Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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branch
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Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#1

Beitrag von branch »

Hallo zusammen

Habe mir grad den Vortrag zu alkoholarmem oder -freiem Bier (https://myeventshub.eu/virtual-events/t ... -breweries) im Brewers of Europe Forum angehört.

Die spanische Brauerei Zeta produziert ihr Be-Low offenbar ungefähr folgendermassen:
  • OG: 7°P, FG: 5.8°P, 40 IBU, 0.65% ABV
  • Malz: >50% Cara hell und Crystal Malze, Maltodextrin (für mehr Körper), Rest ungeklärt (Pilsner?)
  • Hopfen: Hallertauer zur Bitterung (20 IBU), Rest Chinook Whirlpool und Stopfen (4g/l bei 16°C für 7 Tage)
  • Hefe: nicht genannt, aber so ziemlich das Wichtigste, aber sie erwähnen: high flocculation, no maltotriose, killer effect on other yeast strains
  • Maischen: 78°C (damit nur Alphaamylase aktiv), Läutern bei 85°C, pH zwischen 5.1 und 5.3 (notfalls mit Brauwasser zu verdünnen oder mit Milchsäure zu senken)
  • Reifung bei 0°C für 21 Tage
Für mich stellt sich die Frage nach der Hefe. Weiss hier grad jemand, welche Hefe alle drei Eigenschaften hat? Wäre die CBC-1 ein solcher Kandidat?

Was haltet ihr insgesamt von diesem Vorgehen? Ich bin grad versucht, das mal im kleinen Rahmen auszuprobieren.

Gruss, Bruno
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toaster
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Re: Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#2

Beitrag von toaster »

Tönt nach einer süssen Suppe…
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branch
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Re: Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#3

Beitrag von branch »

Sie meinen, dass der gestopfte Chinook dem gut entgegenwirkt. Keine Ahnung, ob's stimmt ... habe bei uns bislang noch keine Zeta-Biere gesehen.
Adrian S
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Re: Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#4

Beitrag von Adrian S »

Hallo Bruno

Kennst du diesen Artikel im Braumagazin schon?
Würde jetzt generell aber bei alkoholarmen Bieren auf die WLS17 setzen. Gab im Forum mal ne Sammelbestellung, evtl hat die noch jemand auf Lager in seiner Hefebank.
Grüsse
Adrian

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branch
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Re: Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#5

Beitrag von branch »

Hallo Adrian

Ja, kenne ich. Ich fand die Präsentation interessant, weil sie sich in einigen Aspekten von den bekannten Ansätzen klar unterscheidet.

Ich denke nicht, dass die Spanier die Ludwigii einsetzen. In verschiedenen Berichten u.a. hier im Forum wird von einer Gärdauer von 3-7 Tagen berichtet, während die Spanier von 18 Stunden sprechen.

Keine Ahnung, welche Hefe sowas zustande bringt.

Gruss, Bruno
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marsabba
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Re: Interessanter Ansatz für alkoholarmes Bier?

#6

Beitrag von marsabba »

Hochinteressant !

Ich tippe mal auf eine Rotweinhefe:
* die meissten sind Killer
* schnelle Vergärung bei hohen Temperaturen
* die meissten Weinhefen mögen keine Maltotriose (die frage ist nur, welche überhaupt Maltose mag)
Hier gibts ne schöne Übersicht.

Biere mit der WSL17 sind ja immer etwas empflich, da jede Kontamination sich verheerend auswirkt. Mit dem spanischen Ansatz sollte das Ergebnis robuster sein, da kein Einfachzucker&Maltose mehr vorhanden, und zudem stabilisiert der Killerfaktor das Bier .
Und die Stopfung mit Chinook überdeckt auch viel vom Weinhefearoma :Smile
Martin

PS: Ich sehe gerade, das die CBC1 ja auch ein Killer ist, bis 25 Grad vergärt und keine Maltotriose mag. Insofern wäre die wohl auch ein guter Kandidat für so ein experiment.
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