honig nicht zu elbisch für ein Zwergenbier?

"Die Ohren spitz, das Gesicht ganz hager,
die Rippen zu sehen und deutlich zu mager,
sie fisteln, sie flöten, sie stinken nach Blumen,
sie reden mit Bäumen wie Birken und Ulmen,
sie haben kein Bier, trinken wässrigen Wein,
Vraccas sei Dank, er ließ mich kein Elbelein sein."
aus Der Krieg der Zwerge
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