Speidel Pilsner

[TLK]

Hallo ihr Lieben,
Ich wollte das Pilsner Rezept von Speidel als 10l Variante mal ausprobieren und hab es (siehe Anhang) dafür in die Grainfatheroberfläche übertragen.

Ich bräuchte mal bitte eure Meinung bezüglich zwei Punkten.

1.Der IBU Wert kommt mir gewaltig zu niedrig vor, wie seht ihr das? Normalerweise habe ich meine Pilsner Immer so bei 32 IBU eingependelt und war auch eigentlich ganz zufrieden damit. Sollte ich den vielleicht etwas nach oben setzen?

2.Beim Maischeverfahren überlege ich, ob ich nicht die Maischeschritte über 70 Grad etwas verkürze und die Maltoserast dafür verlängere, weil ich das Gefühl habe, dass das so etwas zu süß werden könnte.

Nun ist es das erste mal, dass ich ein Pilsner mit Weizenmalz braue, ich weiß also nicht, wie es sich verhält, weswegen meine Annahmen ja auch alle hinfällig sein können. Auch dazu freue ich mich über eure Expertise!

Danke!

[hkpdererste]

Die IBU sollten deutlich nach oben, da geb ich dir vollkommen Recht. 12,5 ist alles bloss kein Pils.

Das Weizenmalz ist unüblich und auch nicht RHG-Konform, muss aber nicht zwingend schlecht sein. Ich für meinen Geschmack würde noch ne Prise Carapils/Carahell dazu tun.

Bei den Rasten hab ich beim Pils gute Erfahrungen mit einer 20minütigen Zwischenrast bei 67°-68° gemacht. So hatt ich immer einen schön hohen EVG und trockene Biere.

[hobipivo]

Den IBU würde ich, wie auch schon bisher verfahren, über 30 einstellen.
Wie auch von hkpdererste vorgeschlagen verwende eine 20-minütige Rast bei 68°C um zusätzliche, von der Hefe vergärbare Zucker zu produzieren, um dadurch ein trockeneres Pils zu erhalten.
Mit Weizenmalz im Pils habe ich keine Erfahrungswerte, ist aber nicht Stiltypisch.

[TLK]

Ok ich danke euch beiden sehr! :)

[Bergbock]

Wieder mal ein Rezept von scheinbar berufener Quelle, von Leuten, die eigentlich wissen sollten, auf was es ankommt und das tatsächlich völliger Unsinn ist.
Ich weiss nicht, ob das niemand redigiert oder was die Ursache dafür ist, dass solche Rezepte auf unbedarfte Brauer losgelassen werden.

Dass der IBU-Wert Unsinn ist, hast Du ja selbst gemerkt, und Weizenmalz hat in einem Pils nun mal auch nichts verloren. Natürlich kann das ein schmackhaftes Bier ergeben aber dann soll man es - verdammt nochmal (sorry) - nicht Pils nennen.

Die zusätzliche Kombirast bei etwa 68°C nach der 62er Rast kann ich nur wärmstens empfehlen, wenn es ein trockenes Pils sein soll.
Ich fahre meist 45 min bei 62°C, 15 - 20 min bei 67/68 °C und abschliessend maximal 30 min bei 72°C.
Eine Rast bei 78 °C ist auch Quatsch, wenn schon überhaupt hochheizen auf diese Temperatur dann maximal zum Abmaischen, nicht zum Rasten.

Die Saflager S-23 fände ich auch suboptimal, nimm lieber die W34/70, passt besser für ein trockenes Pils, die S-23 zeigt mir da zu viele aromatische Nebengeräusche. Aber da gehen die Meinungen der Brauer teilweise auseinander.

Frank

[chaos-black]

Und noch ein Punkt zur Hopfenauswahl: Tettnanger kann man sicherlich nehmen, ist für mich persönlich nur zu blumig für ein Pils. Ich hab da mal einen Test gemacht und Hopfenpellets für einen Tag in Flensburger Helles hineingetan, also quasi ein Tag Dry Hopping betrieben. Kannst ja mal reinlesen, vlt. sind unsere subjektiven Eindrücke auch für dich interessant:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ls#p327462

Und um es noch etwas komplexer zu machen: Das Aromaprofil beim Dryhopping kann sich obendrein noch deutlich von dem unterschieiden, das bei späten Gaben während des Kochens herauskommt.

Einer der wunderbaren Aspekte des Hobbys, das zum experimentieren einlädt :) [Und falls das jetzt zu verunsichernd war, du kannst das definitiv auch mit Tettnanger machen - das ist auch lecker und machen auch viele, ist nur nicht meine erste Wahl]

Beste Grüße,
Alex