Leipziger Schummel-Gose mit Hagebutte und Himbeeren

[Jan82]

Hallo allerseits,
ich liebe Lambic, Gose und Co. Von echtem Sauerbier möchte ich dennoch erstmal Abstand halten und würde gern mal eine Schummel-Gose brauen - und damit etwas herum experimentieren. Ich hätte trotzdem gern mal vorab eure Einschätzung (nur von denjenigen, die nicht auf herbes Pils stehen bitte ;)

Folgendes Rezept nehme ich als Basis:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Aus diesem Rezept klaue ich mir lediglich die Idee zur obigen Gose in den letzten 10 Koch-Minuten etwa 70g Hagebutten-Tee hinzuzugeben:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=24&t=13512

Und zu guter letzt möchte ich, wenn die Hauptgärung beendet ist, die Hälfte des Sudes abfüllen wie er ist, und zu der zweiten Hälfte dann nochmal ca 1,5kg Himbeeren (TK Ware) hinzufügen und nochmal eine Woche stehen lassen. Die Idee hierzu stammt aus diesem Rezept, welches natürlich keine Gose ist - aber ich dachte mir das könnte trotzdem passen: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Denke die zweite Variante könnte dann schon sehr säuerlich fruchtig werden, aber für den nächsten Sommer vielleicht ganz schön.
Was meint ihr?

[HubertBräu]

Ichb habe schon öfters TK Himbeeren zur zweiten Hälfte der Gärung hinzu gegeben. 100g pro Liter fand ich immer ein gutes Maß.

[Jan82]

Super, hab mein Rezept mal soweit angepasst, dass die Menge an Himbeeren dann ca 100g pro Liter entspricht.

[flying]

Handelsüblicher Hagebuttentee mit Hibiskus enthält ungefähr 40% Hibiskus. Der frisch-säuerliche Geschmack und die rote Farbe kommt hauptsächlich davon.

Da eine solche "Schummelgose" ja ein reines Hefebier ist, kann die Zugabe von frischen oder tiefgekühlten Himbeeren noch Mikroorganismen mitbringen die am Restextrakt knabbern. Eine Woche Gärung könnte nicht ausreichen.

[VolT Bräu]

Handelsüblicher Hagebuttentee mit Hibiskus enthält ungefähr 40% Hibiskus. Der frisch-säuerliche Geschmack und die rote Farbe kommt hauptsächlich davon.

Ich finde reiner Hibiskus Tee schmeckt sogar nach Hagebutten Tee - liegt natürlich daran, dass man schon auf den Geschmack geprägt ist, wenn man nur Hagebuttentee mit Hibiskus kennt.

[Jan82]

Tatsächlich war mir bis zu dem obigen Bier-Rezept nicht klar, das Hagebuttentee in der Regel nicht nur aus Hagebutten besteht - und hatte mich aber immer gefragt warum man Hagebutten dann nicht einfach so vom Strauch isst :-)

[Bieryllium]

Das Himbeerbier hatte ich auch nachgebraut und finde es gut. Anmerkungen dazu: mit den 100gr pro Liter wird's ordentlich intensiv. Ich habe mir vorgenommen 66gr auszuprobieren. Außerdem empfehle ich die Himbeeren in der Woche jeden Tag zu wenden (bei mir schwammen sie obenauf) damit die Hefe an alle Beeren rankommt und die Gefahr von Schimmelbildung kleiner wird.

[Jan82]

@ Christopher: Hattest Du beim Nachbrauen die Menge aus dem Rezept genommen? Denn dort sind ja sogar 120g/Liter angegeben.
Und danke für den Tipp zum Wenden der Himbeeren!

[Bieryllium]

Ich habe 3 Pakete á 1kg im Supermarkt bekommen und 30 Liter gebraut. Du hast aber recht, im Rezept steht sogar noch mehr als ich letztendlich verwendet habe.

[London Rain]

Außerdem empfehle ich die Himbeeren in der Woche jeden Tag zu wenden (bei mir schwammen sie obenauf) damit die Hefe an alle Beeren rankommt und die Gefahr von Schimmelbildung kleiner wird.

Das würde ich auf keinen Fall machen, denn man trägt damit jedes mal Sauerstoff ein. Das It's a Girl! ist zudem ja auch noch sehr niedrig gehopft, so dass es besonders infektionsanfällig ist, wenn man jeden Tag am Gäreimer rumfummelt.

Bei mir schwammen die Himbeeren auch oben auf (sieht man ja auch auf den Fotos im Rezept), aber gegammelt ist da nichts und die waren hinterher auch komplett Pampe und "leergelutscht". Da hätte ich mehr Angst, dass die gammeln, wenn man jeden Tag frische Luft und Keime dran lässt.

Ich hab das zuletzt noch mal gebraut und dabei die Himbeeren in einem Wäschenetz zugegeben. Das hat gut funktioniert und verringert auch ein wenig den Sauerstoffeintrag beim Zugeben der Himbeeren.

Die Himbeermenge ist sicher eine Geschmacksfrage. Ich wollte es gerne sehr himbeerig!

Viele Grüße!
Tim

[Bieryllium]

... jedes mal Sauerstoff ...

Das ist wohl so. Ich mache mir da jetzt weniger einen Kopf, weil ja wenig Hopfen verwendet wird dessen Inhaltsstoffe primär oxidieren.

... besonders infektionsanfällig ...

Ich habe deswegen die Hauptgärung abgewartet damit schon ordentlich Alkohol vorhanden ist der dagegen hilft. Die gefrorenen Himbeeren haben ja selbst eine riesige Oberfläche auf der bestimmt etwas lebt. Ordentlich sauberen Edelstahllöffel nehmen und diesen mit etwas kochendem Wasser noch weiter entkeimen ist bei mir dann sowieso Standard und wie schon geschrieben habe ich da eher die Beeren als potentielle Infektionsquelle im Auge.

[HubertBräu]

Ich habe die TK Himbeeren auch einfach in den Gärbehälter gegeben und dann eine Woche gar nix gemacht. Geschimmelt hat das gar nix.

[London Rain]

Mit dem selben Argument müsste man ja auch Stopfhopfen täglich unterrühren. Der sinkt bei mir auch nie von sich aus ab.

Wenn man aber besonders ängstlich ist, könnte man auch die heiße Würze beim Ausschlagen auf die Himbeeren auflassen. Ich mag aber lieber die Himbeeren so spät wie möglich, damit so viel Himbeere da bleibt wie möglich.

Tim