Lambic Fass-Projekt

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Bierwisch
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Lambic Fass-Projekt

#1

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Sauerbierfreunde,

ich plane, mit ein paar Freunden ein Rotweinfass mit Sauerbier zu belegen. Nun kam gestern ganz überraschend die Mitteilung, daß wir bis Ende der Woche ein frischgeleertes Fass bekommen.
Das zwingt mich jetzt zu einigen Kopfständen, um rechtzeitig alle nötigen Dinge zu besorgen.

Das größte Problem ist der Rohweizen - das Reformhaus, in dem ich den Weizen auch gleich schroten lassen kann, hat aus bekannten Gründen zu und ich finde bei den üblichen Versendern nicht wonach ich suche.

In der Nähe gibt es eine Mühle, die Futterweizen anbietet - ist das eine Alternative?

Wären Weizenflocken ein brauchbarer Ersatz?

Habt ihr noch einen Tip, wo ich bis Freitag 20kg geschroteten Weizen herbekomme?

Danke für eure Hilfe!
Gruß
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ggansde
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Re: Lambic Fass-Projekt

#2

Beitrag von ggansde »

Moin,
Weizenflocken sind perfekt. Noch besser als Rohweizen, da du nicht verkleistern musst. Preislich natürlich eine andere Hausnummer.
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Kobi
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Re: Lambic Fass-Projekt

#3

Beitrag von Kobi »

Moin,
ist das wirklich ein Problem? Weizen in Mengen wie 2 kg oder 5 kg gibt es doch in allen Bioläden. Mit einer normalen guten Getreidemühle, wie meine Frau sie zum Brotbacken hat, lässt der sich doch einigermaßen zügig schroten. Das mache ich auch so, OK, deutlich kleinere Mengen - für meine Berliner Weiße war es letztens nur 1 kg, aber das war in wenigen Minuten durch. 20 kg wären dann vielleicht zwischen 60 und 90 min geworden, aber gehen müsste es... Auch mit den Corona-artigen Mühlen müsste das gehen, dauert halt...
Viel Erfolg!
Andreas
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Re: Lambic Fass-Projekt

#4

Beitrag von Schoki »

Ich hatte Torrified Wheat benutzt als ich mit Rohfrucht gebraut habe. Das war deutlich günstiger als Flocken und ist auch schon verkleistert.
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flying
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Re: Lambic Fass-Projekt

#5

Beitrag von flying »

Meinst du diese Mühle?

https://muehle-hainbuecht.de/

30 kg Quetschweizen für 13,90 € sind ja nicht unbezahlbar..

Bei Futterweizen ist der Eiweißgehalt üblicherweise höher als bei Brauweizen. Die Hygienestandards sind m. W. ähnlich hoch. Futterweizen kann aber in geringem Maße Fremdgetreide (Gerste, Hafer, Roggen oder Wildgetreide) enthalten.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#6

Beitrag von renzbräu »

Bierwisch hat geschrieben: Montag 11. Januar 2021, 16:56 das Reformhaus, in dem ich den Weizen auch gleich schroten lassen kann, hat aus bekannten Gründen zu ...
Geht click & collect? on das click per Telefon ist, ist ja egal. vielleicht einfach mal anrufen und fragen?
Grüße Johannes

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§11
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Re: Lambic Fass-Projekt

#7

Beitrag von §11 »

flying hat geschrieben: Montag 11. Januar 2021, 18:01 Meinst du diese Mühle?

https://muehle-hainbuecht.de/

30 kg Quetschweizen für 13,90 € sind ja nicht unbezahlbar..

Bei Futterweizen ist der Eiweißgehalt üblicherweise höher als bei Brauweizen. Die Hygienestandards sind m. W. ähnlich hoch. Futterweizen kann aber in geringem Maße Fremdgetreide (Gerste, Hafer, Roggen oder Wildgetreide) enthalten.
Und Futterweizen kann Verunreinigungen in Form von Steinen etc. aufweisen, also Achtung bei der eigenen Muehle
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Lambic Fass-Projekt

#8

Beitrag von Bierwisch »

Ja, ich muss morgen mal alle Möglichkeiten abtelefonieren. Bei 20kg sind 4€/kg für Weizenflocken schon eine Hausnummer.

Meine Frau sagte grad, daß das Reformhaus geöffnet hat...

Am Liebsten wäre mir natürlich der Futterweizen - Eiweiß ist bei einem Sauerbier nicht das Problem, aber was spräche sonst noch gegen die preiswerte Variante?
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Re: Lambic Fass-Projekt

#9

Beitrag von Bierwisch »

Die Mühle würde den Weizen natürlich schroten.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#10

Beitrag von ggansde »

Ich habe in der originalen Porkert am WE 500g Weizenkörner für ein Brot geschrotet. Glaube mir, das willst du nicht wirklich.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#11

Beitrag von Bierwisch »

Nein, meine Mattmill schafft auch keinen Weizen. Ich meinte damit, daß die Hainbüchter Mühle natürlich auch mahlt.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#12

Beitrag von Bockelsbock »

Bierwisch hat geschrieben: Montag 11. Januar 2021, 16:56 Hallo Sauerbierfreunde,

ich plane, mit ein paar Freunden ein Rotweinfass mit Sauerbier zu belegen. Nun kam gestern ganz überraschend die Mitteilung, daß wir bis Ende der Woche ein frischgeleertes Fass bekommen.
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Hi,

darf man fragen, was aus dem Projekt geworden ist?

Gruß Jonas
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Re: Lambic Fass-Projekt

#13

Beitrag von Bierwisch »

Gerne!

200 + x Liter á 13P sind im Fass. Angestellt mit S33 und verschiedenen „Wildkultur-Mixen“.
A2F1D9AD-82B7-48BF-BFBA-3C75CC5D355B.jpeg
Eine Zwischenverkostung ergab herrliche Zitrusaromen - ich musste einfach wissen, ob sich da vielleicht irgendwelche ekligen Viecher eingeschmuggelt haben.

Noch kurz zum Weizen - ich hatte mich der Einfachheit halber dazu entschlossen, auf den vorgequetschten Futterweizen zurückzugreifen.
Ja, es schäumte beim Kochen ganz ordentlich, der Eiweißbruch war ernorm und ja, es gab auch ein paar artfremde Körner (Sonnenblumenkerne konnte man ganz gut erkennen) in der Mischung.

Geschmacklich hat sich das - soweit ich das beurteilen kann - nicht ausgewirkt. Wir warten aber mal ab.
Bis das Lambic fertig ist, sollten Offline-Treffen ja wieder möglich sein, da könnt ihr gerne kritisch verkosten.

Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#14

Beitrag von Bockelsbock »

Hi Bierwisch,

super vielen Dank. Ich habe ende des Jahres etwas ähnlich vor. Mein Fass ist aber nur so ein kleines 55l Ding. Durch dein Bericht, überlege ich mir den Futterweizen direkt von meinem Nachbarn zu holen. Der betreibt eine kleine Landwirtschaft.

Habt ihr im Fass angestellt oder erst nach der stürmischen Gärung ins Fass geschlaucht? Bei einer starken Gärung im Fass hätte man danach ja eventuell etwas viel Hohlraum. Also Platz für Sauerstoff. Ich hoffe, ich konnte halbwegs erklären worauf ich hinaus wollte?!

Gruß Jonas
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Re: Lambic Fass-Projekt

#15

Beitrag von tinoquell »

Wow, 200+ Liter Lambic, Respekt!

Weiterhin viel Erfolg, auf dass sich das Bier perfekt entwickelt. Bin gespannt, ob bei dieser Menge trotzdem noch etwas vom Rotwein aus dem Fass durchkommt!

Viele Grüße
Tino
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Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#16

Beitrag von Bierwisch »

Vielen Dank für die Blumen!

Zu euren Fragen - wir haben ca. 150 Liter mit zehn Päckchen S33 angestellt und eigentlich wollte ich nach ein paar Tagen weitere 40 Liter, die mit den Bugs angestellt wurden, dazugeben. Das hat sich aus verschiedenen Gründen etwas verzögert und so waren es am Ende zwei Wochen.

Alles nicht ganz stilecht, aber über die lange Lagerzeit sollte sich das nicht allzu sehr auswirken.

Über Sauerstoff mache ich mir nicht so viele Sorgen, da die Luft, die anfänglich noch im Kopfraum vorhanden war, während der Gärung durch CO2 verdrängt wurde. Und durch das Holz kann ja jederzeit welcher diffundieren...

Zum Glück steht das Faß nicht in meinem Keller und ich muss es nicht jeden Tag sehen, sonst würde meine Geduld ganz schön strapaziert werden.

Im Sommer werden wir wohl mal eine Probe ziehen.

Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#17

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Bierwisch hat geschrieben: Samstag 13. März 2021, 10:21 Im Sommer werden wir wohl mal eine Probe ziehen.

Gruß
Bierwisch
Seit gestern ist Sommer :Bigsmile

Gibts ein Update?
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Re: Lambic Fass-Projekt

#18

Beitrag von Bierwisch »

Jawollja!

Letzte Woche habe ich eine Probe gezogen und bin begeistert - nicht zu sauer, kein Essig, angenehm fruchtig.

Das Faß wird uns wohl noch viel Freude machen und einer meiner Mitstreiter spricht schon von weieren Fässern...
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Re: Lambic Fass-Projekt

#19

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Klingt ja schon sehr vielversprechend! Ich mag auch demnächst mein erstes Lambic brauen und bin mit der vorhandenen Auswahl der gängigen Shops eher unzufrieden (genauer gesagt gibts nix ohne Vorbestellung, was mich eher nervt), daher eine kurze Frage:

was habt ihr für Bugs/Wildkultur Mix benutzt? Ich bin am überlegen, ob ich mir einfach ein paar Flaschen Lambic/Geuze/Kriek kaufe, die Bodensätze in einer Starterwürze für zwei Wochen arbeiten lasse und dann damit anstelle.

Kommt zwar nicht billiger, im Gegenteil, aber ich hab eine ordentliche Vielfalt an MO und noch dazu was zum Trinken, F+E quasi.

Eine zusätzliche Sacch. sollts dann eigtl gar nicht brauchen, wäre aber natürlich auch vorhanden.

Mangels 200L Fass wirds der 25L Glasballon. :P
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Re: Lambic Fass-Projekt

#20

Beitrag von Bierwisch »

Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar MOs bestellt und halte sie seitdem in 5l-Glasflaschen. Aktuell sind das drei Brett-Stämme und Lactobacillus brevis.
Die bekommen alle paar Monate frische Würze und wenn ein Sauerbier ansteht, dann habe ich immer was griffbereit.

Bei Mischkulturen könnte das aber nicht in jedem Fall funktionieren, weil eventuell bestimmte Arten zu sehr dominieren. Aber das mußt Du wohl selbst herausfinden.

Ansonsten empfehle ich gerne einen Sauerstarter aus ungeschrotetem Malz - einfach eine Handvoll in einen halben Liter warmes Wasser geben und bei ca. 30 bis 35 Grad halten. Ein Aquarien-Heizstab leistet hier gute Dienste.
Nach 24 Stunden sollte das Ganze fruchtig-säuerlich riechen. Falls dem nicht so sein sollte, einfach noch mal von vorn beginnen.

Den Starter kannst Du jetzt mit etwas Würze oder Traubenzucker aufpäppeln. Aber nicht zu lange, denn mit steigendem Alkoholgehalt verschwindet eine Vielzahl von Tischgästen wieder und die Vielfalt an Organismen macht doch den Reiz dieser Methode aus.
Daher pitche ich den Starter so wie er ist und hoffe, daß dabei was Leckeres entsteht.

Ich musste aber auch schon mal Fehlversuche entsorgen - wenn es nach ein paar Wochen deutlich unangenehm aus dem Gärbehälter riecht, nicht lange warten, das wird in den seltensten Fällen noch trinkbar.

Bodensätze ergänzen die Vielfalt an MOs am Ende, jedoch nur darauf würde ich mich nicht verlassen, da nach so langer Zeit nicht mehr viele vitale Zellen übrig sein werden.

Und noch ein abschließender Tip - regelmäßig Sauerbiere brauen! Erstens kann man nie genug davon im Haus haben und zweitens geht die eine oder andere Gärung auch mal in die Binsen, da ist es gut zu wissen, daß in ein paar Monaten Nachschub kommt und nicht erst in drei Jahren.

Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#21

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Danke dir für die ausführliche Antwort!

Das mit der Dauerkultur von Lactos macht mir etwas Kopfzerbrechen und wenn ich ehrlich bin, ist mir die Methode mit dem Malzstarter unsympathisch aus hygienischen Gründen, da lebt doch auch einiges ungutes Getier drauf.
Ich habe einen Sauerteig und Salzgurken rumstehen, daraus möchte ich mir auch mal einen Starter ziehen.

Hältst du den Brevis zusammen mit den Bretts in einer Flasche oder alles einzeln? Den Brevis würd ich mir auch sehr gern zulegen, zusammen mit einer Brettmischung ist das preislich in Ordnung.

Bisher hab ich mir immer ein paar Flaschen Orval oder andere Brettbiere gekauft, die geleert und dann auf Starterwürze losgelassen. Dazu Durchfallkapseln mit L. rhamnosus, aber das is leider alles noch nicht trinkfertig, für ein Kettle Sour hat der rhamnosus jedenfalls schon gut funktioniert (bis auf ph 3,5 runter).

Leider ist da nirgends Pediococcus dabei und den hätt ich auch gern dabei, daher die Idee mit Lambic und Geuze, da sollte der doch vertreten sein. Werde definitiv experimentieren.

Ich hab in den letzten 5 Monaten ein Flanders Red, zwei Berliner Weiße (nach deinem Rezept, etwas abgewandelt) und ein Kettle Sour mit Holunderblüten gebraut. Jetzt als nächstes ein Kettle Sour mit Maracuja und nochmal was mit der Philly Sour, das ist genial weils so schnell trinkbar ist und im Sommer gibts einfach nix besseres. Dazu noch das Lambic in Kürze und dann hab ich eh keine freien Glasballons mehr, geschweige denn Platz in der Wohnung. Also keine Sorge, ich schau schon drauf, dass regelmäßig Saures gebraut wird. :Bigsmile

Noch eine abschließende Frage: welche Temperaturen herrschen in dem Keller wo das Fass steht? Ich habe jetzt bei 34°C Außentemperatur in meinem Keller konstante 20°C, also perfekt. Im Winter jedoch gehts runter auf 10 und da stellen die Kollegen ja die Arbeit ein bzw sind sehr träge unterwegs.
Hast du auch so "große" Schwankungen? Müsste man wohl dementsprechend die Reifezeit verlängern?

Bei Polsinelli gibts immer wieder günstige Fässer... :Grübel :Angel

Gruß zurück,
Mario
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Re: Lambic Fass-Projekt

#22

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Mario,

irgendwie ist mir Dein Beitrag durchgerutscht...

Natürlich sind am Anfang im Lactostarter etliche fiese Gesellen dabei. Aber die Nase sagt Dir sehr schnell, ob der jeweilige Ansatz zu verwenden ist, oder nicht. Daher habe ich hier keine Bedenken.

Natürlich hat jede Kreatur bei mir sein eigenes Zuhause.

Bei Lacto brevis muß man aber wissen, daß das keine Reinkultur ist. Man bekommt auch eine Hefe mitgliefert. Welche das ist, kann ich leider nicht sagen, aber auf irgendeinem Forum wird das schon zu finden sein.

Der Keller liegt jetzt nicht so tief unter der Erde, daher denke ich, daß wir immer ein paar Grad unter der Außentemperatur liegen werden. An der Reifezeit ändert sich dadurch aber nichts - nach einem Jahr entscheiden wir, wie es mit dem Bier weitergeht.

Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#23

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Hallo Bierwisch,

bei mir gibts auch Neuigkeiten und ich gebe mal ein kleines Update wenns recht ist. Habe mittlerweile einen neuen Glasballon besorgt und 50L Lambic mit dem WY3278 Belgian Lambic Blend angesetzt, somit habe ich mir vorerst das Anlegen der einzelnen Mikroorganismen "erspart".
Die Besorgung eines Fasses hab ich auch nach hinten verschoben und stattdessen 1g/L ausgekochte (7-8 Mal) amerikanische Eichenchips benutzt. Irgendwie war mir die lange Warterei für 25L letztendlich zu blöd und ich kann dann nächstes Jahr gleich die Hälfte abziehen, mit Früchten versetzen und pur abfüllen.

Schüttung war bei mir 7kg Pilsner, 2kg Weizenmalz, 2kg Weizenrohfrucht und 1kg Weizenflocken, gemaischt wurde traditionell per Turbid Mash auf 13,5°P, mit altem Doldenhopfen auf etwas unter 10 IBUs gebittert.
Zusätzlich hab ich noch die Bodensätze von einer jungen Cantillon Gueuze und einer Flasche Boon Black Label versenkt.

Das ganze sieht so aus:
Lambic
Lambic
Die stürmische Gärung ist soweit durch und das Bier darf jetzt ein Jahr ruhen. Ein sehr beruhigendes Gefühl, Bier zu brauen, bei dem man noch lange nicht ans Abfüllen denken muss. :Smile

Somit sag ich danke für deine Tipps und hoffe auf Updates und vielleicht schon eine baldige Verkostung deinerseits.

LG
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Re: Lambic Fass-Projekt

#24

Beitrag von rakader »

Ist der Begriff "Weizenrohfrucht" nicht missverständlich? Ist damit nicht wärmebehandelter (torrified= gepuffter) Weizen gemeint? Oder beziehst Du von irgendwo explizit "Weizenrohfrucht"? Nach meinem Verständnis ist Rohfrucht allein entspelztes/spelzenloses Getreide. In keinem Shop ist Rohweizen zu finden, was den Schluss nahelegt, dass es zu Weizenmalz keinen merkbaren Unterschied gibt.

Jürgen hat zu torrified wheat einmal eine Anleitung gemacht: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 25#p412025

Gruß
Radulph
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Re: Lambic Fass-Projekt

#25

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Ich meine damit unvermälzten Weizen aus dem Reformhaus/Supermarkt/Bezugsquelle des Vertrauens. Bierwisch nannte es Rohweizen im ersten Beitrag.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#26

Beitrag von rakader »

Schon klar. Macht das einen so großen Unterschied? Ich habe meine Zweifel… Braushops würden es sonst auch anbieten…
Welche Geschmacksvorteile soll das bieten?

Leider geht auch das Braumagazin nicht darauf ein: https://braumagazin.de/article/stilport ... d-bananen/

Edit: Gefunden - man muss aber wirklich lange danach suchen: http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... index.html
Überzeugt - macht Sinn: schlanker, spritziger (und die Braushops sollten das aufnehmen) :Smile
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Re: Lambic Fass-Projekt

#27

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Das kriegst in jedem Supermarkt für einen Euro das Kilo. Weiß nicht ob das ein Braushop führen sollte, wenn mans an jeder Ecke kriegt.

Ist im Witbier auch drin und im Lambic laut Gesetz (da eine geschützte geographische Herkunftsangabe wie Champagner) zu mindestens 30% zu verwenden.

Obs geschmacklich was bringt bei so einem lang gereiften Bier sei dahingestellt. Aber die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe (KH, Proteingehalt, etc.) ist sicher eine andere als bei Malz. Denke aber, dass es hauptsächlich traditionelle Gründe hat. Für genauere Informationen müsste ich selber die Literatur durchforsten.

Edit: ich hab nicht nur Rohweizen benutzt weils eine Arscharbeit ist, den zu schroten. Weizenmalz geht leichter durch die Mühle, daher die Mischung.
Zuletzt geändert von DrFludribusVonZiesel am Dienstag 27. Juli 2021, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lambic Fass-Projekt

#28

Beitrag von rakader »

Danke dafür. Bei Besser Bier brauen ist es erläutert. Es sind mehr als nur traditionelle Gründe. Werde mich somit auch mal an ein Lambic wagen. Wofür habe ich denn das Fass? :Bigsmile

Edit:
@bierwisch: Zeigst du uns Dein Rezept?
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Re: Lambic Fass-Projekt

#29

Beitrag von Bierwisch »

Sorry, es hat ein bisschen länger gedauert, aber heute gibt es endlich ein Update.

Zum Rezept:

25kg Pilsner und 20kg Weizen, eingemaischt mit 135l Wasser (74°C). Das ergab 69°C.
128l Nachguß

Hopfung: ein paar Hände gealterter Smaragd (>3 Jahre)
60 Minuten Kochen.

Das sollte dann 200l Würze mit 14,5°P ergeben.

Wir haben das auf drei Sude gesplittet und sind ein bisschen unter der Zielstammwürze gelandet.

Gestern nun haben wir ein weiteres Mal verkostet und sind positiv überrascht worden - es riecht und schmeckt wie ein handelsübliches belgisches Sauerbier. Es hat (noch) keine Essignoten, ist angenehm säuerlich-fruchtig.

Nach Weihnachten wird ein Teil davon in CC-Kegs geschlaucht, karbonisiert und dann in Sektflaschen abgefüllt. Die fehlende Menge (ca.2/3 sind geplant) wird später wieder aufgefüllt und die nächste Runde beginnt.

Ich denke mal, bis zur HBcon ist von meinem Teil noch genug übrig, da könnt ihr gerne zum Kosten vorbeikommen.

Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#30

Beitrag von rakader »

Wie verkorkst Du die Sektflaschen? Habe nur einen Kronenkorker hier, der für Wein ist 1000km entfernt…

Danke fürs Rezept!
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Re: Lambic Fass-Projekt

#31

Beitrag von Bierwisch »

Moin!
Am Besten eignen sich Sektflaschen mit Rand zum Verschliessen mit Kronkorken (da gibt es bestimmt auch einen Fachbegriff). Die Kronkorken haben einen etwas größeren Durchmesser.

Ich sammle Kunststoff-Sektkorken und auch die Agraffen. Die funktonieren schon seit ein paar Jahren ganz ausgezeichnet bei mir. Den Draht ersetze ich bei Bedarf mit Bindedraht aus dem Gartenmarkt.

Sicherlich könnte man auch mit echtem Kork arbeiten, das ist mir aber zuviel Aufwand.

Beste Grüße
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#32

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Bierwisch hat geschrieben: Mittwoch 20. Oktober 2021, 15:01 Zum Rezept:

25kg Pilsner und 20kg Weizen, eingemaischt mit 135l Wasser (74°C). Das ergab 69°C.
128l Nachguß

Hopfung: ein paar Hände gealterter Smaragd (>3 Jahre)
60 Minuten Kochen.
Keinerlei Hefegabe? Kein Blend/Erntehefe von vorigen Batches? Wirklich 100% spontan?
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Re: Lambic Fass-Projekt

#33

Beitrag von Bierwisch »

DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Donnerstag 21. Oktober 2021, 09:12
Keinerlei Hefegabe? Kein Blend/Erntehefe von vorigen Batches? Wirklich 100% spontan?
Nein, natürlich nicht. Dazu stand etwas in einem meiner früheren Posts - angestellt mit zehn Päckchen S33 und verschiedenen Mischkulturen, sowie einem Schluck Duchesse du Bourgogne.

Gruß
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Re: Lambic Fass-Projekt

#34

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Mea Culpa. :redhead
Best practice is practice.
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Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#35

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Sauerbierfreunde,

heute habe ich die ersten vier CC-Kegs gefüllt. Die werden jetzt karbonisiert und dann per Abfüllpistole in Champagnerflaschen gebracht.

Ende nächster Woche, wird dann zum ersten Mal verkostet. Ich bin genauso gespannt wie ihr!

Noch eine Frage an euch - wie könnte man dieses Lambic/Gueuze-orientierte Bier benennen? Habt ihr eine Idee?

Gruß
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Re: Lambic Fass-Projekt

#36

Beitrag von LuedgerLeGrand »

Bierwisch hat geschrieben: Samstag 4. Dezember 2021, 16:59 Hallo Sauerbierfreunde,

heute habe ich die ersten vier CC-Kegs gefüllt. Die werden jetzt karbonisiert und dann per Abfüllpistole in Champagnerflaschen gebracht.

Ende nächster Woche, wird dann zum ersten Mal verkostet. Ich bin genauso gespannt wie ihr!

Noch eine Frage an euch - wie könnte man dieses Lambic/Gueuze-orientierte Bier benennen? Habt ihr eine Idee?

Gruß
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Auf die Abfüllpistole würde ich verzichten und ein normales Abfüllröhrchen nehmen. Ich denke durch den Sauerstoffeintrag mit der Abfüllpistole könntest du dann gut Essigsäure bekommen - würde ich mal ganz keck vermuten.

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Re: Lambic Fass-Projekt

#37

Beitrag von rakader »

Bierwisch hat geschrieben: Samstag 4. Dezember 2021, 16:59 Noch eine Frage an euch - wie könnte man dieses Lambic/Gueuze-orientierte Bier benennen? Habt ihr eine Idee?

Gruß
Bierwisch
Was assoziierst Du damit, was war der Anlass, was soll man erwarten, welche Region? Du musst ein paar Hinweise geben. Sonst kommt ein sinnfreier Allerweltsname heraus, der den ganzen Aufwand nicht spiegelt.

Edit: Ich würde mit dem Fass brainstormen - das was Du da hast, ist edel.
---
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Re: Lambic Fass-Projekt

#38

Beitrag von Bierwisch »

LuedgerLeGrand hat geschrieben: Sonntag 5. Dezember 2021, 12:58
Auf die Abfüllpistole würde ich verzichten und ein normales Abfüllröhrchen nehmen. Ich denke durch den Sauerstoffeintrag mit der Abfüllpistole könntest du dann gut Essigsäure bekommen - würde ich mal ganz keck vermuten.

Name: Frei nach Tonsmeire "Germen Sour Beer" oder "German Wild Ale" :D
Nein, die Blichmann funktioniert ganz gut ohne zusätzlichen Sauerstoffeintrag

Ich konnte es mir nicht verkneifen, heute mal zu verkosten:
-trüb wie Apfelsaft (ja, das ist halt so, kurz nach dem Abfüllen)
-die Nase ist vielversprechend und erinnert deutlich an die Vorbilder
-kräftig sauer, kein Essig, sehr eindimensional, kein Brett

Es fehlt ja auch noch ein Jahr, aber die Geduld muß man erstmal aufbringen!

@Rakader
Ich dachte erstmal an einen Begriff, der sich an den Stil anlehnt oder einen Hinweis auf den Stil gibt. Der regionale Bezug findet sich schnell.

Danke und Gruß
Bierwisch
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Re: Lambic Fass-Projekt

#39

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Leute,

ein kurzes Update: da ich nicht alle meine CC-Kegs belegen wollte, habe ich seinerzeit nur einen Teil des Sauerbieres abgezogen. Vor einer Woche dann, habe ich nochmal was vom Fass auf Kegs geschlaucht, um dann gestern endlich in Flaschen abzufüllen.

Durch die längere Wartezeit war das Bier bereits schön klar, hat aber ansonsten heftig gelitten!

Der Sauerstoffeintrag im halbvollen Fass hat zu Oxydation und ein bisschen Essig geführt. Farblich und geschmacklich bin ich jetzt kurz vor der Duchesse! Der Unterschied der beiden Chargen ist erheblich!
Naja, wieder was gelernt. Nächstes Jahr wird in einem Ritt abgezogen!

Die ersten 50l frische Würze sind auch schon wieder eingefüllt und bis Mitte Februar sollte das Fass dann wieder voll sein.

Zumindest die erste Charge auf Flaschen entwickelt sich geschmacklich in die richtige Richtung.

Sehr schade, dass wir das in Romrod vermutlich nicht verkosten können, wirklich schade...

Bleibt stabil, lasst euch impfen!

Gruß
Bierwisch
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