Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
tom.rgb
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Montag 6. April 2015, 19:55

Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#1

Beitrag von tom.rgb »

Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs.

Als siebter Sud auf meiner „neuen“ Brewpaganda-Hendi-Anlage sollte ein Brut IPA entstehen. Nach ein paar Flaschen Dry-Humor von Yankee&Kraut war die Neugier auf einen Eigenversuch gestiegen. Also rasch ein paar Artikel gelesen, sei es hier im Forum oder quer im Netz.

Nun habe ich das Problemeiner krass grünen Stopfhopfensuppe, also wie filtere ich am Besten den Pelletschmodder raus, die Sedimentierung klappt nicht richtig. Und des Weiteren bin ich mir nicht sicher, ob die Gärung durch ist und vor allem, wo meine Fehler liegen. Eigentlich wollte ich EVG 99+. Am Donnerstag müsste ich abfüllen, da wir dann für 10 Tage in Urlaub fahren und ich das Bier nicht auf der Hefe und dem Hopfen liegen lassen möchte.

Ergebnisse mit Terrill-Formel
Scheinbarer Restextrakt: 1.4°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 3.9%
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 91%
Alkoholgehalt: 6.1 Gew.% bzw. 7.7 Vol.%

Am Ende kam folgendes Rezept und Vorgehen für 30 l Ausschlagwürze raus:

Ziel war 13 Grad Plato, 20 IBU und 6 EBC, am Ende wollte ich ca. 7 % Vol.
5 kgPiMa
1 kg Reisflocken
1 kg Haferflocken
25 L Hauptguss und ca. 16 L Nachguss
Einmaischen 53°C
1. Rast 50° C für 10 min
2. Rast 62° C für 30 min
3. Rast 68° C für 20 min
4. Rast 72° C für 30 min
5. Abkühlen auf 49°C für die Glycoamylsepäcken,
https://www.ebay.de/itm/GOZDAWA-Brenner ... 2749.l2649
6. Rast 49° C für 60 min + 2 Packungen Amylase damit diese Arbeiten kann… Temperaturoptimum 35°C bis 60°C
7. Rast 62° C für 10 min
8. Rast 72° C für 10 min
Abmaischen bei 78°C

Würzekochen 60 min.
20gr. Hallertauer Blanc nach 15 min
WP 80°C
50gr Hallertauer Blanc
40gr Mosaic
40gr Sorachi
abgefüllt mit 16 Brix am 08.10.2019, Hefe 1,5 Päckchen US05 bei 19°C

Gärverlauf
08.10.2019 16 Brix
17.10.2019 8 Brix
20.10.2019 7,5 Brix
22.10.2019 7.5 Brix
22.10. ca. 5ml Moonshiners Choice Amylase, habe gelesen, dass manchen bei der Gärung nochmal Amylase zusetzen
23.10. Hopfenstopfen da der Urlaub bald ansteht…
60 gr. Mosaic
60 gr. Sorachi
70 gr. Hallertauer Blanc
100 gr. Bravo
100 gr. Ariane
27.10. 5,5 Brix
28.10. 5,5 Brix und feinste grüne Suppe… Hab meinen Edelstahlbehälter nun in die Küche gestellt und versuche auf 22°C zu kommen um evtl. noch Gäraktivitäten zu bekommen. Am Donnerstag müsste ich Abfüllen…

Vielen Dank für Eure Ideen und Hilfe,
Tom
mackus
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 81
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2017, 10:25
Wohnort: Augburg Hochzoll

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#2

Beitrag von mackus »

Wenn du 1-2 Tage einen Cold Crash bei etwa 0 Grad Celsius machst sollte sich der Schmodder schon am Boden absetzen. Bei mir funktioniert das echt gut.
tom.rgb
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Montag 6. April 2015, 19:55

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#3

Beitrag von tom.rgb »

ColdCrush funzt zwecks Ermangelung einer Kühlung nicht...

Was gibt es denn nur für sinnvolle Optionen?

Zudem, wo liegt mein Fehler bzgl. des bescheidenen EVGs?
bwanapombe
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1237
Registriert: Dienstag 4. November 2014, 10:19

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#4

Beitrag von bwanapombe »

Ich hätte erstmal ausgären lassen umd dann gestopft, zumal bei den Mördermengen Hopfen.

Dirk
Stay thirsty!
DerDallmann

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#5

Beitrag von DerDallmann »

Nochmal umschlauchen und filtern ist gerade bei einem stark gehopften Bier ungünstig. Würde ich so aber trotzdem machen, wenn sich gar nichts setzt und du unbedingt abfüllen willst/musst. Dass sich nichts setzt, deutet aber eher darauf hin, dass die Gärung noch gar nicht durch ist, oder sonst irgendwas nicht stimmt. Ich würde es nochmal stehen lassen bis nach dem Urlaub. Eventuell umschlauchen vorher, um den Stopfhopfen loszuwerden, dann mit Zugabe von Ascorbinsäure und Kaliumdisulfit. Optimal ist das aber alles nicht.
tom.rgb
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Montag 6. April 2015, 19:55

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#6

Beitrag von tom.rgb »

So, langsam schreibe ich den Sud ab, probiere aber noch einen letzten Rettungsversuch.

Gestern Nacht waren es ca. 2 Grad am Balkon, also die Idee klären und Umschlauchen probieren. Dazu zum ersten mal Gelantine rein und 14 Stunden raus auf den Balkon.

Anschließend heute Mittag sauber umgeschlaucht, glasklar und der ganze Hopfen war am Boden. Durch die Stopferei, Schmodderei und meine Pfuscherei sind jetzt nur noch 20l Jungbier da.

Das ganze habe ich jetzt in die 21 Grad warme Küche gestellt, 75 gr. Zucker rein damit die Hefe nochmal anspringt und 6ml Glucoamylase. Mal schauen ob das jetzt in 8 Tagen durchblubbert...

Wäre schön wenn etwas in die Flasche kommt, Geruch, Geschmack und Farbe sind grandios, aber der EVG, da war ich wohl zu ungeduldig....
Benutzeravatar
Sebasstian
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1561
Registriert: Freitag 26. August 2016, 11:54
Wohnort: Jena-Ziegenhain

Re: Die Odyssee eines unerfahrenen Junghobbybraueres in den unendlichen Weiten des Brut IPAs

#7

Beitrag von Sebasstian »

Aber wegen einem EVG der anders ausfällt als geplant musst du doch einen Sud nicht abschreiben! Klingt für mich weiterhin als könnte es ein leckeres Bier werden...halt nur nicht ganz so 'brut'. Na und?
Grüße,
Sebastian
Antworten