Barleywein Rezepthilfe

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Kristoffer
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Barleywein Rezepthilfe

#1

Beitrag von Kristoffer »

Um mal etwas langfristiges anzulegen, möchte ich einen Barleywein brauen.

Geschmacklich möchte ich einen einigermaßen süsslichen, malzigen Geschmack erreichen, wo der Hopfen teilweise im Hintergrund ist.

Dazu habe ich mir folgendes Rezept überlegt:

https://braureka.de/rezepte/rezeptdetails/?id=23573

Bei Wienermalz war ich am überlegen, es wegzulassen und lieber durch ordinären Haushaltszucker auf die Prozente zu kommen.
Wie seht ihr das?

Bei der Hefe wollte ich dir S-33 mal probieren. Laut Bräurika hat sie aber nur einen scheinbaren EVG von weit unter 70%. Laut Hersteller allerdings 70%, daher habe ich das mal angepasst.
Ebenfalls zur Auswahl steht die S-04 aber da ist halt der ALK Gehalt problematisch denke ich.

Ich wollte eventuell auch noch etwas Buchenrauchmalz oder best peated reinmachen, aber nur wenig.

Was meint ihr, kann aus dem Rezept etwas Gutes werden?
nic815
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#2

Beitrag von nic815 »

Wenn ich auf den Link gehe, heißt es, dass ich keine Berechtigung für das Rezept habe.
Würde mich für des Thema auch interessieren.
Grüße
Nico
Kristoffer
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#3

Beitrag von Kristoffer »

Nun müsst es gehen.
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MANKE
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#4

Beitrag von MANKE »

Hm, ich würde mit der Bittere noch höher ran gehen. Gerade mit ner niedrig vergärenden Hefe. 60 IBU oder höher. Man will ja auch in ein paar Jahren noch was relativ ausgewogenes haben. Mein Barleywine hat 78 IBU (9,9% Alk, EVG ca. 80% mit Zuckerzusatz, Hefe MJ M42) und ist damit nach einem Jahr noch ganz leicht bitter, das sollte in ein paar Jahren dann trotzdem eher in süß umschlagen. Gut ist schonmal die Wahl von EKG bzw. Fuggle, da ist die Stabilität der Bittere auch etwas besser als bei einem Bitterhopfen wie Magnum. Von den Zutaten klingt das jedenfalls ganz gut. Karbonisierungen mag ich da eher wenig, 4,0 habe ich und finde das passend.

Rezept hier: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=Sleepy
Viele Grüße,
Martin

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Seed7
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#5

Beitrag von Seed7 »

Kristoffer hat geschrieben: Samstag 15. Februar 2020, 11:46 Geschmacklich möchte ich einen einigermaßen süsslichen, malzigen Geschmack erreichen, wo der Hopfen teilweise im Hintergrund ist.
[...]
Was meint ihr, kann aus dem Rezept etwas Gutes werden?
15% caramalz in ein 23 Plato bier? Und dann auch noch drei verschieden?
Suesslich wird es da relativ wenig bitter, aber auch mit viel karamel geschmack. Malzig denke ich nicht das es wird.

In rezepturen mag ich minimalismus. Wie sieht ein minimales Barleywine aus? 100% pale malz, dan hat man die wahl, des getreide kultivars, Maris Otter usw. Wenn es malziger sein sollte dan kommen die bruehmalze in frage, von muenchner I bis aromatic 150. Etwas karamel, caramalz oder candy sirup. Da haben wir schon drei zutaten.

90 - 94% Pale malz
3 - 5% Cara 120
3 - 5% Aromatic 50

Mach dir nicht zu viel muehe mit den hopfen, Fuggles FWH und EKG @10min oder whirlpool.

S-33 lass es nicht zu warm werden.

Oh ja, noch was zu karamel, da die ausbeute bei 23 Plato niedriger ist und es viel restzucker im treber gibt kannst du den treber tief ausspuehlen und lange kochen oder den zweiten ablauf zu sirup einkochen und dan zur wuerze geben.

Ingo
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fg100
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#6

Beitrag von fg100 »

Ich mach Barley Wine abgewandelt nach folgendem Rezept und bin jedesmal begeistert.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ley%20Wine
Ich nehme auch mittlerweile nur noch 88% Pale Ale, 10% Gestenflocken und 2% Caraaroma.
IBU zwischen 60 und 70. Und natürlich den Kandiszucker zum Kochen. Hefe T-58.
Allerdings sollte man das mindestens 1/2 Jahr lagern.
Ich hab noch ein paar Flaschen von 2014. Zu Weihnachten mach ich da immer eine auf. Schmeckt einfach nur super, selbst nach jetzt 6 Jahren.
Und das bei Flaschennachgärung. Ein Jahr hab ich mal die Hälfte mit Keg und Zwangskarbonisierung gemacht und mit GDA dann in Flaschen gefüllt. Keine Ahnung warum, aber die mit Flaschennachgärungen waren deutlich besser.
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Bieryllium
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#7

Beitrag von Bieryllium »

Wir haben mal einen barley wine mit folgender Schüttung gemacht:
0.5kg best Red x
2kg Münchner Malz
2kg Wiener Malz
3kg Pale Ale Malz
3kg Pilsner Malz
Das ganze für ca. 25-30 Liter Bier (weiß nicht mehr wie viel es letztendlich war). Wie viel Stammwürze genau drin war weiß ich auch nicht mehr. Werden so um die 20% gewesen sein.
Extralange Kochzeit von über 100 Minuten, viel Hopfen (glaube so 80IBU, 50gr Centennial in der Vorderwürzehopfung, 60gr Magnum nach Würzebruch) und die Nottingham Ale Hefe. Im Fass war natürlich zu wenig Steigraum und die Hefe ist uns aus dem Fass gekrochen. Den muss man unbedingt einplanen! Wir haben ihn vier Wochen gären lassen.
Nach einem halben Jahr war er trinkbar, aber noch nicht rund. Nach einem Jahr schmeckte er dann gut. Für mich auf jeden Fall süß genug, auch ohne Cara Anteil und weniger Hopfen würde ich auch nicht nehmen. Wenn du wirklich pappsüß willst, 60IBUs. Alles darunter ist nicht mehr trinkbar.
IMG_20200216_201930735.jpg
Edit: Hopfengabe präziser und Bild nachdem ich eine Flasche davon aufgemacht habe.
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
Kristoffer
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#8

Beitrag von Kristoffer »

Habe jetzt den Barleywine von Manke mal gebraut. Bisher riecht das was auch dem Gährröhrchen entsteigt seeeehr fruchtig. Stürmische Gärung für 2 Tage, nun wirds weniger. Läuft also. Ich berichte wenns weiter geht. Danke an Alle für die Hilfe, beim nächsten Barleywine werde ich auf einige Tips von euch zurückgreifen. Bei der Lagerzeit von Barleywine kann man wohl nicht genug davon haben. :)
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Barney Gumble
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Re: Barleywein Rezepthilfe

#9

Beitrag von Barney Gumble »

fg100 hat geschrieben: Sonntag 16. Februar 2020, 11:56 Ich mach Barley Wine abgewandelt nach folgendem Rezept und bin jedesmal begeistert.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ley%20Wine
Ich nehme auch mittlerweile nur noch 88% Pale Ale, 10% Gestenflocken und 2% Caraaroma.
IBU zwischen 60 und 70. Und natürlich den Kandiszucker zum Kochen. Hefe T-58.
Allerdings sollte man das mindestens 1/2 Jahr lagern.
Ich hab noch ein paar Flaschen von 2014. Zu Weihnachten mach ich da immer eine auf. Schmeckt einfach nur super, selbst nach jetzt 6 Jahren.
Und das bei Flaschennachgärung. Ein Jahr hab ich mal die Hälfte mit Keg und Zwangskarbonisierung gemacht und mit GDA dann in Flaschen gefüllt. Keine Ahnung warum, aber die mit Flaschennachgärungen waren deutlich besser.
Hallo fg100

bin über meine Fragestellung wie man in Flaschen vergorenen Barley Wein ohne Flaschenbomben zu bauen aber etwas Carbonisierung und gleichzeitig deutlich wahrnehmbarer Süße auf Deinen Beitrag gestolpert. An dieser Stelle mach ich mal eine Quervernetzung auf Post 3 von Stefan und mir Post 22: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=1314
Hast Du bei Deinem Barley Wein in Flaschen auf eine Carbonisierung in selbigen verzichtet (nach Ausgärenlassen durch kontinuierliche Zuckergabe bis die Hefe wegen Alkohol ausstieg?) oder doch auch eine Nachgärung mit der theoretisch begründeten Folge eines eher trockenen Trunks?

Vg
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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