Hallo zusammen
Ich hoffe, ihr hattet alle eine schöne Weihnachtszeit.
Ich habe soeben mein neustes Bier verkostet und da ich ein relativer Anfänger bin, kann ich den Geschmack nicht richtig einordnen.
Ich habe folgendes Bier gebraut https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept, nur habe ich noch nach dem ersten Dryhop mit Simcoe noch meine verbleibenden Cascadedolden (40g auf 20L) gestopft.
Das Bier ist noch relativ jung (eine Woche in der Flasche), jedoch kommt schon ein Aroma raus, welches ich irgendwie einordnen kann. In meiner Dorfkneipe gibt es ein Zwickel-Bier (konnte leider noch keine Inhaltsstoffe finden), welches diesen Geschmack im Extremen hat und mir überhaupt nicht gefällt. Zunächst dachte ich, es läge an verschmutzten Bierleitungen oder ähnlichem, aber auch in der Flasche war dieser Geschmack vorhanden.
Es ist so etwas Süssliches, welches ich am besten mit Hühnermist vergleichen kann. Also so wie der Mist in der Nase riecht, so schmeckt das Ganze nun im Mund. Nicht gerade eklig, aber durch meine mentale Verbindung irgendwie doch nicht ganz lecker. Eine Malzsüsse würde ich anders beschreiben, aber das in Worte zu fassen, ist eher schwer.
Meine Frage dazu wäre nun, bin ich einfach falsch gepolt (weil andere diesen Geschmack nicht so sehr herausschmecken und finden das Zwickel-Bier ok) und das Ganze liegt am Münchner Typ I oder Carahell (mit diesen Malzen habe ich wenig Erfahrung) oder lief irgendetwas falsch?
Gruss aus der Schweiz direkt am Bodensee _matthi_
"Komisches" Aroma, vom Malz?
Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Die Malzschüttung sieht eigentlich unauffällig aus.
Simcoe hingegen ist natürlich schon ein extremer und auch polarisierender Hopfen, der manchen unerfahrenen europäischen Gaumen überfordern kann. Daher die Frage: Kennst Du bereits andere Simcoe-gestopfte Biere?
Allerdings assoziiere ich diesen meinen Lieblingshopfen eher mit Kiefernharz und Südfrüchtenn und keinesfalls mit Hühnermist.
Was mich gleichzeitig stutzig macht: Bei allen Fehlaromen, die in die Fäkalrichtung gehen, wäre ich extrem vorsichtig, könnten sie doch auch auf eine Würzeinfektion hindeuten.
Daher meine zweite Frage: Wie lange hatte es denn bis zum sichtbaren Ankommen der Gärung gedauert?
Moritz
Simcoe hingegen ist natürlich schon ein extremer und auch polarisierender Hopfen, der manchen unerfahrenen europäischen Gaumen überfordern kann. Daher die Frage: Kennst Du bereits andere Simcoe-gestopfte Biere?
Allerdings assoziiere ich diesen meinen Lieblingshopfen eher mit Kiefernharz und Südfrüchtenn und keinesfalls mit Hühnermist.
Was mich gleichzeitig stutzig macht: Bei allen Fehlaromen, die in die Fäkalrichtung gehen, wäre ich extrem vorsichtig, könnten sie doch auch auf eine Würzeinfektion hindeuten.
Daher meine zweite Frage: Wie lange hatte es denn bis zum sichtbaren Ankommen der Gärung gedauert?
Moritz
Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Hallo Moritz
Danke für die schnelle Antwort. Simcoe-gestopfte Biere kenne ich nur in Verbindung mit anderen Hopfen. Also beispielsweise Simco 3, Punk IPA oder das Pale Ale von Maisel & Friends. Dort habe ich nichts derartiges feststellen können.
Bei Südfrüchten stimme ich dir vollkommen zu, in der Nase und dem Gaumen ist der Hopfen echt toll, wenn nur diese komische Restsüsse nicht wäre.
In die Fäkalrichtung würde ich den Geschmack jedoch nicht beschreiben, er ist schon eher süss. Jedoch eben irgendwie speziell süss.
Am Abend kam die Hefe drauf und am nächsten Morgen hatte ich schon eine stabile Schaumdecke im Gärfass.
Wenn sich jemand als Verkoster zur Verfügung stellen würde, könnte ich auch eine Flasche versenden. Wäre wirklich gespannt, wie man dieses Aroma besser beschreiben würde.
Danke für die schnelle Antwort. Simcoe-gestopfte Biere kenne ich nur in Verbindung mit anderen Hopfen. Also beispielsweise Simco 3, Punk IPA oder das Pale Ale von Maisel & Friends. Dort habe ich nichts derartiges feststellen können.
Bei Südfrüchten stimme ich dir vollkommen zu, in der Nase und dem Gaumen ist der Hopfen echt toll, wenn nur diese komische Restsüsse nicht wäre.
In die Fäkalrichtung würde ich den Geschmack jedoch nicht beschreiben, er ist schon eher süss. Jedoch eben irgendwie speziell süss.
Am Abend kam die Hefe drauf und am nächsten Morgen hatte ich schon eine stabile Schaumdecke im Gärfass.
Wenn sich jemand als Verkoster zur Verfügung stellen würde, könnte ich auch eine Flasche versenden. Wäre wirklich gespannt, wie man dieses Aroma besser beschreiben würde.
Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Jungbier-Aroma? Ich würde es mal noch ein paar Wochen stehen lassen
Grüße, Andreas
Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Als ich deine Beschreibung des Aromas las, musste ich an Diacetyl denken. Das ist mir zwar bei der US-05 noch nicht untergekommen, und sie soll laut Fermentis auch wenig davon produzieren: https://fermentis.com/wp-content/uploa ... -US-05.pdf, aber könnte es trotzdem sein? Falls es Diacetyl sein sollte, baut es sich noch ab, am besten bei 23 Grad oder mehr._matthi_ hat geschrieben: ↑Samstag 26. Dezember 2020, 23:49 In meiner Dorfkneipe gibt es ein Zwickel-Bier (konnte leider noch keine Inhaltsstoffe finden), welches diesen Geschmack im Extremen hat und mir überhaupt nicht gefällt. Zunächst dachte ich, es läge an verschmutzten Bierleitungen oder ähnlichem, aber auch in der Flasche war dieser Geschmack vorhanden.
Es ist so etwas Süssliches, welches ich am besten mit Hühnermist vergleichen kann. Also so wie der Mist in der Nase riecht, so schmeckt das Ganze nun im Mund. Nicht gerade eklig, aber durch meine mentale Verbindung irgendwie doch nicht ganz lecker. Eine Malzsüsse würde ich anders beschreiben, aber das in Worte zu fassen, ist eher schwer.
Fermentis-Katalog Seite 24:
„ DIACETYL REDUCTION WILL ALSO BE FASTER AT HIGHER TEMPERATURES towards the end of fermentation. For ale, a 24h diacetyl reduction rest at 23°C (73°F) minimum should be applied before cooling .... to reduce diacetyl.“
Hier noch der Link zum kompletten Katalog:
https://fermentis.com/wp-content/uploa ... BAT_BD.pdf
Viele Grüße
Tilo
Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Hallo,
bei Hühnermist würde ich doch an Ammoniak(-Verbindungen) denken, oder irgendwelche anderen Stickstoffverbindungen. Könnte sich durchaus auch während der Reifung des Jungbieres legen.
Deine Dorfkneipe hat einen ähnlichen Geschmack? Wie sehen denn deine genauen Wasserwerte aus? Nitrat/Nitirit?
Tilo könnte aber mit seiner Diacetylvermutung auch recht haben. Vielleicht assoziiert das säuerlich riechende deine Nase mit Hühnerstall, da ist die Luft ja auch gerne mal etwas stechend.
Den Geschmack des Hopfens könntest du ja durch Heiß- und Kaltbrühen einmal selbst analysieren? So könnte man ausschließen, dass deine Sinneseindrücke daher kommen.
Achim
bei Hühnermist würde ich doch an Ammoniak(-Verbindungen) denken, oder irgendwelche anderen Stickstoffverbindungen. Könnte sich durchaus auch während der Reifung des Jungbieres legen.
Deine Dorfkneipe hat einen ähnlichen Geschmack? Wie sehen denn deine genauen Wasserwerte aus? Nitrat/Nitirit?
Tilo könnte aber mit seiner Diacetylvermutung auch recht haben. Vielleicht assoziiert das säuerlich riechende deine Nase mit Hühnerstall, da ist die Luft ja auch gerne mal etwas stechend.
Den Geschmack des Hopfens könntest du ja durch Heiß- und Kaltbrühen einmal selbst analysieren? So könnte man ausschließen, dass deine Sinneseindrücke daher kommen.
Achim
Re: "Komisches" Aroma, vom Malz?
Danke für die Tipps und Ideen. Ich werde mein Bier nochmals ein paar Tage etwas wärmerstellen, bevor es in die Lagerung/Reifung geht. Wie gesagt ist dies wahrscheinlich nur meine Assoziation, da es weder wirklich eklig noch stechend riecht/schmeckt.
Die Wasserwerte kann ich nur vom Trinkwasseranbieter übernehmen, der sagt: Nitrat 3.9mg/l
Die Wasserwerte kann ich nur vom Trinkwasseranbieter übernehmen, der sagt: Nitrat 3.9mg/l