Lazy Landbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Zoigl Jehovas
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Lazy Landbier

#1

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Hallo,

für meinen nächsten Sud habe ich mir vorgenommen, mit möglichst wenig Aufwand zu brauen. Normalerweise maische ich in den Einkocher ein, fahre meine verschiedenen Rasten, schöpfe in den Thermoport mit Läuterhexe um, halte Läuterruhe, mache zwischenzeitlich den Einkocher wieder sauber und läutere dann vom Thermoport in den Einkocher. Danach natürlich Hopfenkochen, Kühlen, Anstellen. Das normale Programm halt.

Beim nächsten Sud möchte ich direkt in den Thermoport maischen, quasi ne Kombirast. Allerdings möchte ich durch Zubrühen zwei Rasten halten, eine bei 64 °C, um das Bier eher in die trockenere Richtung zu bringen, und eine Rast bei 68°C, um doch noch etwas Vollmundigkeit reinzubringen. Der Vorteil ist, dass ich die Läuterruhe in die zweite Rast packen kann und danach direkt läutern kann. Zusätzlich möchte ich in den Thermoport mit Läuterhexe noch einen Maischesack aus Baumwolle installieren, damit ich nach dem Läutern einfach den Sack mit dem Treber rausheben kann. Das Gefummel mit dem Treber ausputzen kann ich mir damit sparen. Nur den Sack mit Treber in die Biotonne leeren, den Thermoport saubermachen und fertig.

Das Bier soll eine bernsteinige bis kupfrige Farbe haben, so um die 20 EBC. Ich möchte mit einem Weizenmalzanteil von 15% arbeiten und untergärig vergären. Ist zwar nicht reinheitsgebotskonform, aber das stört mich nicht.
Hier das Rezept:

"Lazy Landbier":

Ausschlagmenge 32L
12,5°P
ca.20 EBC
26 IBU
Kochzeit ca. 80 Minuten
32L Thermoport mit Läuterhexe und zusätzlich Maischesack
40L Einkocher
Eintauchkühler
Kühlschrank mit Inkbird
Musik zum Brauen

Malz:

3,0kg Wiener Malz (45%)
2,66kg Münchner Malz (40%)
1,0kg Weizenmalz hell (15%)

Hauptguss 22L, Einmaischverhältnis 3,3:1
Zubrühwasser 4,0L, danach Maischverhältnis 3,9:1
Nachguss 18,7L

Maischeschema:

Einmaischen bei 67°C
1. Rast bei 64°C für 35 Minuten
Zubrühen von 4 Liter kochendem Wasser ergibt
2. Rast bei 68°C für 40 Minuten oder bis jodnormal
Läutern in den Einkocher

Hopfenkochen:

9,4g Hallertauer Taurus, Alpha 16,8% nach Würzebruch, 65 Minuten kochen
29,1g Spalter Select, Alpha 4,1%, 30 Minuten kochen
32,1g Spalter Select, Alpha 4,1%, 10 Minuten kochen
Nachisomerisierung 5 Minuten

Kühlen im Einkocher auf 8°C, Umschlauchen ins Gärfass
Anstellen mit ca. 400ml frischer Brauereihefe bei 8,5°C, belüften mit Schöpfkelle, Schnellvergärprobe entnehmen und ab in den Kühlschrank.

Auf 9,5°C kommen lassen, bei ca. 50% sEVG Temperatur langsam ansteigen lassen auf 12°C und fertig vergären lassen.


Alles in allem nicht wirklich revolutionär, aber für mich erstmal neu wegen des Maischeschemas. Was meint Ihr, kann das so funktionieren?
Für Anregungen und Kritik bin ich jederzeit offen!

Danke schonmal und Grüße
Martin
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Re: Lazy Landbier

#2

Beitrag von Tommi123 »

Hi,

Viele (ich zb) brauen nur mit maischesack.

Rezept klingt auch gut, ab dafür!

LG Thomas
Zoigl Jehovas
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Re: Lazy Landbier

#3

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Die Läuterhexe kann ich natürlich auch gleich weglassen, die kann ich mir dann ja sparen. Wieder etwas Fummelei weniger.
Danke fürs Feedback :-)
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Re: Lazy Landbier

#4

Beitrag von Malzundhopfen »

Ich Maische seit ein paar Monaten mit BIAB im 40l Thermoport und bin sehr zufrieden. Kann ohne Nachguss zwischen 20-30L Vollbier (um die 12°P) ausschlagen. Ich mache aber einfache Kombirasten und passe den Körper des Bieres über die Temperatur an, wenn ich ein ausgewogenes Bier haben will 67° mit entsprechenden Abweichungen nach oben und nach unten. Natürlich auch über das Rezept (Caramalze). So kann ich in unzwr 4 Stunden schon durch sein mit dem Sud :Drink
Liebe Grüße,
Dave

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Re: Lazy Landbier

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Be more lazy - mach einfach 60min@67°C, bzw. bis Jodnormal. Und lass die Läuterspirale auf jeden Fall drin. Sonst saugt es dir ggf den Sack am Ablauf fest und du bist pausenlos am freifummeln. Das kann man sich sparen.
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Re: Lazy Landbier

#6

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Hmm, so bissl was werkeln will ich ja dann doch, aber vielleicht lasse ich mich ja doch auf die Kombirast ein und frühstücke nebenher ganz gemütlich. Hat ja auch eventuell seinen Reiz. Warum eigentlich nicht.
Danke für den Tipp mit der Hexe.

Ich hab schon etwas rumexperimentiert mit Caramalzen und dabei für mich tendenziell festgestellt, dass ich die bei dunkleren Bieren mit Basismalzen für meinen Geschmack erstmal nicht brauche. Da reicht mir erstmal Münchner Malz. Kann sich aber ja auch noch ändern mit der Zeit, aber das ist ne andere Baustelle.
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Re: Lazy Landbier

#7

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Mittlerweile gärt mein Lazy Landbier fröhlich vor sich hin, ich habe dann schließlich nur eine Kombirast bei 67°C gemacht. Allerdings riecht es intensiv nach Schwefel, was ich auf die fehlende Eiweißrast und den Weizenmalzanteil schiebe. Im Forum habe ich gelesen, dass das nicht weiter schlimm ist und am Ende der Gärung verschwindet. Zusätzlich lagert sich der Schwefelgeschmack wohl bei der Lagerung/ Reifung aus. Ich werde in Flaschen abfüllen und mit Speise karbonisieren. Nochmal zur Sicherheit meine Frage: ist das so?
Außerdem frage ich mich, ob ich die Hefe von diesem Schwefelstinkersud nochmal ernten und wiederverwenden kann. Was meint Ihr?

Grüße
Martin
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Re: Lazy Landbier

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Zoigl Jehovas hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 13:11 Nochmal zur Sicherheit meine Frage: ist das so?
Außerdem frage ich mich, ob ich die Hefe von diesem Schwefelstinkersud nochmal ernten und wiederverwenden kann. Was meint Ihr?
Du musst nur mit dem Abfüllen warten bis das schwefeln aufgehört hat. Und dann besser noch ein paar Tage drauf packen, zur Sicherheit.
Hier nochwas zum lesen, während du wartest: https://braumagazin.de/article/bierfehl ... schwefeln/

Die Hefe weiter zu führen sollte kein Problem sein.
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Re: Lazy Landbier

#9

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Danke für Deine Antwort. Dann lasse ich es mal schön ausstinken. Vielleicht nenne ich es ja dann auch Landluftbier ;-)
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