Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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silversurfer784
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Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#1

Beitrag von silversurfer784 »

Moin liebe Braugemeinde,

Habe leider über den "Sommer" keine Zeit zum Brauen gefunden... dafür hab ich jetzt umso mehr Laune drauf. :-D

Wir waren im Münsterland im Urlaub und natürlich waren wir pflichtbewusst beim viel umworbenen Pinkus Müller und haben brav das helle Alt gekostet. Ich fands total klasse!

Hat jemand zufällig ein Klonrezept oder irgendeine Ahnung wo ich sinnvolle Infos zum Nachbrauen herbekommen könnte...? :Grübel

Dankeschön vorab !!! :Bigsmile
Grüße aus dem Saarland
Sebastian
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Kobi
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#2

Beitrag von Kobi »

Kann ich gut verstehen, ich finde das auch sehr gut; schade, dass es das so selten außerhalb des Münsterlandes zu kaufen gibt.
Mit einem Rezept kann ich Dir leider auch nicht dienen, aber ich meine mich zu erinnern, dass dort ein hoher Weizenanteil enthalten sein soll - ich habe einen Wert von rund 40 % im Kopf, aber die Erinnerung ist uralt, kann aus dem Buch von Michael Jackson sein, das ich immerhin auch schon 28 Jahr im Regel stehen habe... Auch war da etwas die Rede von einer Milchsäurenote durch lange Lagerung, ggf. ließe sich mit einer Teilsäuerung eines kleines Anteils der Maische oder Sauermalz etwas machen.
Viel Erfolg und viele Grüße
Andreas
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silversurfer784
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#3

Beitrag von silversurfer784 »

Das ist zumindest schonmal eine ungefähre Richtung. Der etwas "weinige" Charakter zu erreichen wird sicherlich die größte Herrausforderung.
Da bin ich zu allem Elend auch noch vollkommen unerfahren drin. Aber das kann man ja ändern. :-D
Grüße aus dem Saarland
Sebastian
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ggansde
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#4

Beitrag von ggansde »

Moin,
bediene doch bitte mal die Forensuche. Dort habe ich sehr viele zum Thema Pinkus Alt gefunden. Evtl. ja auch ein Rezept.
VG, Markus
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joerg74
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#5

Beitrag von joerg74 »

Servus,
Such' mal bei MeischeMalzundMehr nach "Kiepenkerl". Da findest du ein Rezept, was schon in die richtige Richtung geht.
Der Kiepenkerl ist ja nicht weit weg vom Pinkus ;-)

Gruß
Jörg
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silversurfer784
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#6

Beitrag von silversurfer784 »

ggansde hat geschrieben: Montag 23. August 2021, 11:27 Moin,
bediene doch bitte mal die Forensuche. Dort habe ich sehr viele zum Thema Pinkus Alt gefunden. Evtl. ja auch ein Rezept.
VG, Markus
Die hatte ich vorab natürlich benutzt, jedoch unter dem Stichwort "Pinkus Müller Alt". Da kam außer ein Vergleich mit dem Aldi IPA nix raus. Unter "Pinkus Alt" kommt deutlch mehr. :thumbsup
Grüße aus dem Saarland
Sebastian
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#7

Beitrag von silversurfer784 »

joerg74 hat geschrieben: Montag 23. August 2021, 12:01 Servus,
Such' mal bei MeischeMalzundMehr nach "Kiepenkerl". Da findest du ein Rezept, was schon in die richtige Richtung geht.
Der Kiepenkerl ist ja nicht weit weg vom Pinkus ;-)

Gruß
Jörg
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London Rain
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#8

Beitrag von London Rain »

Irgendwo hab ich mal in einem Podcast auch ein paar O-Töne des Braumeisters gehört. Weiß aber nicht mehr, ob das ein Bierpodcast oder Alles in Butter gewesen ist.
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danduril
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#9

Beitrag von danduril »

Moin,

ich versuche auch schon seit einigen Suden immer näher an das Pinkus Original (Alt) heranzukommen. Bei letzten Mal hat das (meinem Empfinden nach) mit einer sehr hohen Dosis Sauermalz gut geklappt. Eingemaischt hatte ich dabei 55% Pilsener, 25% Weizenmalz und 20% Sauermalz. Hefe war die OGA9, die ich dafür aber eher suboptimal fand... :Grübel

Aktuell versuche ich die Hefe aus einer Flasche Pinkus Original zu strippen. Nach einem Ausstrich auf Plattenagar habe ich eine Hefe kultivieren können. Bin mal gespannt, ob mich diese noch näher ans Ergebnis bringt.


Viele Grüße
Daniel
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#10

Beitrag von silversurfer784 »

Das klingt nicht schlecht! Sag mal Bescheid ob das Strippen ein gutes Ergebnis gebracht hat. :-D
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London Rain
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#11

Beitrag von London Rain »

London Rain hat geschrieben: Montag 23. August 2021, 13:26 Irgendwo hab ich mal in einem Podcast auch ein paar O-Töne des Braumeisters gehört. Weiß aber nicht mehr, ob das ein Bierpodcast oder Alles in Butter gewesen ist.
Hab's wiedergefunden. War eine Beigabe in der Folge "Veggie-Trend - Gemüsefrikadellen im Test" - ab 33:24.
Veggie-Trend - Gemüsefrikadellen im Test
WDR 5 Alles in Butter. 27.03.2021. 46:08 Min.. Verfügbar bis 26.03.2022. WDR 5
Hier mal die O-Töne zum Alt von Friedel Langfeld als Mitschrift.
Die Geschichte muss man eigentlich zurück betrachten bis ins 19. Jahrhundert als es in Münster diese vielen, vielen Altbierküchen gab, wo also in der Regel ein helles obergäriges Bier hergestellt wurde. So wie im Prinzip in Köln das Kölsch oder in Düsseldorf das rheinische Alt, gab's eben in Münster nen Müstersch Alt. Und unser original Pinkus Münstersch Alt ist eben, man könnte jetzt es so sehen, dass es so'n Relikt aus dieser Zeit ist. Es ist natürlich über viele Jahre, über nen längeren Zeitraum, natürlich auch das einzige Bier gewesen, was hier hergestellt wurde. Es hat wohl immer nen Malztrunk gegeben, aber eben auch immer Pinkus Original. Also nochmal zusammengefasst: Es ist ein helles, obergäriges Bier und das auffällige ist eben, in Verbindung mit dem Namen Alt, es ist kein dunkles sondern ein helles Bier und geschmacklich, die wichtigste und größte Auffälligkeit, ist 'ne deutlich saure Note. Es sind zwar nur 0,2- oder 0,3 pH-Einheiten, aber wir nehmen das schon als deutlich saurer wahr wie beispielsweise ein vergleichbares Pilsbier oder so was, ne.
Das ist ein Teil der im Sudhaus erzeugten Würze, also dieser malzzuckerhaltigen Flüssigkeit und die wird regelrecht mit Milchsäurebakterien beimpft, so dass wir da genau sagen können, das säuert jetzt so und so weit und dann müssen wir das zu dem und dem Anteil unser Ursprungswürze wieder zumischen, so dass wir den gewünschten Säuerungseffekt haben. Das sind natürlich alles Brauereigeheimnisse. Das kann ich ihnen ja nicht erzählen. Und dann erst, wenn das wieder zusammengeführt ist, dann wird das ja auch noch mal gekocht, weil wir natürlich keine lebenden Milchsäurebakterien in unserer Würze haben wollen. Dann wird gekocht, kommt der Hopfen rein und dann wird gekühlt und dann kommt erst die alkoholische Gärung mit der Hefe.
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#12

Beitrag von silversurfer784 »

London Rain hat geschrieben: Dienstag 24. August 2021, 13:39
London Rain hat geschrieben: Montag 23. August 2021, 13:26 Irgendwo hab ich mal in einem Podcast auch ein paar O-Töne des Braumeisters gehört. Weiß aber nicht mehr, ob das ein Bierpodcast oder Alles in Butter gewesen ist.
Hab's wiedergefunden. War eine Beigabe in der Folge "Veggie-Trend - Gemüsefrikadellen im Test" - ab 33:24.
Veggie-Trend - Gemüsefrikadellen im Test
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Hier mal die O-Töne zum Alt von Friedel Langfeld als Mitschrift.
Die Geschichte muss man eigentlich zurück betrachten bis ins 19. Jahrhundert als es in Münster diese vielen, vielen Altbierküchen gab, wo also in der Regel ein helles obergäriges Bier hergestellt wurde. So wie im Prinzip in Köln das Kölsch oder in Düsseldorf das rheinische Alt, gab's eben in Münster nen Müstersch Alt. Und unser original Pinkus Münstersch Alt ist eben, man könnte jetzt es so sehen, dass es so'n Relikt aus dieser Zeit ist. Es ist natürlich über viele Jahre, über nen längeren Zeitraum, natürlich auch das einzige Bier gewesen, was hier hergestellt wurde. Es hat wohl immer nen Malztrunk gegeben, aber eben auch immer Pinkus Original. Also nochmal zusammengefasst: Es ist ein helles, obergäriges Bier und das auffällige ist eben, in Verbindung mit dem Namen Alt, es ist kein dunkles sondern ein helles Bier und geschmacklich, die wichtigste und größte Auffälligkeit, ist 'ne deutlich saure Note. Es sind zwar nur 0,2- oder 0,3 pH-Einheiten, aber wir nehmen das schon als deutlich saurer wahr wie beispielsweise ein vergleichbares Pilsbier oder so was, ne.
Das ist ein Teil der im Sudhaus erzeugten Würze, also dieser malzzuckerhaltigen Flüssigkeit und die wird regelrecht mit Milchsäurebakterien beimpft, so dass wir da genau sagen können, das säuert jetzt so und so weit und dann müssen wir das zu dem und dem Anteil unser Ursprungswürze wieder zumischen, so dass wir den gewünschten Säuerungseffekt haben. Das sind natürlich alles Brauereigeheimnisse. Das kann ich ihnen ja nicht erzählen. Und dann erst, wenn das wieder zusammengeführt ist, dann wird das ja auch noch mal gekocht, weil wir natürlich keine lebenden Milchsäurebakterien in unserer Würze haben wollen. Dann wird gekocht, kommt der Hopfen rein und dann wird gekühlt und dann kommt erst die alkoholische Gärung mit der Hefe.
Vielen Dank für die Mühe!!! Da werd ich mich mal durschwurschteln!! :thumbsup
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joerg74
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#13

Beitrag von joerg74 »

@Sebastian, viel Spaß dabei und berichte uns von deinen Ergebnissen.
Gruß Jörg
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Re: Klonrezept für das Pinkus Müller Alt aus Münster gesucht

#14

Beitrag von Kobi »

London Rain hat geschrieben: Dienstag 24. August 2021, 13:39
Das ist ein Teil der im Sudhaus erzeugten Würze, also dieser malzzuckerhaltigen Flüssigkeit und die wird regelrecht mit Milchsäurebakterien beimpft, so dass wir da genau sagen können, das säuert jetzt so und so weit und dann müssen wir das zu dem und dem Anteil unser Ursprungswürze wieder zumischen, so dass wir den gewünschten Säuerungseffekt haben. Das sind natürlich alles Brauereigeheimnisse. Das kann ich ihnen ja nicht erzählen. Und dann erst, wenn das wieder zusammengeführt ist, dann wird das ja auch noch mal gekocht, weil wir natürlich keine lebenden Milchsäurebakterien in unserer Würze haben wollen. Dann wird gekocht, kommt der Hopfen rein und dann wird gekühlt und dann kommt erst die alkoholische Gärung mit der Hefe.
Interessant!
Heute nennt man so etwas Kettle Sour... :Smile
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