Hallo zusammen,
mit Bedenken bei manchen den Blutdruck steigen zu lassen, möchte ich gerne nochmal das Thema Bewertung anstoßen. Damit meine ich nicht die objektive Bewertung „
sind Kriterium xy erfüllt um als „gut dokumentiert“ zu gelten oder
ist der angegebene Bierstil korrekt“, sondern die subjektive Wahrnehmung. Was ich bei manchen Datenbanken (z.B. Chefkoch, Tripadvisor) und allen gängigen Onlineshops sehr schätze und immer zur Orientierung nutze, ist die Bewertungsskala. I.d.R. filtere ich immer nach den am besten bewerteten Produkten/Rezepten.
Ich denke, dass eine stumme Mehrheit an Hobbybrauern nur unregelmäßig bis selten braut und dann bei bspw. 25 Seiten mit „Pale Ale“ Rezepten überfordert sein könnte, mit welchem Rezept sie eine allgemeingültig gute Wahl treffen. Ja, die „Daumen hoch“-Funktion hilft. Eine 5-Sterne-Skala hilft wahrscheinlich besser. Die Bewertungen werden definitiv nicht weniger (außer man deaktiviert die Funktion und fängt an Bewertungen zu löschen
) und eine Bewertungsskala schafft meiner Meinung ein klareres Bild.
Nachteilig sehe ich, dass 5-Sterne Biere immer öfter gebraut würden und immer mehr Bewertungen erhalten würden. Man kann also dem System vorwerfen, dass Vielfalt verloren geht, weil manche Rezepte im „Keine Bewertung erhalten“-Land versacken. Auf der anderen Seite wäre die hohe Bewertung dahingehend entweder gerechtfertigt oder würde durch die breite Masse relativiert werden. Auch ein Rezept mit nur einer einzigen 5-Sterne Bewertung würde, danach gefiltert, ganz oben stehen. Zudem sehe ich auch eine Daseinsberechtigung der Skala, wenn ein Bier, was vllt. nur dem Erfinder aufgrund seiner eigenen Schöpfung und Reputation hervorragend schmeckt, allen anderen aber überhaupt nicht mundet, eine 1-Stern Bewertung bekommt. So mancher wird dadurch ggf. vor einem Fehltritt bewahrt. Im Vergleich zur bisherigen „Daumen-hoch oder Nichts“ Klassifizierung könnte man so – ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen - auch weniger geeignete Biere als solche kennzeichnen. Durch niedrige Bewertungen könnte auch der Ersteller motiviert werden sein Rezept zu überarbeiten.
Meiner Meinung nach würde eine Bewertungsskala zur „Qualitätsoffensive“ beitragen. Was meint ihr dazu?
PS: Man müsste sich dann über Umwandlung oder Koexistenz der bisherigen „Daumen hoch“ Bewertungen Gedanken machen.