Rezeptfindung Böhmisches Pilz ala Sedmy Schod der Brauerei Zatec

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Herbert52
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Rezeptfindung Böhmisches Pilz ala Sedmy Schod der Brauerei Zatec

#1

Beitrag von Herbert52 »

Bei einer Bierverkostung habe ich das Pils Sedmy Schod verkosten dürfen. Ich bin so begeistert, dass ich hierzu einen Clon brauen möchte.
Mit freundlicher Unterstützung eines Foren Kollegen habe ich schon einige Daten zusammen getragen.

Sedmy Schod- Sieben Schritte" hat die Zahl 7 in den Biernamen adaptiert.
Auf der Homepage ist das Produktblatt einzusehen: http://www.zateckypivovar.cz/produkt/sedmy-schod

Freie Übersetzung: Siebter Schritt Helles Bier Spezial.
Flaggschiff aus der Produktion der Brauerei Saaz. Hergestellt durch ein spezielles Herstellungsverfahren, sogenannter Cold-Hopfen, mit einer ausgewählten Sorte von regionale Hopfen. Bier von dunkelgoldener bis bernsteinfarbener Farbe, voller Geschmack mit höherer Bitterkeit und starkem Aroma von Saazer Hopfen.

Zutaten: Wasser, Pilsener Malz, Münchner Malz und Karamell Gerstenmalz, Saazer Hopfensorten , Bierhefe
Verwendete Hopfensorten: Saazer, Premiant, Sládek, Vital, Rubín, Kazbek
Abstufung: 13,40 - 13,60 ° Plato
Alkoholgehalt: 5,5% vol.
Bitterkeit: 43 IBU-Einheiten
Farbe: 16 EBC-Einheiten
Dekoktion, Maischprogramm böhmisches Pils im Dreimaischverfahren wie im Buch Bierbrauen auf Seite Seite139 beschrieben.
Malze 88% Böhmisches Tennenmalz, 8% MüMa I, 4 % Melandoinin, alternaiv Caramalze
Böhmischer Hopfen: Saazer, Premiant, Sládek, Vital, Rubín, Kazbek
Hefe WY 2000 , 2001 o.ä von WLP
Kazbek Aromahopfen zur Kalthopfung.
Wer hat Erfahrung und kann mir insbesondere zu den Hopfengabe und zu den Kochzeiten etwas sagen.
Für die freundliche Unterstützung bedanke ich mich.
Gruß Herbert
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flying
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Re: Rezeptfindung Böhmisches Pilz ala Sedmy Schod der Brauerei Zatec

#2

Beitrag von flying »

Sedmy Schod- Sieben Schritte" hat die Zahl 7 in den Biernamen adaptiert.
Das hat der Führer in der Brauerei Zatec mit einem verschmitzten Lächeln anders erklärt. Unter der "siebten Stufe" der Stadtbrauereitreppe haben die Bürger im Mittelalter ihr Gold vor den herannahenden Feinden versteckt. Als die dann da waren hat man der Legende nach die Keller der Brauerei geöffnet wo sich die Landsknechte ordentlich besaufen konnten. Die sollen danach ohne die Stadt zu plündern einigermaßen friedlich (und verkatert) wieder abgezogen sein.. :Wink Die moderne Betontreppe der Verladerampe hat übrigens immer noch sieben Stufen.

Mir persönlich hat das frisch gezwickelte 11°- Lezak aus dem Lagerkeller am Besten geschmeckt. Die Flaschenbiere für den Verkauf werden pasteurisiert. Das Sedmy Schod war mit zu mastig. Das ist aber wie immer Geschmackssache. Dann brauchst Du wohl auch noch Eger-Wasser und die hauseigene Hefe? So wurde es gesagt.

Der Kazbek ist der neue Star der Region. Neben dem traditionellen Saazer fliegen dort alle die irgendwie Bier brauen auf den Kazbek. Den brauchst Du unbedingt. Am Besten direkt und frisch in Saaz bestellt was wohl ab einem Kilo geht? Irgendwelche umgepackten alten Ernten aus Hobbyshops halte ich für ungeeignet.

P.S

Mit der Zahl 7 haben es die Saazer. Angeblich hat man am 1. April 2001 (man beachte das Datum) unweit des Stadtzentrums bei Ausgrabungen das Skelett eines Steinzeitmenschen neben einem Bierkrug und einer Tonscherbe mit sieben Strichen gefunden... :Grübel Sechse grade und einer mitten durch. Das gilt als der erste Bierdeckel des Menschheitsgeschichte und das Skelett ging als Homo Lupulus in die Geschichte ein... :Drink
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Herbert52
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Re: Rezeptfindung Böhmisches Pilz ala Sedmy Schod der Brauerei Zatec

#3

Beitrag von Herbert52 »

flying hat geschrieben: Dienstag 12. Oktober 2021, 16:17
Sedmy Schod- Sieben Schritte" hat die Zahl 7 in den Biernamen adaptiert.
Mir persönlich hat das frisch gezwickelte 11°- Lezak aus dem Lagerkeller am Besten geschmeckt. Die Flaschenbiere für den Verkauf werden pasteurisiert. Das Sedmy Schod war mit zu mastig. Das ist aber wie immer Geschmackssache. Dann brauchst Du wohl auch noch Eger-Wasser und die hauseigene Hefe? So wurde es gesagt.

Der Kazbek ist der neue Star der Region. Neben dem traditionellen Saazer fliegen dort alle die irgendwie Bier brauen auf den Kazbek. Den brauchst Du unbedingt. Am Besten direkt und frisch in Saaz bestellt was wohl ab einem Kilo geht? Irgendwelche umgepackten alten Ernten aus Hobbyshops halte ich für ungeeignet.
Ich habe hier nur Flaschenbier, auch wenn es pasterisiert ist, finde ich es total gut, auch mag solche Biere. Vielleicht komme ich mal zu Zatec und kann das frische mal mit dem Flaschenbier vergleichen. Das gezwickelte 11°- Lezak kenne ich leider nicht.
Ich habe eine Shopadresse bekommen, dort kann ich frische Doldenhopfen in Tschechien bestellen.
Das Wasser kann ich mit der Osmoseanlage auf eine Gesamthärte von 0,5° dH reduzieren. Wir haben auch im Eggegebirge eine Quelle, die hat nur eine Gesamthärte von 0,25° dH, jedoch kenne ich die anderen Wasserparameter nicht. Ich werde mir mal eine Analyse anfertigen lassen. Nur 100 Liter Wasser zu transportieren ist auch so eine Sache, aber was macht man nicht alles für gutes Bier. Mit der Hefe hast du vollkommen recht, aber wenn du schon mal im Lagerkeller warst, ist da nicht ein bisschen Hefe abgefallen? Hat der Braumeister nichts zur Hopfenmenge usw. gesagt?

Viele Grüße aus Warburg Herbert
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Herbert52
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Re: Rezeptfindung Böhmisches Pilz ala Sedmy Schod der Brauerei Zatec

#4

Beitrag von Herbert52 »

Ich bin mit dem Rezept nur sehr mäßig weiter gekommen, in einem tschechische Forum habe ich, scheinbar von einem Mitarbeiter der Brauerei Zatec, den Hinweis gelesen, dass nur Kazbek und Rubin zum Hopfenstopfen genutzt wird. Zum Hopfenanteil während des Kochens, habe ich nicht gefunden. Jetzt möchte ich es einmal selbst versuchen. Angeregt durch das Hopfenprofil von Jan Brücklmeiers Buch "Bier Brauen", habe ich mir nachfolgendes gedacht:
Die gesamte Würzekochzeit beträgt 90 Minuten, was dazu beitragen soll, dass die im leicht gedörrten Pilsner Malz vorhandene SMM (S-Methylmethionin) reduziert werden und im fertigen Bier weniger DMS (Dimethylsulfid) erzeugen sollen. Zudem habe ich diee Alphasäuereanteil angegeben, die ich, zu dem Zeitpunkt, ins Bier eintragen möchte.
Tschechischer Premiant Hopfen ( 60 min. ) ( 30% Alphasäuren)
Tschechischer Vital Hopfen ( 60 Min.) ( 20% Alphasäuren)
Tschechischer Sladek Hopfen ( 30 Min.) ( 15% Alphasäuren)
Tschechischer Saazer Hopfen ( 30 Min.) ( 15% Alphasäure)
Tschechischer Saazer Hopfen ( 10 min. ) ( 20% Alphasäuere)
Tschechischer Saazer Hopfen ( -10 Min. Whirlpool ) ( 0% Alphasäuren)
Tschechischer Rubin Hopfen ( -10 Min. Whirlpool ) ( 0% Alphasäuren)
Tschechischer Saazer Hopfen ( Hopfenstopfen ) ( 0% Alphasäure)
Tschechischer Rubin Hopfen ( Hopfenstopfen ) ( 0% Alphasäure)
Vielleicht kann ja der ein oder andere Rezeptentwickler mal über den Hopfenplan schauen ob dass in etwa geht.
Vielen Dank vorab.
Gruß Herbert
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