Belgisches Dunkel Stark

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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jaulinho
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Belgisches Dunkel Stark

#1

Beitrag von jaulinho »

Hi,

ich gehe demnächst mein erstes Belgisches Dunkles an. Ich habe viele Rezepte gelesen und mir mit dem Brewfather jetzt mal ein eigenes zusammengebaut. Ich freue mich über Feedback und Anregungen.

Lieben Dank
Tom

Stammwürze: 20° Plato
IBU: 30
EBC: ca. 70 (kann meinen Candy Sirup nicht ganz einschätzen, ist mir aber auch nicht wichtig)
Ausschlagmenge: 22l
Karbonisierung: 6.0g CO2/l
Alkoholgehalt: 9.7% bei Vs von 82.1% (Werte laut Brewfather, vermutlich wegen dem hohen Zuckeranteil)
Maischeeffizienz: 75% (Brewfather kennt keine SHA, aber mit 75% fahre ich immer gut)
Equipment: GF40, Conical Fermenter mit Glykolkühlung.

Schüttung:
4.31kg Pilsner Malz (51.4%)
2.15kg Abbey Malt (25.6%)
0.32kg Carabelge (3.8%)
0.32kg Caramunich I (3.8%)
0.32kg Special "W" (3.8%)

Außerdem selbst produzierte 970g Candy Sirup D180. (11.6%)

Maischverfahren: 3-stufige Infusion

Hauptgussfaktor: 2.7l Wasser auf 1kg Malz

Einmaischen: 10min bei 63°
Maltoserast: 30min bei 63° hier die Frage, ob das noch bei den momentanen Malzen ggf. zu niedrig ist
Zwischenrast: 10min bei 67°
2. Verzuckerung: 72° bis jodneutral.

Kochzeit: 60 min.

Hopfung:
20.2g Hallertauer Magnum 15.3% als Vorderwürzehopfung
19.4g Hallertauer Mittelfrüh 4.0% als Whirlpoolhopfung

Gärung:
WLP530 Abbey Ale
Nach Ankommen 2 Tage bei 18°
Danach 20° bis Ende der HG.

Wasseraufbereitung auf Stilprofil und pH 5.34.

Die Frage nach dem "wann den Sirup geben" habe ich schon in einem anderen Thread gestellt. Ich bin mir etwas unsicher mit dem Maischprofil, da viele auch eine einfache Kombirast machen. Irgendwie mag ich die nicht und habe sie noch nie angewendet, aber ich bin mir auch unsicher, was stiltypisch ist.

Beim Thema Hopfen habe ich für die Aromahopfung den Mittelfrüh genommen, weil ich da noch Reste haben, die weg müssen. Ich bittere mittlerweile bei fast allen Bieren mit Magnum als Vorderwürzegabe und habe gute Erfahrung damit gemacht.

Beim Thema Hefe würde ich mich auch über ein paar Tips sehr freuen.
jaulinho
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#2

Beitrag von jaulinho »

Moin,

habe ich irgendetwas vergessen oben? Ich frage, weil ich keine Antworten bekomme :)

LG
Tom
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gulp
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#3

Beitrag von gulp »

Hmm, Malz, Hopfen, Hefe alles dabei. Wird schon passen. :Grübel

Malz würde ich allerdings nur PiMa nehmen und eben deinen Zucker.
Eine einfache Kombirast tut es auch 60min/67°.
Magnum würde ich erst nach dem Würzebruch geben. Vorderwürzehopfung ist recht umstritten hier, aber eben eine Aromagabe.

Hefe passt, aber ich würde da einen ordentlichen Starter machen.
Nennt sich übrigens Quadrupel, was du da vorhast.

Gutes Gelingen!

Gruß
Peter
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1_Harald
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#4

Beitrag von 1_Harald »

Ausreichend vitale Hefe ist an dieser Stelle eine Grundvoraussetzung, ich würde da einen Heferechner bemühen.
Eine Gabe von Hefenahrung, ca. 10 Min. vor Kochende, kann für die Gärung hilfreich sein.

Ich braue 2 mal im Jahr diesen Bierstil, bei meinen Bieren ergab u.a. die WY1762 mit aufsteigender Gärführung gute Ergebnisse.

Melde dich mal nach der Reifung über deine Erfahrungen/Ergebnissse. Gut Sud!
Zuletzt geändert von 1_Harald am Dienstag 17. Mai 2022, 15:12, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#5

Beitrag von Seed7 »

Belgische biere sind von der rezeptur her einfach. Bei drei zutaten wird es schon bedenklich, du hast sechs. Entweder wie Peter schreibt, oder wenn du drei moechtest noch etwas Special B/W. Die hefe ist das wichtigste.

ingo
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#6

Beitrag von jaulinho »

gulp hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 12:57 Hmm, Malz, Hopfen, Hefe alles dabei. Wird schon passen. :Grübel

Malz würde ich allerdings nur PiMa nehmen und eben deinen Zucker.
Eine einfache Kombirast tut es auch 60min/67°.
Magnum würde ich erst nach dem Würzebruch geben. Vorderwürzehopfung ist recht umstritten hier, aber eben eine Aromagabe.

Hefe passt, aber ich würde da einen ordentlichen Starter machen.
Nennt sich übrigens Quadrupel, was du da vorhast.

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Gruß
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Danke für Dein Feedback, Peter. Deine Schüttung mit reinem PiMa wundert mich etwas - nahezu alle Rezepte hatten da komplexere Schüttungen (hast aber recht, meine ist zu kompliziert). Der Style Guide sagt ja: A dark, complex, very strong Belgian ale with a delicious blend of malt richness, dark fruit flavors, and spicy elements. Complex, rich, smooth and dangerous.

Wo kommen denn bei reinem PiMa die Malzaromen her? Nur aus dem Candy? Könnte ich auch eine Schüttung aus PiMa und ca. 15% Special W/B nehmen für die Malzigkeit?

Danke und liebe Grüße
Tom
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#7

Beitrag von Boludo »

Niemals 15% Spezial B/W! Ein paar Prozent reichen vollkommen.
Der Rest PiMa, alles andere macht der Zucker. Ist wirklich so.
Und Magnum würde ich auch nicht in die Vorderwürze geben, Maltoserast lieber nur 20 min bei 64°C und dann länger bei 67°C.
Mach dir am meisten Gedanken über ausreichend vitale Hefe und lass die nicht durch zu wenig Temperatur einschlafen.

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Re: Belgisches Dunkel Stark

#8

Beitrag von Seed7 »

jaulinho hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 14:59 die Malzigkeit?
Gibt's 'nicht' im Dubbel oder Quad (oder Enkel, Tripel). Es sind gefaehrlich durchtrinkbare biere.
Aromen macht die hefe, zucker hilft dabei, besonders bei den dunklen.

ingo
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gulp
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#9

Beitrag von gulp »

jaulinho hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 14:59
gulp hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 12:57 Hmm, Malz, Hopfen, Hefe alles dabei. Wird schon passen. :Grübel

Malz würde ich allerdings nur PiMa nehmen und eben deinen Zucker.
Eine einfache Kombirast tut es auch 60min/67°.
Magnum würde ich erst nach dem Würzebruch geben. Vorderwürzehopfung ist recht umstritten hier, aber eben eine Aromagabe.

Hefe passt, aber ich würde da einen ordentlichen Starter machen.
Nennt sich übrigens Quadrupel, was du da vorhast.

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Danke für Dein Feedback, Peter. Deine Schüttung mit reinem PiMa wundert mich etwas - nahezu alle Rezepte hatten da komplexere Schüttungen (hast aber recht, meine ist zu kompliziert). Der Style Guide sagt ja: A dark, complex, very strong Belgian ale with a delicious blend of malt richness, dark fruit flavors, and spicy elements. Complex, rich, smooth and dangerous.

Wo kommen denn bei reinem PiMa die Malzaromen her? Nur aus dem Candy? Könnte ich auch eine Schüttung aus PiMa und ca. 15% Special W/B nehmen für die Malzigkeit?

Danke und liebe Grüße
Tom
Die Malzaromen kommen vom Zucker. Der sorgt aber auch dafür, dass das Bier schön trocken wird.

Hier findet man mehr zum Thema Quadrupel: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... leteren+12
Rezept im Beitrag 16. Der D-240 ist da sehr gut. Da wird sich dann zeigen, was dein Nachbau kann. Kannst ja noch ~ 3 % Spezial B mitlaufen lassen. :Smile


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Re: Belgisches Dunkel Stark

#10

Beitrag von emjay2812 »

Im Anhang mal mein Rezept für 11 Liter "Belgian Strong Ale" Das Rezept basiert auf einem Buch (Biersorten der Welt o. Ä.).
Wie man sieht werden auch hier viele Malzsorten verwendet. Anstelle von Candysirup nutze ich Vollrohrzucker.

Das Bier hat alles, was ich mir in einem belgischen, dunklen Starkbier wünsche. Aromen von Trockenfrüchten und Lakritz, voluminöser Körper, und ordentlich "Wumms" (20°P, 9% Alkohol). Der Zucker bringt neben dem Alkohol auch noch dezente Karamell bzw. rumähnliche Komponenten.

Die Lallemand Abbaye ist ein Arbeitstier das das anfangs noch recht restsüße Bier nach und nach trockener werden lässt. Nach einem Jahr ist ein spürbarer Druckanstieg da, und das Bier ist schön ausgewogen und trocken. Und erstaunlich süffig.
Dateianhänge
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#11

Beitrag von gulp »

Im Anhang mal mein Rezept für 11 Liter "Belgian Strong Ale" Das Rezept basiert auf einem Buch (Biersorten der Welt o. Ä.).
Ein Rezept vom hier allseits beliebten Horst Dornbusch, der eine gewisse Nähe zu Weyermann hat. 5 Malze! :P
Die Lallemand Abbaye ist ein Arbeitstier das das anfangs noch recht restsüße Bier nach und nach trockener werden lässt. Nach einem Jahr ist ein spürbarer Druckanstieg da, und das Bier ist schön ausgewogen und trocken. Und erstaunlich süffig.
Heißt eigentlich nur, dass du zu früh abgefüllt hast.


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Re: Belgisches Dunkel Stark

#12

Beitrag von emjay2812 »

Heißt eigentlich nur, dass du zu früh abgefüllt hast.
Das Bier hatte 20°P und wurde bei 4°P abgefüllt. Das erschien mir schon ein sehr guter Wert,
bei dem hohen Alkohol- und Malzgehalt. Anfangs ist das Bier halt deutlich malziger und süßer
als nach einem Jahr. Die Hefe findet und verarbeitet jeden Zucker den sie finden kann.
Aber langsam. Es ist zu keiner Zeit überkarbonisert, es gibt kein Gushing, keine geplatzten Flaschen.

Oder lässt du ein Bier ein Jahr lang stehen, um der Hefe die nötige Zeit zu geben?
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#13

Beitrag von jaulinho »

gulp hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 18:00
Die Malzaromen kommen vom Zucker. Der sorgt aber auch dafür, dass das Bier schön trocken wird.

Hier findet man mehr zum Thema Quadrupel: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... leteren+12
Rezept im Beitrag 16. Der D-240 ist da sehr gut. Da wird sich dann zeigen, was dein Nachbau kann. Kannst ja noch ~ 3 % Spezial B mitlaufen lassen. :Smile
Mann Peter, Dein Verkostungsbericht ist ja echt pure Lyrik und Poesie. Und challenge accepted - ich braue 97% PiMa, 3% Special W/B und dann testen wir meinen Candy ;) Ich werde einen Bericht veröffentlichen.
Boludo hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 16:03 Niemals 15% Spezial B/W! Ein paar Prozent reichen vollkommen.
Der Rest PiMa, alles andere macht der Zucker. Ist wirklich so.
Und Magnum würde ich auch nicht in die Vorderwürze geben, Maltoserast lieber nur 20 min bei 64°C und dann länger bei 67°C.
Mach dir am meisten Gedanken über ausreichend vitale Hefe und lass die nicht durch zu wenig Temperatur einschlafen.
Danke Stefan, werde mein Maischschema anpassen. Über Vorderwürze und Hopfen wird hier ja viel diskutiert, ich fahre eigentlich gut damit, bin aber nicht religiöser Anhänger. Welches Gärschema würdest Du denn bei der WLP530 empfehlen?

Liebe Grüße
Tom
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#14

Beitrag von Boludo »

jaulinho hat geschrieben: Dienstag 17. Mai 2022, 23:45
Danke Stefan, werde mein Maischschema anpassen. Über Vorderwürze und Hopfen wird hier ja viel diskutiert, ich fahre eigentlich gut damit, bin aber nicht religiöser Anhänger. Welches Gärschema würdest Du denn bei der WLP530 empfehlen?
Bin mit dem Thema nicht mehr ganz fit, ist die WLP 530 identisch mit der 3787? Letztere sollte man immer wärmer werden lassen, gerne bis zu 28°C. Schläft sie einmal ein, dann war's das oft, sie bleibt dann inaktiv.
Eigentlich wäre ein dicker Starter notwendig. Oder du machst ein Blonde und erntest die Hefe.
Vorderwürze Hopfung funktioniert schon, nur gibt es Hopfen, deren Aromen da nicht gut rüber kommen. Equinox war mal so ein Fall, das Bier schmeckte nach Zucchini. Und Magnum geht gerne in die Richtung Knoblauch. Bei vielen anderen Hopfen entstehen aber sehr schöne Aromen durch Vorderwürze Hopfung, Amarillo zb.

Stefan
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#15

Beitrag von ggansde »

Moin,
kannst Du die Gärtemperatur regeln? Ich stelle meine Quadrupel bei 18 °C an und fahre dann mit einem Grad pro Tag bis 28 °C und im Anschluss an die Hauptgärung noch einmal für 7 Tage bei 30 °C.
VG, Markus
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#16

Beitrag von jaulinho »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 18. Mai 2022, 09:50
kannst Du die Gärtemperatur regeln? Ich stelle meine Quadrupel bei 18 °C an und fahre dann mit einem Grad pro Tag bis 28 °C und im Anschluss an die Hauptgärung noch einmal für 7 Tage bei 30 °C.
Hi Markus,

ja, kann ich habe temperaturgeführte Gärmöglichkeit (Conical Fermenter mit Chiller und Heizung). Bin jetzt nur verunsichert, weil bei der WLP530 steht als Gärtemperatur 18-20 Grad. Empfiehlst Du das trotzdem oder nimmst Du eine andere Hefe?
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 18. Mai 2022, 08:47
Bin mit dem Thema nicht mehr ganz fit, ist die WLP 530 identisch mit der 3787? Letztere sollte man immer wärmer werden lassen, gerne bis zu 28°C. Schläft sie einmal ein, dann war's das oft, sie bleibt dann inaktiv.
Eigentlich wäre ein dicker Starter notwendig. Oder du machst ein Blonde und erntest die Hefe.
Vorderwürze Hopfung funktioniert schon, nur gibt es Hopfen, deren Aromen da nicht gut rüber kommen. Equinox war mal so ein Fall, das Bier schmeckte nach Zucchini. Und Magnum geht gerne in die Richtung Knoblauch. Bei vielen anderen Hopfen entstehen aber sehr schöne Aromen durch Vorderwürze Hopfung, Amarillo zb.
Hi Stefan, die 3787 ist eine andere Hefe, die laut Profil auch bis 26 Grad rennt. Ich lasse Hefen beim ersten Einsatz eh immer auf einer "normalen" Stammwürze laufen, bevor ich sie für die heavy Sude verwende - so habe ich auch dann immer eine ausreichende Menge geerntet für den zweiten Einsatz. Danke auch für die Bemerkungen zum VWH - das ist interessant. Ich habe beim Magnum bislang noch keine negativen Erfahrungen machen können, ich achte aber mal darauf.

Liebe Grüße
TOm
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#17

Beitrag von DerDallmann »

Laut Mr. Malty, ist es der gleiche Hefestamm, Westmalle.
https://www.mrmalty.com/yeast.htm
Erwiesen ist es somit natürlich nicht, aber wahrscheinlich.
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#18

Beitrag von Boludo »

Wenn das wirklich der selbe Stamm sein sollte, dann mach so wie Markus geschrieben hat. Gilt sicher auch für andere belgische Hefen bei so extremen Bedingungen. Was auf der Packung steht ist bei Hefen leider oft irrelevant.
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#19

Beitrag von jaulinho »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 18. Mai 2022, 13:58 Wenn das wirklich der selbe Stamm sein sollte, dann mach so wie Markus geschrieben hat. Gilt sicher auch für andere belgische Hefen bei so extremen Bedingungen. Was auf der Packung steht ist bei Hefen leider oft irrelevant.
Danke. Kurze Nachfrage: habe vor einigen Wochen die Hefe aus mehreren Flaschen Kasteel Triple gestrippt 😇😇😇 habe die in einem Wit mit großem Erfolg laufen lassen. Herrliche fruchtaromen, besser als die M21 von Mangrove Jack, die furchtbar geschwefelt hatte.

Könnte man die zum Einsatz bringen?
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#20

Beitrag von gulp »

jaulinho hat geschrieben: Mittwoch 18. Mai 2022, 17:02
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 18. Mai 2022, 13:58 Wenn das wirklich der selbe Stamm sein sollte, dann mach so wie Markus geschrieben hat. Gilt sicher auch für andere belgische Hefen bei so extremen Bedingungen. Was auf der Packung steht ist bei Hefen leider oft irrelevant.
Danke. Kurze Nachfrage: habe vor einigen Wochen die Hefe aus mehreren Flaschen Kasteel Triple gestrippt 😇😇😇 habe die in einem Wit mit großem Erfolg laufen lassen. Herrliche fruchtaromen, besser als die M21 von Mangrove Jack, die furchtbar geschwefelt hatte.

Könnte man die zum Einsatz bringen?
Normalerweise ist die Hefe nach einem Triple geschwächt, das mag bei einem Wit nochmal gut gegangen sein, aber ich würde nicht drauf wetten, dass das bei einem Quadrupel wieder klappt. Ich würde da lieber beim ursprünglichen Plan bleiben und mit der WLP530 einen ordentlichen Starter machen.

Gruß
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#21

Beitrag von DerDallmann »

Mit der Erntehefe einen ordentlichen Starter machen wäre auch eine Möglichkeit.
Ausreichend viel Erntehefe direkt pitchen sollte aus meiner Sicht aber auch klappen.
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#22

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben: Donnerstag 19. Mai 2022, 13:07
Normalerweise ist die Hefe nach einem Triple geschwächt, das mag bei einem Wit nochmal gut gegangen sein, aber ich würde nicht drauf wetten, dass das bei einem Quadrupel wieder klappt. Ich würde da lieber beim ursprünglichen Plan bleiben und mit der WLP530 einen ordentlichen Starter machen.
Erntehefe aus einem Triple ist in der Tat kaum mehr zu gebrauchen, bin da selber mal auf die Schnauze gefallen.
Aber ist in diesem Fall nicht das Wit der "ordentliche Starter"?
Die Hefe wurde ja aus Flaschen gestrippt und hat sich oft genug vermehrt.

Stefan
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#23

Beitrag von jaulinho »

So Ihr Lieben, ich will dann doch von meinen Erfahrungen mit dem Quadrupel berichten.

Ich hatte nach dem Kochen eine STW von 19.6°P mit 1/3 (400g) meine Candi Sugars. Die fehlenden 2/3 habe ich nach der HG dazugegeben (im Wasserbad verflüssigt). Da meine WLP530 leider auf dem Transport gestorben war (war wohl zu heiß unterwegs, Starter sprang nicht an), musste ich auf die M47 von Mangrove Jack umsteigen - mit Sorgen, da sie wohl nur bis ca. 9 vol% Alkohol rennt.

Mit 5 Päckchen auf 20 Liter ging die Post dann recht schnell ab und ich bin bei 3.8% scheinbarem Restextrakt geendet (82% AVGs).

Heute wurde abgefüllt, siehe Fotos:
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B9D4F257-9677-47B3-BADC-5F25909EC165.JPG
Trinkt sich schon mal für ein Jungbier sau lecker, viel Frucht, leichte Säure, Hopfen mit 34 IBU gut dosiert.

Aber mal noch eine Frage an die Profis: mein Sirup war bei Zimmertemperatur fast fest. Ich hatte ihn daher im Wasserbad verflüssigt. Bei der Zugabe nach der HG habe ich dann den so verflüssigten Sirup einfach in den Gärtank gekippt. Heute beim Abfüllen habe ich festgestellt, dass unten im Conical noch ein schöner Propfen von dem harzigen Sirup hing, auf dem sich die Hefe abgelagert hat. Ich habe das mal gewogen, es waren 200g von 800g Gabe, die nicht verwertet worden sind.

Wie gebt Ihr denn den Sirup nach der HG hinzu? Rührt ihr?

Danke und lG
TOm
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#24

Beitrag von thopo68 »

Hallo Tom, ich hatte bei meinem Belgier braunen Grümmelkandis in Wasser aufgekocht, auf ca. 20 Grad abkühlen lassen und dann vorsichtig ins Jungbier eingerührt. Hat sich alles gut vermischt. Pfropfen hatte ich nicht.
Viele Grüße Thomas
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#25

Beitrag von gulp »

Dein Zucker bringt scheints wirklich nicht viel, zumindest farbemäßig.
20220114_225942 (1).jpg
Hier waren ~ 470 ml D-240 auf 20l im Einsatz und ich gebe den zu Anfang des Hopfenkochens dazu.


Gruß
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#26

Beitrag von jaulinho »

gulp hat geschrieben: Montag 4. Juli 2022, 19:32 Dein Zucker bringt scheints wirklich nicht viel, zumindest farbemäßig.
Er erschien mir dunkel genug zu sein :) war er aber wohl nicht. Der Geschmack, den er eingebracht hat, ist super.

Interessant ist, dass Du alles beim Kochen gibst, dann hätte ich auch weniger Probleme. Denkst Du nicht, dass die Gärung viele Aromen austreibt? Bzw. beobachtest Du problematische Gärungen weil die Hefe keine Lust mehr auf komplexere Zucker hat?
thopo68 hat geschrieben: Montag 4. Juli 2022, 15:46 Hallo Tom, ich hatte bei meinem Belgier braunen Grümmelkandis in Wasser aufgekocht, auf ca. 20 Grad abkühlen lassen und dann vorsichtig ins Jungbier eingerührt. Hat sich alles gut vermischt. Pfropfen hatte ich nicht.
Danke - also keine Angst vor Oxidation?

Lg
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#27

Beitrag von gulp »

Wenn man den Zucker gleich am Anfang des Kochens gibt, kann man noch ein bißchen Einfluß auf die Stammwürze nehmen. Länger kochen, heftiger kochen, oder noch Zucker zugeben. Mir geht es darum, die Stammwürze möglichst genau zu treffen, die Biermenge ist mir nicht so wichtig.

Außerdem vereinfacht das die Abläufe und man kann die Gärung in Ruhe lassen. Geschmacklich war das übrigens top. Wüsste nicht, was da noch besser werden sollte. War nach einem abgeänderten 12er Rezept, auf 8 % Alk. Vol. eingestellt und mit der Framgarden vergoren. Nach ein paar Wochen schon gut trinkbar.

Gruß
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Re: Belgisches Dunkel Stark

#28

Beitrag von thopo68 »

jaulinho hat geschrieben: Dienstag 5. Juli 2022, 10:39
thopo68 hat geschrieben: Montag 4. Juli 2022, 15:46 Hallo Tom, ich hatte bei meinem Belgier braunen Grümmelkandis in Wasser aufgekocht, auf ca. 20 Grad abkühlen lassen und dann vorsichtig ins Jungbier eingerührt. Hat sich alles gut vermischt. Pfropfen hatte ich nicht.
Danke - also keine Angst vor Oxidation?

Lg
Tom
Nicht wirklich. Ich habe ja nicht schäumend aufgeschlagen, sondern nur sanft untergehoben.
Viele Grüße Thomas
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