Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Birra_Barracuda
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Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#1

Beitrag von Birra_Barracuda »

Hallo Forum,
Ich möchte ein schlichtes Pale Ale brauen, mit dem sich der durchschnittliche Kaufbierkonsument anfreunden kann. Nicht zu hopfig, nicht exotisch, so, dass man auch mehr als ein Pint davon ohne Schmerzen trinken kann. Mit den deutschen Hopfen findet sich für den Nicht-Ale-Trinker dazu vielleicht sogar noch ein bekanntes Aroma im Bier wieder. :Smile Dazu habe ich mir folgendes Überlegt:

Brauanlage: Klarstein Mundschenk
Stammwürze: 11,4 °P
Restextrakt: 3,1 °P
IBU (Tinseth): 26
BU/GU: 0,57
Farbe: 15 EBC
AlkVol: 4,5 %

Maischen: 60 Minuten bei 66°C

Schüttung:
95% Maris Otter 5 EBC
5% Crystal 120 EBC

Kochen: 75 Minuten

Hopfen:
60' - Ariana (10,6%) 10 IBU
30' - Ariana (10,6%) 8 IBU
30' - Tettnanger (3,8%) 3 IBU
10' - Ariana (10,6%) 2 IBU
10' - Tettnanger (3,8%) 3 IBU

Hefe: Nottingham bei 20°C, kurz vor Gärende auf 22°C rauf. Nach abgeschlossener Gärung im Keg karbonisieren. Und 6 bis 8 Wochen reifen lassen.

Klingt für mich nach einem ganz netten Trinkbier, was nicht total langweilig ist. Was meint ihr?

Cheers
Curt
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#2

Beitrag von Pappelbräu »

Ariana und Tettnanger klingt gut, ich würde aber eher Vorderwürze und Whirlpool Hopfung verwenden. Ich denke nicht, dass bei den 60' und 30' Hopfungen mit Ariana und Tettnanger viel Aroma im Bier verbleibt. Denke auch nicht, dass das mit einer Whirlpoolhopfung zuu exotisch würde...
Extra auf 22° hochgehen würde ich auch nicht, 20° reicht dicke, gerade wenn es eher neutraler sein soll. Ich persönlich denke auch, dass man das Bier sicher auch schon nach vier Wochen sehr gut trinken kann, ist ja kein Lager... Aber gut, das sehen viele anders...
Tobias
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Birra_Barracuda
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#3

Beitrag von Birra_Barracuda »

Vorderwürzehopfung, gute Idee! Damit habe ich in letzter Zeit gute Erfahrung bei IPAs gemacht, aber in diesem Zusammenhang gar nicht dran gedacht. Ich denke, ich werde noch zusätzlich bei Flameout eine dezente Menge von beiden Sorten dazugeben und dann zügig durchkühlen zum Anstellen. Braucht die Nottingham eine Diacetylrast? Irgendwie hab ich sowas im Hinterkopf...
Cheers
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gulp
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#4

Beitrag von gulp »

Vorderwürzehopfung ist gut, die 60er Gabe kann man dann weglassen. Die anderen Gaben so lassen und evtl. noch was in den Whirlpool oder bei 80°.
Mit der Stammwürze würde ich etwas hochgehen. ~ 12,5 und die IBUs so lassen. Dann wird das noch runder.

Eine Diacetylrast bei der Notti ist Quatsch. Die Vergärung findet bei umme 18 - 20° statt, bloß nicht höher. Bei der Diacetylrast, die auch nur Sinn macht, wenn Butteraromen entstanden sind, stellt man untergäriges Jungbier das ja etwa 10-12°hat, ein, zwei Tage wärmer auf 16°- 18°

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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Birra_Barracuda
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#5

Beitrag von Birra_Barracuda »

Danke für die Tipps! Mit den folgenden Änderungen werde ich das mal einfach brauen. Liest sich jedenfalls alles ganz angenehm. :Bigsmile

Stw: 12,4°P
AlkVol: 4,9
Hopfen:
VWH - Ariana (10,6%) 7 IBU
VWH - Tettnanger (3,8%) 3 IBU
30' - Ariana (10,6%) 8 IBU
30' - Tettnanger (3,8%) 3 IBU
10' - Ariana (10,6%) 2,5 IBU
10' - Tettnanger (3,8%) 2,5 IBU
WP - Ariana (10,6%) ~0,5g/l
WP - Tettnanger (3,8%) ~1,1 g/l

Gärung: 20°C
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igge55
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#6

Beitrag von igge55 »

Wie ist es geworden?
Blutiger Anfänger: "Besserbrauer" Starter Set war Weihnachtsgeschenk :)

Absolutes Lieblingsbier: Flensburger - Edles Helles.
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Birra_Barracuda
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Re: Rezeptcheck: English Pale Ale - German Hops

#7

Beitrag von Birra_Barracuda »

Es ist ein herrlich süffiges Bier geworden! Das Maris Otter war so spröde, dass ich dieses Mal nach dem Schroten unbeabsichtigt viel Feinanteil hatte. Entsprechend war die Stammwürze deutlich höher als ich erwartet hatte und ich habe vor dem Anstellen noch schnell etwas verdünnen müssen. Ausgegoren hat das Bier jetzt 5,0%. Die Farbe war eher braun, als goldgelb. Das Mundgefühl war sehr ausgewogen und passte gut zum busquitähnlichen Malzgeschmack. Der Hopfen ist wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich: ganz leichte Fruchtaromen aus der Ariana und vom Tettnanger eine angenehme, ausgeglichene Würzigkeit, wie ich sie sonst evtl. einem Märzen zuordnen würde. (Tettnanger wird ab jetzt häufiger verwendet werden.) Zum Kochende habe ich noch spontan ein paar Dolden Mandarina Bavaria zugegeben, was sich ebenfalls gut einfügt (zu viel Mandarina wirkt sonst schnell mal wie ein Stück Mandarinenschale auf der Zunge). Die Hefe war nicht wirklich wahrzunehmen, genau wie beabsichtigt. In diesem Bier war das Malz der Hauptakteur, mit freundlicher Unterstützung des Hopfens.
Jedenfalls haben sich die Sauerländer-Pils-Extremisten daran gerne gelabt und (einige) machten lange Gesichter, als das Fass leer war und sie wieder aufs übliche umsteigen mussten. Mission erfüllt!
:Drink
Cheers
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