Geschmacksplaner

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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1358
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Geschmacksplaner

#1

Beitrag von 1358 »

Moin Zusammen,

ich habe da mal eine Frage an die Rezeptkreateure (generisch) unter euch. Da ich mich in der Elektrotechnik besser auskenne, als in der Lebensmittelchemie, kann es gut sein, dass das Nachfolgende, obwohl ich nüchtern bin, völliger Quatsch ist. :)

Bei Malzen wird ja häufig das Aroma Rad mit angegeben. Mein Gedanke war nun, dass wenn ich mehrere Malze mische, sich gemäß dem Verhältnis die einzelnen Geschmäcker grob anteilig verändern müssten. Also habe ich mir für die einzelnen Malze die Aroma Räder in Excel übertragen, mit ein paar dilletantischen Formeln versehen und komme im Ergebnis einer Mischung auf eine grobe Prognose (s. Bilder), wonach das Bier (exlusive Hopfen- und Hefegeschmacksanteil) schmecken sollte. Dass die Aroma Räder immer vermutlich jedesmal abhängig von der Gerstenqualität sind, wäre für mich als ein Toleranzrahmen.

Frage dazu: kann man das prinzipiell so machen oder ist das Quatsch? :Smile :Waa

Besten Dank vorab und Prost!

Gruß
Sören

P.S. Falls ich das Thema bei der Suche nicht gefunden haben sollte, sorry!
P.P.S. Falls das kein Quatsch ist, kann ich auch gerne die Excel zur Verfügung stellen.
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§11
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Re: Geschmacksplaner

#2

Beitrag von §11 »

Im Prinzip ja....

Nein, so einfach ist es nicht. Beim Geschmack, und zwar nicht nur beim Bier, spielen sogenannte Matrix- und Maskeneffekte eine sehr grosse Rolle. Beim Matrixeffekt "schaukeln" sich sozusagen zwei Aromen auf und verstärken bestimmte Eindrücke. Ein Beispiel dafür ist Vanille in Milch. Bei geringen Mengen Vanillearoma in Milch wird die Milch von den meisten Menschen "milchiger" empfunden, obwohl niemand das reine Vanillearoma als milchig bezeichnen würde.

Maskeneffekte sind das Gegenteil davon. Ein Aroma "maskiert", also verdeckt, ein anderes. Das kennen wir ganz gut beim Geschmack bitter. Ein leichtes, schlankes Pils mit 35 IBU ist nehmen wir als herb/ bitter wahr, während die selben 35 IBU in einem Barleywine oder Doppelbock als leichte Grundbittere wahrgenommen werden.

Interessant würde es werden wenn du dein Tool mit Brauversuchen überprüfen würdest. Dann könntest du evtl. sogar Regeln ableiten. Allerding, damit diese wieder allgemein gültig wären, bräuchtest du ein richtiges Verkostungspanel.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
1358
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Re: Geschmacksplaner

#3

Beitrag von 1358 »

Danke und soweit verstanden. Das war dann vermutlich die zusammenfassende Übersetzung der Seiten 172-178 aus Deinem Buch? Mein Kompliment an dieser Stelle noch dafür. :thumbup

Ich das mal mit zwei Varianten subjektiv probieren, ob es so in etwa hinhaut. Das mit dem richtigen Panel könnte allerdings schwierig werden.
heizungsrohr
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Re: Geschmacksplaner

#4

Beitrag von heizungsrohr »

Wenn man das, was du dir vorstellst, mit dem kombiniert, was Jan dazu sagt, hast du eine herrliche Lebensaufgabe. An sowas kann man buchstäblich sein Leben lang forschen.
Tu es bitte, am Ende steht eine neue Bibel à la „Abriss der Bierbrauerei“ und das ist für jeden ein Gewinn :thumbsup
Gruß
Magnus
1358
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Re: Geschmacksplaner

#5

Beitrag von 1358 »

Abriss oder Abriss? :Greets
Vielleicht wird auch beides folgen. :Bigsmile
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